Fritz Schimpf Fritzrot

[GinTonic]

Jep

[GinTonic]

Hab das Papier gestern ausprobiert, das ist klasse. Auch die Fritzrot habe ich natürlich probiert. Weniger blutig als ich dachte. Denn sie geht ja mit wenn auch geringem Blauanteil ein ganz bisschen in Richtung Burgunder. Momentan habe ich sie in einem Lamy mit F-Feder. Bin gespannt, wie es in einer breiteren Feder kommt.

Bei dem aktuell verwendeten Füller schliesst die Kappe leider nicht mehr richtig. Nachdem der Füller einige Stunden lag, habe ich mehrere Zeilen gebraucht, bis der originale Farbe wieder da war. Er schreibt fast farblos an, dann mit Braunstich. Vermutlich fehlen da irgendwelche Konservierungsstoffe, die die Tinte oxidationsstabiler machen. Ein genau identisches Verhalten (im selben Füller) habe ich bislang bei nur einer Tinte beobachtet, und zwar Poussière de Lune von J. Herbin.

Wenn ich beide Fläschchen anschau: die Flasche ist zwar unterschiedlich geformt, aber das Abfüllvolumen ist gleich, Mundstück und Deckel haben den gleichen Durchmesser und sehen fast gleich aus (Material, Riffelung, Form). Ich denk schon, dass beide Flaschen ohne grosses Umrüsten auf derselben Abfüllanlage gehandhabt werden können.

Ich halte es für durchaus denkbar, dass der Hersteller dieser Tinte J. Herbin gewesen sein könnte.

[Killerturnschuh]

Liebe Susanne,
du irrst dich. Die Flasche ist die gleiche in die auch Yard O' Led, ein traditionsreichen Produzent edlen Schreibgeräts aus England seine Tinten anbietet. Diese werden für ihn, ebenso wie für Fritz Schimpf in Lizenz von Diamine hergestellt.

[GinTonic]

In Lizenz heisst aber, die Rezeptur stammt nicht von Diamine?

[Killerturnschuh]

In Lizenz bedeutet dass diese Tinte ausschließlich für Fritz Schimpf hergestellt wird
J.Herbin hat mit dem Fritzrot absolut nichts zu tun.

[GinTonic]

Lizenz versteh ich so, dass Diamine die Rezeptur lizenziert, also nicht selber entwickelt. Sprich, ist die Tinte von Diamine entwickelt oder von Schimpf selber oder sonstwem?
Dass J. Herbin nichts damit zu tun hat, hab ich verstanden. Aber dieses *Umkippen* von im Tintenleiter befindlicher Tinte habe ich bei noch keiner Diamine-Tinte erlebt.

[Killerturnschuh]

Susanne, Diamine hat diese Tinte exclusive für Fritz Schimpf hergestellt. Auch du könntest dir von Diamine eine eigene Farbton mischen lassen.

[GinTonic]

Das war ja meine Frage, ist doch ein Unterschied, ob jemand nach meiner Rezeptur was für mich herstellt (toller/Lohnfertiger), oder ob derjenige auch die Rezeptur in meinem Auftrag liefert. Das eine muss mit dem anderen nichts zu tun haben. Im Zweifelsfall ist interessanter, wer die Rezeptur gemacht hat.

[Killerturnschuh]

Dann habe ich mich falsch ausgedrückt, Susanne.
Diamine stellt die Tinte exclusiv für Fritz Schimpf hergestellt. Dies ist eine gängige Praxis.
Auch Sailor stellt für eine Reihe Schreibwarengeschäfte (beispielsweise Bung Box) exklusiv Tinten her.

[GinTonic]

Ich glaub, da gibt es weder falsch noch richtig. Selber aus dem produzierenden Gewerbe kommend, bedeutet herstellen für mich eben die Produktion an sich (ohne Produktentwicklung), und für dich gehört die Produktentwicklung eben dazu. Da kann man dann wunderbar aneinander vorbeireden

Und nun frag ich mich, ob etwas mit meinem Füller los ist. Denn dieses Umkippen der Tinte (J. Herbin und Fritzrot) fand im selben Füller statt. Allein die undichte Kappe kann es doch eigentlich nicht sein...

[GinTonic]

Anbei auch von mir noch ein Bildbeitrag zur Fritzrot. Hoffe, sie ist einigermaßen gut getroffen

[AndreasD]

Ich habe das Fritzrot vor einigen Monaten in Tübingen, beim Probeschreiben von Füllern, kennengelernt. Es hat mich fasziniert und ich habe es mir gekauft.

Ich finde es angenehm flüssig und die meisten Füller kamen damit zurecht.

Ein Homo Sapiens mit F der Stub Feder hat das Papier - egal welches - damit durchtränkt. Aber das kennen wir ja von dem guten Stück auch mit anderen farbigen Säften.

Da ich die Tinte auch für mein Tagebuch verwendet habe, das nicht offen herumliegt, konnte ich nach einigen Wochen ein Abrutschen des rot in Richtung braun feststellen, was dann nicht mehr ganz so schick war.

Haben diese Erfahrung noch andere Anwender hier gemacht oder habe ich eine singuläre Schwachstelle in meinem System?

[GinTonic]

Hm, hab meine Schriftproben offenbar entsorgt. Was ich an Schriftfetzen in meiner Kladde noch gefunden habe, wies keinen Braunstich auf. Zumindest habe ich keinen gesehen.

[mbf]

So, da ich neulich mal wieder bei Schimpfens war und eigentlich nichts brauchte, hatte ich gleich mal die Morgenröte und das Fritzrot mitgenommen. Hier das Fritzrot, die Morgenröte ist im Paralleltopic.

Die Papiere sind TR 52 g/m²...

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...und Crown Mill Vellum.

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Jetzt nochmal kurz zum Sheen. Schwarz.

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[vanni52]

Eine meiner Lieblingstinten, daher möchte ich auch meine Eindrücke hier ergänzen.

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Der Farbton gefällt mir gerade auf dem elfenbeinfarbenen Papier sehr gut, ein besonderes Dunkelrot, das mich an einen trinkreifen Cabernet Sauvignon erinnert, mit Anklängen von Violett sowie Braun. Und dieses Papier absorbiert die Tinte etwas stärker als z.B. das Tomoe River 52, was zu einem eher dezenteren Shading führt.

Der Farbton resultiert aus einer komplexen Zusammenstellung von mindestens drei Einzelfarbstoffen:

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Und, bevor ich es vergesse, die Fritzrot ist die Lieblingstinte meiner Frau.