Waterman "Man"

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Saarländerin
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Waterman "Man"

Beitrag von Saarländerin »

:roll: Hier im Forum scheint sich niemand so richtig für die Marke Waterman zu interessieren - obwohl es doch Louis Edson Waterman war, der den Füllfederhalter "erfunden" hat.
Mich interessiert hier insbesondere das Model "Man" - existieren Forums-Teilnehmer, die mir sagen können, welche Varianten es gibt und gab. Ich möchte mir einen neuen, repräsentativen FH kaufen und stehe vor der üblichen Wahl: Montblanc (überteuert), Pelikan 800 oder 1000 (Pelikano - Image?), Parker Duofold oder Sonnet (schreiben nicht jederzeit an) - oder eben - und warum eigentlich nicht - den Waterman "Man".
Über alle Hersteller und Modelle wird hier viel diskutiert, auch in Sachen Materialbeschaffenheit, Tintenfluss, Feder - aber ausser dem erstklassigen Erfahrungsbericht in Sachen Edson und dem Lob auf den Waterman - Service vermisse ich hier Infos in Sachen Waterman...???
Grüsse Saarländerin
vokoe
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Beitrag von vokoe »

Hallo "Saarländerin",

als Waterman-Sammler kann ich Ihnen ein paar - hoffentlich - wertvolle
Tipps geben, allerdings nur zu Waterman.
Den Man gibt es in zwei Größen: Man 100 und den etwas kleineren 200,
wobei ich die Größe des 200 als normal bezeichnen würde, denn der 100er
ist schon mächtig. Folgende Oberflächenvarianten sind bzw. waren erhältlich:
Man 100 in schwarz, massivsilber, massivgold, Holz und als Patrician in
orange-, blau und hellgrün-marmoriert. Dazu kommen noch zwei limitierte
Auflagen mit dem Namen "Opera" (Fischgratmuster) und "Harlequin" (Karree). In ebay erzielt ein neuer Man 100 in schwarz einen Preis von etwa 150 Euro.
Der Man 200 wurde in einer Vielfalt von Lackoberflächen produziert:
Mineraleffekt blau, rot und grün
Marmoriert blau, grün und orange-rot
Caviar grau und blau
und natürlich in schwarz
Der Preis bei ebay liegt je nach Ausführung zwischen 80 und 150 Euro
für ein unbenutztes Stück, wobei es sich lohnt, weltweit zu suchen (gerade deswegen, weil er nicht mehr im Waterman-Programm zu finden ist).

Empfehlen möchte ich Ihnen zwei Alternativen:
Den Gentleman, ebenfalls ein ausgelaufenes Modell, der der Form des
Man sehr nahe kommt, aber etwas preiswerter ist (auch mit 18k-Feder)
und den Liaison, der noch im aktuellen Waterman-Programm enthalten ist.
Siehe hierzu auch www.waterman.de

Ich selbst verfüge über mehrere Ausführungen der genannten Modelle,
allerdings stehen diese nicht zum Verkauf. Einen Man 200 nutze ich
regelmäßig, er ist bestückt mit einer OM-Feder, also angeschrägt mittel.
Meine Erfahrungen bezüglich Tintenfluß sind durchweg positiv, es gibt
keine Aussetzer, auch beim Anschreiben nicht. Und sollte mal etwas nicht
stimmen, dann hat Waterman einen sehr guten Service (nach meinen
persönlichen Erfahrungen), siehe hierzu auch meinen bereits von Ihnen
erwähnten Bericht in dieser Kategorie.

Ich hoffe, meine Ausführungen sind Ihnen dienlich.
Interessierten empfehle ich meine Waterman Sammlerpage:
www.waterman-kirkel.com

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Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

Daß so wenig über Waterman kommt, liegt einfach daran daß es darüber so wenige Fragen gibt, die eine Diskussion anstoßen könnten. Waterman ist neben Pelikan mein Sammlerschwerpunkt. Generell handelt es sich dabei um sehr hochwertige Füller mit harter Feder, die einen schuß Extravaganz aufweisen und dabei preislich nicht allzu sehr aus dem Rahmen fallen, wenn man mal vom Edson absieht.

Der Man 100 ist einer meiner Lieblingshalter, auch wenn er wirklich recht schwer und auf Dauer etwas unkomfortabel ist. Mein Man 100 hat eine Stub-Feder, die einfach traumhaft schreibt. Satt und mit einer attraktiven Änderung der Strichbreite. Der einzige Nachteil ist die Tatsache daß die Feder ab und zu mit etwas Tinte befleckt ist, die auch auf den Ring unter dem Griffstück übertritt. Auch ist es kaum empfehlenswert den Man 100 mit aufgesteckter Kappe zu benutzen. Zwar rastet die sicher ein, doch wird der Füller damit extrem lang und die Balance verschiebt sich an einen Punkt jenseits von Gut und Böse. Auch verbraucht er mit der Stub-Feder so viel Tinte daß ich mir oft wünsche daß er ein echter Kolbenfüller wäre. Trotz dieser kleinen Macke mag ich meinen Man 100 sehr gern. Er gehört zu meinen "drei Musketieren", die ich fast jeden Tag verwende. Die anderen beiden sind ein Montblanc 149 von 1990 und ein Pelikan M800 old style (alle sind übrigens schwarz). Interessanterweise waren alle drei zu ihrer Zeit das Flaggschiff der jeweiligen Marke :-)

Das "Pelikano Image" beim M800 kann ich dagegen nicht bestätigen. Natürlich hat jeder irgendwann einmal einen Pelikano (oder einen Geha) besessen, aber ich habe die Erfahrung gemacht daß der M800 wegen seiner hochwertigen und soliden Konstruktion jede Bemerkung über seinen kleinen Bruder widerlegt. Es ist einfach ein ganz anderes Schreibgerät als ein Billigfüller. Parker leidet ja auch nicht darunter daß sie neben den Duofolds auch die Jotter anbieten, die ja wohl in Sachen Schreibkultur keinesfalls vergleichbar sind.

Viele Grüße,


Stephan
Saarländerin
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Waterman "Man"

Beitrag von Saarländerin »

:D Hallo voekoe, Hallo Stephan,
vielen Dank für Ihre prompten Rückantworten und Tipps zum Waterman Man - obwohl die Fülle der Informationen mich fast erschlagen hat.
Heute (Samstag) habe ich mir in einem Geschäft die Waterman - Kollektion näher angeschaut, wobei ich allerdings (leider) nur einen Teil des Gesamtsortiments bewundern konnte. Ein Man 200 in schwarz war vorhanden und hat auch meinen Vorstellungen entsprochen (u. a. weil er schwarz ist und die Deutschen FH in allen Farben lieben, vorausgesetzt sie ist schwarz.... :).
Nun schreibt vokoe von einer OM - Feder, Stephan von einer Stub, d.h. es sind bei mir nun noch zwei Probleme zusätzlich aufgetreten:
1. Ich beabsichtige, da ich nur mit FH schreibe, die Neuerwerbung in etwa einem Jahr während einer dreitätigen Prüfung einzusetzen, bei der jeden Tag sechs Stunden lang mit Tempo geschrieben werden muss - würde in einem solchen Fall eine M die bessere Wahl sein, einen gleichmässigeren Tintenfluss garantieren als die Sondergrössen ? Vielleicht irre ich mich, da ich zwar OM - Federn (bei einem Pelikan 400 und einem Waterman Carene) in Gebrauch habe, aber überhaupt nicht begeistert bin, wahrscheinlich weil meine Schreibhaltung keine unterschiedlichen Strichstärken produziert) ??? Würde eine Stub übers Papier flitzen? Wie ist deren Schriftbild am besten zu charakterisieren? Ich suche eine Feder, die wie von alleine über das Papier fliegt, ohne Druck..........
2. In dem Laden, in dem ich heute war, wurde mir auch ein Preface angeboten - finde ihn wunderschön, aber etwas zu schmal und schlank.
Liegt ein derartiger FH (ich besitze überwiegend "dicke Brummer") auf Dauer und über längere Zeit besser in der Hand ? Bestehen die Unterschiede zwischen den hochwertigeren Waterman - Modellen überwiegend in der Optik (und Haptik) oder bestimmen weitere (mir unbekannte) Faktoren mit ? Warum gelingt es dem Carene nicht, mein Favorit zu werden ? Liegt es nur an der OM - Feder ?
Werde mich jetzt - vor einer endgültigen Entscheidung - noch mit dem Preface befassen - vielleicht kann auch ein geneigter Forumsteilnehmer
mir bei der Entscheidung helfen?
Vorab schon mal vielen Dank und viele Grüsse
Saarländerin
Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

Hallo,

grundsätzlich ist jede Schreibgröße jenseits von B (Stub entspricht mindestens BB) für den täglichen Gebrauch nicht unbedingt zu empfehlen. Zwar bringen sie eine schöne Variation der Strichbreite, aber dies wird mit einem zwangsläufig langsameren Schreibstil erkauft. Auch muß man wesentlich größer Schreiben, damit die Schrift nicht gequetscht wirkt. Eine Feder, die wirklich ohne Druck gleitet ist die EF Feder von Pelikan (z.B. im M400). Sie ist allerdings bei großen Handschriften nicht zuempfehlen.

Generell würde ich die Man Serie für schnelles Schreiben keinesfalls empfehlen. Dazu sind die Füller schlicht zu schwer. Ergonomen sagen als Faustregel daß der Füller am Griffstück etwa die Dicke des kleinen Finger haben sollte, damit er als eine Art "sechster Finger" organisch in der Hand liegt. Mit seinem Messingkern ist der Man 200 und erst recht der Man 100 viel zu schwer um damit sechs Stunden lang schnell zu schreiben. Wesentlich besser geeignet für solche Marathonsitzungen wäre ein OMAS Füller aus Naturharz/ Celluloid oder ein Pelikan M600. Letzterer hat ein vernünftiges Format, ist aber gleichzeitig wesentlich leichter als der M800. Wenn der M400 von der Größe her akzeptabel ist, ist er auch keine schlechte Wahl. Schlanke Füllhalter liegen tendentiell eher schlecht in der Hand, weil sie wegen der schlanken Bauweise Kompromisse beim Griffstück machen müssen. Ich habe selbst mehrere New Classic, Celebries und Elysee Füller. Elysee war bekannt für seine schlanken Füller und vielleicht hat dieses hierzulande eher unbeliebte Format einen größeren Erfolg der Firma verhindert.

Grundsätzlich rate ich von Pelikan OM Federn ab sofern das nicht durch die Schreibhaltung bedingt ist. Für den normalen Schreiber bringt die OM Feder keinerlei Vorteile im Schriftbild, dafür aber erhebliche Nachteile im Handling des Füllers. Auch bei Waterman glaube ich nicht so recht an die OM Feder, was daran liegt daß für einen Normalschreiber die regulären Schliffe der Feder (F, M, B etc.) besser geeignet sind als eine oblique geschnittene. Beide Firmen tauschen übrigens Federn aus wenn die eingebaute Federstärke nicht den eigenen Vorstellungen entspricht und mit beiden Firmen habe ich diesbezüglich ausgezeichnete Erfahrungen gemacht.

Nicht daß ich dir hier den Man abspenstig machen möchte, aber für den vorgegebenen Zweck scheint er mir eher ungeeignet zu sein. Allerdings würde ich schnell zuschlagen, denn die Man Serie ist seit einiger Zeit ausgelaufen und dürfte bald völlig ausverkauft sein.


Viele Grüße,


Stephan
Saarländerin
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Waterman Man

Beitrag von Saarländerin »

:wink: Hi Stephan,

vielen Dank für die Tipps in Sachen Federstärke - und auch die Empfehlung des Pelikan 400 oder 600 sind eine Überlegung wert, zumal ich beide Modelle besitze. Allerdings haben sie, für den Zweck, den ich erwähnt habe, eine Marathon - Prüfung (Steuerberaterprüfung), einen riesigen Nachteil: es sind Kolbenfüller. Das "Nachladen" ist zeitaufwendig und verursacht gelegentlich (bei Nervosität ganz sicher) bekleckerte Finger, das Tintenglas kippt über die Arbeit, den Tisch, den Boden.........
Daher sollte es schon ein Patronen-FH sein und ausgerechnet in diesem Segment bietet Pelikan mit Ausnahme des schlanken Celebry so gut wie nix an - warum eigentlich? Bei Montblanc gibt es den Traveller in Grösse
und Gestalt des 146, bei Parker existieren repräsentative Modelle, Lamy hat den wunderschönen Persona (noch), aber die grösste Auswahl scheint nun mal Waterman zu bieten.........Werde weiterhin überlegen und nach Tipps Ausschau halten.
Schönen Sonntag Saarländerin
vokoe
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Beitrag von vokoe »

Hallo Saarländerin, hallo Stephan,

schön, dass sich hier scheinbar ein reger Gedanjkenaustausch zu
entwickeln scheint.

Als Waterman Sammler bedauere ich schon, dass Stephan überwiegend
Pelikan empfiehlt, wo doch gerade Waterman - wie die Saarländerin
richtig bemerkt hat - eine sehr grosse Vielfalt an Schreibgeräten in
unterschiedlichen Größen und auch in unterschiedlichen Designs (für den
Geschmack) bietet.

Zum Preface: Wie bereits erwähnt ist der Preface zu meinem Favoriten
avanciert (mit Stub und OGL). Ich habe recht grosse Hände und ich
schreibe sehr viel und dies jeden Tag, aber ich komme sowohl mit der
Größe des Preface als auch mit den schrägen Federn sehr gut klar.
Allerdings schreibe ich nicht schnell und es ist richtig, dass die Schrägen
nicht für Schnellschreiber geeignet sind, brauchen sie aber auch nicht,
denn wer will beim Schönschreiben schon einen Geschwindigkeitsrekord
brechen ?

Im Gegensatz zu meiner Aussage, einen Man 100 in ebay zu kaufen
(gestern ging wieder einer für nicht mal 70 Euro weg - natürlich neu),
empfehle ich Ihnen, einen örtlichen Fachhändler aufzusuchen und da ich
selbst im Saarland wohne, kann ich Ihnen gerne zwei Händler empfehlen,
mache aber hier keine Werbung. Sie sollten die in Frage kommenden
Modelle ausgiebig testen - bei einer Investition von mindestens 120 Euro
für den Preface (kann aber noch erheblich mehr werden wie z.B. 200 für
den L'Etalon oder knapp 300 für den Liaison) sollte Ihnen ein guter
Händler dies zugestehen. Sollte er dies nicht, mache ich Ihnen das
Angebot unter Sammler-Kollegen, den Test bei mir durchzuführen. Ich
habe alle Modelle mit allen Federstärken zur Hand - nur möchte ich
keins davon verkaufen.

Noch einen Tipp: Wenn Sie unbedingt Tinte aus dem Glas verwenden möchten, können Sie mehrere befüllte Konverter in einer kleinen
Schachtel zur Prüfung mitnehmen und diese wechseln wie Patronen.

Vielleicht wird ja neben uns Dreien ein(e) weiter(e) Sammler(in) seine
bzw. Ihre Gedanken und erfahrungen zu diesem Thema hier veröffentlichen. Ich würde dies sehr begrüßen.
Interessierten empfehle ich meine Waterman Sammlerpage:
www.waterman-kirkel.com

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Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

hmm... interessant. Das ist mir gar nicht aufgefallen daß ich so oft Pelikan empfehle. Das Problem hierbei ist wohl daß Pelikan (neben Waterman übrigens) mein Sammlerfokus ist, und ich mich in der Geschichte von Pelikan einfach wesentlich besser auskenne als bei Waterman. Besonders über die sechziger und siebziger Jahre ist recht wenig überliefert (Was ist eigentlich der Directeur Général?).

Ich mag meine Waterman eigentlich recht gerne, weil sie eben nicht alle gleich aussehen, sondern einen Schuß französischer Chic in den Alltag bringen. Das einzige wirkliche Problem daß ich gerade mit den größeren Waterman habe, ist die Tatsache daß sie eben Patronenfüller sind. Wer den Tintenverbrauch einer richtig satten Stubfeder kennt, weiß daß Konverter nicht unbedingt eine akzeptable Ersatzlösung sind, denn sie haben ein geradezu lächerliches Fassungsvermögen. Allerdings muß ich ehrlicherweise zugeben daß mir die beinharten Waterman-Federn lieber sind als die etwas weicheren Pelikanfedern. Erstere sind einfach wesentlich weicher (= sie gleiten besser über das Papier) als die Pelikan Einheiten. Auch kann man mit ihnen präziser schreiben, was sich deutlich auf die Lesbarkeit auswirkt. Übrigens habe ich heute gleich zwei Waterman dabei: Meinen Man 100 und meinen Gentleman LE (massivsilber/ Godron-Gravuren). Ansonsten habe ich heute noch meinen M800 (old-style) und meinen Montblanc 149 in der Tasche.
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
ich interessiere mich nicht besonders für neue Watermänner. In der Preisklasse des 100 oder des Edson bin ich nicht bereit, einen Patronenfüller zu kaufen. Auch habe ich noch keinen gesehen, der richtig gut in meiner Hand liegt.
vokoe
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Beitrag von vokoe »

Zu Herrn Barmeyer:
Ich denke, das entscheidende Kriterium ist doch eigentlich nicht der
Füllmechanismus, sondern wie gleichmäßig die Tinte aus dem Kolben
oder der Patrone zur Federspitze gelangt, oder irre ich mich da ?
Mir ist das Befüllen eines Kolbenfüllers einfach zu aufwendig und aus
bereits erwähnten Gründen auch für unterwegs nicht sonderlich geeignet.
Aber es ist auch schön, dass jeder seine eigene Ansicht hat.....
Übrigens habe ich Ihre Waterman nicht aus den Augen verloren, ich
kann mich nur nicht entscheiden, ob ich den CF nehmen soll (in schwarz
wäre es keine Frage).

Zu Stephan:
Das mit den Pelikan sollte kein Vorwurf sein.
Ich schreibe in letzter Zeit überwiegend mit einem Preface mit Stub-
Feder und Omas-Tinte aus dem Glas, kann mich über einen erhöhten
Tintenverbrauch jedoch nicht beklagen.

Ich freue mich auf weitere Diskussions-Beiträge und verbleibe bis dahin
mit einem Gruß an alle Liebhaber schöner Schreibgeräte
Interessierten empfehle ich meine Waterman Sammlerpage:
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Stephan Th
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Beitrag von Stephan Th »

Hallo Volker,

ich wollte nicht daß etwas falsch ankommt, denn auch mir sind meine Waterman Füller mit der Zeit ans Herz gewachsen. In der Tat war es damals ein Waterman Hémisphère, der mich überhaupt erstmal in die ganze Sammlerei hereingebracht hat. Was den Man angeht, so ist eine größte Stärke für mich zugleich auch sein Fluch. Ich liebe es wenn die Tinte satt fließt und auch entsprechend kräftig auf dem Papier deckt. Beim relativ kleinen Tintenreservoir des Man ergibt sich somit einfach zwangsweise eine kurze "Reichweite". Manchmal würde ich mir wünschen man hätte beim Man auf etwas Messing verzichtet und stattdesse einen Kolben eingebaut oder wenigstens einen "oversize" Konverter, in den mal eine vernünftige Menge Tinte paßt. Auf Reisen habe ich übrigens immer einen Satz Patronen und einen Konverter für meinen Hemisphere dabei, denn die teuren Füller sind mir für solche Zwecke etwas zu heikel und außerdem tut es bei einem Hémisphère für 40 Euro weitaus weniger weh als bei einem M1000 für 400 Euro.

Du hast natürlich recht wenn du sagst daß das Füllsystem keinesfalls kaufentscheidend sein sollte. Auch mir ist ein Patronenfüller, der sauber schreibt lieber als ein Kolbefüller, der nur Schwierigkeiten macht. Meine Kritik am Man sollte hier lediglich eine kleine Schwäche im Design des Man andeuten, aber letztlich ist niemand wirklich perfekt und gerade die kleinen Unzulänglichkeiten sind es doch, was wir am meisten schätzen... :-)
vokoe
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Beitrag von vokoe »

Der Kommentar zum Füllsystem war eher an Herrn Barmeyer gerichtet
wegen seiner Aussage:
In der Preisklasse des 100 oder des Edson bin ich nicht bereit, einen Patronenfüller zu kaufen. (Zitat)
Ich verfüge über einen Man 100 mit Stub, nutze ihn aber einerseits
wegen seiner Größe nicht, andererseits weil ich als Sammler den
größten Teil der Füllhalter in unbenutztem Zustand belassen möchte.
Ein kurzes Dippen im Tintenglas gibt natürlich keinen Aufschluß üder
den Tintenverbrauch.

Ich muß eingestehen, dass mir Kenntnisse zu Pelikan und Montblanc
weitestgehend fehlen. Das mag der Nachteil sein, wenn man sich zu
sehr auf einen Hersteller konzentriert. Mich interessieren viele
Marken wie z.B. Sheaffer, Omas, Aurora, Pelikan, aber ich lasse die
Finger davon, sonst werde ich schwach und würde mich verzetteln...
Interessierten empfehle ich meine Waterman Sammlerpage:
www.waterman-kirkel.com

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Saarländerin
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Waterman Man

Beitrag von Saarländerin »

:?: Hallo Herr Dr. Barmeyer,

Ihre Antwort kann ich nicht so recht nachvollziehen: dass Sie sich für neue Watermänner nicht interessieren ist oK - ich wollte keine Werbung für Sanford machen, werde nicht von denen bezahlt und habe auch keinerlei missionarische Ambitionen. Auch ich interessiere mich für sehr viele FH - Marken überhaupt nicht - doch diese alle aufzuzählen, würde wohl das Plenum sprengen und zu Recht den Zorn der Teilnehmer provozieren..... :twisted:
Aber was unterscheidet in Optik und Haptik z. B. den Montblanc 146 vom Montblanc Traveller ? Ob ein FH gut in der Hand liegt, kann doch wohl mit dem Füllsystem nicht in Zusammenhang stehen?
Lasse mich aber gerne belehren. Welche Modelle bevorzugen Sie z. B. in der Preisklasse des Waterman Man ?
Gruss Saarländerin
Dirk Barmeyer

Beitrag von Dirk Barmeyer »

Hallo,
habe ich mich in die Nesseln gesetzt ?
Gleich vorweg : die Gestaltung, die Balance und die Haptik eines Füllers sind mir sehr wichtig.
Das wichtigste ist aber das Schreibverhalten.
Und irgendwo dazwischen liegt bei mir das Befüllen.
Denn : kein Füller und kein Bleistift meiner Sammlung ist im Ruhestand. Wer nicht gut schreibt wird repariert oder fliegt. Z.B. steht mein Waterman 52 1/2V auf der Abschußliste, da er mir zu klein ist.

Aber jetzt zum Thema.
Mein Vater hat einen Man 200. Er schreibt recht gut. Das Befüllen macht mir aber schlicht keine Freude.
Im Laden habe ich mir mal den Serenite (richtig geschrieben ?) angeschaut. Die Verkäuferin war vielleicht nicht ausreichend darauf vorbereitet, hatte aber nach dem Aufschrauben des Füllers blaue Hände.
Als Kolbenfüller hätte ich ihn mir gekauft.

Vielleicht ist es ja auch einfach eine persönliche Abneigung gegen Patronen und Konverter, obwohl ich sehr viele Patronenfüller habe.
Ein paar Nachteile von Konvertern:
- ich habe wenig Platz zum Halten des Füllers und komme mit meinen Fingern recht leicht ans Tintenglas
- viele Konverter sind nicht so dicht wie Patronen : sie trocknen schneller aus
- viele Patronen-Füller sind um die Feder recht "verwinkelt" gebaut. Daran bleibt Tinte hängen und verschmutzt die Kappe (und später mich)
- in einen Kolbenfüller passt viel mehr Tinte rein.(und wenn man die "richtige" Marke kauft hat man sogar noch einen Reservetank)

Es gibt natürlich auch sehr viele Vorteile von Patronen, das ist mir klar.

Richtig gut finde ich das System meines Sheaffer Legacy. Das ist zwar auch ein Konverterfüller, aber ich merke es nicht.
Zur Ehrenrettung des Konverters bzw. der Patrone muß ich allerdings zugeben, daß sowohl der Sheaffer als auch mein (neuer) Ercolessi zwar schön zu befüllen sind, mir aber keinen Hinweis daruaf geben, wann die Tinte aufgebraucht ist. Das war bei den alten goldfarbenen Montblanc-Patronen sinnloserweise auch nicht möglich.

Also : nix gegen Waterman, nix gegen die Patrone an sich. Einfach nur meine Geschmacks-Entscheidung. (Bevor Mißverständisse auftreten : ich trinke die Tinte allerdings nicht)
Meine aktuell genutzen Füller sind alles Kolbenfüller, außer dem Sheaffer, dem Montblanc Mozart und 4 Aurora Hastil.
Meine Bleistifte dagegen befülle ich alle mit patronen-ähnlichen Graphitstäbchen und nicht mit Flüssigblei :-)

Fast hätte ich es vergessen: Welche Füller ich in der Preisklasse des Man bevorzuge ?
Ich kenne den Preis nicht genau, ich glaube von 200-20.000 Euro ?
Ich beschränke mich zur Vermeidung eines Ehekrachs auf den Bereich bis 400 Euro.
Lieber sind mir:
der Aurora Optima oder der 88,
der Pelikan 800,
und viele viele Füller zwischen 1900 und 1960.
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