Rohrer & Klingner Cassia
Verfasst: 31.05.2018 20:50
Rohrer & Klingner Cassia
Hallo zusammen!
Von dieser Tinte wird im Forum des öfteren gesprochen, oder sie wird als Vergleich herangezogen, nur eine Tintenbetrachtung zu ihr habe ich noch nicht gefunden. Vielleicht ist diese aber auch im Dickicht der Dateien verschwunden. Jedenfalls will ich das hiermit nachholen.
Diese Tinte hatte ich mir so um Weihnachten herum geleistet und farblich passt sie da auch hin. Den vielen Scans im Netz folgend hatte ich mir allerdings etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Vielfach wird diese Tinte im Netz als blaue Tinte angeboten, was sie meines Erachtens aber gar nicht ist. Für mich ist das ein Blaupurpur oder ein blaustichiges Violett.
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die ganz hervorragend. Ich verwende zum Testen ein wirklich einfaches Kopierpapier. Selbst auf diesem Papier franst die Tinte nur recht wenig aus. Dabei blutet sie auch kaum durch. Nur an einer Stelle, an der ich über eine bereits mit einem Tintenstrahldrucker bedruckte Stelle geschrieben habe, hat sie durchgeblutet. Auch einen Löschblatteffekt konnte ich trotz der guten Fließeigenschaften nicht feststellen. Auf besseren Papieren sieht man ganz leichtes Shading, das im Scan wie erwartet aber zu deutlich wiedergegeben wird. Sheen ist keiner vorhanden. Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich Wasserfest. Wegen der hohen Sättigung der Tinte verwischt die Tinte unter fließendem Wasser zwar deutlich, Schrift bleibt aber gut lesbar, wenn auch merklich "roter".
Überhaupt ist die Sache mit dem Scannen dieser Tinte so eine Sache. Die Farbwiedergabe stimmt nicht, was wohl dazu führt, dass diese Tinte im Netz so oft als blaue Tinte verkauft wird. Das wird daran liegen, dass die meisten Scanner Schwierigkeiten haben, verschiedene Rottöne zu differenzieren. Ich habe Scanner von drei Herstellern, aber keiner von denen bekommt das hin. Wobei ich natürlich nicht weiß, von welchem Hersteller die Fotosensoren jeweils bezogen werden und ob das nicht in jedem Fall ein und derselbe ist. Außerdem kommt das Shading im Scan besser heraus, als es in Wahrheit ist..
Das Problem mit der Farberkennung kann man am Beispiel des Wassertestes ganz gut sehen. Der Wassertropfen löst im Wesentlichen die blauen Farbanteile auf, während die roten Farbanteile stehen bleiben. Im Scan kann man jedoch kaum erkennen, dass die Linien an den Stellen, an denen der Wassertropfen stand, ein deutlich roteres Violett zeigen.
Einen wichtigen Punkt hätte ich jetzt beinahe vergessen: Die Tinte färbt! Ja ich weiß, das soll sie – aber nicht den Füller. Schon beim Betanken des LAMY Studio Palladium hatte ich Schwierigkeiten, die Tinte vom Griffstück wieder abzubekommen. Das diese aber aus Edelstahl ist, war es aber verhältnismäßig leicht machbar. Der Tropfen Tinte an einem weißen Plastikbecher war nicht allerdings mehr wegzubekommen. Lösemittel habe ich dabei bisher aber noch keine versucht. Ich möchte daher bis zum Beweis der Gegenteils niemandem empfehlen, diese Tinten in seinem schönen Pelikan M400 mit weißem oder elfenbeinfarbenem Griffstück einzusetzen, sonst hat dieser unter Umständen einen blaulilafarbenen Kragen um die Feder.
Im Chromatogramm hat man fast den Eindruck, die Tinte enthielte mehr rot als blau.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 7
Durchscheinen: 7
Durchbluten: 8
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 5
Sättigung: 9
Shading: 2
Sheen: 1
Trocknungszeit auf Kopierpapier: 5 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 30 sek.
Eingesetztes Material:
Rohrer&Klingner Cassia
LAMY Studio „Palladium“, B
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
1-Butanol/Eisessig/Wasser 3:1:1
Hallo zusammen!
Von dieser Tinte wird im Forum des öfteren gesprochen, oder sie wird als Vergleich herangezogen, nur eine Tintenbetrachtung zu ihr habe ich noch nicht gefunden. Vielleicht ist diese aber auch im Dickicht der Dateien verschwunden. Jedenfalls will ich das hiermit nachholen.
Diese Tinte hatte ich mir so um Weihnachten herum geleistet und farblich passt sie da auch hin. Den vielen Scans im Netz folgend hatte ich mir allerdings etwas ganz anderes darunter vorgestellt. Vielfach wird diese Tinte im Netz als blaue Tinte angeboten, was sie meines Erachtens aber gar nicht ist. Für mich ist das ein Blaupurpur oder ein blaustichiges Violett.
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die ganz hervorragend. Ich verwende zum Testen ein wirklich einfaches Kopierpapier. Selbst auf diesem Papier franst die Tinte nur recht wenig aus. Dabei blutet sie auch kaum durch. Nur an einer Stelle, an der ich über eine bereits mit einem Tintenstrahldrucker bedruckte Stelle geschrieben habe, hat sie durchgeblutet. Auch einen Löschblatteffekt konnte ich trotz der guten Fließeigenschaften nicht feststellen. Auf besseren Papieren sieht man ganz leichtes Shading, das im Scan wie erwartet aber zu deutlich wiedergegeben wird. Sheen ist keiner vorhanden. Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich Wasserfest. Wegen der hohen Sättigung der Tinte verwischt die Tinte unter fließendem Wasser zwar deutlich, Schrift bleibt aber gut lesbar, wenn auch merklich "roter".
Überhaupt ist die Sache mit dem Scannen dieser Tinte so eine Sache. Die Farbwiedergabe stimmt nicht, was wohl dazu führt, dass diese Tinte im Netz so oft als blaue Tinte verkauft wird. Das wird daran liegen, dass die meisten Scanner Schwierigkeiten haben, verschiedene Rottöne zu differenzieren. Ich habe Scanner von drei Herstellern, aber keiner von denen bekommt das hin. Wobei ich natürlich nicht weiß, von welchem Hersteller die Fotosensoren jeweils bezogen werden und ob das nicht in jedem Fall ein und derselbe ist. Außerdem kommt das Shading im Scan besser heraus, als es in Wahrheit ist..
Das Problem mit der Farberkennung kann man am Beispiel des Wassertestes ganz gut sehen. Der Wassertropfen löst im Wesentlichen die blauen Farbanteile auf, während die roten Farbanteile stehen bleiben. Im Scan kann man jedoch kaum erkennen, dass die Linien an den Stellen, an denen der Wassertropfen stand, ein deutlich roteres Violett zeigen.
Einen wichtigen Punkt hätte ich jetzt beinahe vergessen: Die Tinte färbt! Ja ich weiß, das soll sie – aber nicht den Füller. Schon beim Betanken des LAMY Studio Palladium hatte ich Schwierigkeiten, die Tinte vom Griffstück wieder abzubekommen. Das diese aber aus Edelstahl ist, war es aber verhältnismäßig leicht machbar. Der Tropfen Tinte an einem weißen Plastikbecher war nicht allerdings mehr wegzubekommen. Lösemittel habe ich dabei bisher aber noch keine versucht. Ich möchte daher bis zum Beweis der Gegenteils niemandem empfehlen, diese Tinten in seinem schönen Pelikan M400 mit weißem oder elfenbeinfarbenem Griffstück einzusetzen, sonst hat dieser unter Umständen einen blaulilafarbenen Kragen um die Feder.
Im Chromatogramm hat man fast den Eindruck, die Tinte enthielte mehr rot als blau.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 7
Durchscheinen: 7
Durchbluten: 8
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 5
Sättigung: 9
Shading: 2
Sheen: 1
Trocknungszeit auf Kopierpapier: 5 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 30 sek.
Eingesetztes Material:
Rohrer&Klingner Cassia
LAMY Studio „Palladium“, B
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
1-Butanol/Eisessig/Wasser 3:1:1