Waterman "Liaison" - Erfahrungsbericht

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, Zollinger

absia
Beiträge: 1018
Registriert: 19.12.2003 16:15
Wohnort: Augsburg

Waterman "Liaison" - Erfahrungsbericht

Beitrag von absia »

Erfahrungsbericht zum Waterman "Liaison"
von "absia"

(Der vorgelegte Erfahrungsbericht ist sicherlich sehr subjektiv, da ich nur über dieses eine Exemplar verfüge. Ich weiß aber z.B. von Stefan Thirmeyer (siehe Thema "Hallo zusammen" unter "Sonstiges"), dass ich mit meinen Erfahrungen nicht ganz alleine dastehe. Vielleicht fördert dieser Erfahrungsbericht ja auch eine "Gegendarstellung" zutage, die mein Bild von diesem Füller korrigiert. Ich würde es begrüßen, denn ich liebe diesen Füller ínzwischen trotz seiner - mittlerweile kleinen - Macken. Ein Füllerliebhaber ist eben kein Schreibgerätetechniker.)

Der Anlass für diesen Bericht:
Der 18-Karäter "Liaison" wird m. E. sowohl vom Schreibwarenhandel wie auch von der Kundschaft ziemlich stiefmütterlich behandelt. Man sieht es an dessen Fehlen in den Auslagen der Händler, am spärlichen Angebot im Internet, aber auch daran, dass sich in diesem Forum bisher noch niemand darüber ausgelassen hat. Meist stehen die viel teureren Konkurrenzmodelle "Edson" und "Serenite" oder das Designermodell "Carene" aus dem gleichen Haus im Vordergrund. Ich meine zu Unrecht. Das Preisleistungsverhältnis beim "Liaison" ist erheblich besser bzw. könnte erheblich besser sein, wenn ...

Der Anfang:
Eigentlich war ich damals auf der Suche nach einem guten Füller als Weihnachtsgeschenk für meine Frau. Da ich wusste, dass sie niemals einen Kolbenfüller dauerhaft benutzen würde, kam das Waterman-Programm zwangsläufig in die engere Wahl. Wir ließen uns seinerzeit die ganze Füllerpalette zum Ausprobieren vorlegen, darunter auch den "Serenite". Der "Liaison" war "Liebe auf den ersten Blick und Griff". Er lag schön schwer und warm in der Hand, verzieh mir meine Schweißpfoten großzügig ohne beim Schreiben aus den Fingern zu rutschen und schrieb einfach satt und glatt, wenn auch etwas starr. Aber das haben die Watermänner von heute so an sich. Meine Frau konnte sich dafür nicht erwärmen - ihr war er zu schwer und zu groß -, aber ich. Was uns beide schreckte, war der Preis: 330.- EUR! Sie entschied sich daher für einen mattschwarzen Expert mit mittlerer Feder, und ich begann Kohlen zu sammeln für mein nächstes Geburtstagsgeschenk. Erstanden habe ich ihn dann ein paar Monate später bei einem, Insidern nicht ganz unbekannten, Internetanbieter aus Frankenthal zu einem fairen Preis.

Der Füller:
Optisch und haptisch macht der Liaison einen sehr hochwertigen Eindruck, der durch die solide Verarbeitung noch unterstrichen wird. Wer sich davon einen ersten Eindruck verschaffen will, dem sei folgender Link empfohlen: http://www.waterman.de/products/liaison.html.
Der schwarze Naturharzbody glänzt noch nach Monaten intensiven Gebrauchs wie neu, wenn man die Fingerabdrücke, die man leider allzu deutlich sehen kann, abgewischt hat. Mich stören die allerdings nicht. Ein Füller ist schließlich dazu da, in die Finger genommen zu werden.
Die Bi-Color-Feder besteht aus 18kt Gold und ist in den Strichstärken in etwa denen vergleichbar, die man von Pelikan gewohnt ist, vielleicht eine Nuance breiter jeweils. Die Feder gleitet sehr leicht und satt, wirkt aber etwas starr. Trotzdem entsteht ein schönes, typisches Füllhalterschriftbild.
Die 23kt. goldplattierten und in sich verschlungenen Beschläge sind aus der Mitte gerückt an die Enden des Schaftes und unterstreichen das elegante Erscheinungsbild des klar geschnittenen Füllers. Die Kappe trägt einen unverwechselbaren, lang v-förmig geschlitzten Clip, der dem Füller die nötige Portion an unaufdringlicher Exklusivität verleiht, die man in dieser Preisklasse erwarten kann.
Insgesamt ist das Design für mich harmonisch, in sich stimmig und edel, und braucht keinen Vergleich mit der Konkurrenz zu scheuen. Von der Größe her ist der Liaison sowohl in geschlossenem wie auch in schreibbereitem Zustand sowie in der Schaftstärke nahezu identisch mit dem M 800 von Pelikan, wirkt aber nicht so klobig.
Die Unterschiede zum M 800 liegen dann aber sehr schnell feststellbar - außer im Design - in der Bauart und im Schreibverhalten. Den Liaison gibt es - wie alle Watermänner - ausschließlich als Patronenfüller, der auch mit Konverter noch nicht zum Kolbenfüller wird. Die größeren Tintenreserven in der Praxis hat damit der M 800. Selten in der Füllerwelt ist der Öffnungsmechanismus für den Patronenwechsel: Man schraubt am Schaftende so lange, bis sich das gesamte Federaggregat samt Konverter so weit nach vorne herausgeschoben hat, dass es sich ohne Widerstand ganz herausziehen lässt. Nur der Lamy "Accent" verfügt m.W. über einen vergleichbaren Öffnungsmechanismus.
Dank des Ganzmetallgehäuses, das - bis auf die Beschläge - vollständig mit Naturharz (oder Ebonit bei den farbigen Varianten) ummantelt ist, ist der Liaison deutlich schwerer als der Pelikan (45 gr. zu 30 gr.). Das kann unmittelbare Konsequenzen für das Schreibverhalten haben, vor allem wenn man gewohnt ist, zum Schreiben die Kappe hinten aufzustecken. Ich will's 'mal wohlwollend formulieren: Der Liaison ist eher der Gemüts- oder Genussfüller, der sich besser eignet zum Briefe schreiben an die liebsten Menschen oder zum stilvollen Unterzeichnen von Dokumenten als für den hektischen Alltagseinsatz, wo es auf Schreibschnelligkeit und zuverlässigen Tintenfluss ankommt. Da hat er derzeit gegen den M 800 kein Chance!

Das Problem:
... der Tintenfluss besser wäre. Das ist die Fortsetzung des eingangs abgebrochenen Wenn-Satzes. Die erste Feder meines Liaison war eine F-Feder. Die passte für meine Vorstellungen in ihrer nadelartigen Zuspitzung optisch hervorragend zu der ausgeprägt v-förmigen Feder. Außerdem war der Füller für meine tägliche Korrekturarbeit vorgesehen, für die ich keine "Fettschreiber" brauchen kann, deren Tinte minutenlang auf dem Papier steht (so gern ich sie sonst mag wegen ihres intensiven Schriftbildes). Pustekuchen! Die Feder ließ andauernd während des Strichs die Tinte abreißen und hatte bei jedem (!) Neuansetzen Anschreibprobleme. Schon nach wenigen Tagen bat ich den Händler eine M-Feder nachzurüsten, weil ich glaubte, das Problem liege am zu dünnen Tintenstrom. Ohne Erfolg! Schon nach wenigen Minuten offenen In-der-Hand-haltens war der Füller unanschreibbar eingetrocknet. Mit geschlossener Kappe war das spätestens am nächsten Tag der Fall. Erst als ich den Füller zu Sanford zur Durchsicht geschickt hatte und mir eine L-Feder (large = breit) hatte einsetzen lassen, war das Problem zum großen Teil minimiert. Aber offen in der Hand gehalten - was beim Korrigieren unverzichtbar ist - mag er immer noch nicht werden. Da bin ich von meinem M 800 einfach verwöhnt. Den juckt das nicht.

Das Update (?):
Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass das geschilderte Problem ein Tintenleiterkonstruktionsfehler ist, sodass die Ingenieure bei Sanford gefordert sind, diesem edlen Stück auch technisch auf den selben Stand zu verhelfen, auf dem es optisch (und preislich) schon ist, es sei denn, das Modell soll ohnehin demnächst der Waterman'schen Marktpolitik geopfert werden. Es ist jedenfalls jammerschade, dass ein Produkt dieser Ausstrahlung sowie dieser Preis- und Qualitätskategorie einer derart nenommierten Firma solche Aussetzer haben muss. M. E. hätte der Liaison ohne diese technischen Macken zur Zeit das Zeug zum echten Flaggschiff der Firma Waterman, zumal sein härtester Konkurrent der MAN 100 nicht mehr produziert wird. Von Design, Haptik und Verarbeitungsqualität her wäre er eine echte, weil eigenständige Alternative zu Pelikans M 800 oder Montblancs Meisterstück, ohne auf alberne und horrent überteuerte Designgags angewiesen zu sein wie seine Brüder aus gleichem Hause. Die Tintenpumpe des Edson könnte er allerdings gut vertragen.

Auf Wiederschreiben!
Peter
Zuletzt geändert von absia am 21.03.2007 21:58, insgesamt 10-mal geändert.
absia
Beiträge: 1018
Registriert: 19.12.2003 16:15
Wohnort: Augsburg

Nachtrag zum Erfahrungsbericht über den Liaison

Beitrag von absia »

Hallo miteinander!

Nach inzwischen intensivem Gebrauch des Waterman "Liaison" (L) bin ich mir zumindest für mein Exemplar sicher, folgendes sagen zu können:

- Konverter mag er nicht! Ich habe anderswo in diesem Forum gelesen, dass es offenbar ohnehin Probleme geben kann mit der Kapillarhaftung der Tinte im Konvertergehäuse. Mein Liaison scheint das gelesen zu haben. Aus einem Konverter - drei verschiedene habe ich ausprobiert - fließt die Tinte jedenfalls nicht von selbst, sodass er irgendwann ganz streikt. Dabei ist es unerheblich, von welchem Hersteller die Tinte stammt und welche Farbe sie hat. Es passen auch nur Original Waterman-Konverter hinein, was so hart für andere Waterman-Füller auch nicht gilt.

- Aus Patronen läuft die Tinte zwar kontinuierlich nach, aber nicht in der Menge, in der sie für Schnellschreiber notwendig ist. Wenn der Füller einige Zeit Verschnaufpause hatte, schreibt er zwar wieder satt an (Die anfänglichen Anschreibprobleme sind Vergangenheit!), lässt aber nach kurzer Zeit stark nach und schreibt dann ziemlich blässlich weiter. Solche Zicken bin ich z.B. von meinem weitaus billigeren "Hemisphere" überhaupt nicht gewöhnt. Der hat - nebenbei bemerkt - ohnehin den sattesten Tintenfluss aller meiner Watermänner.

- Schlussfolgerung: So macht ein so teurer Füller wirklich keinen Spaß! Ich stehe hiermit zu meiner schon im Erfahrungsbericht geäußerten Vermutung, dass der Liaison (zumindest meiner) ein Tintenleiterproblem hat, das vor allem darin besteht, dass die Belüftung der verwendeten Tintenbehälter nicht richtig funktioniert, sodass nicht ausreichend Tinte nachläuft, wenn das Reservoir im Mundstück hinter der Feder leer geschrieben ist. So lange das voll ist, schreibt er satt.

So wie es aussieht, komme ich nicht umhin, den Füller nun zum x.Mal nach Sanford zu schicken, bevor ich ihn endgültig zum Mond schieße!

Mich würde einmal interessieren, ob andere Liaisonbenutzer ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder ob ich bei Blankenhorn damals wirklich nur ein Montagsmodell erwischt habe!?

Danke!
Peter
yoda
Beiträge: 329
Registriert: 19.07.2004 20:04
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von yoda »

Hallo
Ich hatte genau dieselben Probleme mit einem Waterman Charleston. Auch hier schreibe ich nun mit Patronen und auch ich hatte das Problem, dass es mit dem Tintenfluss nicht weit her ist.

Im Unterschied zu Deinem Problem hat Sanford die Sache bei mir allerdings mit dem ersten "Schuss" in den Griff bekommen.

Nun habe ich dasselbe Elend mit einem Parker 100 (auch Sanford). Ich habe ihn auch eingeschickt. Wenn es läuft, wie mit dem Charleston habe ich danach einen weiteren sehr guten Füller.

Kurz: Ich denke nicht, dass es ein Problem des Liaison ist, sondern eines von Sanford.

Gruß
Yoda
M. Richter
Beiträge: 473
Registriert: 21.09.2003 11:35

Waterman Liaison

Beitrag von M. Richter »

Mit meinem Waterman Liaison habe ich immer noch Probleme mit dem Tintenfluss (Tinte iss' egal, mit Konverter oder Patrone iss' ega - Problem bleibt). Mittlerweile habe ich mindestens 5 Griffstücke ausprobiert, hilft aber alles nichts!

Morgen geht der Stift wieder mal zu Sanford.....

Schade, ist wirklich ein sehr schöner Stift (Ebonit in schwarz/dunkelbraun), taugt aber nicht zum Schreiben!


PS: Hatte das gleiche Problem vor kurzem auch mit einem Edson !!! erst nach mehrmaligem Federntausch und Tintenleitertausch schreibt der Edson (wenn auch am Anfang mit stärkerem Tintenfluss).

PSS: Selbes Leiden hat auch mein MAN 200 Night and Day - scheint wohl ein Watermanleiden zu sein! ... so was habe ich noch nie bei einer anderen Firma erlebt (gleiches Problem bei etlichen Federeinheiten verschiedener Modelle des gleichen Herstellers).


Michael
Dieter N
Beiträge: 757
Registriert: 06.12.2004 22:29
Wohnort: bei Kiel

Beitrag von Dieter N »

Dann will ich doch einmal eine Lanze für Waterman brechen: Ich habe in meinem Man 100 inzwischen das vierte Vorderteil, weil zwei Stück Feder-Unfällen und dem bei schwarzer Tinte abblätternden Gold-Ring zum Opfer fielen und die eine Tauschfeder dann kratzte und daher erneuert wurde.

Alle vier Federn mit Vorderteil sind als OL / OGL echte Tinten-Verschwender, aber keine hatte Probleme mit dem Nachschub. Alles floss, dass es eine Freude war.

Mit Montblancs (Goldfeder, keine Meisterstücke, modernes kantiges Design, Name?) hatte ich hingegen zu 100% die Tinten-Liefer-Schwierigkeiten. Insgesamt 6 Vorderteile waren nicht willig.

Fazit: Ich glaube, es gibt immer einmal Gurken dazwischen, aber auch genug gute Füller.
absia
Beiträge: 1018
Registriert: 19.12.2003 16:15
Wohnort: Augsburg

Ab zum Ebay!?

Beitrag von absia »

Lieber Michael,

als Mitleidensgenosse mache ich dir folgenden Vorschlag: Wir schießen unsere beiden schrägen Vögel nicht zum Mond, sondern zum Ebay. (Das muss irgend so ein Saturnmond sein mit einer miefigen Ammoniak-Atmosphäre, aber zur Zeit furchtbar "in"! Oder hab' ich da was durcheinander gebracht?). Dort "lösen wir unsere Sammlung auf", wie zur Zeit wohl um die 200000 andere "Füllersammler" allein in Bayern (Wo die bloß alle herkommen?), machen ein verwaschenes, unterbelichtetes Foto, auf dem man vor allem die Feder nicht erkennen darf (Es ist dort ja dunkel genug!) und stellen uns auf Nachfrage möglichst doof, indem wir auf unsere Unfähigkeit verweisen, mit hochkomplexem technischen Gerät sachgerecht umgehen zu können. Dafür preisen wir aber unsere Füller wenigstens als "neuwertig", weil "nur einmal kurz zum Testen befüllt" und "edel", besser als "superedel" oder - noch besser - als "Kultfüller der Traditionsmarke Waterman/USA" (Hab' ich alles schon gelesen!) an, zum Mondpreis von 249.- € (Startgebot pro Stück versteht sich!)! Wenn die Dinger nach 10 Tagen immer noch rumliegen, gehen wir einfach ordentlich mit dem Preis runter, vielleicht so auf 245.- €. Wenn die Geräte nach dreimaligem Anbieten immer noch keiner haben will, nehmen wir sie für ein paar Tage raus, tun uns zusammen und präsentieren sie dann beide als "Dachbundenfund" im "Konvolut" zum "Setpreis" von 499.- €! Irgend so ein ein Greenhorn ...

Naaa, was sagste? Ist das ein guter Vorschlag? Nur zu dumm, dass nicht gerade Weihnachten vor der Tür steht. Dann kriegste nämlich auf diesem Mond so ziemlich alles los, zu fast jedem Preis!

Auf Weiterschreiben!
Peter
Zuletzt geändert von absia am 21.03.2007 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Dieter N
Beiträge: 757
Registriert: 06.12.2004 22:29
Wohnort: bei Kiel

Beitrag von Dieter N »

absia, du hast noch eine Stufe vergessen, bevor du mit dem Preis herunter gehst:

Du kaufst mit einer neu extra dafür eingerichteten Identität den Füller selbst und hoffst, dass irgend ein Unwissender mitbietet, wo doch schon jemand, der es bestimmt wissen muss, auch geboten hatte. So jedenfalls geschah es mit einem einfachen Man 100 vor Weihnachten für 125,- € - war echt spannend und wurde anscheinend 3x verkauft - bisher :D

ebay beobachten ist ebenso spannend wie dort zu steigern ...

Gruß
Dieter N.
jlv
Beiträge: 7
Registriert: 15.01.2005 16:16
Wohnort: Cologne

Beitrag von jlv »

Hallo Füllerkenner,

heute brauche ich Rat von Euch.
Ich bin seit kurzer Zeit im Besitz eines schönen Waterman Liaison, schwarz, dem ich durch Tausch bei Sanford eine OL Feder gegeben habe. Leider bin ich mit die Tintenfluß nicht so hundert Prozent zufrieden. Manche mal klappt alles großartig und es schreibt sofort an und andere mal geht es nur zickig (sagt man das so?). Ach kommt es vor, dass der Füller bei langen Briefen gegen Ende schäwcher wird.
Nach dem Lesen von Eure Beiträgen bin ich nicht sicher, ob ich den Füller zur Reparatur an Sanford soll einschicken oder besser behalten und viel schreiben?? So satt wie mein MB 146 schreibt er leider wirklich nicht, doch er hat durch die OL Feder einen großartige kalligraphische Effekt, den ich nicht durch Ersatz in andere Feder Särke verlieren möchte.

Euer Rat ist mir sehr willkommen.

Best regards,
John
Try hard, others even try harder.
Dieter N
Beiträge: 757
Registriert: 06.12.2004 22:29
Wohnort: bei Kiel

Beitrag von Dieter N »

Ganz klare Sache: Ab nach Hamburg mit dem Füller! Dort ist man gut und schnell.

Ich hatte solche Probleme auch schon mit meinem Man 100 und bekam einen neuen Tintenleiter. Und Feder-Unfallschäden wurden mit viel Geduld und dem Test fast aller vorrätigen Federn behoben.

Du kannst in Hamburg anrufen und bekommst über die Vermittlung den passenden Mitarbeiter, der den Füller bearbeiten wird. Beschreibe ihm den Fehler so genau du kannst, damit er sich darauf einstellen kann. "Geht einfach nicht!" sorgt nur für eine lange Fehlersuche. Dann schickst du ihn direkt an diese Person - bei mir war der Postweg von 2 bis 3 Tagen das Längste an der Bearbietung.

Benutzt du farbige Tinten? Pelikan Brilliantbraun hat anscheinend nach einiger Zeit das Tintenleiter-Problem bei meinem Man ausgelöst. Ich spüle jetzt häufig und spare dem Füller so vielleicht eine Reise in die Hansestadt.

Viel Glück und viele Grüße
Dieter N.
absia
Beiträge: 1018
Registriert: 19.12.2003 16:15
Wohnort: Augsburg

Sorgenkind Liaison

Beitrag von absia »

Lieber John!

Zunächst einmal: Dieter hat Recht! Erst noch mal ab nach Sanford mit dem Ding und am besten gleich eine breite Feder einsetzen lassen! Vielleicht kriegen die den Füller ja hin! Würde mich mal interessieren, wie's ausgeht. Die breite Feder jedenfalls zieht von Haus aus mehr Tinte als eine schmale, was für einen kräftigeren Tintenstrom während des Schreibens sorgen kann.

Wenn sich der Tintenfluss dennoch nicht wesentlich verbessert - was ich vermute -, dann würde ich's zunächst mal mit einer möglichst dünnflüssigen Tinte versuchen. Die Waterman-Tinten sollen's allerdings von Haus aus sein. Vielleicht hat unser Tintenexperte im Forum, Michael Richter, da mal 'nen heißen Tipp, welche sonst noch in Frage kommen!?

Außerdem würde ich den Stift nur mit Patronen betreiben. Konverter mag er gar nicht. Zudem muss man sich angewöhnen, bei jedem Innehalten mit dem Schreiben die Kappe vorne aufzustecken, damit er nicht eintrocknet.

Weiters empfiehlt sich ein sog. "Füllerhalter", in dem man den Füller mit aufgesetzter Kappe immer mit der Feder nach unten abstellen kann, wenn man ihn längere Zeit nicht braucht, damit der Tintenleiter nicht im Ruhezustand leer läuft. Ich habe dazu ein altes Tintenglas ohne Deckel hergenommen, weil ich keinen geeigneten Halter auftreiben konnte.

Mit diesen kleinen Tricks habe ich meinen schrägen Vogel inzwischen einigermaßen zum Schreiben gekriegt. Ich habe ihn einfach gerne in der Hand, deshalb habe ich ihn immer noch nicht zum Ebay geschossen, obwohl ich mal furchtbar stinkig über das Gerät war. (siehe Beiträge oben!).

Dass das Schriftbild allerdings blasser wird, wenn man länger oder schneller mit ihm schreibt, hat sich bisher leider nicht abstellen lassen!

Auf Wiederschreiben,
Peter
jlv
Beiträge: 7
Registriert: 15.01.2005 16:16
Wohnort: Cologne

Liaison schreibt wieder

Beitrag von jlv »

Hallo, speziell Peter und Dieter,

die guten Ratschläge von Euch haben mir geholfen. Der Liaison hat nun einen neue Spitze mit toller Feder und der schreibt jetzt, wie sage ich, herrlich. Ich stelle ihn nun immer mit der Spitze nach unten und habe keine Probleme mehr bei dem Anschreiben.

Vielen Dank für Eure Hilfe,
John
Try hard, others even try harder.
Stephan Th
Beiträge: 136
Registriert: 19.09.2003 16:48

Beitrag von Stephan Th »

Na, dann melde ich mich nach längerer Abwesenheit auch mal wieder zurück. Mit meinem Liaison hatte ich auch mehrere eher leidige Erfahrungen und, auch wenn er jetzt eigentlich ganz angenehm schreibt, kommt er nur selten zum Einsatz, weil ich wetten kann daß er nach länger als einer Woche eingetrocknet ist, unabhängig davon ob er mit einem Konverter oder einer Patrone bestückt war.

Darin ein spezielles Watermanproblem zu erblicken, halte ich für zu weitgehend. Ich habe durchaus auch positive Erfahrungen mit Watermanfüllern gemacht, wobei der Edson, zwei Expert und ein Harmonie sicherlich die besten waren. Mein Man 100 ist ganz in Ordnung aber vom Zweck her zu speziell (Stub-Feder) und seltener etwas kapriziös. Dennoch verwende ich meine Waterman Füller nicht so oft, sondern habe meistens Pelikane oder Montblancs bei mir. Momentan übrigens auch zwei Rotring Initial, die genau die Zuverlässigkeit aufweisen, die mir bei einzelnen Waterman etwas abgeht...
Thomas Baier
Beiträge: 1941
Registriert: 17.10.2003 19:27
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Stephan,
schön wieder von Dir zu hören.

Ich habe nur die Extreme bei Waterman im Einsatz. Ein Hundred Year Pen mit fine superflex 14 K Goldfeder und die aktuellen Phileas indusgrau F (das Arbeitsgerät schlechthin), hin und wieder einen schwarzen (Feder M) und den Edson in grün mit grüner Waterman-Tinte. Ich gestehe, daß ich auch mal gerne einen Waterman-Kugelschreiber zur Hand nehme (sehr gute Minen).

Die Eintrocknungsprobleme habe ich beim Edson und Phileas (im Gegensatz zur Kultur-Serie) nicht, obwohl der Edson auch mal eine Woche liegt.

Die aktuellen Serien gefallen mir bei Waterman nicht mehr so sehr. Serenite und Carene sprechen mich wie auch der Charleston überhaupt nicht an. Der Exception macht im Desing wenigstens wieder Mut, daß ein würdiger Man 100-Nachfolger entstehen könnte.

Meine Erfahrung mit Waterman war aber im täglichen Einsatz immer sehr gut, hervorragende Auslaufsicherheit, sehr guter Tintenfluß mit hoher Gleichmäßigkeit und die komfortablen, wenn auch rigiden Federn haben sehr überzeugende Alltagseigenschaften.

Naturgemäß lassen diese Federn wenig Sensationelles zu, man weiß, was man bekommt.

Daher sind mir die Waterman auch manchmal ein bißchen langweilig, das gebe ich zu. Langweilig mag mir die Schreibmaschine schlechthin Edson aber sicherlich verzeihen, weil hier langweilig auch unkompliziert zuverlässig bedeutet.

Viele Grüße
Euer Thomas Baier
Zuletzt geändert von Thomas Baier am 06.07.2005 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten

Zurück zu „Waterman“