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Ich möchte hier gern eine kleine, violette Runde einbringen. Zum Einen, ich hatte den Kreis im Adventskalender ja schon kurz gezeigt, er ist also fertig, warum also nicht mehr damit anfangen. Zum Anderen, ich bin zum letzten Leipziger Treffen gebeten worden, mich doch auf das Thema "Violett" etwas besser vorzubereiten, das Thema würde abgefragt werden .
Leider hat es dann aus gesundheitlichen Gründen nicht gepasst, was aber nicht heißt, dass ich mich nicht auf die LEK (LernErfolgsKontrolle) vorbereitet hätte. Da diese Vorbereitung nun nicht komplett umsonst gewesen sein soll, stelle ich den größeren Teil davon mal Online.

Initial hier noch einmal der schöne, runde, gemalte Kreis:


Farbkreis, Violett
Ich bin jetzt, im Nachhinein, noch einmal an die Arbeit gegangen und habe alle Tinten des Kreises noch einmal mit der Glasfeder auf Papier gebracht:


Die Farben 01-11, Rhodia Block A4, dotted

leider haben nur 11 der 12 Tinten auf eine Seite gepasst, daher musste eine zweite Seite her......


Die Farben 12-22, Rhodia Block A4, dotted

Und, da die eine Tinte auf dem ganzen Blatt ziemlich lächerlich ausgesehen hätte und ich auch so gut in Schwung war, sind es ein paar mehr geworden....


Die Farben 23-33, Rhodia Block A4, dotted

Es sind am Ende viel mehr geworden als ursprünglich geplant und in den Kreis eingeflossen sind. Ich hätte auch noch leicht weiter machen können, aber am Ende wollte ich doch mit dem Fokus zurück auf den Farbkreis und die Tinten, die ursprünglich im Kreis enthalten waren.
Natürlich hat jede Tinte auch (mindestens) einen Testbogen. Sie alle hier einzustellen, ist vielleicht doch ein wenig viel, ich habe mich daher auf ein Detail jedes Bogens beschränkt:


J.Herbin, L'Oural Amethyste

Hatte ich ja zum Kalender schon geschrieben, ich mag Tinte sehr gern, nur der Glitzer ist ein Wermutstropfen......


Graf von Faber-Castell, Violet Blue


L'Artisan Pastellier Callifolio, Cassis


L'Artisan Pastellier Callifolio, Violet


Lamy, Dark Lilac

Eine unglaubliche Tinte. Für mich ganz schwer nachvollziehbar, wie Lamy die nicht dauerhaft im Programm behalten konnte. Für mich persönlich komme ich wohl mit meinen Wintervorräten eine Weile zurecht. Vielleicht lässt sich da ja noch etwas machen.....


Cross, Violet


P.W.Akkerman, Simplisties Violet


P.W.Akkerman, Voorhout Violet


Sailor Shiki Sai, Oku Yama


Sailor Storia, Magic


Sailor SankoDo, Nishikisan

Sehr schwer zu bekommen, aber mit seiner sehr dunklen, aber sehr warmen Note, genau meine Art Violet. Entweder so oder genau das Gegenteil, wie ein Simplisties Violet, Murasaki Shikibu oder GvFC Violet Blue.


Sailor Nagasawa Kobe, Suma Purple

Etwas leichter zu bekommen, aber nicht minder schön.

Wie schon im Kalender angeführt, die Auswahl an Tinte war meinen Freunden und Bekannten überlassen. Ich hätte schon noch andere mit im Auge gehabt, wie man an den 33 Schriftproben leicht erkennen kann. trotzdem ist die Zusammenstellung schön geworden, finde ich.

Ich hoffe meine Vorbereitungen passen so , beim nächsten Anlauf dann bitte ein anderes Thema. Ich habe die Hoffnung es nach Leipzig zu schaffen nicht aufgegeben.........

Mark

Uff! Das ist eine üppige Zusammenstellung von Lila! Klasse, vielen Dank... meine Favoritin ist auch dabei: Murasaki-Shikibu.

Nicht so umfassend,
aber noch mehr Violet

Ich ergänze mal die Noodler‘s North African Violet.
Ich mag dieses satte klassische violett.

Hallo,

vielen Dank Euch allen, die Ihr hier so viele violette, lila und was weiß ich für Tinten vorführt, einbringt, vorstellt. Darunter sind viele violette Tinten, deren Farbe ich sehr schätze – und andererseits freilich auch solche, deren Farbe ich nicht besonders mag.

Die, die ich nicht mag, sind die allzu finsteren Violetttöne oder solche, die einen erheblichen Graustich haben. Ich meine, ich habe schon zu Schulzeiten immer wieder gerne mit Lila geschrieben, aber sie sollte schon auch wirken können. Dabei bin ich gerne bereit, eine ganze Bandbreite zu akzeptieren, von der GvFC Violet Blue, ein sagenhaft schöner, elegant blasser Farbton, über die 4001 Violett und der Iroshizuku Yama Budo hin zur Lamy Dark Lilac.

Aber bei den (Mark möge mir verzeihen) Sailor Nagasawa Suma Purple, Callifolio Cassis oder der Akkerman Voorhout Violet weiß ich nicht, bei welcher ich lauter ›Igitt‹ sagen soll.

Glückseligerweise ist das aber alles Geschmackssache und es ist schön, dass Anderen dasjenige gefällt, bei dem es mir anders wird.

Viele Grüße,
Florian

Sehr interessanter Vergleich.

Ich weiss ja nicht, ob die Puristen hier die Bourgogne aus der Califolio-Reihe von L'Artisan Pastellier noch im weitesten Sinne zu "Violett" zählen, da sie doch etwas ins Rotbraune (ähnlich der Oky Yama) kippt, aber mir gefällt sie ausserordentlich gut. Hatte mir die Bourgogne als Violett-Ton zusammen mit der Cassis bestellt, aber die Cassis erscheint mir auf den meissten Papieren dann doch viel zu dunkel, als dasss man es noch violett durchschimmern sähe.

Ex Libris hat geschrieben: ↑

20.05.2018 22:47

[...] Aber bei den (Mark möge mir verzeihen) Sailor Nagasawa Suma Purple [...] oder der Akkerman Voorhout Violet weiß ich nicht, bei welcher ich lauter ›Igitt‹ sagen soll.

Florian, du sprichst mir aus dem Herzen. Die Suma Purple hatte ich auch und gleich wieder verkauft. Die Akkerman dümpelt noch bei mir rum. Beides nich meine violett-Töne.

Da bin ich voll bei euch Doc und Florian.
Ich weiß nicht ob es nur mir so geht, aber bei Lila und Violett gibt es bei mir nur Top oder Flop, dazwischen gibt es aber nichts. Es sind ja häufig nur Kleinigkeiten aber genau die entscheiden darüber ob ich ein Lila großartig oder abstoßend finde. Die kleine Auswahl hier zeigt nur einen winzigen Ausschnitt eines riesigen Spektrums.

Hallo,

ich wollte jetzt nicht unbedingt ein Fass aufmachen, aber bei manchen Farben stellt sich bei mir eben, wenigstens wenn ich sie auf meinem Bildschirm sehe, keine ›Freude‹ ein. Aber das ist freilich reine Geschmackssache.

@Angi: Ich kann jetzt nicht sagen, dass es mir nur bei Violett so geht. Auch andere Farben können bei mir so eine Reaktion auslösen. Zwar kann ich am Bildschirm (!) vielen Farben etwas abgewinnen; das heißt aber noch lange nicht, dass ich sie mir auch unbedingt kaufen wollte. Ich habe ja das Glück auf manchem Stammtisch herumzutingeln, so dass ich viele Tinten auch mal auf Papier sehen kann – was für mich immer eine wunderbare Möglichkeit ist, mir zu überlegen, ob ich eine Tinte nun mal kaufen wollte oder nicht.

Viele Grüße,
Florian

Mir ging es hier nicht darum, das gesamte violette Spektrum abzudecken (geht das überhaupt?). Das ist einfach nur ein kleiner Blickwinkel. In diesem Falle nicht einmal eine Auswahl, die ich selbst gewählt habe. Ich persönlich kann auch nicht unbedingt jede der Tinten in vollem Überschwang leiden. Daher habe ich auch ohne zu zögern noch weitere Tinten geschrieben, einfach um noch mehr Proben zum Vergleich anbieten zu können. Ich hatte schon erwogen, die restlichen Tinten aus der Übersicht noch einmal ins Detail zu setzen.....

Zur Suma Purple, für mich ist Tinte meist nicht so hop oder top. Viele Tinten verhalten sich in verschiedenen Füllern eben auch sehr verschieden. Ich kann sie sehr gut leiden, da sie sehr dunkel ist und einen sehr intensiven Sheen entwickelt. Das war aber auch nicht sofort so, ich habe schon mit einigen Stiften „geübt“. Mit der richtigen Feder ist das Ergebnis fast grün und nur noch unterschwellig violett. Genau dafür würde ich den Begriff „morbid“ verwenden. Denn genau die Assoziazion kommt mir bei dem Schriftbild.
Ich gebe zu, das ergibt einen sehr schweren Ton, nicht jedermanns Sache. Eben genau das Gegenteil der leichten Noten, wie Violet Blue oder Simplisties Violet. Beide nutze ich auch ganz gern.

Aber, natürlich sind da auch Tinten, die passen sofort, Darc Lilac war so eine, Murasaki Shikibu auch. Ein echtes Highlight ist da für mich auch die Nishikisan, einfach weil sie sehr direkt und sehr intensiv im Detail ist.

@meinauda
Es freut mich, dass du auch noch ein paar Tinten ergänzt hast. Es wäre ellerdings noch viel schöner, wenn du auch noch eine kleine Schriftprobe dazu ergänzen könntest. Der Eindruck der Tinten ist leichter einzuschätzen wenn man sie geschrieben sieht. Daher waren mit hier die Schriftproben deutlich wichtiger als der Kreis, der ist, wie geschrieben, nicht neu, ich hatte ihn ja schon im dezember gezeigt.

@Florian
Mit dem Ansatz der Treffen gehe ich 100% da core, ich probiere auf den Treffen unheimlich gern neue Tinten aus. Und eben auch mir bekannte Tinten, in Stiften (Federn) die ich nicht habe. Einfach um ein (möglicherweise) anderes Bild der Tinten zu bekommen. Das praktischste Beispiel ist immer noch die Visconti Türkis, die in meinem (nicht mal so trockenen) Stiften ganz anders daher kamm, als in Marcs Visconti. Deine und auch die Stifte von Marianne (oder Donate) sind da gern mal eine Erleuchtung. So üppige Schreiberlinge kann ich leider nicht mein Eigen nennen.

Mark

PS.: Die North African Violet kenne ich nicht, daher kann ich da nicht viel zu sagen. Sie sieht aber ganz interessant aus.

@MarkIV
Die Tintenkreise mit Pappstreifen aufgetragen sind wirklich nicht so aussagekräftig, da hast Du recht. Besser sind die Tintenkreise von Peter /@14all41, der die Tinten, glaube ich, mit dem Zahnstocher aufträgt, sodass alle Schattierungen sichtbar werden. Leider habe ich für Schriftproben mit Füllhaltern derzeit keine Zeit. In der Regel mache ich aber auch meine Schriftproben (auf meinen Tintenkärtchen) nur mit einer Glasfeder, die aber auch keine Schattierungen zulässt. Dein Arbeitsaufwand bei Deinen Tintenbetrachtungen ist schon bemerkenswert.
Mein Tintenkreis ist übrigens auch schon vom letzten Jahr.

Ja, so ein Tintenfarbenrad ist viel Arbeit! Aber auch ein großes Vergnügen und eine schöner Bezugspunkt für das eigene Tintenkoordinatensystem. Ich trage die Tinten mit einem Pinsel auf, da mir der ungleichmäßige Auftrag wichtig ist wegen sheen und shading.

Mit der Glasfeder kann man aus meiner Erfahrung und Sicht shading erreichen, wenn man die Tinte nach dem Eintauchen bis zum Schluss ausschreibt, das ist dann ein ungewohntes und langes shading, aber sehr aufschlussreich.

NicolausPiscator hat geschrieben: ↑

22.05.2018 7:48

Ich trage die Tinten mit einem Pinsel auf, da mir der ungleichmäßige Auftrag wichtig ist wegen sheen und shading.

Mit der Glasfeder kann man aus meiner Erfahrung und Sicht shading erreichen, wenn man die Tinte nach dem Eintauchen bis zum Schluss ausschreibt, das ist dann ein ungewohntes und langes shading, aber sehr aufschlussreich.

Auch eine sehr gute Art des Auftrages. Die werde ich sicher ausprobieren. 'Leider' habe ich für einen Tintenkreis meistens zu viele Tinten, sodass für mich die Tintenkärtchen, nebeneinander gelegt, bisher die für mich praktischste Vergleichsmöglichkeit sind.

Mit der Glasfeder gelingt es mir bei den Tintenkärtchen nicht, eine Schattierung sichtbar zu machen,
da ich da ja nur den Hersteller und den Tintennamen schreibe.
Zum Briefeschreiben ist mir eine Glasfeder zu hart.
Vor 30 Jahren, als Glasfedern im alternativen Bereich 'modern' wurden, habe ich häufig damit geschrieben und war begeistert, wie viele Reihen ich mit einem Tauchgang schreiben konnte.

meinauda hat geschrieben: ↑

22.05.2018 10:08

Tintenkärtchen, nebeneinander gelegt, bisher die für mich praktischste Vergleichsmöglichkeit

Ja, das ist sie für mich auch, da kann man ganz frei Farbwelten erschließen. Aber die Tintenkreise sind aus meiner Sicht so wunderschön.

Ja, die finde ich auch besonders schön. Einen tollen Scann von @14all41 (Danke nochmals dafür, Peter)habe ich hier bei mir gerahmt.