Flexible Pelikan Federn

[MBurock]

Hallo,

ich hatte die letzte Woche das Vergnügen mit einem MontBlanc 244 OBB, produziert in den 60ern, zu schreiben. Gefallen hat mir dabei, das die Feder sehr flexibel war und nachgegeben hat.

Finde ich soetwas auch für meinen Souverän M605? Ich hätte gerne noch eine flexible Feder, die ich zum Briefeschreiben und ähnliches verwenden kann, ohne mir jedoch einen neuen Füller kaufen zu wollen.

Falls nicht, gibt es ansonsten einen etwas günstigeren Füller (max. 150€), der mit solch einer Feder aufwarten kann?

Vielen Dank, Gruß Marc

[werner]

Hallo Marc,

zu deinem Erlebnis mit dem "alten" MB 244 aus den 60ern hier ein paar Anregungen.
Für den M605 wirst du wohl, eine flexible Feder mit den Schreibeigenschaften des alten
MB 244 nicht finden. Das ist nicht firmenspeziell sondern ein "Zeitproblem". Federn
wie in den 50er/60er Jahren sind heute nur noch ganz selten in modernen Füllern zu finden.
Ganz sicher wirst du fündig werden bei alten Pelikan, MB, Geha und KaWeCo Füllern
aus dem oben genannten Zeitraum. Nur ist es so, dass nicht alle Feder dieser Zeit
flexible Eigenschaften haben. Hier ist nur Ausprobieren gefragt, am besten auf einer
Schreibgerätebörse. In den Bucht fehlt diese Möglichkeit.

Viele Grüße
Werner

[secretagentman]

Hallo Marc,

desweiteren besteht noch die Möglichkeit, sich eine flexible Feder anfertigen zu lassen bzw. zu kaufen. Die Souverän-Füllhalter haben ja wechselbare Federn und Richard Binder aus den USA modifiziert Pelikan-Federn so, dass Sie flexibel sind: http://www.richardspens.com/
Da solltest du mit deinem Budget wahrscheinlich hinkommen, du müsstest nur die Feder wechseln. Dafür findest du auf der Seite von Richard Binder auch eine Anleitung.

Eine andere Idee die ich hätte, wäre eine Feder und Federhalter zu erwerben. Federn für Federhalter sind meist recht günstig, da keine Tintenleiter erforderlich ist. Eine Flexible Schreibfeder kostet dich so nur wenige Euro, die kannst verschiedene ausprobieren und auch der Tintenwechsel ist super leicht. Der einzige Nachteil ist, dass das Schreiben mit Feder/Federhalter etwas länger dauert und es unterwegs etwas unpraktisch ist.
Gerade aber zum Ausprobieren, was einem gefällt ist es sicherlich eine kostengünstige Option.

Vor Kurzem hat jemand hier im Forum einen interessanten Link zu einem kalligraphie-Geschäft gepostet, bei dem auch Vintage-Federn erhältlich waren.

Ach ja, im Thema Needlepoint-Federn: http://www.kallipos.de/


Ich persönlich werde vielleicht auch mal Federn und Federhalter testen, da mir gerade für kurze Schreibeinheiten wie Briefe das Aufziehen von Tinte, Spülen etc. immer so umständlich vorkommt.


Viele Grüße, Jens.

[Feinmotoriker]

Hallo Marc,

was bisher noch nicht erwähnt wurde: Auch alte Pelikan-Federn aus den 50er und 60er Jahren, Reihe 400(NN), müssten in die M600 Baureihe passen (man korrigiere mich bitte, falls ich falsch liege). Optisch ist es vielleicht nicht unbedingt das allerfeinste, da die regulären M600-Federn etwas größer und zweifarbig sind. Silberbeschläge und goldene Feder... naja Geschmackssache. Dafür sind die alten Federn schärfer geschliffen und zumeist - Achtung: nicht immer! - flexibler. Es macht mehr Spaß damit zu schreiben.

Bei ebay gibts 400 und 400 NN Pelikäne ab ca. 50 Euro, wenn man Glück und Muße hat, findet man sicher auch mal das ein oder andere Schnäppchen oder was schönes Defektes. Hauptsache Feder ist gut erhalten.

Viele Grüße
Lennart

[Barbara HH]

Hallo Marc,

zum 244er kann ich leider nichts sagen, aber ich habe kürzlich einen alten MontBlanc 342 OBB für 45€ aus der Bucht gefischt - er schreibt absolut traumhaft! die Feder ist weich und leicht flexibel. Der 342er war in den 50er und 60er Jahren wohl einer der erschwinglicheren Füller von Montblanc. Er könnte eine Alternative für Dich sein. In gewarteter Form mit Garantie gibt es dieses Modell bei www.penboard.de wohl so ab 120€. Bei ebay reicht das Spektrum von 20€ bis zu absurden Phantasiepreisen von 300€.

Ob die Schreibeigenschaften vergleichbar sind, kann ich selbst leider nicht sagen, aber vielleicht mag sich jemand dazu äußern, der beide Modelle kennt?

Und zum M605er hätte ich auch eine Frage an die Erfahreneren hier im Forum, nämlich wäre es möglich, eine BB-Feder des aktuellen M605er z.B. von Mottishaw oder Binder so umschleifen zu lassen, dass sie ebenso weich und flexibel schreibt wie eine der alten 60er-Jahre Federn?

Herzliche Grüße,

Barbara

[Barbara HH]

Hallo Marc,

desweiteren besteht noch die Möglichkeit, sich eine flexible Feder anfertigen zu lassen bzw. zu kaufen. Die Souverän-Füllhalter haben ja wechselbare Federn und Richard Binder aus den USA modifiziert Pelikan-Federn so, dass Sie flexibel sind: http://www.richardspens.com/
Da solltest du mit deinem Budget wahrscheinlich hinkommen, du müsstest nur die Feder wechseln. Dafür findest du auf der Seite von Richard Binder auch eine Anleitung.

Ach, sorry, das hatte ich jetzt erst gelesen

[Thomas Baier]

Aufgrund der Nachfrage zum Thema flexible Federn sollten wir einen eigenen Faden aufmachen und wichtige Informationen dazu bereitstellen. Dann ist das übersichtlich und auch für Neulinge gut ersichtlich.

Viele Grüße
Thomas B

[MBurock]

Danke für die ganzen Antworten!

Ich werde mir wohl ein älteres Modell in der Bucht fischen, wenn sich etwas ergibt oder nach einer Füllerbörse in meiner Umgebung suchen.

Richardpens habe ich noch nicht ganz durchstiegen, aber ich werde ein bisschen lesen, wenn sich ein zweites Federaggregat lohnt, überlege ich mir auch das statt eines alten Füllers.

Das Schreiben mit einer flexiblen Feder ist wirklich angenehm, auf Dauer aber wohl eher ermüdent. Trotzdem wundert es mich, dass keine entsprechenden Federn mehr angeboten werden.

Gruß Marc

[piembi]

Die 400er Pelikane aus den 1950ern/60ern sind meine Alltags-Gebrauchsfüller. Ich liebe diese Federn. Die Preise sind in den letzten Jahren deutlich nach oben gegangen, aber mit Geduld läßt sich etwas so um die 50 Euro aus der Bucht fischen.

Von dem oben erwähnten MB 342 habe ich einen mit OB und einen mit M Feder. Diese beiden Federn gehören mit zu dem Besten, was ich habe. Sehr schön schreiben auch alte Geha-Federn aus dieser Zeit.

Ich persönlich würde einen alten deutschen Füller jeder neuen Feder vorziehen - ganz egal, welcher Nibmeister sich dieser Feder angenommen hat ....

[MBurock]

Kann jemand bestädigen, das, wie Feinmotoriker geschrieben hat, Federn des alten Pelikan 400 und 400N(N) in einen aktuellen M600 passen?
Ich bin gerade ein bisschen am Angeln in der Bucht, nachdem vohin jemand das weggeschnappt hat, bin ich etwas hin und her gerissen, ob ich nicht doch eher eine Feder kaufen soll. Immerhin habe ich zwei M600, da könnte ich doch einen anpassen?

Bis zu welchem Zeitraum wurden denn die flexiblen Federn etwa verbaut?

Gruß MArc

[werner]

Hallo Marc,

die Antworten auf deine Fragen sind ja alle schon einmal beantwortet worden, leider aber in den verschiedensten Threads und in ganz unterschiedlichen Unterforen. Auf die Frage vom Austausch zwischen den Modellen 400, 400N, 400NN und den aktuellen Modellen will ich einmal auf eine Textpassage aus meiner Homepage zum Thema Federn hinweisen. Da habe ich folgendes geschrieben:

Austausch von Feder und/oder Tintenleiter bei Pelikan Modell 400 und Modell 140

Mit dem Modellwechsel zum Modell 400 (ab 1950) wurde der Federwechsel unproblematischer. Modell 400, 400N und 400NN besitzen Tintenleiter und Federn derselben Größe und sind deshalb uneingeschränkt untereinander austauschbar. Auch die Tintenleiter vom Modell 400 und vom Modell 140 sind identisch.
Federn des Modells 140 sind etwas kleiner als die des Modells 400. Ebenso die Federn des Modells 120.
Die Montage von Federn vom Modell 100N auf einen Tintenleiter vom Modell 140 sollte jedoch kein Problem bereiten.
Federn des Modells 100N haben auch dieselbe Größe wie die Federn des Modells 400 aus den Jahren 1950/1956 bis 400NN aus den Jahren 1956/1965. Die Tintenleiter vom 100 und vom 400 sind jedoch unterschiedlich. Bei Demontage der Feder vom Tintenleiter und Montage auf eine Einheit vom Modell 400 ist ein Austausch der Feder möglich.
Darüber hinaus gilt für Federn in folgenden Modellen 400, 400N, 400NN, M200, M250, M4XX, M600 (vor 1995): Hier ist ein Austausch möglich ohne nennenswerte Probleme. Die Tintenleiter der Jahre 1950 bis 1965 unterscheiden sich aber von den Modellen aus der Zeit ab 1982. Hier gilt die oben über Demontage und Montage gemachte Aussage.


Für den M600 gilt das aber in der Hauptsache für die Modelle bis zum Baujahr 1995. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Federn wieder größer.

Einige Aussagen sind auch in folgendem Faden gemacht worden:
Info-Faden: flexible und elastische Federn:

http://www.penexchange.de/forum_neu/vie ... f=6&t=4082


In Bezug auf die Flexibilität kann ich nur sagen, dass in allen drei Modellvarianten (400, 400N, 400NN) sowohl sehr flexible als auch steifere Federn verbaut wurden. Allerdings scheinen mir alle damaligen Feder bei weitem nicht so rigide zu sein wie die heutigen Federn. Nur ist es leider so, dass nicht alle Federn aus dieser Zeit 1950 bis 1966 flexible Schreibeigenschaften haben, sondern es sind in dieser Zeit auch rigide Federn hergestellt worden. Flexible Federn lassen sich also, und das ist die zentrale Aussage, in der Hauptsache nur durch persönliches Ausprobieren finden.

Ich hoffe die kleine Zusammenfassung hilft etwas weiter und bringt ein wenig Klarheit.

Viele Grüße
Werner

[MBurock]

Danke Werner.
Dann passen die Federn wohl nicht in meinen M600. Schade. Den Infofaden habe ich gelesen, kann mich aber nicht erinnern, das mit der Kompatibilität gelesen zu haben, vielleicht könnte man das ja noch ergänzen. Oder ich habe zu schlampig gelesen.

Ausprobieren ist bei so alten Füllfederhaltern ein schwieriges Unterfangen. Die Frage nach Füllern mit flexibler Feder hat hier beim örtlichen Schreibwarenladen, der in Sachen Füller eigentlich sehr gut bestückt ist, eher für Verwirrung gesorgt. An so alte Modelle kommt man nicht leicht mit der Möglichkeit sie vorher auszuprobieren.

Gruß Marc

[werner]

An so alte Modelle kommt man nicht leicht mit der Möglichkeit sie vorher auszuprobieren.

Hallo Marc,

das ist wohl wahr. Eine gute Möglichkeit ist eine Füllerbörse, wenn denn eine in erreichbarer Entfernung im Laufe des Jahres stattfindet. Vielleicht schaust du einmal beim CAS nach. Hier der Link
http://www.cas1996.de/
und dann unter "Termine". Hier findest du einen Veranstaltungs- und Börsenkalender.

Viele Grüße
Werner

[MBurock]

Danke, leider sind keine in meiner näheren Umgebung dabei, eventuell lässt sich Hamburg aber in Kombination mit einem Musical mal einrichten.

Gruß MArc

[MBurock]

Hallo,

nun habe ich meine erste flexible Feder. Es ist ein alter 400er mit F-Feder. Ich habe ihn wirklich sehr günstig bekommen, da die Federschenkel etwa einen halben Millimeter in der Höhe auseinandergebogen waren. Lies sich aber mit ein wenig Fingerspitzengefühl und einer guten Lupe leicht korrigieren. Auch ansonsten ist der Füller eher im grausigen Zustand, zumindest optisch, da er leider stark ausgeblichen ist. Wenn man den Deckel drauf hat, macht es nichts, da es gleichmäßig ist und dann eigentlich ganz ordentlich aussieht, macht man ihn allerdings weg, sieht man einen merklich dunkleren Teil. Zum ausprobieren aber ganz nett und ein Füllerm der auch mit in die Uni kann. Er ist erst mal mein neuer Überschriftenfüller mit Pelikan Ruby befüllt.
Was soll ich zu der Feder sagen, sie ist schon anders. Flex macht Spaß und bietet wirklich viel größeren Spielraum beim Gestalten der Schrift. Allerdings fällt es mir schwer, schnell zu schreiben.
Den ersten Brief habe ich schon geschrieben, macht wirklich Spaß mit der Feder. Auf dem Schreibtisch werden wohl auch noch ein bis zwei landen. Eine weitere M- oder F- Feder und wohl einmal OBB/OB für den schriftlichen Briefverkehr.
Jetzt suche ich einen 400 mit Schildpatt, die sehen einfach super aus.

Was ist eigentlich ein 500(nn) wert? Ich bin im Internet auf sehr unterschiedliche Preise gestoßen. Da nächsten Monat ein Preisgeld fällig wird, bin ich da am überlegen. Ursprünglich sollte es dafür ja einen GvFC Anello geben, aber die Flexfedern sind einfach schön.

Viele Grüße Marc