Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

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AndreaSnell
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Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

Beitrag von AndreaSnell »

Hallo,
ich habe vor ca 40 Jahren einen Pelikan Kolbenfueller geschenkt bekommen. Wann genau in welchem Jahr weiss ich leider nicht mehr. Ich habe diesen Fueller damals viel benutzt, allerdings mind. 35 Jahre gar nicht mehr.
"Gereinigt" habe ich den damals nur, wenn ich mal ausnahmsweise die Tintenfarbe gewechselt habe, aber das passierte eher selten.
Ich habe diesen Fueller nun wiedergefunden und wuerde ihn gern nutzen - allerdings war er natuerlich komplett ausgetrocknet.
Ich habe versucht ihn erst mit Wasser, dann Wasser und einem Tropfen Geschirrspuelmittel zu reinigen, aber der Teil wo man hinten dreht, liess sich drehen, aber innen bewegte sich nichts.
Ich liess ihn einen Tag einweichen und versuchte immer mal wieder den Kolben zu bewegen - das tat er auch nach einer Weile, aber dann war er hinten auf einmal auseinander.

Ich habe versucht den Fueller zu identifizieren, und war sehr ueberrascht, wie viele Modelle es von Pelikan gab, hatte mir noch nie so viele Gedanken darueber gemacht... Es scheint sich um einen M481 zu handeln. Leider konnte ich online nicht wirklich viel darueber herausfinden, wie ich ihn wieder zusammenbekomme, diesen Fueller gab es anscheinend nicht lange.

Die Feder ist vergoldet, er hat das Pelikan logo unter der Kappe oben und ein gruenes Tintensichtfenster - und ich habe ihn in den fruehen 80gern geschenkt bekommen. Auf dem Goldrand der Kappe steht "Pelikan - Germany" (Obwohl ich ihn bekam, als es eigentlich "W.-Germany" sein muesste...)

Trotz einweichen (24+ Stunden) bekomme ich den Kolben nicht wirklich dazu, Tinte (oder auch Wasser) einzuziehen. Ab und zu gelangt es ein wenig.
Wenn ich ihn zusammensetze und hinten drehe passiert nicht immer etwas. Manchmal bewegt sich der Kolben, manchmal nicht.
Im Tintensichtfenster kann ich auch heute noch alte Tintenbroeckchen schwimmen sehen (im Bild Pfeil 1, ob im selben Bild Pfeil 2 ebenfalls ein alter Tintenrest ist kann ich nicht feststellen). Allerdings hochsaugen kann ich noch immer nicht richtig Tinte oder Wasser hochziehen. Und der Drehverschluss ist nicht wirklich fest, sondern scheint sehr locker drinzustecken.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich ihn "kaputtrepariert" habe? Und dass der Drehmechanismuss sich gar nicht komplett haette oeffnen sollen? kann so etwas repariert werden und lohnt sich so etwas? Ich lebe mittlerweile in den USA, der Fueller wurde aber damals in Deutschland gekauft. Ich hoffe halb, die Antwort ist, dass ich ihn nur falsch zusammengeschraubt habe und wieder selbst hinbekomme...ich weiss, das war kein teurer Fueller (selbst damals), aber er hat sogar meinen Namen eingraviert und es waere schoen, wenn ich ihn "wiederbeleben" koennte. Irgendwelche Vorschlaege, was ich nun machen kann um ihn zu retten? Ich kenne leider auch nicht alle korrekten Bezeichnungen der Einzelteile, also daher bitte ich meine Wortwahl zu entschuldigen, ich wollte die Probleme nur so genau wie moeglich beschreiben.

Bilder des Fuellers zwecks identifizierung und (hoffentlicher) Loesungsvorschlaege anbei.

Vielen lieben Dank im Voraus und gruesse aus Southern California

Andrea
Fueller Ansicht
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TomSch
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Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

Beitrag von TomSch »

Hallo Andrea.
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      • 1. Das Federaggregat komplett herausschrauben und in lauwarmes Wasser einlegen, dieses ab und zu wechseln, 1-2 Runden in einem Ultraschallbad drehen lassen.
        2. Den Kolben mit der Stange hinten herausziehen. Die Blindkappe auf das Geriffelte, breitere Ende des "Steckers" pressen. Danach den schwarzen "Stecker" von der Gewindeseite aus durch den Zuführer stecken. Die Blindkappe ungefähr bis zur Hälfte auf das Gewinde schrauben.
        3. Von der Gegenseite den Kolbenmechanismus einführen, dabei vorsichtig die Kolbenschraube (Blindkappe) weiter drehen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Am Ende sollte der Kolben so weit wie möglich im "Zuführer" verschwunden sein und gleichzeitig die Kolbenschraube an dem schwarzen Ring/Vorsprung am "Zuführer" anliegen. Den Kolben-Plastistempel leicht mit Silikonfett schmieren.
        4. Nach einer Säuberung des Korpus von den komischen Resten den zusammengesetzten, kompletten Kolbenmechanismus von hinten in den Korpus einführen und komplett hineindrücken.
        5. Abschließend das Federaggregat wieder hineindrehen, bis es fühlbar nicht mehr weiter geht. Wenn alle Teile unbeschädigt sind, sollte der Kolben nun seinen Dienst wieder versehen.
      Viel Erfolg, Thomas
      Zuletzt geändert von TomSch am 11.10.2022 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
      Sei nicht so; sei anders.
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von JulieParadise »

      Herzlich willkommen im Forum!

      Falls das von TomSch beschriebene Vorgehen aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren sollte, kannst Du vielleicht mal im englischsprachigen Fountain Pen Network nach locals fragen, die Dir evtl. vor Ort helfen. Da sollte sich doch in Südkalifornien jemand finden lassen, der Dir entweder hilft oder Dich zu einem Händler, Bastler oder Füller-Treffen weist, wo jemand helfen kann.

      Vielleicht kannst Du Dich nachträglich auch für einen Pelikan Hub am 18.11.2022 anmelden, das sind Füllertreffen, die von Pelikan initiiert werden. Spätestens da sollte man doch ganz sicher auf Pelikanisten treffen! ;)

      Ich habe mich jetzt Jahre nicht mehr damit befasst, aber ist Dein Füller baugleich mit dem hier auseinandergebauten M150/200? --> www.penexchange.de/forum_neu/viewtopic.php?f=3&t=19484 Dann könnten die verlinkten Videos evtl. auch hilfreich sein.

      Viel Erfolg!
      Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von JohannesG »

      Hallo Andrea,
      herzlich willkommen hier im Forum. Den Ausführungen meiner Vor-Poster kann ich nur zustimmen. Eins noch: Wenn man das ein paar mal an einem alten Schrott-Füller üben konnte, erscheint einem das ganze einfach und ganz logisch. Beim allerersten mal ist das aber ziemlich trickreich und überraschend, mir ging es zumindest so.

      Hallo Moderatoren:
      Kann es sein, daß da noch gar keine Anleitung im Reparatur - Unterforum für den 481 oder den 400 "Old Style" ge-pinnt ist? Ich konnte auf die schnelle nichts finden. Irgendwie merkwürdig, für die älteren 400-er und 140-er ist das doch wirklich gut dokumentiert?

      LG, JohannesG
      AndreaSnell
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von AndreaSnell »

      Vielen, vielen Dank fuer all Eure Antworten und Hilfe!

      Ich habe allen Mut zusammengenommen und das Federaggregat komplett entfernt. Ein Ultraschallbad habe ich keines, also lag es den Rest des Tages im Wasserbad. Anschließend habe ich es mit einer ganz weichen Zahnbuerste vorsichtig „massiert/gestreichelt“ um die Lamellen nicht zu zerstoeren. Ich war ein wenig entsetzt, wie viel alte Tinte da festsass!

      Den Kolben habe ich nun herausgezogen, und konnte all die Verunreinigungen, die noch auf dem kleinem Pfropfen waren (ist das der „Kolben-Plastistempel“?) entfernt. Der andere dunkle Ring, von dem ich annahm dass es ebenfalls Tintenreste waren, war doch keine Verunreinigung.

      Den Kolben habe ich ebenfalls eingeweicht und anschl. auch abgebuerstet.

      Beim Zusammensetzen hat mir das video sehr geholfen, aber geklappt hat es erst wirklich, nachdem ich Thomas‘ Anweisung befolgte (bis auf eine kleine Ausnahme, ich habe das einschmieren mit Silikonfett vergessen).

      Voller Stolz, dass mein Fueller wieder zusammen war, habe ich versucht erstmal Wasser zu laden – erfolglos. Er saugt noch immer nichts ein. Ich habe nun das Federaggregat nochmal rausgenommen und nochmal eingelegt, vielleicht sah es fuer mich einfach nur „sauber genug“ aus, war es aber nicht. Ich lasse es ueber Nacht noch mal im Wasser und schaue morgen frueh danach, was es macht.

      So wie ich mittlerweile die Funktion verstehe, sollte innerhalb des Kolbens ja ein Unterdruck erzeugt werden, wenn ich die Blindkappe entsprechend drehe und der Fueller saugt die Tinte hoch. Das scheint aber nicht zu passieren. Falls der 2. Einweichgang fuer das Federaggregates morgen frueh doch nichts genutzt hat, kann es dann daran liegen, dass ich den kleinen Stopfen am Ende des Kolbens nicht entsprechend mit Silikon geschmiert habe? Oder kann der ueber die letzten 40 Jahre geschrumpft sein, und der Unterdruck kann nicht erzeugt werden?

      Ich habe alle neu gelernten Begriffe genutzt ;-) !!

      Liebe Gruesse

      Andrea
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von JulieParadise »

      Hmm, dann hoffen wir mal mit Dir mit, dass es doch noch was wird. Viel Erfolg!

      Zum Kolben bzw. dem Ring, der das Ganze eigentlich abdichtet: Da Dein Füller ja insgesamt ein moderner Füller ist, wird er sicher eine Plastikdichtung haben, die schrumpft eigentlich nicht. Aufpassen muss man nur bei den älteren Modellen bis etwa in die 50er oder 60er Jahre, die teilweise noch Korkdichtungen haben. Diese schrumpfen tatsächlich, wenn sie austrocknen, und sie müssen dann erneuert werden.

      Falls sich der Patient doch nicht mehr retten lässt: Die Feder kannst Du in alle M200 (vergoldete Zierteile, günstigere Modellreihe von Pelikan) und alle M400 (teurere Version mit Goldfeder und bei den neueren mehr Bling-Bling) einbauen, die habe alle die gleiche Größe. Diese bekommst Du auch in den USA günstig gebraucht.
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Zollinger »

      JulieParadise hat geschrieben:
      12.10.2022 7:58
      ...
      Zum Kolben bzw. dem Ring, der das Ganze eigentlich abdichtet: Da Dein Füller ja insgesamt ein moderner Füller ist, wird er sicher eine Plastikdichtung haben, die schrumpft eigentlich nicht. Aufpassen muss man nur bei den älteren Modellen bis etwa in die 50er oder 60er Jahre, die teilweise noch Korkdichtungen haben. Diese schrumpfen tatsächlich, wenn sie austrocknen, und sie müssen dann erneuert werden.
      ...
      Vielleicht schrumpfen sie nicht, aber Undichtigkeit durch Abnützung/Alter ist leider bei diesem Modell nicht selten. Wenn die Kolbendichtung kein Vakuum erzeugt, nimmt der Füller keine Tinte mehr auf.

      Ich würde den Füller als Erinnerungsstück aufbewahren und Sinas Rat folgen und einen Ersatz beschaffen, der dann auch wieder zuverlässig funktioniert.
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von HeKe2 »

      Versuche mal, ob Schaft un Kolben bei ausgebautem Federaggregat Wasser ansaugen, dann ist zumindest Unterdruck da. Wenn nicht, ist er wahrscheinlich undicht.
      Beste Grüße
      Hermann
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Pelikan-Fan »

      Zollinger hat geschrieben:
      12.10.2022 8:15
      Ich würde den Füller als Erinnerungsstück aufbewahren ...
      Alternativ könnte man den Füller auch zum Pelikan-Service schicken. Eine Reparatur sollte problemlos möglich sein.
      Viele Grüße

      Thorsten
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von JulieParadise »

      Pelikan-Fan hat geschrieben:
      12.10.2022 9:27
      Zollinger hat geschrieben:
      12.10.2022 8:15
      Ich würde den Füller als Erinnerungsstück aufbewahren ...
      Alternativ könnte man den Füller auch zum Pelikan-Service schicken. Eine Reparatur sollte problemlos möglich sein.
      Ja, aber ... die Threaderstellerin (und somit auch ihr Füller) befindet sich gerade in Südkalifornien, da liegen evtl. Aufwand und Nutzen nicht mehr in dem Verhältnis beieinander, wie es für Foristi etwa in Hamburg der Fall sein dürfte. ;)
      Sina / Julie Paradise julieparadise.de | @wwwjulieparadisede
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Zollinger »

      Pelikan-Fan hat geschrieben:
      12.10.2022 9:27
      Zollinger hat geschrieben:
      12.10.2022 8:15
      Ich würde den Füller als Erinnerungsstück aufbewahren ...
      Alternativ könnte man den Füller auch zum Pelikan-Service schicken. Eine Reparatur sollte problemlos möglich sein.
      Meine Erfahrung zeigt halt, dass diese eher günstigen Pelikan-Modelle auch nicht ewig leben. Mein eigener M250, den ich vor rund 35 Jahren geschenkt bekommen habe und einige andere, die über meine Werkbank gingen, mussten leider ebenfalls in Pension gehen. Und so teuer sind die in der Neuanschaffung ja auch nicht. Das schöne ist ja, was Sina bereits erwähnt hat, dass die Feder einfach ins nächste Gehäuse weiterziehen kann.
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Pelikan-Fan »

      Meine Überlegung war, daß Pelikan bei Reparaturen meist sehr kulant ist. Und wenn da wirklich nur die Dichtung nicht mehr funktioniert, muß man den Füller ja nicht wegschmeißen. Insbesondere wenn (so hatte ich die Fadenstarterin verstanden) der konkrete Füller mehr ist als ein bloßes Schreibwerkzeug.
      Viele Grüße

      Thorsten
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Zollinger »

      Von wegschmeissen habe ich ja auch nichts gesagt. Aber diesen Füller aus den U.S.A. nach Hannover und wieder zurück zu senden schien mir etwas sehr viel Aufwand.
      AndreaSnell
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von AndreaSnell »

      Also, ich glaube nicht, dass mein "Patient" verstorben ist, aber doch etwas mehr Pflege benoetigt, die ich ihm geben kann. Ich denke, ich habe den Drehmechanismuss beim aufmachen beschaedigt und nun schliesst er einfach nicht komplett, so dass sich kein Druck aufbaut - oder der kleine Gummipropfen wurde beschaedigt, was ebenfalls dafuer sorgt, dass sich der Unterdruck nicht aufbauen kann.

      Ich habe versucht, ohne Feder mal Wasser hochzusaugen, ging nicht. Habe trotzdem noch mal das ganze mit Feder versucht, leider ohne Erfolg. Habe die Feder ein wenig tiefer eingesteckt, dachte, vielleicht hilft dass - auch nicht.

      Und obwohl mein Kopf mir sagte, wenn er Wasser nicht saugt, dann kann er auch keine Tinte saugen - habe ich es trotzdem mal mit Tinte versucht - ich esse ja auch nicht alles, was auf dem Tisch steht ;-)

      Nein, ging ebenfalls nicht (logisch) - allerdings hat sich das Federaggregat so mit Tinte vollgesaugt, dass ich ein ganzes Blatt beschreiben konnte - siehe Anhang!

      Beim naechsten Deutschlandbesuch werde ich versuchen, den Fueller mitzunehmen und mal schauen, ob Pelikan den reparieren kann. Einfach, weil ich den schon so lange habe, meine Abiturarbeiten damit geschrieben habe und es einfach mein erster "richtig guter" Fueller war. (Auch wenn ich jetzt einsehen muss, dass es sich selbst damals eher um ein unteres Preisniveau handelte).

      Mal schauen, ob mir beim schreiben der Spass vergeht, wenn ich nach jeder Seite neu tanken muss, aber ich werde ihn auf jeden Fall trotzdem nutzen - und anfangen, mich nach einem netten neuem umzuschauen, der mir ebenfalls gut in der Hand liegt.

      Nochmals vielen, vielen Dank, ich weiss Eure Hilfe sehr zu schaetzen und habe unglaublich viel in den letzten Tagen gelernt!

      Sonnige Gruesse aus Orange County, California,

      Andrea
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      Matthias MUC
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      Re: Pelikan M481 (wahrscheinlich) ca 40 Jahre alt - reparabel?

      Beitrag von Matthias MUC »

      Ich glaube nicht, daß der von Dir unfreiwillig zerlegte Spindelmechanismus was mit der Unfähigkeit, Tinte zu ziehen, zu tun hat. Wenn Du an der Mechanik was zerstörst, bewegt sie sich nicht oder, ganz im Gegenteil, fällt in Einzelteile auseinander. Ob er zieht oder nicht, hängt allein davon ab, ob der Kolben dicht ist.
      Ich schätze mal, daß das gute Stück reparabel ist. 40 Jahre, das wäre Anfang 1980er. Das ist die Ära der Classic und Souverän "Old Style", beileibe noch kein altes Eisen (mein "alter" Werktagsfüller, M100 Old Style) dürfte kaum jünger sein, so Mitte 1980er, und das ganze Innenleben ist meiens Wissens bis heute unverändert.

      lG Matthias
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