Literweise rote Tinte - woher?

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Tigerfox
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Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Tigerfox » 16.05.2022 11:44

Hallo zusammen,

ein Hauptgrund für meine Beschäftigung mit Füllhaltern war, dass ich damit angenehmer und nachhaltiger Schularbeiten korrigieren wollte als vorher mit Faserschreibern. Daher habe ich erste rote Patronen in einen Lamy Alstar eingesetzt, bin dann zu Pelikan 4001 brillant-rot mit Kolbenkomverter umgestiegen, dann erst auf alte Lamy 27/99 und nun auf alte und neue Pelikan 400/600.

Bisher benutze ich immer noch 4001 im 30ml-Glas, die ich ungefähr innerhalb eines Schuljahres leer mache (Niedersachsen, Klassenarbeiten in jedem verdammten Nebenfach). Zudem ist es am Ende bei niedrigem Füllstand im Glas immer schwierig, die Füllhalter gut zu Füllen bzw. überhaupt noch was aufzusaugen.

Daher wüsste ich gerne, ob man irgendwo in Deutschland noch gute und günstige rote Tinte in der Flasche von 250ml bis 1l bekommen kann. Perlikan selbst bietet das ja AFAIK nur noch für Königsblau und schwarz an.
Selbst gefunden habe ich bis jetzt nur was von Gutenberg und Octopus.
Kann mir jemand sagen, ob die ein guter Ersatz sind? Kennt jemand noch andere Optionen?

Da auch immer wieder alte Flaschen 4001 brillant-rot in der Bucht auftauchen, ist sowas auch eine Möglichkeit oder sollte man die alte Tinte nicht mehr verwenden?

RobertM79
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von RobertM79 » 16.05.2022 11:55

Octopus zumindest wäre leicht zu probieren. Die verkaufen ja auch kleine Gläser.

SpurAufPapier
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von SpurAufPapier » 16.05.2022 12:01

Octopus ist sicher ein guter Ersatz, warum denn nicht? Es gibt hier im Forum Berichte über Octopustinten (über Gutenberg habe ich noch nichts gelesen).
Aber wenn Du in einem Schuljahr nur ein 30 ml verbrauchst, wozu dann die große Flasche? Meine Schwägerin (auch Lehrerin) verbraucht ca. eine Lamy-Patrone täglich, das macht ein Glas im Monat oder so.
Reste kannst Du sammeln und zusammenkippen, mit Spritze befüllen (Feder von Pelikan abschrauben oder durch Betropfen), oder ein Glas mit einer Vertiefung nutzen (Lamy Standard).
Grüße
Vikka

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Edelweissine
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Edelweissine » 16.05.2022 12:07

Guck mal hier:
https://www.amazon.de/Feinste-F%C3%BCll ... 1401833413
Und zum Befüllen gießt Du Dir etwas in die leere Pelikanflasche ab.
Gruß,
Heike

Chia
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Chia » 16.05.2022 12:23

Tigerfox hat geschrieben:
16.05.2022 11:44
Hallo zusammen,

ein Hauptgrund für meine Beschäftigung mit Füllhaltern war, dass ich damit angenehmer und nachhaltiger Schularbeiten korrigieren wollte als vorher mit Faserschreibern. Daher habe ich erste rote Patronen in einen Lamy Alstar eingesetzt, bin dann zu Pelikan 4001 brillant-rot mit Kolbenkomverter umgestiegen, dann erst auf alte Lamy 27/99 und nun auf alte und neue Pelikan 400/600.

Bisher benutze ich immer noch 4001 im 30ml-Glas, die ich ungefähr innerhalb eines Schuljahres leer mache (Niedersachsen, Klassenarbeiten in jedem verdammten Nebenfach). Zudem ist es am Ende bei niedrigem Füllstand im Glas immer schwierig, die Füllhalter gut zu Füllen bzw. überhaupt noch was aufzusaugen.
Bei den Pelikanen kann man ja die Federeinheiten rausschrauben und direkt via Spritze befüllen. Das wäre eine Möglichkeit das Glas bis zum letzten Tropfen zu leeren - falls Du den niedrigen Reststand nicht einfach zum neuen Glas dazukippen möchtest (ich persönlich würde letzteres nicht machen wollen, aber bei so einem schnellen Tintenverbrauch wie bei dir wäre das vermutlich auch kein Problem).
Tigerfox hat geschrieben:
16.05.2022 11:44
Daher wüsste ich gerne, ob man irgendwo in Deutschland noch gute und günstige rote Tinte in der Flasche von 250ml bis 1l bekommen kann. Perlikan selbst bietet das ja AFAIK nur noch für Königsblau und schwarz an.
Selbst gefunden habe ich bis jetzt nur was von Gutenberg und Octopus.
Hört sich doch gut an :)
Ich selber kenne keine der beiden, da das aber ja mWn beides etablierte Tintenhersteller sind, denke ich nicht, dass das schlechte Tinten sind.
Du kannst ja mal bei den Tintenbetrachtungen schauen, ob die schon jemand hier ausprobiert hat.
Tigerfox hat geschrieben:
16.05.2022 11:44
Kann mir jemand sagen, ob die ein guter Ersatz sind? Kennt jemand noch andere Optionen?
Falls Du bei der 4001 Rot bleiben willst: die scheint es auch in 62,5ml Gläsern zu geben (wenn auch nicht oft zu sehen) - dann müsstest Du zumindest nur halb so oft ein neues Glas anfangen ;)
https://www.blitec.de/Pelikan-Tinte-400 ... 07521.html
https://www.amazon.de/Pelikan-329169-Sc ... th=1&psc=1
https://www.buerobedarf-haempel.de/peli ... lt-62-5-ml
Tigerfox hat geschrieben:
16.05.2022 11:44
Da auch immer wieder alte Flaschen 4001 brillant-rot in der Bucht auftauchen, ist sowas auch eine Möglichkeit oder sollte man die alte Tinte nicht mehr verwenden?
Wenn sie nicht verdächtig riecht und/oder seltsame Sachen drin rumschwimmen (sollte man bei der Brillant-Rot ja relativ gut sehen können), würde ich auch alte Tinte durchaus verwenden. Wenn vielleicht auch erst mal in nem Testfüller.
Manch andere würden vielleicht aber auch davon abraten 🤷🏼‍♀️

Chia
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Chia » 16.05.2022 12:25

Das sollte eigentlich ein Edit meines vorhergehenden Posts werden statt ein neues, aber egal...:

Die Lamy Rot gibt es doch auch in 50ml Gläsern.

fintentisch
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von fintentisch » 16.05.2022 17:33

Hallo,

Herbin bot zum 350-jährigen Firmenjubiläum verschiedene Tinten in Flaschen von 500 ml an.
Darunter war auch die "rouge caroubier".
Vielleicht ist sie ja einen Gedanken wert.
Ich weiß aber nicht, wie es mit der aktuellen Verfügbarkeit aussieht.

Viele Grüße aus dem kleinsten Nachbarland,

Michel

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Wolf314
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Wolf314 » 16.05.2022 22:40

4001 Brillant-Rot neigt zu Ablagerungen auf dem Gewinde des Tintenglases und auf der Feder. In einem größeren Behältnis, das über etliche Jahre hinweg benutzt wird, würde ich deshalb Ausflockungen befürchten. Diese wollte ich nicht beim Befüllen in den Tintenleiter bekommen.

Ich hatte diese Tinte vor einigen Jahren ebenfalls beruflich genutzt und es so gemacht wie von Chia beschrieben: Wenn der Rest in einem Glas sich nicht mehr aufsaugen lässt, ein neues Tintenglas verwenden. Sobald das neue Glas soweit geleert ist, dass der Rest hineinpasst, diesen dazugeben. Problem gelöst. :)
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Barbara HH
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Barbara HH » 16.05.2022 23:29

Wolf314 hat geschrieben:
16.05.2022 22:40
Wenn der Rest in einem Glas sich nicht mehr aufsaugen lässt, ein neues Tintenglas verwenden. Sobald das neue Glas soweit geleert ist, dass der Rest hineinpasst, diesen dazugeben. Problem gelöst. :)
Wenn man mit Konverter schreibt, kann man auch einfach den Rest in den Deckel schütten und von dort mit der Öffnung des Konverters direkt aufsaugen.
„Ich denke tatsächlich mit der Feder, denn mein Kopf weiß oft nichts von dem, was meine Hand schreibt.“ Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen

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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von V-Li » 17.05.2022 11:20

Barbara HH hat geschrieben:
16.05.2022 23:29
Wolf314 hat geschrieben:
16.05.2022 22:40
Wenn der Rest in einem Glas sich nicht mehr aufsaugen lässt, ein neues Tintenglas verwenden. Sobald das neue Glas soweit geleert ist, dass der Rest hineinpasst, diesen dazugeben. Problem gelöst. :)
Wenn man mit Konverter schreibt, kann man auch einfach den Rest in den Deckel schütten und von dort mit der Öffnung des Konverters direkt aufsaugen.
Oder den Erka-Rapid nutzen, oder eine Kanüle/Schnorchel (Pineider) an die Spitze des Konverters.

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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von ligesi76 » 17.05.2022 11:31

Habe erst kürzlich ca. 1L GEHA Brillant Rot, schätze aus den 50erJahren, bei ebay gekauft. Die Tinte ist vollkommen in Ordnung, klar, ohne Niederschlag oder Schleimschicht, ähnlich Pelikan 4001 brillant rot. Hat offensichtlich einen Fluoresceinzusatz für die Brillanz, gut für Korrekturen geeignet. Auf solche Angebote kann man durchaus zugreifen, wenn der Verkäufer auskunftsfreudig und vertrauenswürdig ist. Hinterfragen, ob die Dichtung i.O. ist, sonst läuft die Flasche beim Transport aus, oder es sind bereits Verdunstungseffekte aufgetreten. Preis 1L um die 20€, günstiger geht es nicht. Je voller die Flasche, denke ich, um so besser. Pelikan wird teurer/zu Liebhaberpreisen angeboten. Mit GEHA Blau (60er Jahre) habe ich ähnliche Erfahrung. Niemals Tinte/Resttinte in die Frasche zurückgeben! Keine "Puffergefäße" für Füllerentnahme mit Korkverschlüssen z.B. vom Flohmarkt verwenden. Am Korkverschluss bildet sich u.U. Schimmel, der auf die Tinet "überspringen" kann und dann in den Füller gelangt. Octopus ist auch gut, habe nur den Typ Rot, 30ml, getestet. Octopus bietet aber auch 200ml Gebinde an.

Thom

Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Thom » 18.05.2022 17:02

fintentisch hat geschrieben:
16.05.2022 17:33
Herbin bot zum 350-jährigen Firmenjubiläum verschiedene Tinten in Flaschen von 500 ml an.
Darunter war auch die "rouge caroubier".
Vielleicht ist sie ja einen Gedanken wert.
Ich weiß aber nicht, wie es mit der aktuellen Verfügbarkeit aussieht.
Ich kann sowas nachgucken, die ist bei Herbin in Frankreich auf Lager, also aktuell noch verfügbar.

V.G.
Thomas

agathon
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von agathon » 18.05.2022 22:02

Die taugt zum Korrigieren nicht, die ist viel zu flüssig.


Grüße

agathon

Thom

Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von Thom » 18.05.2022 22:28

Die Octopus Schreibtinten haben auch schon eine längere Tradition, als man denkt. http://www.dresdner-stadtteile.de/Nordo ... hardi.html

V.G.
Thomas

agathon
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Re: Literweise rote Tinte - woher?

Beitrag von agathon » 18.05.2022 22:39

Das ist mal ein zielführender Hinweis, die Tinte schreibt gut an und trocknet schnell. Das freut jeden, der korrigieren muss.

Grüße

agathon

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