Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

Antworten
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von teddybaer-antik »

Nach längerer Zeit voller familiärer und beruflicher Irrungen und Wirrungen bin ich endlich mal wieder zum Pelikanisieren gekommen und habe vor nicht allzu langer Zeit einen ganz netten 110er Diamant bekommen können. Eigentlich ja nicht mein Kerngebiet im Schreiberbereich, aber eine schöne Ergänzumg zu meinem Ur-Pelikan, der ja auch unrestauriert und nicht perfekt erhalten ist.
Beim Fotografieren ist mir am Schaft beidseitig die mit blossem Auge kaum wahrnehmbare Notiz "Schaft" aufgefallen, die nur mit perfekt justiertem Schräglicht so deutlich wie auf dem Bild erkennbar ist. Die Frage wäre hier: Ist das bekannt, normal, was auch immer? Ich gehe davon aus, dass dies so werksseitig gemacht wurde, um den Montageprozeß zu vereinfachen. Da der Füller offensichtlich recht selten vorkommt habe ich bei den wenigen gefundenen Stücken keine Hinweise auf einen solchen zusätzliche Vermerk finden können.
Ich bin für jedwede Hinweise oder auch gerne allgemeine Kommentare zum "Diamant" dankbar und freue mich, endlich wieder einmal hier sein zu können!
Bild
Bild
Bild

Herzliche und im Voraus dankbare Sammlergrüße,
Daniel
Benutzeravatar
TomSch
Beiträge: 3865
Registriert: 28.05.2008 20:55
Wohnort: Land der (Ost-)friesischen Freiheit

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von TomSch »

Hallo Daniel,

für eine ordentliche Gravur ist die Schrift viel zu - Verzeihung - (mit Mühe, aber die allein reicht bekanntlich nicht immer aus, also) stümperhaft ausgeführt. Da hat sich jemand (vermutlich) eine Info auf denselben "handgraviert". :roll:

Schönes Stück, toll erhalten. Viel Spaß damit!
Thomas
Sei nicht so; sei anders.
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von teddybaer-antik »

Vielen Dank für die Einschätzung. Ich gehe auch von eine händischen Markierung aus. Aber wohl vor dem Zusammenbau, danach wäre dann ja doch etwas sehr merkwürdig. Immerhin zeigt Feder ja in die richtige Schreib- und Halterichtung.
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4100
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von Zollinger »

Hallo

Gratuliere zu dem schönen Pelikan!!

Was die Schrift angeht, so denke ich handelt es sich um einen Namen, der von Eigentümer und Namensträger selber angebracht wurde.

Mir ist noch kein anderer Pelikan untergekommen, welcher ähnliche Beschriftungen getragen hätte. Das würde auch keinen Sinn machen, da man bei Pelikan wohl die unterschiedlichen Teile auch ohne Beschriftung auseinanderhalten konnte. Ausserdem nannte Pelikan das beschriftete Teil „Binde“ und nicht „Schaft“.

Dem ehem. Eigentümer war es wohl wichtiger seinen Füller vor Diebstahl zu schützen als der unversehrte Originalzustand. Damals war das ja auch ein Gebrauchsgegenstand und noch kein Sammlerstück.
Benutzeravatar
Entschleuniger
Beiträge: 429
Registriert: 11.03.2021 18:34
Wohnort: Soltau

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von Entschleuniger »

Moin, ich möchte auch eine Verkäufer Signatur nicht ausschliessen...

LG Martin
Forenmisanthrop! Insta: 1607_martin
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von teddybaer-antik »

Vielen Dank für die bisherigen netten Anmerkungen und Überlegungen.
Die nachträgliche beidseitige Markierung durch Besitzer oder Verkäufer hatte ich ausgeschlossen,
da sie wie geschrieben bei normaler Ansicht und gängigen Lichtverhältnissen absolut
unmöglich zu erkennen sind. Erst beim Erstellen der ersten Bilder ist sie mir aufgefallen,
später dann auch auf der gegenüber liegenden Seite.
Im Buch Pelikan Schreibgeräte von J. Dittmer und M. Lehmann habe dann auf Seite 134
eine Schautafel des Jahres 1930 gefunden, auf der die Gesamtheit aus Binde, Tintentenbehälter
und Füllmechanig offiziell als Schaft bezeichnet wird.
Die Aufschrift Schaft auf der Binde würde dann nicht das Teil als solches bezeichnen sondern
im Sinne des Fertigungsprozesses als zugehörig zum Schaft, um auch am Montagmorgen den
Arbeitern den Zusammenbau zu erleichtern.

Gibt es denn hier in der Gruppe weitere Besitzer von 110ern, die das einmal mit Schräglichlicht prüfen könnten?
Benutzeravatar
JulieParadise
Beiträge: 5437
Registriert: 13.06.2016 21:16
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von JulieParadise »

teddybaer-antik hat geschrieben:
23.05.2023 11:45
[...]
Die Aufschrift Schaft auf der Binde würde dann nicht das Teil als solches bezeichnen sondern
im Sinne des Fertigungsprozesses als zugehörig zum Schaft, um auch am Montagmorgen den
Arbeitern den Zusammenbau zu erleichtern.
[...]
Einwurf: Wie bitte soll denn eine Aufschrift, die kaum zu erkennen ist, bei einem Teil (oder: Baugruppe), das doch auch ohne Beschriftung eindeutig identifizierbar ist, verpeilten Arbeitern helfen?
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4100
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von Zollinger »

teddybaer-antik hat geschrieben:
23.05.2023 11:45

Gibt es denn hier in der Gruppe weitere Besitzer von 110ern, die das einmal mit Schräglichlicht prüfen könnten?
Ich habe lediglich einen 111 und einen 112:

Bild

...beide ohne Freihand-Gravuren (zum Glück) :)

Der 111 hat auch das Rhomben Muster auf der Binde:

Bild

teddybaer-antik hat geschrieben:
23.05.2023 11:45
...
Die Aufschrift Schaft auf der Binde würde dann nicht das Teil als solches bezeichnen sondern
im Sinne des Fertigungsprozesses als zugehörig zum Schaft, um auch am Montagmorgen den
Arbeitern den Zusammenbau zu erleichtern.
Diese Überlegung kann ich immer noch nicht ganz nachvollziehen. Wo genau liegt Deiner Meinung nach die Erleichterung beim Montieren, wenn das Teil beinahe unsichtbar beschriftet ist?

PS: Das Telefonbuch meldet 41 Treffer bei der Suche nach dem Familiennamen Schaft:https://www.dastelefonbuch.de/Suche?s=e ... XQiOiIxIn0
Kein sehr verbreiteter Name wie es scheint, aber für mich die plausibelste Erklärung bisher.
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von teddybaer-antik »

[...][/quote]

Einwurf: Wie bitte soll denn eine Aufschrift, die kaum zu erkennen ist, bei einem Teil (oder: Baugruppe), das doch auch ohne Beschriftung eindeutig identifizierbar ist, verpeilten Arbeitern helfen?
[/quote]

Ich kenne diese Methode aus meiner Arbeit in der Fertigungsmontage (Sehr lange her), wo auch bauähnliche Teile für den späteren Endverbraucher kaum erkennbar oder unsichtbar markiert wurden. Und die reinen Hülsen, also Binde oder Kappe ohne Kopf, Klemm und Loch finde ich schon ähnlich.
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von teddybaer-antik »

[/quote]

Diese Überlegung kann ich immer noch nicht ganz nachvollziehen. Wo genau liegt Deiner Meinung nach die Erleichterung beim Montieren, wenn das Teil beinahe unsichtbar beschriftet ist?

Weniger in der letztendlichen Montage sondern eher beim Zuführen zur Endmontage. Vielleicht liege ich hier mit meinen Erfahrungen aus der Fertigmontage auch falsch. Allerdings kann ich dem Gedanken einer privaten Markierung nicht allzu abgewinnen, das würe dann doch eher deutlicher markiert oder sogar Maschinengraviert um es weithin erkennbar zu machen.

PS: Das Telefonbuch meldet 41 Treffer bei der Suche nach dem Familiennamen Schaft:https://www.dastelefonbuch.de/Suche?s=e ... XQiOiIxIn0
Kein sehr verbreiteter Name wie es scheint, aber für mich die plausibelste Erklärung bisher.
[/quote]

Das es den Namen Schaft als Nachnamen gibt liegt sicher auf der Hand. Das wäre hier schon ein irrer Zufall aber immerhin mit in die Waagschale zu legen. Deinen Hinweis auf fehlende Markierung vor allem beim 112er finde ich sehr hilfreich, da faktisch. Und "lediglich" ist ja wohl die Untertreibung des Tages ;-) . Tolle Stücke!
Ich denke ich werde es mal bei der Firma oder im Turm mit einer Anfrage versuchen.
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4100
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von Zollinger »

Das halte ich für eine gute Idee.
teddybaer-antik
Beiträge: 16
Registriert: 01.04.2019 1:40

Problem gelöst

Beitrag von teddybaer-antik »

Also - bevor ich mich nicht nur hier sondern auch noch bei der Firma blamiere habe ich den ursprünglichen Besitzer noch einmal kontaktiert und siehe da: der Schwiegervater hieß H. Schäff. Das heisst bei der Aufschrift lautet gar nicht Schaft sondern Schäff. Sobald man es weiß kann man es erahnen, wenn auch die Ä-Striche mehr zu erraten sind, das f statt t am Ende macht aber Sinn.
Vielen Dank dafür, da hätte ich mir meine wirren Überlegungen und Euch die mühselige Überzeigungsarbeit ersparen können.

Im Ergebnis freue ich mich dennoch über den offensichtlich recht seltenen Stift; immerhin war die Resonanz nach meiner Frage nach weiteren Exemplaren ja überschaubar.

Weiterhin viel Freude beim Sammeln und Schreiben und danke für Eure Geduld!
Benutzeravatar
Zollinger
Beiträge: 4100
Registriert: 31.10.2006 7:45
Wohnort: Confoederatio Helvetica

Re: Schaft Aufschrift Pelikan 110 Diamant

Beitrag von Zollinger »

Vielen Dank für die Aufklärung.

Ein seltenens und schönes Sammlerstück ist Dein 110 allemal. die Gravur und die damit verbundene Geschichte machen ihn ja trotzdem irgendwie besonders, also weiterhin viel Spass damit!
Antworten

Zurück zu „Pelikan“