Betrachtungen über die Tintenfarbe Palmgrün ehem. Montblanc "Daniel Defoe" (Palmgrün), eine Meditation
Verfasst: 08.07.2017 17:31
Liebe Tintenbegeisterte,
die palmgrüne Tinte von Montblanc "Daniel Defoe" aus der writers edition ist legendär, weil sie ein grüner Farbton ist, der bisher von keiner anderen grünen Tinte erreicht wird. Die möglichen Konkurrenten sind entweder zu blau, zu braun oder zu gelb. Und wenn sie Palmgrün dann doch nah kommen, dann ist das shading zu eng oder zu unspezifisch. Oder sie haben sheen, was - jedenfalls in meinen Tests Palmgrün nicht hat. Ich bin kein großer Tintenkenner und auch kein überragender Tintentester, außerdem ist die aktive Seite meiner Tintenbegeisterung verhältnismäßig jung, während die Tintenleidenschaft das nicht ist.
Aber Daniel Defoe, was ist dieses Palmgrün denn für eine Farbe, was ist es, das sie so besonders macht? In den helleren Passagen ist sie strahlend grün vergleichbar mit Waka-Uguisu und in den dunkleren changiert sie zwischen Rikyu-Cha und Tokiwa-Matsu. Und das alles in einer Tinte! Diesen starken und wohlausgewogenen Kontrast im shading kenne ich vor allem von Robert Oster. Dann hat sie keinen sheen. Und man sieht auf den ersten Blick, dass es diese eine Tinte und keine andere ist. Das ist doch recht selten, dieser starke Wiedererkennungsfaktor.
Aber was macht man denn dann, wenn man sie nicht mehr kaufen kann? Ich schon einmal gar nichts, weil ich für den regulären Erwerb eines Fläschchens viel zu spät auf Palmgrün aufmerksam geworden bin; es sei denn ich wollte irrwitzigste Sammlerpreise zahlen. Das möchte ich nicht. Deshalb habe ich mit einer mir großzügig zur Verfügung gestellten Probe gründliche Test begonnen, um diese tolle Tinte kennenzulernen und an ihr etwas zu lernen. Und das ist bisher einiges!
Zunächst die Erkenntnis, dass auch Tinten kontingent sind. Palmgrün gibt es einfach nicht mehr und es ist sehr wahrscheinlich, dass es diese Farbe nicht mehr geben wird. Das dann auch ehrlich und gut. Denn um wieviel deprimierender und enttäuschender ist es, wenn man eine Tinte kauft, bei der der Hersteller den Farbton geändert hat. Alles schon vorgekommen und, wie ich finde, sehr viel dramatischer als die Erkenntnis von Endlichkeit.
Nun... Ich habe mit den Tinten, die ich zur Verfügung habe, Mischungen angestellt, die mich zum Teil wirklich verblüfft haben, weil es mir einfach so möglich war, aus dem mir verfügbaren Tintenarsenal Tintenfarben zu schaffen, die sehr schön sind und auch in die Nähe von Palmgrün kamen. Aber es fehlte immer irgend etwas oder es war eben etwas da, was einfach nicht dahin gehörte.
Aber darauf setzte sich in mir die Erkenntnis durch, dass es sehr viele sehr schöne grüne Tinten gibt, die kommen alle nicht an Palmgrün heran, sind aber für sich ausgesprochen schön. Sie sind deshalb kein Ersatz, sondern Nachfolgerinnen.
Einen kleinen Eindruck meiner Test habe ich in einem Bild festgehalten.
Viele Grüße und ein herzliches Danke auch an Euch alle, die mich mit grünen Tinten und mit Rat versorgt haben!
Nils
die palmgrüne Tinte von Montblanc "Daniel Defoe" aus der writers edition ist legendär, weil sie ein grüner Farbton ist, der bisher von keiner anderen grünen Tinte erreicht wird. Die möglichen Konkurrenten sind entweder zu blau, zu braun oder zu gelb. Und wenn sie Palmgrün dann doch nah kommen, dann ist das shading zu eng oder zu unspezifisch. Oder sie haben sheen, was - jedenfalls in meinen Tests Palmgrün nicht hat. Ich bin kein großer Tintenkenner und auch kein überragender Tintentester, außerdem ist die aktive Seite meiner Tintenbegeisterung verhältnismäßig jung, während die Tintenleidenschaft das nicht ist.
Aber Daniel Defoe, was ist dieses Palmgrün denn für eine Farbe, was ist es, das sie so besonders macht? In den helleren Passagen ist sie strahlend grün vergleichbar mit Waka-Uguisu und in den dunkleren changiert sie zwischen Rikyu-Cha und Tokiwa-Matsu. Und das alles in einer Tinte! Diesen starken und wohlausgewogenen Kontrast im shading kenne ich vor allem von Robert Oster. Dann hat sie keinen sheen. Und man sieht auf den ersten Blick, dass es diese eine Tinte und keine andere ist. Das ist doch recht selten, dieser starke Wiedererkennungsfaktor.
Aber was macht man denn dann, wenn man sie nicht mehr kaufen kann? Ich schon einmal gar nichts, weil ich für den regulären Erwerb eines Fläschchens viel zu spät auf Palmgrün aufmerksam geworden bin; es sei denn ich wollte irrwitzigste Sammlerpreise zahlen. Das möchte ich nicht. Deshalb habe ich mit einer mir großzügig zur Verfügung gestellten Probe gründliche Test begonnen, um diese tolle Tinte kennenzulernen und an ihr etwas zu lernen. Und das ist bisher einiges!
Zunächst die Erkenntnis, dass auch Tinten kontingent sind. Palmgrün gibt es einfach nicht mehr und es ist sehr wahrscheinlich, dass es diese Farbe nicht mehr geben wird. Das dann auch ehrlich und gut. Denn um wieviel deprimierender und enttäuschender ist es, wenn man eine Tinte kauft, bei der der Hersteller den Farbton geändert hat. Alles schon vorgekommen und, wie ich finde, sehr viel dramatischer als die Erkenntnis von Endlichkeit.
Nun... Ich habe mit den Tinten, die ich zur Verfügung habe, Mischungen angestellt, die mich zum Teil wirklich verblüfft haben, weil es mir einfach so möglich war, aus dem mir verfügbaren Tintenarsenal Tintenfarben zu schaffen, die sehr schön sind und auch in die Nähe von Palmgrün kamen. Aber es fehlte immer irgend etwas oder es war eben etwas da, was einfach nicht dahin gehörte.
Aber darauf setzte sich in mir die Erkenntnis durch, dass es sehr viele sehr schöne grüne Tinten gibt, die kommen alle nicht an Palmgrün heran, sind aber für sich ausgesprochen schön. Sie sind deshalb kein Ersatz, sondern Nachfolgerinnen.
Einen kleinen Eindruck meiner Test habe ich in einem Bild festgehalten.
Viele Grüße und ein herzliches Danke auch an Euch alle, die mich mit grünen Tinten und mit Rat versorgt haben!
Nils