Liebe Foristen, die mir hier geholfen haben,
Seit Wochen versuche ich mal zu schreiben, komme aber nicht dazu und habe auch jetzt eigentlich keine Zeit.
Insbesondere möchte ich noch mal Vikka für die ausführliche Anleitung mit Bildern danken, das hat mich ermutigt es zu versuchen.
Tatsächlich habe ich es zwischen den Jahren gewagt und das Aggregat zerlegt - es ist nur eines mit Edelstahlfeder und leider nicht einmal das Original (also schon von Pelikan, aber eines der neueren) so dass nicht viel auf dem Spiel stand. Der Silberring saß so fest, dass ich jegliche Versuche nach Vikkas Methode mit Pinzette, Balancieren und viel Kraft sofort verworfen habe und mir einen kleinen Ausschlageblock und Ausschlagestift (?) gebaut habe. Das ging dann auch sofort, sicher und unkompliziert.
Ein großes "Drama" war es dann allerdings, den Ring wieder drauf zu bekommen. Er saß schon sehr sehr stramm. Das erklärt vielleicht auch, warum die Feder bei demjenigen, der das Aggregat wohl vor dem Verkauf zerlegt hatte, so weit nach vorne gerutscht ist. Nach vielen Versuchen musste ich erstmal aufgeben, auch die Lamellen des Tintenleiters habe ich trotz aller Vorsicht prompt etwas verbogen, was sich zum Glück wieder richten ließ.
Eine Woche später habe ich es im nassen Zustand und mit einem im Wasserbad auf ca. 55 Grad erhitzten Ring dann tatsächlich hinbekommen. Dennoch kämpfte ich mit dem Problem, so viel Kraft aufzuwenden, sowohl zur Mitte hin um die Feder auf den Tintenleiter zu pressen, als auch zum Zusammenschieben mit dem Ring ohne dabei die Lamellen zu verbiegen.
Das Ergebnis war: Immerhin schrieb die Feder jetzt, vorher war sie dazu ja nicht mal getaucht auch nur einen Millimeter in der Lage. Dennoch war das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Ich habe die Prozedur ein paar mal wiederholt (ausschlagen, aussrichten, Ringkampf), aber im Prinzip ist bei dem strammen Ring, Druck und Vorsicht mit den Lamellen gar nicht daran zu denken, die Ausrichtung perfekt beizubehalten. Ich müsste so fest drücken, dass ich die Lamellen abknicke. Ich bin immer froh, wenn das Teil nach nach mehreren Etappen überhaupt endlich wieder drauf ist. Irgenwie muss es da einen Trick geben.
Eigentlich schrieb das Teil dann ja auch, aber eben nicht ganz so, wie es sein sollte. In bestimmten Richtungen brauchte ich dann doch mehr Druck, sonst kam es zu Aussetzern. Um die Lamellen dann nicht endgültig zu zerstören, habe ich es dabei belassen. Da ich ohnehin im Januar eine Sendung an Pelikan fertig machen musste, habe ich schweren Herzens das Federaggregat beigelegt, mit der Bitte, ob das nicht vielleicht gerichtet werden kann. Das dauert dort zur Zeit allerdings.
Anbei die Fotos vom Ergebnis, für einen ersten Versuch sollte ich mir den Teilerfolg schon zugestehen:
- Läuft eigentlich.jpg (647.16 KiB) 2970 mal betrachtet
- Aber leider nicht so ganz.jpg (638.11 KiB) 2970 mal betrachtet
Die Aussetzer treten nicht generell, sondern nur mit gewissem Schwung auf.
Alles in Allem macht mir das aber riesigen Spaß und ich würde es so gerne lernen! Zumal ich offenbar eine Vorliebe für ältere Federn habe, von der ich bisher nicht wusste und daher gerne das eine oder andere ältere Stück auch mal aufbereiten lernen würde.
Viele Grüße
Minzi