Der 14te Pen

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pan51
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 20.03.2021 10:00

vanni52 hat geschrieben:
13.03.2021 16:58
Bin zwar selber kein Bastler, habe aber dennoch sehr viel Spaß bei Vorher-Nachher-Bildern.
Drücke Dir die Daumen.
Nun, es wird langsam...ich bin froh, dass es die Kappe nicht zerlegt hat und die beiden gerändelten Ringe erhalten geblieben sind; habe da aber auch sehr vorsichtig poliert:
100N_WARTIME_RESTORE1.jpg
100N_WARTIME_RESTORE1.jpg (654.3 KiB) 3600 mal betrachtet
Den Clip muss ich neu vergolden, inklusive Nickel-Sperrschicht, das ist aussen Messing pur. Wobei Pelikan ab Werk selbst keine Sperrschicht aufgebracht hatte.

Und, was mir noch aufgefallen ist: die top caps der 100N unterscheiden sich ein wenig, ich habe noch eine zweite, die aber einen ca. 0,5mm geringeren Aussendurchmesser hat. Auch der Bund unter dem Gewinde ist schmaler.

Jetzt noch ein Spezialwerkzeug bauen, damit ich das Tintenfenster von innen polieren kann...

Aber ganz schön filigranes Zeugs, da sind Motorradteile doch deutlich einfacher zu handhaben. Man muss wirklich aufpassen, dass nichts aus der Hand rutscht und dann quer durch den Raum fliegt.

Viele Grüße,
Axel
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vanni52
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 20.03.2021 10:58

pan51 hat geschrieben:
20.03.2021 10:00
vanni52 hat geschrieben:
13.03.2021 16:58
Bin zwar selber kein Bastler, habe aber dennoch sehr viel Spaß bei Vorher-Nachher-Bildern.
Drücke Dir die Daumen.
Den Clip muss ich neu vergolden, inklusive Nickel-Sperrschicht, das ist aussen Messing pur. Wobei Pelikan ab Werk selbst keine Sperrschicht aufgebracht hatte.
Schön, dass auch die Zwischenschritte gezeigt werden.
Bezweckt die Sperrschicht einen planen Untergrund oder die Vermeidung einer Diffusion ?
(Mir ist eigentlich nur das direkte Vergolden von Messing bekannt).
LG
Heinrich

pan51
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 20.03.2021 13:32

Hallo Heinrich,
vanni52 hat geschrieben:
20.03.2021 10:58
Bezweckt die Sperrschicht einen planen Untergrund oder die Vermeidung einer Diffusion ?
(Mir ist eigentlich nur das direkte Vergolden von Messing bekannt).
Zur Vermeidung von Diffusion. Das Kupfer aus dem Messing kann (aber muss nicht) in die Goldschicht diffundieren und dann sieht das rötlich aus.

Spezialwerkzeug zur Innenpolitur (ist ganz einfach und schnell herzustellen, 4mm Carbonrohr, innen 3mm zur Aufnahme eines Dremelschafts, vorne 4fach geschlitzt, dahinein zwei Flanellstücke eingefädelt):
INNENPOLIER_WERKZEUG.jpg
INNENPOLIER_WERKZEUG.jpg (709.04 KiB) 3531 mal betrachtet
Fast schon ein Füller:
FAST_EIN_FUELLER.jpg
FAST_EIN_FUELLER.jpg (565.1 KiB) 3531 mal betrachtet
Problem ist leider, das Stück, das in den Schaft geschraubt wird, ist nur sehr schwer einzuschrauben. Es ist ja ein Ersatzteil, das originale geht absolut leichtgängig (hat aber leider einen sehr tiefen Kratzer). Demnächst kommt noch eins, evtl. klappt's ja mit dem.
Notiz für mich: das Gewinde ist ein M10 x 0.75, Linksgewinde natürlich.
Und leider hat der sehr gut erhaltene Füllknopf einen feinen Riß, zeigte sich erst beim Polieren. Mal sehen.

Viele Grüße,
Axel
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Shortgrow
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Shortgrow » 20.03.2021 16:22

Lieber Axel !
Unbekannterweise vielen Dank für die schönen Bilder deiner wirklich "feinen" Sammlung !!!
Weiter so !
Interessieren würde mich noch, wie lange dich "das Füller - Virus" bereits "erwischt hat" und warum es offenkundig ausschließlich die tollen Pelikane sind, die dich "ansprechen" ?
Bei mir ists eher der schneebedeckte Berggipfel......
Gruß, Fred

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 21.03.2021 12:56

Hallo Fred,
Shortgrow hat geschrieben:
20.03.2021 16:22
Interessieren würde mich noch, wie lange dich "das Füller - Virus" bereits "erwischt hat" und warum es offenkundig ausschließlich die tollen Pelikane sind, die dich "ansprechen" ?
oh je, wo soll ich da anfangen? Infiziert war ich vermutlich schon recht früh, nur die Inkubationszeit war recht lang. Der Ausbruch erfolgte erst Ende letzten Jahres nach einem Erlebnis mit billigen Werbekulis (alle Mist, alle weggeworfen), als ich beschloss, wieder mit Füllern zu schreiben. Und sammeln muss ich scheinbar auch immer irgendetwas, hab da schon einiges durch; meine Frau ist froh, dass es diesmal kleine Dinge sind und nicht wieder alte Schreibmaschinen oder Röhrenradios, wie bei meinem Nachbarn.

Bei Pelikan haben mich schon immer die Toledos fasziniert, als Schüler war ich - bis auf zwei Ausnahmen - immer bei Pelikan, ich bin also quasi "geeicht". Insbesondere die 100er sind für mich formvollendet; das gilt auch für die 100N, zu denen ich letztens etwas "abgedriftet" bin. Und ich bin der Meinung, für einen Einsteiger in ein neues Sammelgebiet ist es immer hilfreich, mit einer Marke zu beginnen.

Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 21.03.2021 13:20

pan51 hat geschrieben:
21.03.2021 12:56
meine Frau ist froh, dass es diesmal kleine Dinge sind und nicht wieder alte Schreibmaschinen oder Röhrenradios
Hallo Axel.

darf ich mir das Argument ausborgen?🙂
LG
Heinrich

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 24.03.2021 16:05

Hallo Heinrich,
vanni52 hat geschrieben:
21.03.2021 13:20
darf ich mir das Argument ausborgen?🙂
aber sicher. Hat's funktioniert?

Zwischenzeitlich, weil ich das Logo am 100N neu auslegen möchte, habe ich mal ein paar Farbproben gemacht:
FARBPROBEN.jpg
FARBPROBEN.jpg (389.32 KiB) 3220 mal betrachtet
Meine Theorie zur verwendeten Farbe war eingangs folgende:

- ich sah mal ein Bild eines alten Pelikan-Gravografen zur Füllergravur im Laden. In einer kleinen Schublade mehrere Tuben mit Farbe, aber leider zu klein/unscharf, als dass man auf den Etiketten hätte etwas erkennen können. Annahme ist, die zur Gravur verwendete Farbe ist dieselbe, die fabrikseitig zum Auslegen der Logos verwendet wurde.
- Pelikan ist auch Farbenhersteller und ich schloß, sie hätten Standardfarben aus dem Sortiment ebenfalls zur Gravur verwendet (also nichts speziell gemischtes).
- Sortiment geprüft und mich auf ein Permanentgrün eingeschossen. Die Bezeichnungen scheinen "klassisch" zu sein, weil es gibt sie heute noch,
ich kann aber natürlich nicht beurteilen inwieweit der tatsächliche Farbton von Hersteller zu Hersteller abweicht oder sich im Laufe der doch 80 Jahre geändert hat.
- also bestellt, ausprobiert und im Vergleich mit dem OOTT festgestellt, dass die Abweichung der reinen Farbe zur Gravur doch ordentlich ist

Man - oder besser ich - muss jetzt doch mischen. Das wird dann allerdings recht schwierig, das in kleinen Mengen reproduzierbar hinzubekommen, keine Ahnung, wie die Künstler das so machen (3 cm grün + 1 cm weiss?).

Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 24.03.2021 17:01

pan51 hat geschrieben:
24.03.2021 16:05
Hallo Heinrich,
vanni52 hat geschrieben:
21.03.2021 13:20
darf ich mir das Argument ausborgen?🙂
aber sicher. Hat's funktioniert?
Es ist und bleibt ein permanentes Ringen.🙂

Darf man fragen, an welchem Farbton bzw. welcher Vorlage sich die Neuauslegung orientiert?
LG
Heinrich

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 24.03.2021 17:37

Hallo Axel
Ein schwieriges Unterfangen zu dem ich viel Glück und Erfolg wünsche. Wie bereits auf einem anderen Kanal mitgeteilt, habe ich einige Füller mit original Auslegung deren Farbtöne schon weit auseinanderliegen. Ich schliesse daraus: Einen konstanten Original-Farbton scheint es bereits damals schon nicht gegeben zu haben.
Gruss
Z.

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 24.03.2021 22:58

Hallo,
vanni52 hat geschrieben:
24.03.2021 17:01
Darf man fragen, an welchem Farbton bzw. welcher Vorlage sich die Neuauslegung orientiert?
ja, die Einlagefarbe des OOTT 1931 Toledo aus 2003. Habe leider noch nichts anderes da, von dem ich sicher weiß, dass es eine Originalfarbe ist.
Zollinger hat geschrieben:
24.03.2021 17:37
... habe ich einige Füller mit original Auslegung deren Farbtöne schon weit auseinanderliegen. Ich schliesse daraus: Einen konstanten Original-Farbton scheint es bereits damals schon nicht gegeben zu haben.
Ja, das ist sicher eine Möglichkeit, dass Pelikan ab und an gewechselt hat. Ich denke aber auch, dass die jeweilige Farbe aufgrund ihres Alters, der Lagerung usw. eine unterschiedliche Veränderung erfahren hat.

Aber ich robbe mich langsam heran, Gelb- und Blauanteil hatte ich schon ziemlich gut erwischt, Helligkeit ca. 10% daneben. Was fehlte war der Rotanteil:
FARBPROBEN3.jpg
FARBPROBEN3.jpg (73.21 KiB) 3127 mal betrachtet
Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 25.03.2021 11:53

No. 13/14, das echte Original, ein 111T, a.k.a. "der" Toledo
111T.jpg
111T.jpg (667.54 KiB) 3065 mal betrachtet
111T_OPEN.jpg
111T_OPEN.jpg (655.66 KiB) 3065 mal betrachtet
Was sollte ich dazu schreiben, "heiliger Gral" oder etwas ähnliches? Für mich einfach nur ein wunderschönes Stück!
Hier und da ein kleiner Kratzer, gibt ihm Geschichte und Seele. Altersbestimmung: wegen des nur leicht taillierten Griffstücks würde ich sagen, 1931 - 1933.

Legt man den jüngeren Bruder daneben, wirkt dieser fast schon leblos (sofern man das von Füllern überhaupt sagen kann, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine):
BROTHERS.jpg
BROTHERS.jpg (686.73 KiB) 3065 mal betrachtet
Viele Grüße,
Axel
Zuletzt geändert von pan51 am 25.03.2021 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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vanni52
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 25.03.2021 12:16

pan51 hat geschrieben:
25.03.2021 11:53

Legt man den jüngeren Bruder daneben, wirkt dieser fast schon leblos (sofern man das von Füllern überhaupt sagen kann, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine):
Absolut. Dennoch jeder für sich eine Augenweide.
(Wobei ich sagen muss, dass ich auch den Abstand zu den aktuellen Toledos nicht ganz so groß sehe wie etwa den Abstand zwischen den Vintage 101 zu den M 101 n.
Auch bei den neueren Toledos kann man diese Handarbeit nachvollziehen.)
LG
Heinrich

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 25.03.2021 12:43

Hallo Heinrich,
vanni52 hat geschrieben:
25.03.2021 12:16
(Wobei ich sagen muss, dass ich auch den Abstand zu den aktuellen Toledos nicht ganz so groß sehe wie etwa den Abstand zwischen den Vintage 101 zu den M 101 n.
Auch bei den neueren Toledos kann man diese Handarbeit nachvollziehen.)
na, ich mache mal bei Gelegenheit ein paar Detailaufnahmen "111T - M101 - M700", vielleicht überdenkst Du das dann nochmal. Der 111T ist schon sehr sehr filigran gearbeitet.

Es gibt auch einen kleinen Zwischenerfolg beim 100N wartime, das Gewinde ist nachgeschnitten:
100N_WARTIME_THREAD_CUT.jpg
100N_WARTIME_THREAD_CUT.jpg (240.96 KiB) 3034 mal betrachtet
Wenn man sowas macht, auf jeden Fall nur per Hand (nicht den üblicherweise verwendeten Griff am Schneideisen anklemmen). Es sind tatsächlich ein paar Spänchen gefallen und das Einschraubstück passt nun perfekt:
100N_WARTIME_STUB_FITTED.jpg
100N_WARTIME_STUB_FITTED.jpg (215.29 KiB) 3034 mal betrachtet
Viele Grüße,
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 25.03.2021 15:46

Sehr schöne Füller, und eine beachtliche Sammlung. Respekt! Danke für's Zeigen.
...der letzte Füller muss ja ein echter Knaller sein. Schwierig das bisher gezeigte noch zu übertreffen.
Z.

PS: der 100N aus der Kriegszeit wird auch sehr schön. Hast Du Dir schon Gedanken gemacht dazu, wie Du das Griffstück auf der Innenseite wieder abdunkelst? Würde mich interessieren, da ich dazu auch noch keine Lösung gefunden habe...

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 25.03.2021 16:42

Hallo Christof,

vielen Dank für die Blumen!
Zollinger hat geschrieben:
25.03.2021 15:46
PS: der 100N aus der Kriegszeit wird auch sehr schön. Hast Du Dir schon Gedanken gemacht dazu, wie Du das Griffstück auf der Innenseite wieder abdunkelst? Würde mich interessieren, da ich dazu auch noch keine Lösung gefunden habe...
Ja, wird aber schwierig. So wie's aussieht war ja alles lackiert, Gewinde innen für den Federapparat, Kappengewinde aussen und Griffstück innen komplett. Und das recht gut, im Kappengewinde sind immer noch Reste, die bekomme ich nicht wirklich weg, also lasse ich das so.
Das Gewinde innen lasse ich auch frei, wenn das lackiert wird, verklebt es mit dem Tintenleiter und man bekommt ihn nie wieder heraus. Eventuell schraube ich mit schwarzem Silikonfett ein (wenn es das gibt).
Den vorderen Teil des Griffstücks bis zu dem kleinen Bund lasse ich auch frei, da schiebt beim Einschrauben des Federapparates der Bund des Rings drüber. Eventuell lackiere ich das mit zittriger Hand, nachdem der Tintenleiter eingeschraubt ist.
Als Farbe nehme ich wasserverdünnbare Acrylfarbe, die kann man schön strecken, damit sie möglichst dünn auftragbar ist. Wasserlöslich wird hier kein Problem sein denke ich, der Füller wird nicht mit Tinte befüllt.

Viele Grüße,
Axel
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