Der 14te Pen

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Zollinger
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 04.03.2021 15:59

Schwierig zu sagen ohne den Füller in Händen zu halten....aber könnte es sein, dass das Griffstück aus Hartgummi und der Schaft aus Zelluloid gemacht ist*? Dann wäre es ein alter...

...dann müsse folgerichtig auch die Mechanik aus Hartgummi sein. Wie sieht denn die Kunststoffdichtung aus?

* ...die Zelluloidschäfte waren im Neuzustand auch grün, wie man bei diesem Pelikan 100 schön sehen kann. Die dunkle Färbung kommt nur dort vor, wo das Zelluloid mit Tinte in Berührung kam. Bild

pan51
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 04.03.2021 16:24

Zollinger hat geschrieben:
04.03.2021 15:59
Schwierig zu sagen ohne den Füller in Händen zu halten....aber könnte es sein, dass das Griffstück aus Hartgummi und der Schaft aus Zelluloid gemacht ist? Dann wäre es ein alter...

...dann müsse folgerichtig auch die Mechanik aus Hartgummi sein. Wie sieht denn die Kunststoffdichtung aus?
Kunststoffdichtung sieht für mich korrekt aus:
101N_TORTOISE_KOLBEN.jpg
101N_TORTOISE_KOLBEN.jpg (365.96 KiB) 4175 mal betrachtet
Wie stelle ich non-destruktiv fest, ob es Hartgummi ist?

Da eine der Anekdoten erzählt, Füller dieser Art wären in/für Italien produziert worden, suche ich jetzt mal nach Bildern von "100N Milano". Evtl. habe ich Glück und finde einen grünen Schaft mit eingeschraubtem Griff.

Danke & Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 04.03.2021 16:37

pan51 hat geschrieben:
04.03.2021 16:24

Kunststoffdichtung sieht für mich korrekt aus:

101N_TORTOISE_KOLBEN.jpg

Wie stelle ich non-destruktiv fest, ob es Hartgummi ist?

Da eine der Anekdoten erzählt, Füller dieser Art wären in/für Italien produziert worden, suche ich jetzt mal nach Bildern von "100N Milano". Evtl. habe ich Glück und finde einen grünen Schaft mit eingeschraubtem Griff.

Danke & Grüße,
Axel
Ob die Kunststoffdichtung korrekt ist kann erst mit Sicherheit gesagt werden, wenn das Alter des Füllers bestimmt ist.

Hartgummi erkennt man an seinem schwefligen Geruch wenn man ein wenig daran reibt. (Noch ein Detail: Die Drehknöpfe aus Hartgummi hatten einseitig ein kleines Loch für den Spindelsplint.)

Zelluloid riecht nach Kampfer.

Milano-Modelle findest Du im Archiv von Penboard.de
Bei den Modellen die ich kenne ist die Binde aber in den Schaft integriert - das macht die Milano-Modelle aus.

Das ist definitiv ein interessanter Füller, ob er nun so aus der Fabrik kam oder später aus "übriggebliebenen" Teilen zusammengebaut wurde. Alleine der gute Zustand der Teile ist besonders...

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 05.03.2021 9:13

Hallo Christof,
Zollinger hat geschrieben:
04.03.2021 16:37
Ob die Kunststoffdichtung korrekt ist kann erst mit Sicherheit gesagt werden, wenn das Alter des Füllers bestimmt ist.

Hartgummi erkennt man an seinem schwefligen Geruch wenn man ein wenig daran reibt. (Noch ein Detail: Die Drehknöpfe aus Hartgummi hatten einseitig ein kleines Loch für den Spindelsplint.)

Zelluloid riecht nach Kampfer.

Milano-Modelle findest Du im Archiv von Penboard.de
Bei den Modellen die ich kenne ist die Binde aber in den Schaft integriert - das macht die Milano-Modelle aus.

Das ist definitiv ein interessanter Füller, ob er nun so aus der Fabrik kam oder später aus "übriggebliebenen" Teilen zusammengebaut wurde. Alleine der gute Zustand der Teile ist besonders...
mit "Kunststoffdichtung korrekt" meinte ich, dass sie so aussieht wie die ab Ende 1942, aber nicht, dass sie zum Baujahr passt.

Ich habe jetzt mehrere Vergleichsreibungen und -riechungen mit diesem, einem 100er und einem anderen 100N durchgeführt, muss aber anmerken, mein Geruchssinn ist nicht besonders, aber ich würde sagen:
- das Griffstück ist aus Hartgummi
- der Schaft ist aus Celluloid (auch wenn es weit weniger riecht als das vom 100er bspw.; das Kriterium ist aber auch eher uneindeutig, weil gegen Ende der 30er sukzessive Kampfer durch Ersatzstoffe wie Triphenyl- oder Tricresylphosphate oder -phtalate ersetzt wurde)
- die Mechanik hat kein Loch (mein anderer 100N schon, an der typischen Stelle oben am Knopf). Hier verwirrt mich ein wenig das Bild S. 40 rechts unten im Dittmer/Lehmann 1. Auflage, zeigt einen Kolbenapparat mit neuer Dichtung, der Knopf hat ein Loch in der Mitte, nicht oben. Hat meiner aber ebenfalls nicht.

Bedeutet also:
- Schaft/Griffstück vor 1940
- Kolbenmechanik nach 10/1942
- und ganz seltsam: Federapparat nach 09/1950

Also vermutlich zusammengebaut aus "übriggebliebenen" Teilen. Nur wozu hat er dann die Banderole mit der Federstärke?

Für mich ist er besonders, weil meine Frau ihn mag ... ;) ... und natürlich, weil ich ihn extrem schön finde!

Danke & Grüße,
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 05.03.2021 9:25

pan51 hat geschrieben:
05.03.2021 9:13
...
Also vermutlich zusammengebaut aus "übriggebliebenen" Teilen. Nur wozu hat er dann die Banderole mit der Federstärke?

Für mich ist er besonders, weil meine Frau ihn mag ... ;) ... und natürlich, weil ich ihn extrem schön finde!
Hallo Axel
Ich hoffe Du hast mich nicht falsch verstanden. Dein Füller ist extrem schön (vor allem der Zustand). Bei Pelikan kommt es oft vor, dass man Füller findet, die aus Teilen verschiedener Herstellungszeiträumen zusammen gesetzt sind. Was auch immer für Gründe dahinter stecken, für mich (und auch für andere Sammler) mindert das nicht zwingend auch den Wert, und schon gar nicht die Schönheit. Also geniess' das Gute Stück.
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 05.03.2021 10:02

Hallo Christof,
Zollinger hat geschrieben:
05.03.2021 9:25
Ich hoffe Du hast mich nicht falsch verstanden. Dein Füller ist extrem schön (vor allem der Zustand). Bei Pelikan kommt es oft vor, dass man Füller findet, die aus Teilen verschiedener Herstellungszeiträumen zusammen gesetzt sind. Was auch immer für Gründe dahinter stecken, für mich (und auch für andere Sammler) mindert das nicht zwingend auch den Wert, und schon gar nicht die Schönheit. Also geniess' das Gute Stück.
ja natürlich, ich habe mich ja gefreut wie Bolle, als er hier ankam. Und im direkten Vergleich mit einem M710 sage sogar ich als Toledo-Fan: der M710 kann eigentlich einpacken! :D
101NTORTO_M710.jpg
101NTORTO_M710.jpg (551.94 KiB) 4037 mal betrachtet
Danke & Grüße,
Axel

p.s.: den Wert mindert es nicht, aber doch den Preis... ;) ...der notierte mit einem sehr deutlichen Abschlag zu den Modellen mit braunem Knopf und schlechterem Zustand.
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 05.03.2021 12:28

pan51 hat geschrieben:
05.03.2021 10:02
p.s.: den Wert mindert es nicht, aber doch den Preis... ;) ...der notierte mit einem sehr deutlichen Abschlag zu den Modellen mit braunem Knopf und schlechterem Zustand.
Tja dann: Glückwunsch!

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 10.03.2021 16:30

No. 11/14, M700 (old style) Toledo aus der/den ersten Serien 1986 - 1990 mit einfarbiger Goldfeder
M700.jpg
M700.jpg (583.03 KiB) 3527 mal betrachtet
Die einfarbige passt viel besser zu diesem Modell, als die bicolor - Feder, finde ich. Hätte auch dem M710 gut gestanden, eine einfarbige, silberne Feder, so wie beim M815 metal stripe beispielsweise.

Und damit hätte ich mein erstes Pärchen (als Familienfoto zählt das wohl noch nicht):
M700_M710.jpg
M700_M710.jpg (612.84 KiB) 3527 mal betrachtet
Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Fountainfreak » 11.03.2021 17:00

Meinen herzlichsten Glückwunsch zu diesem 101N Tortoise.
Ein Exemplar in diesem wunderbaren Zustand zu ergattern
bezeichne ich mal als 6er im Lotto.
Dieser Füller ein bisher unerfüllter Traum von mir - neben so vielen anderen :lol:

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vanni52
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 11.03.2021 17:08

Wie schön, dass wir diese tollen Stifte hier sehen dürfen.
LG
Heinrich

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 12.03.2021 13:29

Fountainfreak hat geschrieben:
11.03.2021 17:00
Meinen herzlichsten Glückwunsch zu diesem 101N Tortoise.
Ein Exemplar in diesem wunderbaren Zustand zu ergattern
bezeichne ich mal als 6er im Lotto.
Danke sehr. Ich habe mich nur erbarmt, er war fast drei Monate im Angebot eines sehr bekannten Händlers und keiner wollte ihn haben... ;)
vanni52 hat geschrieben:
11.03.2021 17:08
Wie schön, dass wir diese tollen Stifte hier sehen dürfen.
Aber gerne, es macht ja auch mir Spaß. Auch das recherchieren und dazulernen. Ansonsten grüße ich sie selbst jeden morgen beim Morgenappell, einfach schön anzusehen ... und manche zu benutzen.

Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 13.03.2021 16:24

Moin,

worauf habe ich mich da nur eingelassen?
100N_WARTIME_ZERLEGT.jpg
100N_WARTIME_ZERLEGT.jpg (484.44 KiB) 3192 mal betrachtet
Das soll mal ein 100N wartime werden, also mit gerändelten Kappenringen, aber:

- Tintenleiter falsch
- Feder (Matador) falsch
- Knopf graviert
- tiefer Kratzer am Einschraubteil (heisst das so?)
- Clip kein Gold mehr, nur noch Messing

Ersatzteile sind aber organisiert, wird schon werden. Der zählt aber noch nicht.

Viele Grüße,
Axel
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vanni52
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von vanni52 » 13.03.2021 16:58

pan51 hat geschrieben:
13.03.2021 16:24

Ersatzteile sind aber organisiert, wird schon werden.
Bin zwar selber kein Bastler, habe aber dennoch sehr viel Spaß bei Vorher-Nachher-Bildern.
Drücke Dir die Daumen.
LG
Heinrich

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Re: Der 14te Pen

Beitrag von pan51 » 18.03.2021 9:22

No. 12/14, ein "Originals of Their Time" 1931 Toledo
OOTT_TOLEDO_1.jpg
OOTT_TOLEDO_1.jpg (660.12 KiB) 3030 mal betrachtet
OOTT_TOLEDO_2.jpg
OOTT_TOLEDO_2.jpg (693.54 KiB) 3030 mal betrachtet
Als Abschlußmodell der Serie produziert in 2003 in einer Auflage von 1100 Stück. Im Gegensatz zum Original ist hier die Binde aus Silber, nicht aus Stahl. Ansonsten gibt es noch einige kleinere andere Unterscheidungsmerkmale (fehlende Lüftungslöcher, Nummerierung auf dem Kappenkopf, Tintenleiter), aber ansonsten hat sich Pelikan hier sehr nah am Original orientiert. Eine tolle Serie und ein würdiges Abschlußmodell.

Irgendjemand hat mir mal geschrieben, sie seien von Visconti produziert, ich konnte aber keinen Beleg dafür finden.

Viele Grüße,
Axel
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Re: Der 14te Pen

Beitrag von Zollinger » 18.03.2021 9:33

pan51 hat geschrieben:
18.03.2021 9:22
...Ansonsten gibt es noch einige kleinere andere Unterscheidungsmerkmale (fehlende Lüftungslöcher, Nummerierung auf dem Kappenkopf, Tintenleiter), aber ansonsten hat sich Pelikan hier sehr nah am Original orientiert. Eine tolle Serie und ein würdiges Abschlußmodell.
Eine Augenweide!

Die Serie "Originals of Their Time" beeinhaltete tolle Wiederauflagen von Füllern die selbst für zahlungswillige Sammler kaum erreichbar waren/sind. Obwohl es natürlich einige Abweichungen gibt, hat sich Pelikan dabei so nahe wie möglich an die Originale gehalten, da schliesse ich mich Axels Einschätzung an.
(Die aktuellen M101N sind dazu kein Vergleich.)

Danke für's Zeigen.
Z.

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