Hallo Plenum,
mehr oder weniger unvorbereitet, aber nicht uninteressiert, bin ich mit dem Thema edle Füllfederhalter konfrontiert worden. Meine Eltern wollen mir zum Berufseinstieg einen hochwertigen Füller schenken. Ich möchte diesen auch zur täglichen Arbeit nutzen. Nachdem ich in den örtlichen Geschäften viel ausprobiert habe, konnte ich zwei Favoriten ausmachen - alle Schreibgeräte von Graf von Faber-Castell und die Pelikan Souverän Serie (konnte allerdings nur einen M 200 und einen M 800 testen). Die Faber-Castells überschreiten mit mindestens 210 Euro leider das Budget. Daher möchte ich mir jetzt einen M 405 schenken lassen. Der verspricht mir, nach allem, was ich hier gelesen habe, eine gewisse Hochwertigkeit und Langlebigkeit.
Soviel zur Vorgeschichte.
Jetzt zu meinen Fragen:
- Welche Kriterien gelten bei der Auswahl der Federbreite? Meine Schrift ist vergleichsweise klein, ich schreibe viele Formeln und habe leichten bis mittleren Druck. Spricht doch alles für eine feine Feder, oder? Andererseits hasse ich kratzige Federn (u. a. deswegen fand ich alle von mir gestesteten MB unangenehm) und ich schreibe viel im Zug (Gewackel, etc.).
- Wie gleichbleibend ist die Qualität der Füller (Stichwort Internet-Bestellung, da erheblich preiswerter)? Kann ich mir ein Modell aussuchen und davon ausgehen, daß das Nächste die gleichen Eigenschaften hat?
- Ist der M 405 ein guter Einstieg?
Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten.
Gruß,
MacLeon
Newbie mit Fragen: Federbreite und Internetbestellungen...
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger
-
Thomas Baier
- Beiträge: 1941
- Registriert: 17.10.2003 19:27
- Kontaktdaten:
Hallo,
willkommen im Plenum. Bitte erlaube mir einige grundsätzliche Kommentare, um sich unnötigen Ärger oder unnötige Probiererei zu ersparen, wenn man zunächst einfach einen gut schreibenden hochwertigen Füller haben will.
(1) Die Pelikane sind ein guter Einstieg, weil das Risiko gleich null ist. Eine intakte Feder aktueller Modelle wird beim Service in Hannover problemlos getauscht. Natürlich kann die gelieferte Feder auch wiederum nicht gefallen... Da die Federn mit dem Tintenzuführer herauszudrehen ist, ist der Wechsel, etc. kein Problem. Die hochwertigeren Souveräne haben auch keine Probleme mit sich abnutzenden Vergoldungen.
(2) Am besten ist es natürlich, man kann vor Ort verschiedene Federn testen, denn die fallen sehr unterschiedlich aus, bei den verschiedenen Herstellern und auch bei verschiedenen Federn desselben Modells. Teure Federn sind mit häufig größeren Serienschwankungen behaftet. Füller füllen, Papier mitbringen mit bekannten Schreibeigenschaften (zur Not mit altenSchulfüllerngegentesten, die oft gut schreiben). Hinzu kommen auch noch die Serienschwankungen im Schreibverhalten. Auch bei Pelikan werden kratzige Federn verkauft. Das mit dem "Einschreiben", etc. (siehe Prospekt) ist Nonsens. Im Falchhandel vor Ort zahlt man häufig den 100 % Preis oder bestimmte Federn sind nicht vorrätig.
(3) Bei Versendern ist das Risiko abgestuft, bei missing-pen oder fuellhalter.de oder Info@schreibgeraeteaufderbruecke.de <Info@schreibgeraeteaufderbruecke.de> bei Herrn Lesny kann man sicherlich gute Angebote bekommen bei einwandfreier Ware. Habe mit missing-pen.de gute Erfahrungen gemacht. Bei ebay kann es genauso gut sein, aber es können auch schlechte Schreiber darunter sein, die man erst über einen Federtausch in Ordnung bringt.
(4) Für die meisten Schreibenden ist eine schmale M-Feder ideal, aber aktuelle Modelle neigen dabei häufig eher zu B als F. Bei Pelikan sind die M recht schmal, mein vor kurzem gekaufter M 200 in fine point halte ich in seinen Federeigenschaften für großartig, kann aber nicht sagen, ob der M 400 genauso eingeschätzt werden muß. Pelikan ändert ab und zu die Federn und somit auch ihre Charakteristika. Gute fine Point müssen saftig schreiben und dürfen nicht kratzen. Als Vergleich, wie gut Federn früher waren, dienen - mein Reden wie immer - alte Füllfederhalter.
Für den Einstieg ist aber ein M 400 und seine Abwandlungen sicherlich ideal.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Viele Grüße
Thomas Baier
willkommen im Plenum. Bitte erlaube mir einige grundsätzliche Kommentare, um sich unnötigen Ärger oder unnötige Probiererei zu ersparen, wenn man zunächst einfach einen gut schreibenden hochwertigen Füller haben will.
(1) Die Pelikane sind ein guter Einstieg, weil das Risiko gleich null ist. Eine intakte Feder aktueller Modelle wird beim Service in Hannover problemlos getauscht. Natürlich kann die gelieferte Feder auch wiederum nicht gefallen... Da die Federn mit dem Tintenzuführer herauszudrehen ist, ist der Wechsel, etc. kein Problem. Die hochwertigeren Souveräne haben auch keine Probleme mit sich abnutzenden Vergoldungen.
(2) Am besten ist es natürlich, man kann vor Ort verschiedene Federn testen, denn die fallen sehr unterschiedlich aus, bei den verschiedenen Herstellern und auch bei verschiedenen Federn desselben Modells. Teure Federn sind mit häufig größeren Serienschwankungen behaftet. Füller füllen, Papier mitbringen mit bekannten Schreibeigenschaften (zur Not mit altenSchulfüllerngegentesten, die oft gut schreiben). Hinzu kommen auch noch die Serienschwankungen im Schreibverhalten. Auch bei Pelikan werden kratzige Federn verkauft. Das mit dem "Einschreiben", etc. (siehe Prospekt) ist Nonsens. Im Falchhandel vor Ort zahlt man häufig den 100 % Preis oder bestimmte Federn sind nicht vorrätig.
(3) Bei Versendern ist das Risiko abgestuft, bei missing-pen oder fuellhalter.de oder Info@schreibgeraeteaufderbruecke.de <Info@schreibgeraeteaufderbruecke.de> bei Herrn Lesny kann man sicherlich gute Angebote bekommen bei einwandfreier Ware. Habe mit missing-pen.de gute Erfahrungen gemacht. Bei ebay kann es genauso gut sein, aber es können auch schlechte Schreiber darunter sein, die man erst über einen Federtausch in Ordnung bringt.
(4) Für die meisten Schreibenden ist eine schmale M-Feder ideal, aber aktuelle Modelle neigen dabei häufig eher zu B als F. Bei Pelikan sind die M recht schmal, mein vor kurzem gekaufter M 200 in fine point halte ich in seinen Federeigenschaften für großartig, kann aber nicht sagen, ob der M 400 genauso eingeschätzt werden muß. Pelikan ändert ab und zu die Federn und somit auch ihre Charakteristika. Gute fine Point müssen saftig schreiben und dürfen nicht kratzen. Als Vergleich, wie gut Federn früher waren, dienen - mein Reden wie immer - alte Füllfederhalter.
Für den Einstieg ist aber ein M 400 und seine Abwandlungen sicherlich ideal.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Viele Grüße
Thomas Baier
-
Stefan Ponitz
- Beiträge: 17
- Registriert: 28.12.2003 19:01
- Wohnort: Frankfurt am Main
Hallo,
auch von meiner Seite aus herzlich willkommen im Plenum.
Ich möchte gerne verstärken was Thomas sagt und mit eigenen Erfahrungen belegen.
Da ich mit meinen 29 Jahren noch einmal angefangen habe nebenberuflich Wirtschaftsinformatik zu studieren habe ich auch recht viele mathematische Gleichungen zu schreiben. Da eignet sich tatsächlich eine feinere Feder besser als eine breite.
Jedoch hat Thomas recht wenn er sagt das die Pelikan Federn eher fein sind. Ich habe einen M600 mit F-Feder und einen M200 mit M-Feder. Ich schreibe mit dem M200 lieber, da er weicher ist aber immer noch fein genug um auch in kleiner Schrift Formeln zu notieren.
Bei anderen Marken würde ich immer Testen, oder auf kostenlosen Federwechsel bestehen. Bei Lamy z.B. fallen die Feder etwas breiter aus.
Oftmals haben aber die Schreibwarenhändler nicht von allen Marken Testfedern zur Verfügung. Meiner z.B. hat nur Mont Blanc Testfedern, diese sind aber sicher nicht auf andere Marken übertragbar.
Was die O-Federn angeht, so würde ich erst einmal davon abraten. Ich hatte mir zu Jahresbeginn einen Lamy 2000 mit OM Feder gekauft. Dieser ist nun wieder bei Lamy zum federwechsel. Diese Federn eignen sich für ungeübte Schreiber wenig, gerade beim schnellen Mitschreiben in Vorlesungen.
Ich hoffe die Informationen helfen ein wenig.
Beste Grüße,
Stefan
auch von meiner Seite aus herzlich willkommen im Plenum.
Ich möchte gerne verstärken was Thomas sagt und mit eigenen Erfahrungen belegen.
Da ich mit meinen 29 Jahren noch einmal angefangen habe nebenberuflich Wirtschaftsinformatik zu studieren habe ich auch recht viele mathematische Gleichungen zu schreiben. Da eignet sich tatsächlich eine feinere Feder besser als eine breite.
Jedoch hat Thomas recht wenn er sagt das die Pelikan Federn eher fein sind. Ich habe einen M600 mit F-Feder und einen M200 mit M-Feder. Ich schreibe mit dem M200 lieber, da er weicher ist aber immer noch fein genug um auch in kleiner Schrift Formeln zu notieren.
Bei anderen Marken würde ich immer Testen, oder auf kostenlosen Federwechsel bestehen. Bei Lamy z.B. fallen die Feder etwas breiter aus.
Oftmals haben aber die Schreibwarenhändler nicht von allen Marken Testfedern zur Verfügung. Meiner z.B. hat nur Mont Blanc Testfedern, diese sind aber sicher nicht auf andere Marken übertragbar.
Was die O-Federn angeht, so würde ich erst einmal davon abraten. Ich hatte mir zu Jahresbeginn einen Lamy 2000 mit OM Feder gekauft. Dieser ist nun wieder bei Lamy zum federwechsel. Diese Federn eignen sich für ungeübte Schreiber wenig, gerade beim schnellen Mitschreiben in Vorlesungen.
Ich hoffe die Informationen helfen ein wenig.
Beste Grüße,
Stefan
hallo macleon,
noch eine kleine ergänzung zum internetkauf. du kannst dir problemlos bei missing-pen mehrere federn mitschicken lassen, die du dann ausprobieren kannst. die dir am besten gefällt behälst du, die andern kannst du innerhalb einer woche wieder zurückschicken. prima sache und ohne risiko.
viel spaß beim kauf
grüße, reini
noch eine kleine ergänzung zum internetkauf. du kannst dir problemlos bei missing-pen mehrere federn mitschicken lassen, die du dann ausprobieren kannst. die dir am besten gefällt behälst du, die andern kannst du innerhalb einer woche wieder zurückschicken. prima sache und ohne risiko.
viel spaß beim kauf
grüße, reini
Ich bin Maschinenbaustudent und schreibe NUR Formeln, wenn man das so sagen kann und das zur Zeit (Klausurvorbereitung) gut und gerne 10-15 DIN A4 Seiten voll plus Vorlesung (nochmal im Schnitt 6-10 DIN A4 Seiten).
Mein Pelikan M400 hat eine M-Feder, mein MB eine B Feder.
Ich würde dir auf jeden Fall zur M-Feder raten, da du etwas dünner schreiben kannst und du leichter den Überblick behältst, da zum Beispiel kleine Indizes nicht so leicht verschwimmen.
Zum Kauf: Kaufe nie aber auch nie in einem Fachgeschäft. Die Preise sind dort vollkommen überteuert. Ich empfehle dir ebay. Dort kannst du leicht die Hälfte sparen und dir zum Beispiel einen großen MB oder zwei Souverän holen. (Einen mit M-Feder und einen mit B-Feder
)
Bei missing-pen (oder den anderen Verkäufern hier im Forum) wirst du vielleicht auch fündig, aber etwas teurer als bei ebay.
Mein Pelikan M400 hat eine M-Feder, mein MB eine B Feder.
Ich würde dir auf jeden Fall zur M-Feder raten, da du etwas dünner schreiben kannst und du leichter den Überblick behältst, da zum Beispiel kleine Indizes nicht so leicht verschwimmen.
Zum Kauf: Kaufe nie aber auch nie in einem Fachgeschäft. Die Preise sind dort vollkommen überteuert. Ich empfehle dir ebay. Dort kannst du leicht die Hälfte sparen und dir zum Beispiel einen großen MB oder zwei Souverän holen. (Einen mit M-Feder und einen mit B-Feder
)Bei missing-pen (oder den anderen Verkäufern hier im Forum) wirst du vielleicht auch fündig, aber etwas teurer als bei ebay.
Zusatzfrage
Fürs erste vielen Dank für eure Antworten. Ich denke jetzt, daß ich mit einem Pelikan nichts falsch machen kann.
Warum liest man denn eigentlich so wenig über die Graf von Faber-Castell Füller?
So wie das klingt, läßt sich die Feder selbst tauschen. Könnte ich dann, sollte ich mit einer M-Feder (die ich mittlerweile beabsichtige zu kaufen) nicht zufrieden sein, könnte ich zusätzlich eine F-Feder kaufen, die ich bei Bedarf austausche?
Zusatzfrage: Wie stark macht sich die unterschiedliche Größe der Füller bemerkbar? Ich habe nämlich relativ große Hände und Angst, daß mir ein 400er vielleicht zu klein wird. Ich hatte ja leider noch keinen in der Hand.
@Johannes: Besonderen Dank für die ebay-Auktionen; ich hoffe, ihr treibt mir nicht die Preise nach oben
Gruß
Marcus
Warum liest man denn eigentlich so wenig über die Graf von Faber-Castell Füller?
So wie das klingt, läßt sich die Feder selbst tauschen. Könnte ich dann, sollte ich mit einer M-Feder (die ich mittlerweile beabsichtige zu kaufen) nicht zufrieden sein, könnte ich zusätzlich eine F-Feder kaufen, die ich bei Bedarf austausche?
Zusatzfrage: Wie stark macht sich die unterschiedliche Größe der Füller bemerkbar? Ich habe nämlich relativ große Hände und Angst, daß mir ein 400er vielleicht zu klein wird. Ich hatte ja leider noch keinen in der Hand.
@Johannes: Besonderen Dank für die ebay-Auktionen; ich hoffe, ihr treibt mir nicht die Preise nach oben
Gruß
Marcus
Update
Wertes Forum,
seit gestern bin ich Besitzer eines M800 mit Federstärke F.
Er liegt wunderbar in der Hand, noch stört mich das Gewinde etwas an den Fingern, die Feder schreibt sich sehr gut (wobei wir uns noch aneinander gewöhnen müssen -> jahrelanger Finelinerschreiber
).
Ich bedanke mich für Eure Ratschläge und freue mich richtig darauf, das gute Stück endlich in Einsatz zu bringen.
So long,
Marcus
P.S.: Jetzt brauche ich nur noch ein passendes Etui, dann ist es perfekt
seit gestern bin ich Besitzer eines M800 mit Federstärke F.
Er liegt wunderbar in der Hand, noch stört mich das Gewinde etwas an den Fingern, die Feder schreibt sich sehr gut (wobei wir uns noch aneinander gewöhnen müssen -> jahrelanger Finelinerschreiber
). Ich bedanke mich für Eure Ratschläge und freue mich richtig darauf, das gute Stück endlich in Einsatz zu bringen.
So long,
Marcus
P.S.: Jetzt brauche ich nur noch ein passendes Etui, dann ist es perfekt