Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

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HeKe2
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von HeKe2 » 15.03.2019 12:52

Irgendwo hier im Forum wurde es mal mit MB Royal Blue (Wieso heißt das bei einem deutschen Produkt eigentlich ausschließlich auf Englisch?) verglichen. Das meinte ich mit "keine wirklich interessante Farbe". Deshalb interessiert mich der Farbton der Benitoite. Es dauert leider noch etwas, bis die geliefert wird.
Beste Grüße
Hermann

bebna
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von bebna » 02.04.2019 9:00

Aktuell Benitoite in einem Lamy Safari M und einem Lamy 2000 F und einem Wing Sung 689 14k M. Ich habe auch sie schon durch den Pelikan M300 F und Kaweco Supra BB gejagt.

Die Anschreib- und Abrissprobleme bestehen beim Pelikan und Supra aber der Safari kommt sehr gut klar. Lamy 2000 und Wing Sung brauchten eine A5 Seite, sprich bis der Tintenleiter eingeschrieben war, bis die Tinte ohne Probleme lief, davor öfters mal Anschreibprobleme aber keine Abreißer.

Bei schneller Schreibschrift gibt sich die Tinte als ein langweiliges Hellblau fast frei von Schattierungen, bei Druckschrift dagegen gibt sie sich generell Dunkler und mit Schattierungen, je langsamer desto intensiver und mehr werden die dunkelblauen Schattierungen. Besonders gut bringt es der Lamy Safari rüber.

Da die beiden Lamys und der Wing Sung eher zu meinen fliesfreudigeren Stiften gehören, wie auch eigentlich der M300, denke ich mal, dass die Tinte dies einfach braucht und selber einfach zu trocken ist.

Auf dem Büro Drucker Papier (inapa tecno formular 75gsm), musste ich leider feststellen, dass der Strich breiter wird und generell leicht an Farbe verliert. Während die Benitoite leicht unscharf darauf wirkt, hat wiederum Lamy Schwarz überhaupt keine Probleme mit dem Papier. Ich mach später dann noch mal ein Blatt Tintenbericht mit dem Safari fertig und scanne euch es dann ein.

PS: Die Gläser sind von der Höhe ok, wenn man nur Lamy Z50 oder 2000er Federn darin tunkt...

bebna
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von bebna » 15.04.2019 12:48

Zweiter Versuch. Anscheinend wirklich nichts für jeden Füller.

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KaEff
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von KaEff » 28.04.2019 9:32

Hallo, liebe Co-Abhängihe,

zunächst, ja mich gibt es auch noch..
.

Dann zur Sache: Ich habe mal eine Mail an Lamy geschickt, betreffend Lamy T53 Crystal Ink blau-schwarz bzw. "Benitoite". Die Antwort beinhaltet aber ein Link mit Erläuterung des Besonderen von modernen Eisengallus-Tinten. Vielleicht habe ich hiermit einen Beitrag zur Art der Tintenformulierung geleifert...?

Schönes Wochenende.
Frank
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HeKe2
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von HeKe2 » 07.09.2019 0:34

HeKe2 hat geschrieben:
13.03.2019 17:31
Danke für Eure Einschätzungen zum Fließverhalten. Ich hätte es gern etwas blauer als z.B. die meisten EG-Tinten am Ende sind. Die Registrars Ink von Diamine ist eine sehr gute Tinte für meine Zwecke, aber auch eher auf der trockeneren Seite und, satt aufgetragen, am Ende eher schwarz als blau. Sieht sehr gut aus, aber mir fehlt ein etwas blaueres Gegenstück. Wenn also die Benitoite in meinen Füllern gut anschreibt, wäre sie möglicherweise ein 1A-Kandidat für meine Zwecke. Warten wir es ab, irgendwand finde ich eine. ;)
Da ist sie:
Benitoite-1.jpg
Benitoite-1.jpg (728.94 KiB) 4842 mal betrachtet
Und ja, ich finde sie blauer als die anderen EG-Tinten, nur sieht man das nur im direkten Vergleich und weniger, wenn sie mit einem Füller verschrieben wird. Weiterhin hat man das Gefühl, der EG-Anteil der Tinte reagiert mit allem und jedem, was er in dem Füller findet. Zunächst floss sie bei mir fast schwarz aus dem Füller. Irgendwo müssen doch noch Reste einer alten Tinte gewesen sein. Ich musste den Füller tatsächlich erst einmal mit der Tinte spülen, um wirklich die Tintenfarbe auf das Blatt zu bekommen. Nach zwei Stunden haben allerdings die Striche alle die gleiche Farbe.
14all41 hat geschrieben:
14.03.2019 19:35
Die Benitoite war ein Schnellkauf als ich die Farbkarte von Lamy gesehen hatte. Als das Fässchen dann von mir geöffnet und probegeschrieben wurde, schlug meine Kienlade auf der Tischkante auf, denn die mir vorliegende Tinte hatte eine komplett andere Farbe als die auf der Farbkarte. Schade, wieder eine Tinte zu viel..

Herzliche Grüße
Peter
Ja, wer sich an den farbigen Markierungen auf der Verpackung orientiert und denkt, die hätten auch nur im Entferntesten etwas mit der der Farbe der Tinte auf dem Papier zu tun, sieht sich schwer getäuscht. Derjenige erwartet ein helles, pastellartiges Blau bis Graublau. Und was bekommt er am Ende? Ein doch recht dunkles Schwarzblau. Lediglich kurz nach dem Tintenauftrag erscheint die frische Tinte direkt aus dem Glast für ein bis zwei Sekunden in der Farbe, wie sie auf der Verpackung angegeben ist. Aber sie ist nunmal eine Eisengallustinte! Sie riecht so und sie dunkelt eben auch deutlich nach wie eine Eisengallustinte.

Bei den sonstigen Eigenschaften empfinde ich die Tinte eigentlich als unproblematisch. Anschreibprobleme wie bebna konnte ich in meinem Vista nicht feststellen. Er schreibt mit der Tinte sehr schön randscharf und flüssig. Durchbluten oder Ausfiedern stellen bei EG-Tinten selten ein Problem dar, so auch nicht bei dieser Tinte. Der Tintenfluss ist nicht so üppig wie bei anderen Tinten in dem verwendeten Füller, aber immer noch mehr als ausreichend, sodaß ich den Tintenfluss in dem Füller mit der Tinte nicht als trocken bezeichnen würde.

Bei den Eigenschaften der Tinte, fällt mir gerade auf, dass ich mich im Bewertungssystem verfangen habe. Auf dem Scan sieht man "Feathering" und "Bleedthrough" jeweils mit 1 bewertet. Ich wollte damit minimales Ausfiedern und Durchbluten kundtun. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass es sich um eine Punktewertung handelt, müsste dort eigentlich eine 9 stehen.

Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 9 (nur auf wirklich sehr schlechtem Papier)
Durchscheinen: 9
Durchbluten: 9 (nur auf wirklich sehr schlechtem Papier)
Tintenfluss: 4
Wasserfestigkeit: 7 (Ein Teil lässt sich abwaschen)
Sättigung: 5
Shading: 3
Sheen: 0
Trocknungszeit auf Kopierpapier: <10 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: <20 sek..

Eingesetztes Material:

LAMY T53 Crystal Ink "Benitoite"
LAMY "Vista", Stahlfeder "B"
Clairefontaine Veloute 90g/qm
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm

Fazit:
Mir gefällt die Tinte und sie bleibt bei mir im Regal. Von den Dokumentenechten belegt sie bei mir Platz drei nach der Sailor Sei Boku und der Diamine Registrars Ink. Vorteil hier für die LAMY Tinte: Sie scheint von den Dreien die insgesamt unproblematischte Tinte zu sein.
Beste Grüße
Hermann

Thom

Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von Thom » 07.09.2019 8:20

Ich kann kaum glauben, was ich da lese. Demnach hätte Lamy bei den Standardtinten eine Blauschwarze, die das Gegenteil von lichtbeständig ist und bei den neuen Premiumtinten (so nennen sie die T53 selbst) eine "dokumentenecht" bezeichnete
und das ist eine Eisengallustinte. Wer denkt sich denn nur sowas aus?

V.G.
Thomas

bebna
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von bebna » 07.09.2019 10:37

Bissl OT, weil wir darüber schon im Marken > Lamy > "Lamy Crystal T53 Tinten-Serie" darüber reden, aber ich denke wir sind einfach nicht die Zielgruppe Thomas. Die Tinten sind wohl alle eher für die Bullet Journal Art und Hand Lettering Gruppen gedacht, die in letzter Zeit so groß geworden sind. Viele Firmen haben neue Produktreihen nur für jenen Markt geschaffen die letzten Jahre, ist bestimmt um einiges Umsatzstärker als wir paar Liebhaber.

Wenn man aus dieser Sichtweiße die T53 Reihe betrachtet ist sie recht ideal: Das Tintenfass ist Chic genug für Instagram und die Auswahl der Farben entsprechen was sehr oft in den beliebten Bildern auftaucht.

Was die Benitoite angeht, hab ich das starke gefühl man hat sich einfach dem alten IG Blau-Schwarz Rezept bedient, statt nun Forschung in eine Tinte zu Stecken welche für die eigentlichen Einträge in das Bullet-Journal ist.

---

Heke2: Ich habe eine sehr leichte Hand, dies zeigt sehr schnell Flußprobleme auf. Keiner meiner Lamies haben Probleme mit der Tinte (Safari/Vista M, st EF, 2000 EF) auch meine Pilots und Kopien haben keine Probleme, sowie so einige Onlines EF/M/Ball haben keine Probleme mit ihr. Meine Kawecos und Pelikane haben die größten Probleme mit ihr. Ich nehme daher an, dass die Tinte an sich ein bisschen Fliesscheu ist und die längeren/breiteren Leiter ihr genug Druck machen.

Bei den Preis würde ich dennoch eher zu einer Graf von Faber Castell raten. Wer aber schon ein T53 Glas hat, welche in seinen Füllern oder Handführung funktioniert, der muss jetzt auch nicht trauig sein, wie wir beim Tecno sehen, kommt sie gut mit schlechten Papier klar, so manchen Highlightern und Wasser. Gepaart mit einem Safari/2000 kann ich sie mir als eine sehr gute und treue Schul/Studium/Büro Tinte vorstellen.

Thom

Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von Thom » 07.09.2019 15:00

bebna hat geschrieben:
07.09.2019 10:37
Bissl OT, weil wir darüber schon im Marken > Lamy > "Lamy Crystal T53 Tinten-Serie" darüber reden, aber ich denke wir sind einfach nicht die Zielgruppe Thomas. Die Tinten sind wohl alle eher für die Bullet Journal Art und Hand Lettering Gruppen gedacht, die in letzter Zeit so groß geworden sind.
Danke, bebna! Dann wende ich mich jetzt mal bissl OT an Lamy: die Blauschwarze Standardtinte als Eisengallus und die dokumentenechte Premium als Nanotinte (die lasst Ihr OEM machen) wäre besser. Handlettering ist u.a. deshalb so populär,
weil's relativ schnell Ergebnisse bringt. Aber nix, das wirklich gut ist, geht wirklich schnell. :)

V.G.
Thomas

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HeKe2
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von HeKe2 » 09.09.2019 16:43

Mal wieder 100% "on thread":
Ich habe die Tinte jetzt mal in mein Arbeitstier, einen Lindauer Kolbenfüller mit 1,1mm Stub Stahlfeder gefüllt. Dort fließt die Tinte bei weitem nicht so gut, wie in meinem Text weiter oben. Der Füller setzt nicht aus, aber die Tinte kommt nur hellblaugrau auf das Papier und dunkelt dann zu einem Mittelgrau nach. Das ist so gar nicht nach meinem Geschmack. Die Tinte scheint also tatsächlich etwas "füllersensibel" zu sein. Der Füller selbst zeichnet sich allerdings auch mit anderen Tinten nicht gerade durch überschwängliche Fließfreudigkeit aus, nur bei dieser Tinte fällt es relativ stark auf.
Beste Grüße
Hermann

Horsa

Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von Horsa » 09.09.2019 18:17

Lese ich Eure Betrachtungen, kaufen will ich die Tinte nicht.
Nun habe ich aber eine geschenkt bekommen und kann leider keinen der Kritikpunkte bestätigen.
Ich habe sie gleich im Büro in einen Lamy 2000 OB gefüllt.
Ich finde sie klasse. Satter schöner Fluss, sanftes schreiben. Die Farbe ist kräftig und zeigt auch ein sehr schönes Shading. Dabei in den Kontrasten nicht so sehr stark wie die Gweitterwolke. Vielleicht estwas sanfter in den Übergängen. Heller auch, nicht aber farblos oder blass.
Was Durchbluten oder Zerlaufen angeht, scheint sie mir ähnlich wie die Gewitterwolte von Fritz Schimpf.
Insgesamt eine schöne Bereicherung neben Midnight Blue, Tanzanite und Gewitterwolke. Ich mag ja diese blau / schwarzen Tinten.
Jede für sich anders, keine Tinte weniger schön als die andere Tinte.
Bin gespannt, wie sich die Tinte in anderen Füllern macht.

Meine Empfehlung, selbst anschauen!

Liebe Grüße

Horsa

Thom

Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von Thom » 09.09.2019 19:12

Horsa hat geschrieben:
09.09.2019 18:17
Insgesamt eine schöne Bereicherung neben Midnight Blue, Tanzanite und Gewitterwolke.
Horsa, kaufen würde ich die Tinte schon. Die genannten sind aber alle keine dokumentenechten Tinten. Ich habe diese Lamy nun nicht (was ungünstig ist), aber glaube den Testern langsam, dass es eine Eisengallustinte ist. Wenn so eine Tinte Hautkontakt hat (bei Tinten mit starkem Eigengeruch wieder abwischen) kann man das "Eisen" auch riechen (der bekannte Eisengeruch kommt in Wirklichkeit nicht vom Eisen, sondern von durch Eisenionen katalysiertem Hautfett). Das sind m.M. keine modernen, dokumentenechten Premiumtinten. Entweder sind sie nicht premium, nicht dokumentenecht oder im falschen Jahrhundert.

V.G.
Thomas

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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von SpurAufPapier » 09.09.2019 19:20

Thom hat geschrieben:
09.09.2019 19:12
Ich habe diese Lamy nun nicht (was ungünstig ist), aber glaube den Testern langsam, dass es eine Eisengallustinte ist.

V.G.
Thomas
Ich habe sie, bin aber noch nicht zum Ausprobieren gekommen.

Info von Februar 2019:
SpurAufPapier hat geschrieben:
22.02.2019 16:16
Heutige Auskunft unseres Fachhändlers, die er vom Lamy-Vertreter hat:
In der Benitoite ist sicher Eisengallus drin.
Die Auskunft ist offiziell, also kein Geheimnis und darf verbreitet werden.
Grüße
Vikka

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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von HeKe2 » 09.09.2019 21:15

@Horsa:
Horsa, verstehe mich nicht falsch. In meinem Lamy Vista läuft die super. (Ist ja auch eine Lamy Tinte 😉). Auch die Farbe mag ich, mir sind die meisten EG am Ende zu grau oder schwarz. Hier bleibt immer ein wenig blau übrig, auch wenn es nicht wasserfest ist. Wie alle EG-Tinten trocknet sie gut und für eine EG scheint sie sehr unkompliziert zu handhaben zu sein. So weit also alles gut. Nur zwei Punkte bleiben für mich auf der Minusseite übrig: Erstens die Sache mit dem hellblauen Patch auf der Verpackung, der nun wirklich nicht die Farbe der Tinte wiedergibt, und zweitens die Sache mit dem Verhalten in verschiedenen Füllern. Die Tinte mag es offensichtlich nicht, wenn sie mit Resten anderer Tinten zusammenkommt. Also vor Nutzung der Bentonite den Füller sehr gut zu reinigen, scheint essentiell zu sein. Dennoch: Es scheint Füller zu geben, für die diese Tinte einfach nicht gemacht ist.

@Thom:
Diese Diskussion geht in zwei Richtungen. Grundätzlich finde ich EG-Tinten interessant und für mich haben sie auch immer noch ihre Berechtigung. Zur hinreichend manipulationssicheren Kennzeichnung sind sie nach wie vor geeignet wenn man davon ausgeht, dass das Dokument maximal 50 Jahre halten muss und man Manipulationsversuche weitgehend erkennen kann. Ganz nebenbei sind sie eine interessante Bereicherung des Tintenschatzes.

Auf der anderen Seite hast du sicher recht, dass die Erwartungen der Allgemeinheit, wenn sie den Begriff "Dokumentenecht" hört, über das was hier geboten wird hinausgehen. Und von einer Premiumtinte erwartet man, wenn sie sich mit diesem Signet schmückt, dass sie auf der Höhe der Entwicklung ist. Sailor macht es mit der Sei Boku vor, dass das geht. Auch Noodlers Bulletproof Tinten haben sicher merkwürdige Schreibeigenschaften, aber auch die sind schon deutlich eher dokumentenecht, als eine EG-Tinte. Bislang kenne ich aus Deutschland keine Tinte mit Schreibeigenschaften wie die Sei Boku, die aus meiner Erfahrung trotz ihrer Dokumentenechtheit recht unkompliziert ist. Immerhin haben Firmen wie deAtramentis und Rohrer&Klingner die Sache schon mal in Angriff genommen, doch auch da gibt es noch Luft nach oben.
Beste Grüße
Hermann

Thom

Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von Thom » 09.09.2019 22:26

Hermann, wenn Du tatsächlich zur großen Bleichmittel-Offensive schreitest, wäre es gut, auch ein paar dokumentenecht bezeichnete Füllertinten mit zu untersuchen, z.B. auch hier die Benitoite (aber vergleichsweise auch die Noodler's). Bei diesen zusätzlichen Echtheitskriterien geht es natürlich hauptsächlich um Fälschungssicherheit, weniger um den Zahn der Zeit, es ist aber nur schwer zu leugnen, dass heutzutage im Berufsleben nicht Füller, sondern Kugelschreibgeräte, Beistifte und vielleicht noch ein Fineliner den Standard setzen und da gibt's eben eine klare Definition von "dokumentenecht". Selbst schreibe ich auch mit Eisengallustinten,
aber ich weiß auch, wo ihre Grenzen sind, nur komme ich nicht an dieselben.

V.G.
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Re: Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

Beitrag von HeKe2 » 09.09.2019 23:00

Ich sagte doch: "Ich scheue vor solchen Maßnahmen nicht zurück. Bei der Noodlers 54th Masschusetts habe ich das schon mal in dem entsprechenden Tintenbericht gemacht, weil mich interessierte, ob die Tinten wirklich halten, was da so versprochen wird.
Noodler6.jpg
Noodler6.jpg (385.74 KiB) 4521 mal betrachtet
Wie du siehst, siehst du an der Stelle nichts. Wirklich beeindruckend. Deine Jeans wäre an der Stelle jetzt schneeweiß.

Näheres bitte im Tintenbericht nachlesen.
Beste Grüße
Hermann

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