M 250 - mißglückter Federtausch -> selbst geschliffen

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Erich
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Beitrag von Erich »

Hallo esp,
versuche es mal mit alten Federn aus den50ern. Aus allen (Internet)-Ecken wird über die unerreichte Elastizität und Gleitfähigkeit dieser Pelikanfedern berichtet.

Ich selbst schreibe seit dreißig Jahren mit einem 140er, vermutlich Breite M (keine Punzierung erkennbar). Ein Gedicht von einem Strich, kein kratzen, kaum einen Laut beim Überstreichen vom Papier, kein Aussetzer auch bei langen Passagen.
Den Füller hatte ich von meinem Banknachbarn in der Schule für irgendwas eingetauscht. Es war wohl der Schulfüller seiner Mutter. Da das Gehäuse vorn gerissen war und Schrumpfschlauch nur wenige Wochen dicht hielt, nervte ich jahrelang alle erreichbaren Schreibwarenläden. Selbst sündhaft teure Montblancs konnten es nicht mit dieser unscheinbaren Feder aufnehmen - und das in Übereinstimmung mit den Ladenbesitzern. Erst sechs Jahre später hatte ich eine alte Dame weichgekocht und konnte einen schachtelneuen 140er erwerben. Die Feder lebt immer noch bestens im neuen Gehäuse, obgleich auch jenes inzwischen allen goldenen Glanz verlor.
Seit wenigen Monaten gesellten sich acht Geschwister zu ihm: Aber aus obigem Grunde nur gebrauchte 120, 140, 400N, 400NN der 50/60er Jahre.

Servus,
Erich
hesse42
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Beitrag von hesse42 »

Hallo Andreas,

ich wundere mich auch über die "Serienschwankungen" bei teuren, handgemachten und eingeschriebenen Federn.
Die Spanne scheint von "traumhaft" bis "damit kann man ja gar nicht schreiben" zu gehen.

Eine Frage an die Profies und Sammler:
Wie ist das eigentlich bei anderen Marken ?
Betrifft dieses Problem besonders die dünnen Federn wie F und EF ?
Und wie war das bei den frühen 140, 400 N/NN usw. ?
Waren diese Federn wirklich um so viel besser und nicht kratzig und schepp ?

Wie kann es sein, dass man erst ein halbes Duzend NEUE Federn ausprobieren muss, oder letztendlich in der Not selbst drann rum schleift ?
Verstehe ich da was falsch und weiss vieleicht einfach nicht den Charm einer solchen handgemachten Schreibspitze zu würdigen ?
Oder ist es einfach nur ärgerlich, wenn man quasi "Pech gehabt" hat und jeder Wegwerfkuli besser schreibt als das als Nonplusultra des Schreibvergnügens angepriesene Edelteil ?

Gruß
hesse42
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Penexchange Freunde,

wir können zwar hoffen, daß die Pelikan Leute mitlesen. Aber ich glaube nicht, daß das irgend etwas bewirken würde. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, daß eine halbwegs geartete kalkulierbare Serienfertigung der Federn verschiedener Breite bei Pelikan nicht zu erwarten war und auch nicht erwartet werden sollte.

Es bleibt das Try and Error und ich kann nur dazu raten, die Pelikane entweder vor Ort im Fachgeschäft unter den etablierten Testbedingungen zu prüfen und auszuwählen oder bei einem guten Versender sich mehrere Federn mitschicken zu lassen. Dann kann man den Ärger halbwegs kalkulieren.

Denn von den großen Marken hat Pelikan schon die mit schlechteste Serienfertigung. Umgekehrt, wer gute Federn erwischt, bekommt dann eine ausgezeichnete Ware.

Man gewinnt ansonsten den Eindruck, daß mit steigender Hochwertigkeit der Federn die Serienschwankungen durch Handarbeit oder was auch immer mehr ansteigen. Das kann man auch bei Waterman beobachten. Da ist der ordinäre Phileas i. d. R. bei F oder M mit einem guten Federschliff versehen, bei meinem Edson mußte ich auch mehrfach die Feder wechseln.

Ich habe mit alten Pelikanen auch gute Erfahrungen gemacht, aber die alten Flexiblen sind häufig über die Jahrzehnte verbogen, bei den Nachkriegsmodellen gibt es auch viele kratzige Federn, sei es nur, daß es gerade diese Füller sind, die halt immer weitergegeben werden.

Also: Ich halte das Ersteigern der Pelikane trotz guten Preisen für nur eingeschränkt empfehlenswert. Man muß eine Federauswahl leider Gottes evtl. durchprüfen, bis man das Richtige findet.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier

P. S.: Ich wünschte uns Füllhalter-Freunden, die wir gerne mit Pelikan schreiben, daß die Pelikan-Leute sich diese Konversationen genau durchlesen und handeln! Dauerhaft wird der Ruf dieser Schreibgeräte durch schlechte Vergoldungen wie bei den einfacheren Modellen und durch diese umbrauchbaren (Gold-) Federn leiden! Vielleicht lest Ihr nichr nur mit, sondern schreibt auch einen Beitrag dazu, eine gute Antwort vielleicht?
Hannes
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Federproblem bei M805

Beitrag von Hannes »

Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Pelikan-Füllhaltern gemacht. Die meisten Federn sind einwandfrei. Nun habe ich aber seit etwa einem Jahr einen M805, der teuerste unter meinen Pelikan-Schreibern. Und ausgerechnet da ist die Feder nicht in Ordnung. Es ist eine B-Feder, schreibt aber wie eine M-Feder und kratzt auch noch.

Schickt man den Füllhalter direkt an Pelikan zum Federtausch? An welche Adresse? Selbst schleifen möchte ich nicht.
Thomas Baier
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Beitrag von Thomas Baier »

Klar, Hannes.

Ich würde die Feder ohne Halter zu Pelikan schicken, vielleicht hast Du Glück. Ansonsten die Leute nerven und nerven, ich würde auch primär schon bitten, mehrere Federn zur Auswahl zu schicken. bei Dreien hat man eine gute Chance... Eine kratzende Feder ist nicht "einschreibbar" und indiskutabel.

Bitte, Ihr mitlesenden Pelikan-Leute, besorgt dem Hannes eine gute Feder. Sonst wird er sicherlich bei Euch keinen teuren Pelikan mehr kaufen...

Viele Grüße
an Euch alle
Euer Thomas
hesse42
Beiträge: 31
Registriert: 14.05.2004 0:43

Beitrag von hesse42 »

Hallo zusammen,

das Thema ist sicher zu Recht ärgerlich.
Aber, um an dieser Stelle auch mal was positives einfließen zu lassen, sowohl nach meiner eigenen Erfahrung als auch nach dem was ich hier schon gelesen habe, ist der Pelikan Service ausgesprochen kulant und zuvorkommend.
Und wenn die vierte ausgetauschte Feder immer noch nicht schreibt, dann ist es vielleicht die fünfte.
Nach anfänglichen Problemen habe ich jetzt das, was ich wollte:
Eine sehr gute Feder in einem sehr guten Füller (M 800, ca. 10 ausprobierte Federn, F).
Ärgerlich ist es, weil es nervt und Zeit kostet. Schließlich will man ja mit dem guten Stück schreiben und nicht Federn tauschen.

Hallo Pelikan,
ok, erhöht die Preise, aber bringt dafür auch bitte was.
Der Ansatz
„wenn ich Glück habe, dann bekomme ich für 300 € einen NEUEN Füller, der auch schreibt, wenn ich Pech habe …“
ist nicht akzeptabel.
Ich bin bereit, für gute Qualität viel Geld zu zahlen.
Aber meine Erwartungen sind entsprechend.
(Und wurden letztendlich erfüllt.)

Allzeit guten Tintenfluss
hesse42

PS
---
ich glaube auch nicht daran, dass sich Federn "einschreiben". Vieleicht war das früher mal so. Entweder sie schreibt, oder eben nicht.
Und lasst euch nicht dazu hinreissen, selbst dran rum zu schleifen oder zu biegen.
Johannes
Beiträge: 45
Registriert: 05.11.2003 17:31

Beitrag von Johannes »

Und die Schreibgeräte immer UNFREI und VERSICHERT an Pelikan schicken!!


Pelikan übernimmt die Fracht.
Hannes
Beiträge: 22
Registriert: 22.09.2003 19:49

Feder getauscht!

Beitrag von Hannes »

Vor einigen Wochen hatte ich nachgefragt, was ich mit meiner wie eine M-Feder schreibenden, etwas kratzenden B-Feder meines 805er machen soll. Vergangene Woche gab ich mir einen Ruck und schickte sie per Einschreiben an Pelikan nach Hannover - mit der Bitte um eine weicher und breiter schreibende B-Feder.

Eine Woche später: Die neue Feder ist da, schreibt weicher und breiter! Super! Ich kann also das ewige Hin und Her, das hier einige kritisieren, nicht bestätigen. Aber sicherlich ist das von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich bin jedenfalls rundum zufrieden!

Gruß
Hannes
hesse42
Beiträge: 31
Registriert: 14.05.2004 0:43

Beitrag von hesse42 »

Hallo Hannes,

um hier einem Missverständnis vorzubeugen:
ich habe NICHT x - mal meinen Füller zu Pelikan geschickt um die Feder zu Tauschen.
Das währe zu ärgerlich gewesen.
Ich hatte den Vorzug, meine Feder im Geschäft umtauschen zu können.
DORT habe ich mir mehrere Federn sehr genau angesehnen und ausprobiert.
Alles in allem kann ich sagen, einige davon waren schlecht, viele waren ok und genau zwei waren wirklich gut (nach meiner bescheidenen Meinung).
Eine M und eine F (andere Stärken wollte ich auch nicht).
Ich habe mich für die F entschieden.
Die Kombination aus feiner F und dickem M800 schreibt einfach traumhaft.
Absolut alltagstauglich – geht einfach für alles. Schön schreiben, schnell schreiben sogar zeichnen.
Ja, ich bin sehr froh, diese Feder GEFUNDEN zu haben.
Und genau das ist das Problem. Ich hätte sie eigentlich erwartet.

Gut Schreib
hesse42

PS
Am Service (und vor allem an der Geduld der Fachverkäuferin) ist nix auszusetzen.
Was ich gelernt habe ist:
Wenn ich einen wirklich guten Füller will, dann kaufe ich ihn im Geschäft.
Wenn ich hoffen kann und das Risiko liebe, dann kaufe ich ihn bei eBay.
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