M200 Unterschiede F und M Feder

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Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

An dieser Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön an alle!!! :-)

Ich finde es immer wieder toll, wie nett und hilfsbereit dieses Forum ist. :-)
G-H-L
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von G-H-L »

Ich hab erst kürzlich von Pelikan einen M200 mit einer F-Feder als Austauschangebot bekommen.

Die eingefüllte Diamine Triple Chocolate, kommt da mit sattem Fluß aus der Feder. Die schreibt fasst schon wie eine M.

Bei einer vergoldeten Stahlfeder würde ich von einem Ultraschallbad abraten. Zusammen mit den Tintenrückständen, verabschiedet sich nämlich auch die Goldbeschichtung der Feder.

Aus dem Grund hat mein Rotring Renaissance und mein Pelikan Tradition M150, den ich ja zu Pelikan geschickt hatte, eine blankplolierte Edelstahlfeder.
Gruß
Gerhard

Nein, das ist keine unleserliche Handschrift!
Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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Grimbart
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Grimbart »

Moin Achim,

auf YouTube gibt es diverse Filmchen mit Ratschlägen, wie man eine Feder dazu bekommt, nasser zu schreiben:

https://m.youtube.com/results?sp=mAEA&s ... nib+wetter

(Nur für den Fall, daß Du noch nicht selbst auf die Idee gekommen bist, da mal zu suchen).

Eine neue Pelikan-Feder zu kaufen und einzusetzen scheint mir nicht die Lösung des Problems zu sein, denn bei der kann Dir genau das Gleiche passieren. Und, wie Heike schon schrieb, ist eine M nicht nasser als eine F, sondern nur breiter (wobei man bei Pelikan da nie so ganz sicher sein kann). Natürlich kannst Du auch Pech im Glück haben und eine nasse M erwischen, was dann auch wieder nicht gut ist, weil die wesentlich breiter schreibt als Deine trockene F.

Nach meinen Erfahrungen gibt es nur wenige Händler, die ein Probeschreiben mit betanktem Füller gestatten (und nur so kann man den Tintenfrluß prüfen). Meistens wird die Feder nur in die Tinte getunkt, denn dann kann sie der Händler im Falle des Nicht-Kaufs leichter säubern. Ist der Füller jedoch erst mal gefüllt, kann er ihn nicht mehr als "neu" verkaufen.

Anstelle der Rasierklinge sollte man auch ein steifes Blatt Papier oder einen Rest vom Geschenkpapier durch den Schlitz zwischen den beiden Federschenkeln ziehen können (vom Atemloch zur Federspitze hin), meine ich. Es kommt ja nur darauf an, den Abstand zwischen diesen zu erhöhen.
Auch festes und gleichzeitig sanftes Aufdrücken der Federspitze auf einen festen Untergrund kann dauerhafte Besserung bringen. Ansatzweise hast Du das ja schon geschafft, da Du berichtetest, daß der Füller nach einer solchen Behandlung kurzzeitig nasser schrieb. Also war die Methode rchtig, wurde jedoch nicht konsequent genug durchgeführt. Aber auch hier gilt: Vorsicht! Lieber mehrmals leichter drücken als einmal zu doll. Nach Fest kommt Lose.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude beim Rumprobieren (nicht "Rum probieren") und vor allem Erfolg.
Gefährlich ist's, den Dachs zu necken,
Verderblich ist der Pelikan.
Jedoch der schrecklichste der Schrecken
Das ist der Mensch im Füllerwahn!

Gruß von Gernot
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

Hallo Gernot,

ein paar der Videos habe ich tatsächlich schon gesehen in der Zwischenzeit. Mein naiver Gedanke bei der Erstellung des Threads war, dass alle M-Federn nasser schreiben, weil man das in Tests immer wieder lesen kann.

Bei Pelikan ist ja das Schöne, dass ich meinen Füller mitnehmen kann und dann eine zu testende Feder bei meinem M200 einschraube. Ich denke, dass dies in Koblenz funktionieren könnte.

Momentan bin ich aber auch recht glücklich damit, wie der M200 schreibt und vielleicht mache ich das über Ostern noch ein wenig intensiver. Man wächst mit seinen Aufgaben, oder? ;-)

Keine Sorge, Rum scheidet aus...vielleicht mal ein kleines Glas trockener Rotwein, mehr ist nicht mehr drin. Das ist aber nicht schlimm, weil ich noch nie viel Alkohol getrunken habe. Viel schlimmer ist der Verzicht auf eine selbstgedrehte Zigarette...auch nach etwas über einem Jahr würde ich ab und an liebend gern eine rauchen... ;-)

Vielen Dank für Deine Unterstützung und frohe Ostern,
Achim
Helmut
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Helmut »

Hallo Achim,

Gernot hat zwar mit dem Blatt starkem Papier grundsätzlich Recht. Nur ein großartiges Auf- und Verbiegen der Federzungen ist da natürlich auch nicht drin. Das Blatt Papier dient vielmehr der Reinigung des Spaltes hinsichtlich entfernbaren Tintenrückständen, sofern diese nicht angebacken sind (ich denke hier auch an Rückstände durch Nutzung von Eisen-Gallus-Tinten). Willst Du allerdings feine Fertigungsrückstände entfernen oder fest angetrocknetes Material, dann kommst Du um eine Rasierklinge oder um ein OP-Besteck nicht. Willst Du die Federzungen aufbiegen, dann kann man dies mit den Schneidewerkzeugen zwar versuchen. Doch Vorsicht! Die Klingen sind zwar ziemlich flexibel, brechen aber bei grenzwertiger Belastung ohne große Vorankündigung. Ohne Griffstück solltest Du wirklich vorsichtig arbeiten. Da kann der Stahl sehr schnell ins Fleisch gehen. Das muss nicht unbedingt sein!
Weshalb verwendet man hierfür eine Rasierklinge oder ein OP-Besteck. Der Härtegrad der Klinge ist meist größer als der der Feder. Feine Fertigungsrückstände, welchen den Tintenfluß behindern werden förmlich weggehobelt. Dies ist allerdings nicht mit einem Stück Papier möglich. Willst Du die Federzungen verbiegen, dann nimm lieber eine Ventileinstelllehre. Die Einstellblättchen beginnen meistens mit 0,08mm Stärke. Diese Blättchen sind sehr flexibel und brechen nur äusserst selten. Verletzungsgefahr ist überdeutlich geringer°
Berücksichtige jedoch bitte folgendes:
Es gibt Füller, welche die reinsten Abwasserrohre als Tintenleiter haben. Bei meinem Pelikano Modell 2 handelt es sich auch um ein solches Monster. Der frisst wirklich jede Tinte, auch Eisen-Gallus-Tinten für die Schreibfeder.
Andererseits gibt es Füller mit sehr dünnen Tintenleitsystemen. Da ist die Fließgeschwindigkeit der Tinte zu erhöhen, wenn mehr an der Feder ankommen soll. Die Feder kann lediglich die Menge Tinte verarbeiten welche auch vorne an der Spitze ankommt. Erhöhst Du den Spaltabstand bei zu geringem Tintenfluß reißt irgendwann das Schriftbild ab, zuvor wird es aber immer trockener. Gelegentlich muß man auch den Auflagewinkel der Feder auf dem Tintenleiter durch leichtes An- bzw. Wegdrücken verändern um eine besser Fließgeschwindigkeit der Tinte zu erreichen. Des Weiteren solltest Du auch probieren ob die Feder im Schreibbetrieb kratzt. Ich persönlich schleife jede Feder exakt auf meine Hand ein. Den Grobschliff auf einem 1000er Naßschleifpapier. Schreibe hier immer eine 8, mal links rum, mal rechts rum. Schreibt der Füller dann passabel kommt das Abziehen der Feder auf einem 3000er Naßschleifstein, dann das Polieren auf einem 5000 bis 8000er Stein. Und immer die 8 schreiben, zwischendurch mal auch Schreibprobe auf Papier. Und auch die Seitengrade der Feder bereinigen, sonst kann es ein hässliches Anreißen des Papiers geben.

Viele Grüße und viel Erfolg

Helmut
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

G-H-L hat geschrieben:
28.03.2024 17:04
Ich hab erst kürzlich von Pelikan einen M200 mit einer F-Feder als Austauschangebot bekommen.

Die eingefüllte Diamine Triple Chocolate, kommt da mit sattem Fluß aus der Feder. Die schreibt fasst schon wie eine M.

Bei einer vergoldeten Stahlfeder würde ich von einem Ultraschallbad abraten. Zusammen mit den Tintenrückständen, verabschiedet sich nämlich auch die Goldbeschichtung der Feder.

Aus dem Grund hat mein Rotring Renaissance und mein Pelikan Tradition M150, den ich ja zu Pelikan geschickt hatte, eine blankplolierte Edelstahlfeder.
Mir gefallen die M205 auch besser als der M200, aber der Kauf hatte historische Gründe…

Wenn ich nach Koblenz fahre, dann teste ich auf jeden Fall auch eine weitere F. Momentan schreibt meine F aber wieder ganz ordentlich dank der Tipps hier und wenn das so bleibt, dann ist alles gut…

Viele Grüße,
Achim
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

Hallo Helmut,

das habe ich aber auch so verstanden, dass man mit einem Blatt Papier nur reinigen kann.

Den Tipp mit der Ventileinstelllehre habe ich auch anderweitig schon gehört. Mal schauen, ob ich mich da rantraue. Rasierklinge überlege ich mir noch, da ich eigentlich eher Grobmotoriker bin und ich außerdem Blutverdünner nehmen muss, das könnte eine ziemliche Sauerei geben… ;-)

Viele Grüße,
Achim
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Edelweissine
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Edelweissine »

Zum Reinigen des Federschlitzes und zum gefühlvollen Weiten nehme ich Metallfolie.
Gibt es in jedem gutsortierten Bastelladen als Meterware und lässt sich unfallfrei benutzen.
Dann klappt's auch mit dem Marcumar ;) .
Gruß,
Heike
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Coprina
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Coprina »

Ich nehme auch "Brass-Sheets", also Messingfolie in verschiedenen Dicken, die ich mir mal mitbestellt habe.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit und zwar steife Verpackungsfolie. Ihr wisst schon, diese Verpackungen die hinten Karton haben und vorn ist die Ware in einer durchsichtigen steifen Folie eingeschweisst. Davon an einer flachen Stelle ein Stück von ca. 4x2 cm ausschneiden, in den Federschlitz einführen und dort einige Minuten stecken lassen, damit sich die Federschenkel nicht sofort wirder zurückbiegen.
Falls einmal noch nicht ausreichend Erfolg hatte eventuell nochmal wiederholden ggf. mit einer dickeren Verpackungsfolie.
Liebe Grüße
Antje
Das einzige Mittel das Leben zu ertragen, ist, es schön zu finden.
(Rudolf Leonhard)
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Coprina
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Coprina »

Und apropos Tabletten: Der Rand von so einer "Tablettenkarte" sollte auch gehen.
Liebe Grüße
Antje
Das einzige Mittel das Leben zu ertragen, ist, es schön zu finden.
(Rudolf Leonhard)
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

Edelweissine hat geschrieben:
29.03.2024 10:41
Zum Reinigen des Federschlitzes und zum gefühlvollen Weiten nehme ich Metallfolie.
Gibt es in jedem gutsortierten Bastelladen als Meterware und lässt sich unfallfrei benutzen.
Dann klappt's auch mit dem Marcumar ;) .
Sehr gut, dann veranstalte ich keine Sauerei. Fritzrot ist toll, Blutrot muss nicht sein. ;-)
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

Coprina hat geschrieben:
29.03.2024 10:56
Ich nehme auch "Brass-Sheets", also Messingfolie in verschiedenen Dicken, die ich mir mal mitbestellt habe.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit und zwar steife Verpackungsfolie. Ihr wisst schon, diese Verpackungen die hinten Karton haben und vorn ist die Ware in einer durchsichtigen steifen Folie eingeschweisst. Davon an einer flachen Stelle ein Stück von ca. 4x2 cm ausschneiden, in den Federschlitz einführen und dort einige Minuten stecken lassen, damit sich die Federschenkel nicht sofort wirder zurückbiegen.
Falls einmal noch nicht ausreichend Erfolg hatte eventuell nochmal wiederholden ggf. mit einer dickeren Verpackungsfolie.
Hallo Antje,

Sowas wie die Verpackungsfolie könnte tatsächlich noch bei uns im Haushalt vorhanden sein…muss ich gleich mal schauen. Ich fand diese Verpackungen immer schrecklich, aber jetzt könnte ich ihnen doch etwas abgewinnen… ;-)

Vielen Dank für diese Super-Idee!

Liebe Grüße,
Achim
G-H-L
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von G-H-L »

Achim_65 hat geschrieben:
29.03.2024 9:34
Hallo Helmut,

das habe ich aber auch so verstanden, dass man mit einem Blatt Papier nur reinigen kann.

Den Tipp mit der Ventileinstelllehre habe ich auch anderweitig schon gehört. Mal schauen, ob ich mich da rantraue. Rasierklinge überlege ich mir noch, da ich eigentlich eher Grobmotoriker bin und ich außerdem Blutverdünner nehmen muss, das könnte eine ziemliche Sauerei geben… ;-)

Viele Grüße,
Achim
Nach so einer Reinigung mit einem Blatt Papier hatte ich dann Papierfasern im Federspalt.
Danach, mit der Rasierklinge war alles perfekt.

Solange man die Rasierklinge mit der schmalen Fläche zwischen die Finger klemmt kann gar nichts passieren. :D
Gruß
Gerhard

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Der Text ist nur analog verschlüsselt! :)
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ChronoCop
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von ChronoCop »

@rubicon bzgl. minimal Spüli der Tinte zusetzen:
bei Waterman Encre Absolu hat es wunderbar funktioniert und ich bedanke mich herzlich für den tollen Tipp!
Brane
Achim_65
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Re: M200 Unterschiede F und M Feder

Beitrag von Achim_65 »

G-H-L hat geschrieben:
02.04.2024 12:09

Nach so einer Reinigung mit einem Blatt Papier hatte ich dann Papierfasern im Federspalt.
Danach, mit der Rasierklinge war alles perfekt.

Solange man die Rasierklinge mit der schmalen Fläche zwischen die Finger klemmt kann gar nichts passieren. :D
Bei mir sieht es nach dem Papier noch erstaunlich gut aus. Rasierklinge traue ich mir schon noch zu. Auch wenn ich nicht der weltbeste Handwerker bin, so war das im Vorfeld auch ein bißchen mit einem Augenzwinkern gemeint. ;-)

Wenn man die Rasierklinge anders zwischen die Finger klemmt, wird der Spalt auch zu groß… ;-)

Viele Grüße,
Achim
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