Dann zur dritten und letzten der gerade von Pilot herausgebrachten Iroshizuku-Tinten, der To-Ro. Die Syun-Gyo sowie die Rikka sind bereits hier vorgestellt worden.
Mit einem gelborangenen Farbton, der unter diesen Bedingungen mit einer eher unterdurchschnittlichen Leuchtkraft daherkommt. Und dies trotz des enthaltenen knallgelben Farbstoffes Fluorescein. Und wenn wir schon beim Chromatogramm sind, fehlt der Tinte ein Farbstoff, der sich direkt nach dem Kontakt mit dem Papier verankert, dies als Erklärung für das Ergebnis des Wassertests, also keine Wasserresistenz.
Interessant finde ich das unterschiedliche Shading der Tinte bei den beiden verwendeten Federn.
Zunächst der Blick auf eine Schriftprobe mit der breiteren Feder:
Hier werden die dunkleren Bereiche durch einen Rückflusseffekt verursacht.
Sehr viel besser gefällt mir das Schriftbild der schmaleren und etwas nasseren Feder, hier zeigt sich zusätzlich ein deutlicher Halo-Effekt:
Obwohl es jetzt drei Helligkeitstufen sind und das Schriftbild dadurch lebhafter wird, wirkt es insgesamt harmonischer.
Jedenfalls ist die To-Ro (für eine Iroshizuku-Tinte) eher weniger gesättigt, ein Sheeneffekt zeigt sich weder im Schriftbild noch in oder besser auf der Pfütze.
Immerhin bringt die Kruste neben Gelb und Orange noch eine rote Note. Die sich im Ansatz auch beim Halo-Effekt wiederfindet.
Das Fließverhalten der To-Ro schätze ich als durchschnittlich ein, aus der Pelikano M-Feder eher iroshizukutypisch nass, aus der Referenzfeder schon recht trocken, was sich auch in der relativ kurzen Trocknungszeit zeigt.
Und natürlich auch bei den sehr schnell ausgeführten Achterschleifen.
Dann stellt sich die Frage, wie die Tinte auf einem Noname-Kopierpapier abschneidet, dieser Test mit der nasseren Feder:
Nicht so toll, insbesondere im Vergleich mit anderen Iroshizuku-Tinten, hier zeigt die To-Ro ein leichtes Ausfransen. Nimmt man allerdings alle von mir auf diesem Papier getesteten Tinten zum Maßstab, reicht es noch für eine 4-.
Was kann man abschließend zur Iroshizuku To-Ro sagen. Beim Thema Lesbarkeit schaut es wie bei vielen gelborangefarbenen Tinten so aus, daß es auf die Bedingengen ankommt. Auf einem weniger absorbierenden Papier mit einer nassen M-Feder sollte dies kein Thema sein. Und da ich ohnehin kein Fan von Tinten im knalligen Textmarkerlook bin, kann ich mit der eher unterdurchschnittlichen Leuchtkraft ganz gut leben, zumal die To-Ro als Plus dieses Changieren von Gelb über Orange bis hin zu Rot anbietet.
Pilot Iroshizuku To-Ro
Moderatoren: MarkIV, Zollinger, desas, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Ich hatte vor einiger Zeit in einem anderen Faden die Frage gestellt, ob die To-Ro möglicherweise die Lücke zwischen der Daikokuten und der Yu-Yake schließen könnte.
Schaut für mich so aus.
Schaut für mich so aus.

LG
Heinrich
Heinrich
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Heinrich, wie gewohnt beeindruckend.
Danke vielmals.
Brane
Danke vielmals.
Brane
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Bei der Suche nach Vergleichstinten, die farblich vielleicht näher als die Daikokuten und die Yu-Yake an die To-Ro herankommen, bin ich in meinen Tintenbüchern auch auf Tinten gestoßen, die man durchaus als Raritäten bezeichnen könnte.
Da ist zunächst die Lamy Orange, die 2015 als experimentelles Muster herausgebracht wurde, und die Florian hier bei den Tintenvorstellungen mit der Bezeichnung "Experimentalorange“ präsentiert hat. Mir ist eine Patrone dieser Tinte von Sabine zur Verfügung gestellt worden. Offiziell kam dann eine weitere orangefarbene Tinte, die Lamy Copper Orange, heraus.
Deutlich älter, und zwar aus dem Zeitraum von 1988 bis 1990 dann die Pelikan 4001 Helianthe. Zeitgleich dazu erschien die Pelikan 4001 Orange. Diese als Patrone (TP/6) ist weder in den alten Pelikankatalogen noch in einer der bekannten Quellen, die sich mit historischen Tinten befassen, zu finden. Bekannter ist die Fassversion der 4001 Orange von 1994. Neben dem Vergleich der beiden 4001 Tinten bietet sich noch ein Blick auf die (fast) namensgleiche Helianthus von Rohrer & Klingner an.
Patronen der 4001 Helianthe sind von Norbert (Azubi) und von André (wusel) zu mir gekommen.
Von Martin (doc) stammt eine Probe der Montblanc Mahatma Gandhi, die ca. 2010 erschien. Dazu fehlt mir allerdings die Information, ob die Tinte noch aus deutscher Produktion stammt oder aber aus Österreich, wohin die Herstellung der Montblanctinten zu dieser Zeit ausgelagert wurde. Definitiv in Österreich sind folgende orangefarbenen Montblanctinten hergestellt worden, die Lucky Orange und die Manganese Orange.
Da ist zunächst die Lamy Orange, die 2015 als experimentelles Muster herausgebracht wurde, und die Florian hier bei den Tintenvorstellungen mit der Bezeichnung "Experimentalorange“ präsentiert hat. Mir ist eine Patrone dieser Tinte von Sabine zur Verfügung gestellt worden. Offiziell kam dann eine weitere orangefarbene Tinte, die Lamy Copper Orange, heraus.
Deutlich älter, und zwar aus dem Zeitraum von 1988 bis 1990 dann die Pelikan 4001 Helianthe. Zeitgleich dazu erschien die Pelikan 4001 Orange. Diese als Patrone (TP/6) ist weder in den alten Pelikankatalogen noch in einer der bekannten Quellen, die sich mit historischen Tinten befassen, zu finden. Bekannter ist die Fassversion der 4001 Orange von 1994. Neben dem Vergleich der beiden 4001 Tinten bietet sich noch ein Blick auf die (fast) namensgleiche Helianthus von Rohrer & Klingner an.
Patronen der 4001 Helianthe sind von Norbert (Azubi) und von André (wusel) zu mir gekommen.
Von Martin (doc) stammt eine Probe der Montblanc Mahatma Gandhi, die ca. 2010 erschien. Dazu fehlt mir allerdings die Information, ob die Tinte noch aus deutscher Produktion stammt oder aber aus Österreich, wohin die Herstellung der Montblanctinten zu dieser Zeit ausgelagert wurde. Definitiv in Österreich sind folgende orangefarbenen Montblanctinten hergestellt worden, die Lucky Orange und die Manganese Orange.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Legt man die Helianthe direkt neben die Helianthus, wird deutlich, dass die Rohrer&Klingner-Tinte doch zu weit von der To-Ro entfernt ist. Gehört für mich schon zu den gelben Tinten.
Ich bin mir nicht sicher, ob bei den bisher gezeigten Vergleichstinten ein Doppelgänger zur To-Ro dabei ist. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich vom eigentlichen Thema abgeschweift bin. Ist wohl der Tatsache geschuldet, dass ich ein besonderes Faible für diese historischen Tinten habe.
Vielleicht hat ja jemand eine Tinte, die farblich besser passt?
Ich bin mir nicht sicher, ob bei den bisher gezeigten Vergleichstinten ein Doppelgänger zur To-Ro dabei ist. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich vom eigentlichen Thema abgeschweift bin. Ist wohl der Tatsache geschuldet, dass ich ein besonderes Faible für diese historischen Tinten habe.
Vielleicht hat ja jemand eine Tinte, die farblich besser passt?
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Ich habe nochmal in meinen Tintenbüchern nachgeschaut:
Und im Hinblick auf den Diamine Inkvent Calendar 2024, der in drei Tagen startet (Vorfreudeemoji), findet man in den älteren Kalendern weitere Kandidaten, die Wonderland (2021), die Flame (2022) und die Bucks Fizz aus dem letzten Jahr.
Und im Hinblick auf den Diamine Inkvent Calendar 2024, der in drei Tagen startet (Vorfreudeemoji), findet man in den älteren Kalendern weitere Kandidaten, die Wonderland (2021), die Flame (2022) und die Bucks Fizz aus dem letzten Jahr.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Hallo Heinrich,
vielen Dank auch für diese Vorstellung der To-Ro.
Wenn ich sie mir auf dem Bildschirm betrachte, scheint es mir ein eher problematischerer Farbton zu sein, der extrem auf die verwendete Feder abgestimmt werden muss. Ich hatte erst jüngst eine Probe der R+K Helianthus verschrieben: An sich ein toller Farbton, aber doch leider zu wenig kontraststark, so dass ich mir davon wohl kein Glas kaufen würde.
Als helleres, aber shadingfähiges Orange schätze ich sehr die Edelstein Mandarin, aber die ist auch deutlich stärker rotverschoben - wenn ich jetzt von den Bildern ausgehe, wie sie mein Bildschirm zeigt.
Viele Grüße,
Florian
vielen Dank auch für diese Vorstellung der To-Ro.
Wenn ich sie mir auf dem Bildschirm betrachte, scheint es mir ein eher problematischerer Farbton zu sein, der extrem auf die verwendete Feder abgestimmt werden muss. Ich hatte erst jüngst eine Probe der R+K Helianthus verschrieben: An sich ein toller Farbton, aber doch leider zu wenig kontraststark, so dass ich mir davon wohl kein Glas kaufen würde.
Als helleres, aber shadingfähiges Orange schätze ich sehr die Edelstein Mandarin, aber die ist auch deutlich stärker rotverschoben - wenn ich jetzt von den Bildern ausgehe, wie sie mein Bildschirm zeigt.
Viele Grüße,
Florian
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- Registriert: 15.10.2023 1:11
Re: Pilot Iroshizuku To-Ro
Leider habe ich die Tinte aktuell nicht vorliegen, aber die Ambre de Birmanie von Herbin scheint mir relativ ähnlich zu sein.