Vielschreiber-Füller
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Re: Vielschreiber-Füller
Hallo zusammen!
Ihr habt mir jetzt so viele Tipps gegeben, die zum Teil sicherlich sehr hilfreich sind.
Vielen Dank dafür!
Schöne Grüße
Sammler
Ihr habt mir jetzt so viele Tipps gegeben, die zum Teil sicherlich sehr hilfreich sind.
Vielen Dank dafür!
Schöne Grüße
Sammler
Re: Vielschreiber-Füller
Hallo,
das kommt mitunter darauf an, was Du schreibst. Ich habe z.B. Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Meine Vorlesungsmitschriften bestanden zu 90% aus mathematischen Formeln und Berechnungen. Daneben kam aber auch viel Text, da ich im Rahmen des damaligen Studium Generale auch Philosophie und Politikwissenschaften studiert habe.
Ausser der Wahl des Schreibgeräts ist für ausgesprochene Vielschreiber auch die Auswahl einer geeigneten Schreibtechnik und das Erlernen einer Kurzschrift relevant. Hier ist meine persönliche Empfehlung Spencerian und für deutsche Sprache die DEK (deutsche Einheitskurzschrift, bzw. Stenographie).
Ich habe folgende Füller verwendet: 2 Stück Pelikan Classic (heute heißen die M200 glaube ich) mit EF-Federn, gekauft 1995, einen Rotring ArtPen auch mit EF, den ich schon in der Schulzeit 1988 gekauft habe. Außerdem habe ich drei Stück Pelikan P 470 St, Stenofüller mit flexibler Feder, die aber inzwischen nicht mehr hergestellt werden. Digitalisierung scheint also zur technologischen Verarmung zu führen, heute gibt es keinen deutschen Hersteller mehr, der technologisch und von den handwerklichen Skills her in der Lage ist, flexible (Dauer-)Schreibfedern herzustellen. Heute gibt es nur noch Füller mit Grundschulfedern, also mit relativ großem Korn und starr. Es sei denn man schaut sich in Asien um, z.B. der Pilot Falcon oder Noodler's Ahab.
Zahlen und mathematische Formeln werden mit dickeren Federn schnell unleserlich oder man muss so groß schreiben, dass eine effiziente und schnelle Mitschrift nicht mehr möglich ist.
Die beiden Pelikan schreiben trotz der EF-Feder kräftiger als der ArtPen. Der Stenofüller übertrifft aber alles, was ich an dünn schreibenden Federn kenne, man kann ihn eher mit einer Spitzfeder vergleichen. Das Geniale an dem Stenofüller ist, dass die Feder flexibel ist, was es ermöglicht entweder dünne oder dicke Abstriche zu schreiben, jenachdem wie fest man aufdrückt. Der Tintenfluß ist aber auf Stenographie mit kleinen und effizienten Zeichen ausgelegt, kalligraphisch kann man damit eher schlecht schreiben.
Lamy Safari hatte ich in der Schulzeit auch, die wurden mir aber immer geklaut, die waren extrem beliebt wegen des Designs.
Die Safari aus heutiger Produktion finde ich allerdings kratzig. Die LX schreiben dagegen sehr gut. Sehr gut finde ich auch den Lamy 2000, diese EF-Feder schreibt wie Butter.
Die Kursivschrift Spencerian ist auf maximale Geschwindigkeit hin ausgerichtet, der Winkel von 52 Grad Neigung und 30 Grad Verbindungen entsprechen am besten der Ergonomie der menschlichen Hand. Man kann damit auch schreiben ohne abzusetzen, die Schrift ist sehr leserlich und vor allem auch elegant, nicht so wie die grobschlächtige "vereinfachte Schulausgangsschrift". Ich hatte das Glück, diese bei einem Schüleraustausch zu lernen. Gute amerikanische Schulen unterrichten heute noch Spencerian in Verbindung mit einer Kurzschrift. Man kann Spencerian sehr schnell schreiben, oder was auch gerne gemacht wird, mit eleganten Schnörkeln versehen bzw. mit einer flexiblen Spitzfeder auch kalligraphisch ausführen.
Lange Rede, kurzes Fazit: Eine schnell ohne abzusetzen schreibbare und leserliche Kursivschrift (wie z.B. Spencerian) und das Beherrschen einer Kurzschrift bringen einem Vielschreiber 80% Nutzen. Ein guter Füller mit butterweich laufender Feder und sofortigem Anschreiben die restlichen 20%
das kommt mitunter darauf an, was Du schreibst. Ich habe z.B. Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Meine Vorlesungsmitschriften bestanden zu 90% aus mathematischen Formeln und Berechnungen. Daneben kam aber auch viel Text, da ich im Rahmen des damaligen Studium Generale auch Philosophie und Politikwissenschaften studiert habe.
Ausser der Wahl des Schreibgeräts ist für ausgesprochene Vielschreiber auch die Auswahl einer geeigneten Schreibtechnik und das Erlernen einer Kurzschrift relevant. Hier ist meine persönliche Empfehlung Spencerian und für deutsche Sprache die DEK (deutsche Einheitskurzschrift, bzw. Stenographie).
Ich habe folgende Füller verwendet: 2 Stück Pelikan Classic (heute heißen die M200 glaube ich) mit EF-Federn, gekauft 1995, einen Rotring ArtPen auch mit EF, den ich schon in der Schulzeit 1988 gekauft habe. Außerdem habe ich drei Stück Pelikan P 470 St, Stenofüller mit flexibler Feder, die aber inzwischen nicht mehr hergestellt werden. Digitalisierung scheint also zur technologischen Verarmung zu führen, heute gibt es keinen deutschen Hersteller mehr, der technologisch und von den handwerklichen Skills her in der Lage ist, flexible (Dauer-)Schreibfedern herzustellen. Heute gibt es nur noch Füller mit Grundschulfedern, also mit relativ großem Korn und starr. Es sei denn man schaut sich in Asien um, z.B. der Pilot Falcon oder Noodler's Ahab.
Zahlen und mathematische Formeln werden mit dickeren Federn schnell unleserlich oder man muss so groß schreiben, dass eine effiziente und schnelle Mitschrift nicht mehr möglich ist.
Die beiden Pelikan schreiben trotz der EF-Feder kräftiger als der ArtPen. Der Stenofüller übertrifft aber alles, was ich an dünn schreibenden Federn kenne, man kann ihn eher mit einer Spitzfeder vergleichen. Das Geniale an dem Stenofüller ist, dass die Feder flexibel ist, was es ermöglicht entweder dünne oder dicke Abstriche zu schreiben, jenachdem wie fest man aufdrückt. Der Tintenfluß ist aber auf Stenographie mit kleinen und effizienten Zeichen ausgelegt, kalligraphisch kann man damit eher schlecht schreiben.
Lamy Safari hatte ich in der Schulzeit auch, die wurden mir aber immer geklaut, die waren extrem beliebt wegen des Designs.
Die Safari aus heutiger Produktion finde ich allerdings kratzig. Die LX schreiben dagegen sehr gut. Sehr gut finde ich auch den Lamy 2000, diese EF-Feder schreibt wie Butter.
Die Kursivschrift Spencerian ist auf maximale Geschwindigkeit hin ausgerichtet, der Winkel von 52 Grad Neigung und 30 Grad Verbindungen entsprechen am besten der Ergonomie der menschlichen Hand. Man kann damit auch schreiben ohne abzusetzen, die Schrift ist sehr leserlich und vor allem auch elegant, nicht so wie die grobschlächtige "vereinfachte Schulausgangsschrift". Ich hatte das Glück, diese bei einem Schüleraustausch zu lernen. Gute amerikanische Schulen unterrichten heute noch Spencerian in Verbindung mit einer Kurzschrift. Man kann Spencerian sehr schnell schreiben, oder was auch gerne gemacht wird, mit eleganten Schnörkeln versehen bzw. mit einer flexiblen Spitzfeder auch kalligraphisch ausführen.
Lange Rede, kurzes Fazit: Eine schnell ohne abzusetzen schreibbare und leserliche Kursivschrift (wie z.B. Spencerian) und das Beherrschen einer Kurzschrift bringen einem Vielschreiber 80% Nutzen. Ein guter Füller mit butterweich laufender Feder und sofortigem Anschreiben die restlichen 20%
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Re: Vielschreiber-Füller
Update:
Nachdem ich zuletzt noch die M200 empfohlen habe rudere ich nun zurück.
Ich habe in den letzten Tagen / Wochen wirklich extrem viel geschrieben und kam mit Pelikan, Diplomat, Kaweco und Lamy an meine Grenzen.
Nun schreibe ich wieder mit meinem TWSBI Eco RG (M), den ich mit TWSBI Midnight Blue befüllt habe und bin einfach nur begeistert.
Ich habe um die 20 Füller, viele davon teurer als der TWSBI, aber was das Vielschreiben angeht macht dem keiner etwas vor.
Allerdings habe ich weder einen Pelikan M600 oder 800, denen man das ja auch nachsagt.
Aber die kosten ein Vielfaches, sind also schwer vergleichbar.
Nachdem ich zuletzt noch die M200 empfohlen habe rudere ich nun zurück.
Ich habe in den letzten Tagen / Wochen wirklich extrem viel geschrieben und kam mit Pelikan, Diplomat, Kaweco und Lamy an meine Grenzen.
Nun schreibe ich wieder mit meinem TWSBI Eco RG (M), den ich mit TWSBI Midnight Blue befüllt habe und bin einfach nur begeistert.
Ich habe um die 20 Füller, viele davon teurer als der TWSBI, aber was das Vielschreiben angeht macht dem keiner etwas vor.
Allerdings habe ich weder einen Pelikan M600 oder 800, denen man das ja auch nachsagt.
Aber die kosten ein Vielfaches, sind also schwer vergleichbar.
Mit besten Grüßen
René
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Re: Vielschreiber-Füller
Könntest Du das näher beschreiben? War die Funktionalität dieser Modelle das Problem, oder die Haptik?Skribenion hat geschrieben: ↑31.03.2022 23:18Ich habe in den letzten Tagen / Wochen wirklich extrem viel geschrieben und kam mit Pelikan, Diplomat, Kaweco und Lamy an meine Grenzen.
Grüße
Vikka
Das Leben ist zu kurz für schlechte Schreibgeräte
Vikka
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Re: Vielschreiber-Füller
wie man gut lesen kann geht es dabei um die ergonomie.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑01.04.2022 7:22Könntest Du das näher beschreiben? War die Funktionalität dieser Modelle das Problem, oder die Haptik?
Re: Vielschreiber-Füller
Ich kann es nicht daraus lesen und selbst wenn ich wüsste, dass es um die "Ergonomie" geht, weiß ich immer noch nicht, was genau das Problem ist.arbeiter hat geschrieben: ↑01.04.2022 9:23wie man gut lesen kann geht es dabei um die ergonomie.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑01.04.2022 7:22Könntest Du das näher beschreiben? War die Funktionalität dieser Modelle das Problem, oder die Haptik?
Ist der Füller zu kurz, stört der Übergang von Griffstück zum Rest des Korpus, ist der Füller zu leicht, zu schwer, muss ich ihn in einem bestimmten Winkel halten sonst kommt es zu Aussetzern, zu rutschig, stört das Material, ...?
Freundliche Grüße von Florian
Re: Vielschreiber-Füller
Für ihn: Ja.
Mir helfen spezifische Aussagen bei zukünftigen Kaufentscheidungen und Empfehlungen.
Deswegen habe ich Interesse an den konkreteren Gründen für den einen Füller und gegen die anderen.
Detailierte Beschreibungen wie z.B. von "rue" sind für mich sehr hilfreich um gute Entscheidungen bei der Füllerwahl zu treffen (und mehr über die Eigenschaften und Vorzüge zu lernen).
Freundliche Grüße von Florian
Re: Vielschreiber-Füller
klingt vernünftig.
aber wie du weißt, weiß man manchmal nicht genau was bei dem anders ist, man kann es nicht genau beschreibebn. es fühlt sich einfach richtig an, ähnlich wie mit einer hose.
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Re: Vielschreiber-Füller
Ich kann es ebenfalls nicht herauslesen. Falsche Ergonomie ist individuell und jedenfalls kein Grund, eine allgemeine Empfehlung für einen anderen Foristen zurückzunehmen.vonflo hat geschrieben: ↑01.04.2022 9:32Ich kann es nicht daraus lesenarbeiter hat geschrieben: ↑01.04.2022 9:23wie man gut lesen kann geht es dabei um die ergonomie.SpurAufPapier hat geschrieben: ↑01.04.2022 7:22Könntest Du das näher beschreiben? War die Funktionalität dieser Modelle das Problem, oder die Haptik?
Grüße
Vikka
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Re: Vielschreiber-Füller
Also, mal in kurz
...
Insgesamt komme ich immer zum Eco zurück. Der ist, für mich, für lange Schreibsessions, perfekt. Ich habe ihn in EF, F, M und B. Die feinen Federn nutze ich nicht mehr. Zu viel Feedback. Die B-Feder nutze ich nur noch selten. Ist mir etwas zu trocken, wobei das an der Tinte liegen kann (Pelikan 4001 Brillant-Rot). Einzig der Kaweco Student (70s Soul) kommt da mit, wobei ich die Feder des Eco mehr mag und der Student daher seit längerem in der Mappe schmort.
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Insgesamt komme ich immer zum Eco zurück. Der ist, für mich, für lange Schreibsessions, perfekt. Ich habe ihn in EF, F, M und B. Die feinen Federn nutze ich nicht mehr. Zu viel Feedback. Die B-Feder nutze ich nur noch selten. Ist mir etwas zu trocken, wobei das an der Tinte liegen kann (Pelikan 4001 Brillant-Rot). Einzig der Kaweco Student (70s Soul) kommt da mit, wobei ich die Feder des Eco mehr mag und der Student daher seit längerem in der Mappe schmort.
Mit besten Grüßen
René
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Re: Vielschreiber-Füller
Fast vergessen, der Diplomat Excellence A2. Ich liebe ihn, aber für das lange Schreiben ist er mir etwas zu dick und schwer. Sonst ist er ein Träumchen (Skyline Blue).
Mit besten Grüßen
René
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Re: Vielschreiber-Füller
Zuletzt: Ich nutze den Eco mit einer M-Feder und der Tinte TWSBI Midnight Blue, die ganz hervorragend fließt, aber auch etwas länger zum trocknen benötigt. Auch mit Pelikan Edelstein Topaz funktioniert er super. Als nächstes teste ich ihn mit Diamine Sapphire Blue.
Mit besten Grüßen
René
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Re: Vielschreiber-Füller
Danke für die Erklärung. Also doch die Ergonomie, hauptsächlich.
Die Ecos mit den feinen Federn kannst Du bestimmt in der Tauschbörse loswerden .
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Grüße
Vikka
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Re: Vielschreiber-Füller
Ja. In der Tat. Viele Füller sind toll, solang man sich nur ein paar kurze Notizen macht.
Ich liebe auch den Kaweco Sport, hab ihn immer in der Jackentasche, aber eben nur für kurze Notizen und Unterschriften.
Ich werde demnächst mal einige der Schätzchen hier einstellen. Aber gerade von den Eco's trenne ich mich ungern.
Ich liebe auch den Kaweco Sport, hab ihn immer in der Jackentasche, aber eben nur für kurze Notizen und Unterschriften.
Ich werde demnächst mal einige der Schätzchen hier einstellen. Aber gerade von den Eco's trenne ich mich ungern.
Mit besten Grüßen
René
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