X-Feather Blue
Diese Tinte wollte ich schon längere Zeit einmal ausprobieren. Das Problem war, dass ich dafür zum Zoll müsste, wenn ich die Tinte nicht in der EU kaufen kann. Der Besuch beim Zoll kostet mindesten eineinhalb Stunden Zeit, die ich an Werktagen nicht habe. In den einschlägigen Suchmaschinen habe ich keinen EU-Händler finden können. Ein Tipp hier aus dem Forum brachte mich dann zu Stilo e Stile und so zu meiner Tinte.
Die Tinte wird von Noodlers mit folgenden Eigenschaften beworben:
• Anti-feathering (Die Tinte soll nicht ausfransen)
• Archival (Die Tinte bleicht beim Lagern nicht aus)
• Bullet Proof (Die Tinte lässt sich nicht einfach vom Papier entfernen)
• Forge Resistant (Die Tinte ist fälschungserschwerend)
• Water Resistant (Die Tinte ist Wasserresistent)
• Waterproof (Und die Tinte ist Wasserfest)
Da klingt ja schon einmal nach einer gewaltigen Leistung. Aber bevor ich nun zu den Eigenschaften der Tinte komme, erst einmal eine grundsätzliche Beschreibung der Tinte:
Die Tinte kommt für rund 24,- € in dem typischen Noodler’s 3oz Glas (knapp 90ml), das, wie bei Noodler’s üblich, randvoll ist. Auf die bunten Bildchen auf dem Etikett wird in diesem Fall verzichtet, auf dem Glas ist lediglich eine Feder in einem blauen Kreis abgebildet, die durchgestrichen ist. Die Tinte hat einen angenehmen, eher dunkleren Blauton und zeigt ein angenehmes Fließverhalten. Verwendet wurde für diesen Tintenbericht ein Noodler’s Ahab Füller. Dieser hat zwar eine feine Feder, kann aber bei Bedarf doch eine Menge Tinte auf das Papier bringen, was insoweit interessant ist, als dass ich natürlich auch das Ausfransen der Tinte provozieren wollte, damit die Tinte zeigen kann, was sie kann. Zum Vergleich habe ich an einigen Stellen und immer bei dem Satz mit dem schnellen Fuchs Thoms (Büro Bergmanns) ‚Eisengallustinte blau fließend‘ mit einem Noodler’s Triple Pen aufgetragen. Dieser Füller kann die Tinte sogar noch etwas dicker auftragen. Die Eisengallustinte habe ich gewählt, weil auch diese Tinte normalerweise weniger zum Ausfransen auf schlechteren Papieren neigen.
Bevor ich nun auf die restlichen Eigenschaften der Tinte eingehe, hier zunächst die Scans der Testbögen auf den verschiedenen Papieren. Anfangen möchte ich mit einfachem Kopierpapier, dass ja wohl der häufigste Einsatzort für eine Tinte mit diesem Anspruch sein sollte. Hier kann man erkennen, dass sich die Tinte auf diesem Papier nicht wirklich besser schlägt, als die Eisengallustinte von Thom. Lässt man die Federspitze länger auf einer Stelle stehen, franst die Tinte doch aus. Man muss es sicher nicht so provozieren, allerdings zeigt die Eisengallustinte, dass es auch anders geht. Allerdings trocknet die X-Feather auf diesem Papier in Rekordzeit. Schon nach wenigen Sekunden ist sie trocken.
Das nächste Testblatt wurde auf einem Blatt aus einem Staufenpost Briefblock erstellt. Im Unterschied zu den anderen verwendeten Papieren mit 80g/m² ist dieses Papier nur 70g/m² dick. Dennoch schlägt es sich sehr gut. Gerade die X-Feather wird auf diesem Papier sehr randscharf dargestellt. Die Trocknungszeit ist auf diesem Paiper erheblich länger, aber dabei bitte bedenken, dass die verwendeten Füller bei allen abgebildeten Testbögen nicht mit Tinte geizen. .
Zu guter Letzt noch die Darstellung der Tinte auf Rhodia Papier. Hier zeigt sich die Tinte von ihrer angenehmsten Seite. Völlig Problemlos sozusagen. .
Von den Eigenschaften des verwendeten Papiers hängt auch sehr stark ab, wie Stark die Tinte durchblutet. Bei dem Kopierpapier ist das doch sichtbar. Bei dem Staufenpost Papier ist es eher ein Durchscheinen und bei dem Rhodia Papier ist gar nichts mehr zu sehen. .
An dieser Stelle konnte ich es mir nicht verkneifen, es einmal mit dem Rand unserer örtlichen Tageszeitung zu versuchen und siehe da, es funktioniert. Nicht dass die Eisengallustinte das nicht auch könnte vielleicht sogar etwas besser, aber sie Tinte erfüllt eindeutig ihren Zweck.