Kratzer im M800?

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drachenfeder
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Kratzer im M800?

Beitrag von drachenfeder »

Hallo Plenum,

Ich bin nunmal dran, meinen ersten Beitrag zu posten.
Nachdem ich einige Jahre lang mit einem Pelikano herumhantiert habe,
bekam ich von einer Freundin einen Pelikan Pura geschenkt. Dies war der
Auftakt zu dem Kauf des M800, den ich nun seid einigen Tagen besitze :-)

Was mir allerdings negativ Auffiel ist die Tatsache, dass bei diesem riesigen
Füller die Drehkappe schon nach dem ersten Tagen einen Kratzer-ring am Schaft
bildet. Ist das gewollt? Normal? Ich habe hier im Forum schon öfter davon gelesen,
dass diese "Patina" vorkommt und etwas erstaunt darüber, dass dieser Ring, wie ich
ihn mal nenne schon nach den ersten Tagen vorkommt.

Ansonsten bin ich von dem M800 "Natürlich" hellauf begeistert. Die ausgesuchte
F-Feder ist Traumhaft und die Schreibeigenschaften herrlich.

Liebe Grüße,
Mathias
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Tenryu
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Tenryu »

Da die Kappe dicht schließen soll muß sie eng auf dem Schaft sitzen, da kann es leicht passieren, daß der Metallring beim Zuschrauben einen leichten Kratzer erzeugt. Da die Souverän-Modelle extrem gut poliert sind, fällt so ein leichter Kratzer auf der makellosen Oberfläche stärker auf, als auf einer normal glatten. Nach einiger Zeit wird das nicht mehr so in Ausge stechen. Hinzu kommt, daß durch den Gebrauch die Oberfläche und damit auch die Kratzer durch die Finger wieder etwas poliert werden.
Petrus
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Petrus »

Hallo Matthias,

willkommen im Forum! Nach Deinem Posting habe ich meinen M800, der seit etwa einem halben Jahr häufig in Gebrauch ist, mal ganz genau angesehen. Ja, da sieht man einen ganz schwachen Ring von Kratzern, wo die Kappe beim Auf- und Zudrehen den Schaft berührt. Aber wie gesagt, es war mir vorher gar nicht aufgefallen und hat daher auch nicht gestört. Vielleicht liegt es auch an der Farbe. Mein Pelikan ist grün gestreift. Bei einem einfarbigen (z.B. schwarzen) wären die Kratzer eventuell deutlicher zu sehen.
Aber es ist schließlich ein Gebrauchsgegenstand, und abgesehen von diesen Spuren sieht mein Füller immer noch wie neu aus. Da er zudem wirklich wunderbar schreibt (meiner hat eine M-Feder) würde ich mir keine Sorgen machen. Genieße lieber Deinen Füller. Allzu großer Perfektionismus verdirbt sonst leicht die Freude.
Wenn ich in den Spiegel sehe, finde ich auch etliche Kratzer an mir. Es ist doch schön, wenn man mit seinem Füller (ach was, es muss natürlich ein Plural sein: mit seinen Füllern!) langsam älter werden kann.

Viele Grüße

Peter
drachenfeder
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von drachenfeder »

Dankeschön für die tollen Antworten. :-)

Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich der Aufmerksamkeitsfokus doch ist.
Natürlich entstehen spuren nach und nach, das ist mir durchaus bewusst. Ich war
darüber erstaunt, wie sich das schon in den ersten Tagen der Anwendung zeigte.

Lustige Anekdote noch am Rande:
Kurz nach dem stolzen Kauf stellte ich den Füller einen Freund von mir vor.
Da ich mir die Feder, als auch die Federstärke lang und breit ausgesucht hatte,
waren die Schreibeigenschaften für mich kein Thema mehr.
Mein Freund öffnete den Füller und legte eine Unterschrift hin, wie man es vermutlich
sonst nur in Filmen sieht. Die F-Feder über's Papier "gerissen", kam die Tinte - für meine
Begriffe natürlich - nicht nach, was dann zu einer eher abfälligen Meinung geführt hat.
Ich würde vermuten, er bleibt weiterhin ein Anhänger der Kug*******iber-Technologie :)
joergd
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von joergd »

Hallo Drachenfeder,
die Erklärung dafür ist relativ simpel: wie dir sicher aufgefallen ist, machen die Souverän-Modelle eine leichten "Bauch". Und just an der Stelle, an der die Kappe mit dem Schaft in Berührung kommt, vergrößert sich der Durchmesser desselben. Keine Sorge, der Kratzer wird im Laufe der Zeit dadurch nicht zum Krater, er bleibt sehr oberflächlich, wenn gleich sichtbar. Ich kenne das Problemchen von meinem M200, M400 wie auch M600.
Auf die Gefahr hin, dass nun die Pelikanfraktion über mich herfällt: bei aller Begeisterung für die Souveräne kommt mir die Oberfläche etwas matter und empfindlicher vor als, sagen wir mal, bei einem Waterman Expert oder Man oder MB Meisterstücke. Die schwarzen Kappen meiner grüngestreiften Souveräne sehen irgendwie immer aus als wären Tausende kleiner Fusel und Krätzerchen darauf. Liegen besagte Watermänner daneben, glänzen diese immer makellos schwarz.
Viele Grüße (und seid gnädig mit der Kritik...)
Jörg
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Tenryu
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Tenryu »

Ich kann dazu noch anmerken, daß wenn sich die ersten oberflächlichen Kratzer und Gebrauchsspuren einmal eingestellt haben, sich der Zustand aber nicht mehr groß ändert. Ich habe hier einen alten Pelikan 400 aus den 50er Jahren. Und dessen Oberfläche sieht auch nicht viel anders aus, als die eines neuen (ca. 4 Jahre alten) Souverän. Nur die Vergoldungen sind an einigen exponierten Stellen etwas abgerieben. Aber das kann man nach mehr als fünfzig Jahren durchaus verzeihen.
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Andreas_Hannover
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Andreas_Hannover »

Moin,
ich muss das hier mal loswerden: die "Gebrauchsspuren", die beim Auf- und Zuschrauben am Schaft der 800er entstehen, finde ich mehr als ärgerlich. Von einem Qualitätsprodukt - noch dazu in dieser Preisklasse - erwarte ich, dass es nicht durch bestimmungsgemäßen Gebrauch Schaden nimmt, denn um nichts anderes handelt es sich hier. Meines Erachtens ein Konstruktionsfehler; bei meinen 400ern und 600ern geschieht dies nicht, nur bei den 800ern. Dass die Kappe dicht schließen soll, kann m.E. damit nichts zu tun haben, denn das Gewinde, das dafür zuständig sein müsste, sitzt viel weiter oben in der Kappe - oder bin ich auf dem komplett falschen Dampfer?
21prozent
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von 21prozent »

Kann man so sehen, Andreas.

Die Kratzer an meinen Füllern machen sie erst zu meinen - die andere Sichtweise.

Konstruktionsfehler? Ja, vermutlich! Aber kein Pelikanproblem. Mein heißgeliebter MB Heritage hatte nach dem 2. Schließen mehr Kratzer als mein M 805 (nicht ganz so heissgeliebt!) nach 2 Jahren.

Ich finde das irgendwie schrullig und mag das mittlerweile. Für den Wiederverkauf blöd, zum Behalten gibt es dem Stift aber Charakter, meiner bescheidenen Meinung nach.
<Dirk>
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Andreas_Hannover
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Andreas_Hannover »

Ja, kann man auch SO sehen ;-)

Ich wusste nicht, dass das "Problem" bei MB noch stärker auftritt. Dass diese Riefen den Füller erst zu "meinem" machen - ich weiß nicht... ist doch bei allen dasselbe, also nicht soo individuell. Also nicht wie individuelle Gebrauchsspuren, die ich davon unterscheide.

Na ja, ist halt nicht zu ändern.
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Querkopf
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Querkopf »

Andreas_Hannover hat geschrieben:
27.04.2023 10:04
... die "Gebrauchsspuren", die beim Auf- und Zuschrauben am Schaft der 800er entstehen, finde ich mehr als ärgerlich. ... bei meinen 400ern und 600ern geschieht dies nicht, nur bei den 800ern. ...
Doch, das passiert auch bei 200ern, 400ern und 600ern. Haarscharf unterhalb des Kappengewindes gibt es eine zarte Spur (bei farbigen Schäften oder Streifenhörnchen fast unsichtbar, bei schwarzen Modellen etwas auffälliger) - sie erklärt sich daraus, dass just an dieser Stelle die Innenkappe leicht an den Schaft stößt. Was mit Blick auf die Dichtigkeit gut ist.
21prozent hat geschrieben:
27.04.2023 16:39
... kein Pelikanproblem. Mein heißgeliebter MB Heritage hatte nach dem 2. Schließen mehr Kratzer als mein M 805 (nicht ganz so heissgeliebt!) nach 2 Jahren. ...
Jep, auch bei meinem MB Heritage 1912 gibt's eine Spur am Schaft. Ursache identisch: Exakt dort hat der Rand der Innenkappe Kontakt. (Mit einem 800er kann ich nicht mehr vergleichen: Meiner musste weiterziehen, alldieweil er mir zu groß war.)

Weder bei den Pelikanen noch beim Heritage ist's im ständigen (mehrjährigen) Gebrauch mehr geworden. Meiner Zuneigung zu den Stiften tut's keinen Abbruch. Dem Schreibvergnügen sowieso nicht :) - ich weiß es zu schätzen, wenn Füller wg. dichter Kappe auch nach längerem Liegen sofort anschreiben.
Schöne Grüße
Doris
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Andreas_Hannover
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Andreas_Hannover »

Wenn‘s denn wirklich der Dichtigkeit der Kappe geschuldet ist: okay. Aber es müsste doch eine elegantere Lösung geben. Schrullig ist es allemal…
21prozent
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von 21prozent »

Unter dem Aspekt habe ich die ärgerlichen Kratzer am 1912 auch noch nicht gesehen. MB hat meines Wissens bei späteren Chargen eine Veränderung vorgenommen, um die Kratzer zu minimieren.

Interessant vielleicht auch: Im Vergleich zum Egyptomania, der im Grunde die gleiche Federeinheit hat, ist er viel dichter und schreibt immer sofort perfekt an. Der ganze Stift ist eine wunderbare Konstruktion, die einfahrbare Federeinheit und die Kappe sorgen für Dichtheit.

Mein M805 ist ein Arbeitspferd. Papier ist egal, Tinte ist ihm auch egal. Er schreibt immer und überall 🤗
Und er ist total dicht - und ich hoffe nicht nur wegen der Kratzer😂
<Dirk>
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hoppenstedt
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von hoppenstedt »

:lol: :lol: :lol:
Der Thread nach 14 (vierzehn) Jahren exhumiert und die Probleme als dieselben identifiziert… ich bin ja nun auch schon seit - ich glaube - 2011 Besitzer eines (jetzt schon länger zweier) M805 sowie seit 2019 eines Montblanc Heritage 1912. Alle diese Füller haben die beschriebenen Schleifspuren und erfreuen sich ansonsten bester Verfassung. Vor allem haben sich diese Spuren seit ihrem ersten Auftreten nicht mehr verändert, und die Anschreibeigenschaften sind bei all meinen erwähnten Füllern exzellent.

Und ganz ehrlich: Schaue ich mir - als willkürlich herausgegriffenes Beispiel- Autos mit dieser Nutzungsdauer an und vergleiche sie mit diesen - zugegeben hochpreisigen - Schreibgeräten, so finde ich, dass sich die Füllfederhalter ganz ordentlich schlagen.

Eine gewisse Gebrauchspatina ist doch absolut in Ordnung, finde ich ebenfalls. Und meine handfeste Erfahrung mit Kauf und Verkauf zeigt, dass gewisse Gebrauchsspuren zum - eben! - Gebrauch gehören. Ich erwarte ja nicht, beim Verkauf eines ordnungsgemäß genutzten Füllfederhalters (oder auch sonstigen Gegenstandes, der zum Benutzen gedacht ist) Neuzustand. Von daher erwarte ich auch weder als Verkäufer noch als Käufer den NeuPREIS. All das sagt mir, ehrlich gesagt, mein Verstand und meine Erfahrung… :roll:

DESAFINADO!

Grüße von Alfred
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Tiberius
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Tiberius »

Auch wenn der Thread alt ist, so scheint es doch noch immer aktuell zu sein. Ich habe mehrere Pelikane und muss sagen, kein einziger davon hat diese Kratzer (außer die Vintage-Füller, die bereits Vorbesitzer hatten). Nicht ganz... ich muss mich korrigieren. Mein allererster Pelikan war ein kleiner M200 und der hat diese Kratzer. Mir fiel das damals auf und es ärgerte mich. Daraus zog ich die Konsequenz, dass ich die darauf folgenden Pelikane niemals bis zum Anschlag zudrehte. Das heißt, dass die immer ein ganz minimales Spiel haben nach dem Zudrehen, es geht hier wirklich nur um 1mm. Die Füller sind dennoch dicht, schreiben noch nach Wochen ohne Benutzung sofort an, bekommen jedoch nicht diese fiesen Kratzer. In einem Lederetui lassen sie sich auch problemlos transportieren.

Ist das für den Preis haltbar? Absolut nicht. Aber so ist es nun einmal leider...
Liebe Grüße
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Andreas_Hannover
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Re: Kratzer im M800?

Beitrag von Andreas_Hannover »

Schäden, die konstruktionsbedingt bei bestimmungsgemäßem Gebrauch entstehen, finde ich einfach nur ärgerlich. Dürften meiner Meinung nach nicht vorkommen, schon gar nicht in der entsprechenden Preislage. Das Beispiel auf dem Foto ist nur eins von vielen.
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