M400 NOS - benutzen oder nicht?

[imperius]

Hallo Emma,

ich glaube, wir können schreiben, was wir wollen, wenn Du selbst schon ehrlicher Weise feststellst, dass es eigentlich keinen Grund gibt, ihn nicht zu nutzen und es nur eine persönliche Sache (wie Du schreibst: "Blockade") ist.

Bleib entspannt, mach wie Du es für richtig hälst, aber hier können wir schreiben und argumentieren wie wir möchten, es wird Dich nicht umstimmen. Was auch nicht schlimmer ist. Du musst ja glücklich sein mit Deine Entscheidung!

Viele Grüße
Norbert

[Felix]

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Wäre für mich genau so, als wenn ich mir ein Auto kaufe, nur um es anzuschauen.
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Ähnlich wie bei Füllern würde ich sagen, macht es auch hier die Anzahl aus. Wenn z.B. die Anzahl der Autos im Haushalt gleich der Anzahl der Haushaltsmitglieder ist und du hast die Möglichkeit einen wenig gefahrenen Oldtimer im Topzustand zu bekommen, würdest du diesen dann auch als Alltagsauto einsetzen?
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Der Vergleich hinkt allerdings etwas. Hier würde es dann, um im Bild zu bleiben, um einen ungafahrenen „Neuwagen-Oldtimer“ gehen, der nur angeschaut wird. Und das finde ich etwas schade. Denn ein Suto wird ja gebaut, um gefahren zu werden, oder?

[Entschleuniger]

Ich kann Emma ganz gut nachvollziehen....

Habe hier einen Pelikano 3 von 69. Mit originaler Verpackung und Faltblättchen. Der Aufkleber ist auch noch drauf. Würde ich eine Patrone reindrücken,wäre er irgendwie entzaubert. Ich wäre schon neugierig wie er schreibt, aber ich lasse ihn in ruhe.

LG Martin

[Querkopf]

... Bei mir ist es gewissermaßen eine innere Blockade, die mich aufhält. ...

... und anscheinend bist du damit nicht einverstanden, sonst hättest du diesen Thread ja nicht eröffnet. Oder?

Das Wichtigste ist hier ja schon geschrieben worden:
- "Richtig" oder "falsch" gibt's in diesem Kontext nicht. Es zählt allein, was du tun möchtest.
- Dabei - das hat Sina anschaulich beschrieben - stellt sich möglicherweise die Frage, wie "satt" du beim Benutzen auch ohne deine beiden NOS-Füller bist. Oder ob du Lust hast, auch am soundsovielten Kuchenstück ein klitzekleines bisschen zu naschen .
(Dieser Versuchung könnte ich vermutlich nicht widerstehen. Das finge bei mir so an, dass ich die Federn mal kurz dippen - oder zeitweilig in einen anderen Stift setzen - würde, um sie auszuprobieren; auch "gleiche" Federn sind ja selten wirklich gleich. Von da wäre der Schritt zum echten Benutzen nicht mehr groß. Oder, andersrum, zur Feststellung "sowas hab' ich schon in Betrieb, sowas brauch' ich nicht nochmal", ergo zum Einmotten. Bzw. bei mir dann zum Trennungsbeschluss, denn ich bin keine Sammlerin, meine Füller sind alle im Gebrauch.)

An deiner Stelle würde ich versuchen, zu entscheiden, ganz gelassen, ganz gezielt. Dazu wär's gut, dem "inneren Monk" mal für ein paar Stunden "Halt's Maul" zu sagen, damit er wenigstens zeitweilig nicht stört. (Klingt einfach, ist es aber nicht, ich weiß...)

Falls du dich fürs Benutzen entscheidest: Warte dafür nicht auf einen besonderen Anlass. Sondern mach' einfach den ersten Strich zu einem besonderen Moment, nimm dir Zeit und Ruhe dafür, zelebriere die Vorbereitungen, schön langsam und genüsslich .

Falls du dich fürs Beiseitelegen entscheidest: Zelebriere auch das .
(Rückgängig machen kannst du's ja jederzeit, wenn du willst...)

[Emma]

Vielen Dank erstmal für all eure Meinungen und Ansichten.
Den inneren Monk zu besiegen ist für mich nicht einfach, da er praktisch allgegenwärtig ist. Vielleicht für einige nicht nachvollziehbar, aber es ist so.
Heute Abend habe ich dann allerdings den "Kampf" gegen ihn doch gewonnen und einen M400 befüllt und ausprobiert.
Ich bin (wie erwartet) begeistert und habe auf jeden Fall für die nächsten Tage einen "neuen" Alltags-Füller.

[Edelweissine]

Hey, das ist dann doch sehr schön und gleich ein doppelter Gewinn für Dich!

[21prozent]

Der „innere Monk“ verdirbt einem oft die Lebensfreude. Ich finde es toll, dass du deinen Füller nun verwendest

Und wenn du ihn dann doch irgendwann verkaufst, dann bekommst du halt 15€ weniger dafür. So what?

[Matthias MUC]

Und man möge die Erben nicht fehleinschätzen. Abgesehen davon, daß eine Füllersammlung oder alte Taschenuhren im Zweifel nicht Hals über Kopf entrümpelt werden müssen, sondern erst mal ganz gut platzsparend sichergestellt und irgendwann in Ruhe gesichtet werden können:
Möglicherweise haben die Kinder und Enkel richtig Freude an einem abgeranzten, alten, heftig gebrauchten Exemplar von was auch immer, wo sie genau wissen, dieser Gegenstand ist mit Opa oder Oma durch dick und dünn gegangen. Mein Lieblings-"Sammelfüller" ist ein alter MB 224 Sackfüller aus den 1930er Jahren, den ich mit Grünspan am Clip und echten Mäusepisseflecken am Korpus aus Kisten mit alten Papieren aus einer feuchten Garage geholt habe (Auflösen eines unaufgelösten Nachlasses - von der Tante - im Nachlaß meiner Eltern). Recherchen und Fundkontext ergaben, es war meines Großvaters Füller, eines von wenigen erhaltenen Erinnerungsstücken aus der Zeit. Ich hab ihn mit neuem Sack funktionsfähig restaurieren und ansonsten nur minimalst aufpolieren lassen und freue mich ab und an an der Feder, die wunderbar flext wie ein handgeschnittener Gänsekiel. Nur deshalb keiner meiner Alltagsfüller, weil er relativ schnell eintrocknet.

Aber "innere Monks" kenne ich sehr gut. Die können manchmal lästig oder auch ziemlich interessant sein......

LG Matthias

[Crovax]

Wenn ich einen Füller kaufe, dann um ihn zu benutzen. Sonst wäre es bloss ein teures Stück Plastik/Metall. Das setzt dann zwar der Bereitschaft, teure Füller zu kaufen, gewisse Grenzen aber ich möchte einen schönen Füller nicht nur in der Vitrine bestaunen, sondern ihn auch im Alltag benutzen, was dann natürlich mit der Zeit Spuren hinterlässt. Also wird auch ein NOS-Füller bei mir nach Erhalt gespült, begutachtet und dann mit einer schönen Tinte zum Ausprobieren gefüllt. Danach kommt das Teil dann je nach Eigenschaften mehr oder weniger oft in die Rotation. Bei wirklich alten NOS-Füllern bedeutet das NOS nicht immer "betriebsbereit". Wenn das z.B. ein Hebelfüller ist, kann man sicher sein, dass der Gummisack erneuert werden muss. Wäre der immer wieder mal mit Tinte gefüllt worden, würde der Sack eventuell noch funktionieren. Korkdichtungen trocknen bei Nicht-Benutzung mit der Zeit auch ein und werden undicht oder zerbröseln. Das ist wie bei Oldtimern. Auch mit denen sollte man regelmäßig mal eine Runde fahren, damit alles in Ordnung bleibt.

Ich bin aber auch kein Sammler im eigentlichen Sinne. Denen geht es wirklich darum, einen Gegenstand in möglichst perfektem Zustand zu erwerben und zu behalten. Da verbietet sich eine "normale" Benutzung. Manche Sammler lagern bestimmte alte Füller deswegen permanent mit destilliertem Wasser gefüllt.

[Emma]

Möglicherweise haben die Kinder und Enkel richtig Freude an einem abgeranzten, alten, heftig gebrauchten Exemplar von was auch immer, wo sie genau wissen, dieser Gegenstand ist mit Opa oder Oma durch dick und dünn gegangen.

Interessantes Argument.

Wenn ich einen Füller kaufe, dann um ihn zu benutzen. Sonst wäre es bloss ein teures Stück Plastik/Metall.

Ein teures Stück Plastik/Metall kann auch jenseits des eigentlichen Bestimmungszwecks Freude machen.

Ich bin aber auch kein Sammler im eigentlichen Sinne. Denen geht es wirklich darum, einen Gegenstand in möglichst perfektem Zustand zu erwerben und zu behalten. Da verbietet sich eine "normale" Benutzung.

Und zu diesen Sammlern gehöre ich.

Allerdings hat dieser Thread wirklich geholfen mich ein wenig von meinen Verhaltensmustern freizumachen, die mich oft blockieren. Da jetzt der M400 "entweiht" ist, stehen nun für die nächsten Tage ein paar weitere NOS-Füller an, die ausprobiert werden wollen... z.B. ein Geha 735 Goldschwinge 1 der heute das erste Mal befüllt wird.

[eeri]

Vielen Dank erstmal für all eure Meinungen und Ansichten.
Den inneren Monk zu besiegen ist für mich nicht einfach, da er praktisch allgegenwärtig ist. Vielleicht für einige nicht nachvollziehbar, aber es ist so.
Heute Abend habe ich dann allerdings den "Kampf" gegen ihn doch gewonnen und einen M400 befüllt und ausprobiert.
Ich bin (wie erwartet) begeistert und habe auf jeden Fall für die nächsten Tage einen "neuen" Alltags-Füller.

Wäre auch meine Entscheidung gewesen. Schreiben mit Füller macht Spaß, viel schreiben macht mehr Spaß, mit neuen Füllern noch mehr.

[thobie]

Ich halte es ganz einfach: Ich schreibe mit jedem meiner Füllhalter und freue mich daran. Nicht in den Sinn käme mir, einen Halter nur in der Vitrine anzuschauen. Ich schreibe auch regelmäßig mit dem Füllhalter, den mir meine inzwischen leider verstorbene Schwiegermutter geschenkt hat. Es ist ein Pelikan 140 mit OM-Durchschreibefeder. Sie hat den Halter viele Jahre selber genutzt. Allerdings bleibt der am heimischen Schreibtisch. Einen Verlust könnte ich mir nicht verzeihen.

Ausnahme: Es handelt sich bei dem Halter um ein ganz seltenes, vielleicht sogar limitiertes Sammlerstück, das ich als Wertanlage gekauft habe. Das müsste aber schon ein sehr seltener Halter sein. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Montblanc vor ein paar Jahren eine Sonderedition - ich meine des Meisterstücks - herausgebracht. Es gab den in mehreren Versionen. Die teuerste wurde nur in einer einstelligen Anzahl (5 oder so) hergestellt und die UVP lag bei etwa 28.000 Euro. Das wäre ggf. so ein Kandidat, der in der Vitrine verschwinden würde, vermutlich auch, weil mir meine Frau den Hals umdrehen würde.

Was ich nicht wirklich kann, ist, Füllhalter, die ich einmal gekauft habe, wieder zu verkaufen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Viele Grüße
Thomas

[Emma]

Nicht in den Sinn käme mir, einen Halter nur in der Vitrine anzuschauen.

Die Vitrinen sind auch so ein Tick von mir Ich sehe gerne was ich besitze. In der Hauptsache landen dort aber tatsächlich Füllhalter, die vor 1950 hergestellt wurden. Na ja und halt der ein oder andere NOS.

Was ich nicht wirklich kann, ist, Füllhalter, die ich einmal gekauft habe, wieder zu verkaufen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Geht mir auch so

[U_T]

Gerade die NOS-Füller bereiten doch besondere Freude beim Benutzen. Ich liebe die 800er Old Styles und nutze sie auch.

Volle Zustimmung. Meine in der Signatur angegebenen Füllhalter, Kugelschreiber und Druckbleistifte werden alle regelmäßig benutzt. Mein wertvollster, der M400 von 1995 benutze ich nur zu Hause und das regelmäßig. Der M481 ist mit dem M150 der meist benutzte Füllhalter. Diese Schreibgeräte sind jeden Tag im Gebrauch zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Hinzu kommen die Schreibeigenschaften der Old Style Füllhalter: Ich kann mir nicht vorstellen, das die modernen aktuellen Modelle viel besser schreiben.