Verblassung auf der Feder

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best.quality
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Verblassung auf der Feder

Beitrag von best.quality » 19.07.2022 12:00

Guten Morgen zusammen,

mein M400 weist an der Feder – wie soll ich das am besten Beschreiben? – eine Art Verblassung auf.
Ich nenne es bewusst nicht Abrieb, da diese Verblassung nicht das ganze Logo und auch nicht die ganze Feder betrifft sonder nur partiell auftritt.

Dieser Füller ist in einem absolut neuwertigen Zustand und sehr selten benutzt. Er liegt bei Nicht-Benutzung nicht in der Sonne oder mit fehlender Abschlusskappe auf meinem Schreibtisch sondern immer in der OVP, wird also immer dunkel gelagert.

Kennt jemand diese Art von Verblassung oder Verfärbung? Kann ich das durch den Pelikan Service ggfs. wegpolieren/aufarbeiten lassen?
Eins interessiert mich aber um so mehr: was ist die Ursache dafür oder woher kommt so etwas?

Viele Dank vorab für eure Antworten.

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TomSch
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von TomSch » 19.07.2022 12:05

Tachchen.

Naja, auch Vergoldungen laufen mit der Zeit ein wenig an (Federflanken). Das bekommt man mit nem guten, alten Silberputztuch (z.B. "Polyboy") in den Griff. Auf gleiche Weise würde ich dies vorsichtig mit dem Emblem probieren. :P
Ursache können sein: marginale Tintenreste, keine komplette Austrocknung vor der Lagerung, Klebstoffe oder chemische Ausdünstungen des Etuis ... :oops:

Wüstenklimagrüße, Thomas
Sei nicht so; sei anders.

best.quality
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von best.quality » 19.07.2022 14:02

Hallo Thomas,
danke für deine schnelle Stellungnahme.
Mit dem Silbertuch ist eine gute Idee und das werde ich etwas später ausprobieren.

Die Area mit dem Pelikan Logo werde ich vorsichtig mal antesten denn diese sieht nicht angelaufen aus.
Aber egal, ich werde es ausprobieren.

Zu den Ursachen kann ich die letzten 2 genannten Punkte ausschliessen wegen der OVP als Lagerort.
Evtl. die marginalen Tintenreste diese kann ich nicht zu 100% ausschließen obwohl ich alle Stifte sorgfältig säubere vor längerer Nicht-Benutzung.

Beste Grüße aus Nk-Seelscheid / Rheinland
Andreas


PS: Aktuell haben wir 36 Grad und ich sitze lieber im Pool als Füller zu säubern 😊
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Chia
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von Chia » 19.07.2022 22:38

TomSch hat geschrieben:
19.07.2022 12:05
Naja, auch Vergoldungen laufen mit der Zeit ein wenig an (Federflanken).
🤔
Wie ist das überhaupt bei mehrfarbigen Goldfedern wie dieser hier?
Welche Stellen zeigen da den eigentlichen Farbton des Federmaterials? Tun es überhaupt welche?

Bei den Bi-Color Goldfedern von Pelikan ist im Internet öfters 'rhodiniert' zu lesen. Ich gege daher davon aus dass der silberfarbene Bereich auf alle Fälle eine behandelte Oberfläche zeigt - und nicht etwa eine Weißgoldfeder.
Aber wie ist das mit den goldfarbenen Bereichen? Sieht man da dann direkt die (Gelb)Goldfeder? Oder ist da vielleicht auf der Rhodierung an manchen Stellen noch eine Vergoldung angebracht?

Bei der hier gezeigten Feder sieht es beim Logo für mich tatsächlich fast ein bisschen so aus als ob sich da eine Vergoldung zu verabschieden beginnen würde. Kann aber natürlich auch täuschen.

DioSanto
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von DioSanto » 20.07.2022 8:06

Das Grundmaterial dieser Feder ist ein 14kt Gelbgold (585)
Die "silbernen Stellen" sind mit Rhodium belegt = Rhodinierung.
Das Rhodium wird durch ein galvanisches Verfahren aufgebracht.
Ich denke ehr nicht, dass dann beim Logo nochmal eine Goldlegierung übergezogen wird.
Das würde die Federproduktion deutlich verteuern.

Allerdings sieht es auf dem Bild tatsächlich so aus als ob da was helleres durchschimmert.

Ich würde es trotzdem mal mit dem Silberputztuch ganz vorsichtig ohne Druck probieren.

Gruß
Max
Chia hat geschrieben:
19.07.2022 22:38
TomSch hat geschrieben:
19.07.2022 12:05
Naja, auch Vergoldungen laufen mit der Zeit ein wenig an (Federflanken).
🤔
Wie ist das überhaupt bei mehrfarbigen Goldfedern wie dieser hier?
Welche Stellen zeigen da den eigentlichen Farbton des Federmaterials? Tun es überhaupt welche?

Bei den Bi-Color Goldfedern von Pelikan ist im Internet öfters 'rhodiniert' zu lesen. Ich gege daher davon aus dass der silberfarbene Bereich auf alle Fälle eine behandelte Oberfläche zeigt - und nicht etwa eine Weißgoldfeder.
Aber wie ist das mit den goldfarbenen Bereichen? Sieht man da dann direkt die (Gelb)Goldfeder? Oder ist da vielleicht auf der Rhodierung an manchen Stellen noch eine Vergoldung angebracht?

Bei der hier gezeigten Feder sieht es beim Logo für mich tatsächlich fast ein bisschen so aus als ob sich da eine Vergoldung zu verabschieden beginnen würde. Kann aber natürlich auch täuschen.

Nitschewo
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von Nitschewo » 20.07.2022 9:00

Wenn ich alte Füller mit Goldfedern bekomme, sehen die häufig so aus: Das Gelbgold hat einen dunklen, rötlichen Ton. Ehrlich gesagt habe ich da nie drüber nachgedacht, sondern -- wie von Thomas angemerkt -- das gute alte Polyboy-Silberputztuch genommen und die Feder poliert. Bislang haben danach alle wieder im alten gelben Glanz gestrahlt.

Manchmal reicht sogar ein simples Küchenpapier, um solche angelaufenen Stellen wieder blank zu reiben. Vielleicht versuchst du das zunächst, wenn du den Poliermitteln nicht so recht traust?

Die Frage nach der Ursache kann ich leider nicht beantworten. Wo sind denn unsere Foren-Chemiker? 😉
Viele Grüße

Bianka

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KaEff
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von KaEff » 20.07.2022 23:23

Auf der Goldoberfläche bildet sich ein röflicher Belag. Ich kenne das von der 14 ct Feder eines Montblanc. Ich habe es mal vorsichtig mit dem Taschentuch abpoliert, inzwischen ist es mir egal.

Ursächlich sollten Silberatome aus der Legierung sein, die schwerlösliche, schwarze Verbindungen mit Schwefel eingehen.

Es ist vorstellbar, dass bestimmte Tinten den Effekt begünstigen.
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von best.quality » 21.07.2022 12:15

Vielen Dank für die ganzen Tipps und Hinweise von Euch - ich habe angefangen die Feder mit einem Poliertuch, ohne viel Druck, vorsichtig zu polieren.
In der Tat hat es geholfen und die Feder strahlt wieder. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und kann gut damit leben. Somit ist der erste große Schreck verschwunden.
Ich liebe das Motto „simplify your life“ – mit einfachen Mitteln einen schnellen Erfolg zu erzielen.

Wie bereits erwähnt sind alle meine Füller stets gereinigt wenn ich diese für eine längere Zeit „einmotte“, meist in der OVP.
Desto mehr wundert es mich das ich dieses Phänomen nur an 2 Füllern bisher festgestellt habe und diese betreffen die gleiche Firma, Füllertyp und Feder. Ich denke es hat nichts mit der Fa. Pelikan zu tun, in meiner Sammlung habe ich noch etliche Pelikan Füller und da sieht die Feder aus wie am ersten Tag.

Interessant ist für mich immer zu verstehen und zu wissen was die Ursache ist.

Ich werde den Kundendienst von Pelikan einmal anschreiben und ihnen diese Frage einmal stellen. Da ich bisher immer beste Erfahrungen gemacht habe bin ich sehr zuversichtlich auch eine schnelle Antwort zu ihnen bekommen.
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von best.quality » 21.07.2022 12:20

Hier ist noch eine Gegenüberstellung der beiden M400 im Vorher/Nachher Vergleich.
(diese habe ich auf die Schnelle mit dem Handy gemacht)

Präsentation1.png
Präsentation1.png (749.24 KiB) 2185 mal betrachtet
PräsentationB.png
PräsentationB.png (624.73 KiB) 2185 mal betrachtet
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von best.quality » 21.07.2022 12:22

PS: seit meiner Schulzeit schreibe und bevorzuge ich Stifte der Fa. Pelikan. Ich habe mit ihnen Schreiben gelernt und bin mit verschiedenen Modellen groß geworden.
Heute im Beruf habe ich i.d.R. einen M400-M für Notizen im Einsatz und einen M600-B für Unterschriften.
Abends wenn ich zu Hause erfreue ich mich an meiner umfangreichen Sammlung.

Besten Dank noch einmal an Alle und einen schönen nicht ganz so heißen Tag.
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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von vanni52 » 21.07.2022 12:42

Wie schön, dass die Feder wieder strahlt.
Die leichte Verfärbung Richtung Rot könnte auf einen Kupferanteil in der Goldlegierung zurückzuführen sein, konkret auf das an der Oberfläche gebildete rötliche Kupfer-I-oxid.
LG
Heinrich

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Re: Verblassung auf der Feder

Beitrag von JohannesG » 21.07.2022 18:24

Ein ähnliches Phänomen gab es schon bei den 400-er Pelikanen vor 1970: Ich habe mehr als ein halbes Dutzend davon und genau bei einer Feder sehe ich, daß nach ca. einem halben Jahr der Nichtbenutzung die Farbe der Feder deutlich ins rötliche zieht und dann auch stumpfer wirkt bei vermindertem Glanz. Kurz mit dem Silberputztuch drüber und das alte, glänzende Gelbgold ist wieder hergestellt. Wie gesagt, nur bei dieser einen Feder - alle anderen haben das nicht. Da alle meine Pelikane mit immer den gleichen (wenigen) Tinten betrieben werden und auch meine Reinigungs - Prozeduren bei allen Füllern gleich sind, kann nur die Zusammensetzung der 585-er Legierung bei dieser Feder die Ursache sein. Der schon oben ins Spiel gebrachte Kupfer-Anteil scheint auch mir da eine Rolle zu spielen.
Übrigens: Der Qualität dieser Feder tut das keinerlei Abbruch, sie ist vielleicht sogar noch einen Tick (semi -)flexibler als die anderen. Zumindest schreibe ich sehr gerne mit ihr.
LG, JohannesG

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