Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

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JohannesG
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Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von JohannesG »

Hallo, die Gravur auf dem Füllknopf meines alten Pelikan 100 (verm. Bj. 1937/38) gibt mit Rätsel auf. Nach meinem Kenntnisstand sollte dort ja nur die Federbreite angegeben sein, doch was bedeutet diese Zeichenfolge:
1. Zeile: 4L
2. Zeile: OS1
Beschriftung2.jpg
Beschriftung2.jpg (32.72 KiB) 2558 mal betrachtet
LG, JohannesG
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vanni52
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von vanni52 »

Im Dittmer/Lehmann findet sich zum Thema „Federbezeichnungen“ kein Hinweis, der hier weiterhelfen könnte.
Vielleicht wäre dennoch ein Foto der Feder hilfreich.
LG
Heinrich
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TomSch
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von TomSch »

Hallo Johannes.

Da ich bei dieser Buchstaben-Ansammlung nur unpelikanöses Wirrwarr sehe, würde ich einen alternativen Weg einschlagen:
Von wem hast du den Pelikan? Weiß der eventuell etwas vom ursprünglichen Besitzer?
Ich würde bei dieser "Verschlüsselten Botschaft" eher auf ein Firmenkürzel und/oder eine darin tätige Behörde tippen. Der Stift gehört ja in die NS-Zeit. So könnte es z.B. heißen:
"4 L" gleich Leitungsebene (einer Firma), das vierte Füllerexemplar;
"OS 1" gleich Obersekretärin/Oberschulleiter/Osnabrück 1? :o ;)

Tüss, Thomas
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Darwin666
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von Darwin666 »

Ich liebe ja solche Rätsel und hoffe, dass wir dieses lösen können.

Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es die Bezeichnung eines Herresteiles sein könnte. Das ist aber nur grob geraten.

Viele Grüße
Peter
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Nichts in der Geschichte des Lebens ist beständiger als der Wandel.
Charles Darwin (1809 - 1882), englischer Naturforscher
JohannesG
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von JohannesG »

Von der Feder habe ich mal Fotos angehängt. Der Füller stammt aus der kleinen Bucht und kam aus Hannover (sic!) zu mir.
liegend_TL_Kork.jpg
liegend_TL_Kork.jpg (248.5 KiB) 2265 mal betrachtet
Feder_rechts.jpg
Feder_rechts.jpg (61.83 KiB) 2265 mal betrachtet
Feder.jpg
Feder.jpg (76.51 KiB) 2265 mal betrachtet
Auf der Kappe war in verbundener Kursivschrift ein (Allerwelts-) Männername eingraviert, der so dutzendfach in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vorkommt. Google ergab allerlei Einträge: Musiker, Versicherungsvertreter, Amateurfußballer - aber keinerlei NS-Bezug. Der Nachname des Verkäufers stimmt nicht mit der Namensgravur überein. Die Namensgravur war nur flach eingestochen und ursprünglich mit Goldfarbe befüllt, in deutlichem Kontrast zu der tief ausgeführten und nicht mit Farbe hinterlegten Gravur am Füllknopf.
Bringt uns das weiter?
LG, JohannesG
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vanni52
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von vanni52 »

Danke Dir für die Fotos der Feder, damit ist ein Zusammenhang zur Federbezeichnung definitiv ausgeschlossen.
Googelt man die Abkürzung „OS“, erscheint mir die bereits von Thomas vorgeschlagene „Oberschule“ am plausibelsten.

PS: So einen Dienstfüller gab es zu meiner Zeit leider nicht mehr.🙂
LG
Heinrich
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Entschleuniger
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von Entschleuniger »

Sehr spannend.
Eine militärische Verwendung schliesse ich mal aus. Luftschutz ebenfalls. Es lässt sich kein Zusammenhang zu irgendeiner Versorgungsnummer hinphantasieren.
Ich vermute allerdings eine dienstliche Verwendung. Schule, sonstige Behörde... Ein grösserer Betrieb...
Allerdings dann noch die Namensgravur?
Obwohl auf meiner dienstlich gelieferten Bekleidung steht auch mein Name drauf.
Ich hoffe ja noch auf Dominic. Der könnte was wissen.
Zuletzt geändert von Entschleuniger am 20.11.2022 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Masommer
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Re: Pelikan 100, rätselhafte Gravur am (Ebonit-) Füllknopf

Beitrag von Masommer »

Liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu in diesem Forum, habe aber schon viele Jahre eine Schwäche für Füllfederhalter, kaufe hin und wieder neue, mit zunehmendem Alter und Einkommen auch exotischere, ersteigere ältere und verkaufe manche auch wieder. Ein Sammler bin ich im engeren Sinne nicht.

Phasenweise packt es mich aber und ich habe den Drang mir einen Pelikan 100 oder 100 N zu besorgen. Am liebsten mit einer CN-Feder. Nun befindet sich seit kurzem ein „Pelikan 100“ in meinem Besitz, auf dessen Füllknopf exakt dieselbe Zahlen-Buchstaben-Kombination steht, wie sie hier beschrieben wird: „4L“ und darunter „OS1“.

Es ist sicherlich nicht der gleiche Füller, die Kappe hat keine Namensgravur, andere Feder, aber vielleicht ist es ja der gleiche Füllknopf?
Denn ich habe den Eindruck, dass es schon viel Kriegsproduktions-Mangelwirtschaft-Ersatzteil-Austausch-Argumentation braucht, um plausibel zu erklären, wie eine Kappe mit vier Luftlöchern, ein geriffelter Füllknopf, ein Tintenleiter mit dem Aufdruck „EF“, eine CN-Feder und eine recht locker sitzende Binde zusammenkommen, wie es beim mir vorliegenden Modell ist. Ich finde das nicht schlimm. Denn für mich war – wie schon erwähnt – die CN-Feder wichtig, und mit der schreibe ich sehr gerne und angenehm. Aber vielleicht wäre es einmal interessant, die Genese dieses Füllers zu recherchieren.

Grüße
Markus
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