Sailor Shikiori Yonaga
Verfasst: 17.07.2018 20:21
Hallo zusammen!
Eine liebe Forumskollegin, der ich erzählt hatte, dass ich doch relativ viele blaue und davon dann wieder insbesondere viele dunkelblaue Tinten besitze, weil ich damit sehr gerne schreibe, hat mir eine Probe dieser ganz besonderen Tinte zukommen lassen. Die Tinte ist erhältlich bei zumindest einem der hier im Forum aktiven Händler und kostet 12,00€/20ml. Das ist mit Sicherheit kein Schnäppchen, aber japanische Tinten sind ja oft etwas hochpreisiger. Die Rede ist von folgender Tinte:
Sailor Shikiori Yonaga
Wie gesagt: Ich mag dunkelblaue Tinten und diese ist dabei keine Ausnahme. Den Farbton würde ich irgendwo zwischen dunkelblau und blauschwarz ansiedeln. Im Chromatogramm kann man ganz unten etwas Gräuliches erkennen, dass der Tinte einen ganz leicht gräulichen Touch gibt. Viel ist das jedoch nicht. Im Scan erscheint der Farbton, mit Ausnahme auf dem Ursus-Papier, etwas heller, als er in Wirklichkeit ist. Im FPN habe ich ein Review gefunden. Dort kommt der Farbton der Tinte der Diamine Oxford Blue am nächsten. Ob ich das auch so empfinden würde, weiß ich nicht, da ich die Diamine Tinte nicht besitze.
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die durchweg gut bis sehr gut. Nur auf dem von mir zum Testen bisher verwendeten Kopierpapier, von dem ich noch ein Blatt hatte, funktioniert sie nur schlecht. Auf dem Papier franst sie ein wenig aus und zeigt einen deutlichen Löschblatteffekt, der noch weit über das Maß hinausgeht, das ich z.B. bei der Noodler’s 54th Massachusetts beobachten konnte. Dabei blutet die Tinte dann auch deutlich durch. Schon auf geringfügig besseren Papierqualitäten ist davon aber nichts mehr zu spüren. Zum Beispiel auf dem Papier meines Usus Collegeblocks (Recyclingpapier 70g/qm, premiumweiß) ist davon nichts mehr zu sehen. Auch Durchscheinen ist kaum noch ein Thema.
Auf besseren Papieren sieht man leichtes Shading, das im Scan auch nicht zu übertrieben wiedergegeben wird. Sheen ist keiner vorhanden, jedenfalls nicht beim normalen Schreiben. Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich Wasserfest. Selbst nach einer Behandlung unter fließendem lauwarmem Wasser blieb ein deutlich lesbarer Rest von Tinte auf dem Blatt.
Die Tinte fließt sehr gut. Bei weniger gut fließenden Tinten neigt der für diese Tintenbetrachtung verwendete Füller dazu, mal heller und mal dunkler zu schreiben. Bei dieser Tinte ist dieses Phänomen nicht aufgetreten. Die guten Fließeigenschaften setzen aber voraus, dass das Papier eine gewisses Mindestmaß an Füllertauglichkeit besitzen muss (siehe oben: Löschblatteffekt), wobei diese Mindestqualität nicht allzu hoch angesiedelt ist.
Einen Haken hat die gute Fließfähigkeit allerdings: Ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll, Nib creeping ist es nicht so recht und kleckern auch nicht. Ich weiß aber, dass es Forumskollegen und -kolleginnen gibt, die sowas stört. Ich meine die Tatsache, dass, wenn man den Füller auch nur etwas bewegt, beim Herumtragen zum Beispiel, die Feder gerne einen Tintentropfen auf der Oberfläche hat. Ob das bei jedem Füller auftritt, weiß ich nicht, ich glaube es eher nicht, aber hier fiel es mir auf.
In weniger gut fließenden Füller dürfte diese Tinte wegen ihrer guten Trocknungszeit für Linkshänder eine Option sein. Die Tinte ist in spätestens 15 sek. trocken, auch auf weniger saugfähigem Papier.
Das Chromatogramm ist unauffällig. Als Fließmittel wurde Wasser genommen. Die Tinte besteht aus einem Cyan, einem rötlichen Ton (Magenta) und einem dunkelblau bis blaugrauem Farbton, soweit man das erkennen kann.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 5 (wegen des starken Löschblatteffekts auf saugfähigen Papieren)
Durchscheinen: 8
Durchbluten: 7
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 3
Sättigung: 6
Shading: 5
Sheen: 0
Trocknungszeit auf Kopierpapier: 5 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 15 sek.
Eingesetztes Material:
Sailor Shikiori Yonaga
Lindauer Kolbenfüller grau marmoriert, 1,1 mm Stub-Feder
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
ECO OFFICE Multifunktionspapier 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
Fließmittel: Wasser
Fazit:
Mir gefällt die Tinte. Sie hat ein gewisses Maß an Beständigkeit gegenüber Wasser und Tintenkillern, was dem von mir angestrebten Einsatzzweck entgegenkommt. Sie fließt gut, was ebenfalls mir und meinen Vorlieben entgegenkommt. Die Farbe ist ein sattes Dunkelblau, das jederzeit und überall einsetzbar ist. Die Tinte funktioniert auf einer Vielzahl von Papieren. Nur ganz einfache, saugfähige Papierqualitäten sind nur begrenzt geeignet. Das leichte Shading erzeugt eine gewisse Lebendigkeit in der Schrift, wobei Shading ja nicht zu den herausragenden Merkmalen gerade dunkelblauer Tinten gehört. So gesehen ist das Shading schon bemerkenswert. Darüber hinaus trocknet die Tinte selbst auf weniger saugfähigen Papieren ausgesprochen zügig. Spätestens nach 15 sek., meist aber schon nach 10 sek. ist sie trocken. Bis auf den Preis also eine sehr gute Alltags- und Allzwecktinte.
Eine liebe Forumskollegin, der ich erzählt hatte, dass ich doch relativ viele blaue und davon dann wieder insbesondere viele dunkelblaue Tinten besitze, weil ich damit sehr gerne schreibe, hat mir eine Probe dieser ganz besonderen Tinte zukommen lassen. Die Tinte ist erhältlich bei zumindest einem der hier im Forum aktiven Händler und kostet 12,00€/20ml. Das ist mit Sicherheit kein Schnäppchen, aber japanische Tinten sind ja oft etwas hochpreisiger. Die Rede ist von folgender Tinte:
Sailor Shikiori Yonaga
Wie gesagt: Ich mag dunkelblaue Tinten und diese ist dabei keine Ausnahme. Den Farbton würde ich irgendwo zwischen dunkelblau und blauschwarz ansiedeln. Im Chromatogramm kann man ganz unten etwas Gräuliches erkennen, dass der Tinte einen ganz leicht gräulichen Touch gibt. Viel ist das jedoch nicht. Im Scan erscheint der Farbton, mit Ausnahme auf dem Ursus-Papier, etwas heller, als er in Wirklichkeit ist. Im FPN habe ich ein Review gefunden. Dort kommt der Farbton der Tinte der Diamine Oxford Blue am nächsten. Ob ich das auch so empfinden würde, weiß ich nicht, da ich die Diamine Tinte nicht besitze.
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die durchweg gut bis sehr gut. Nur auf dem von mir zum Testen bisher verwendeten Kopierpapier, von dem ich noch ein Blatt hatte, funktioniert sie nur schlecht. Auf dem Papier franst sie ein wenig aus und zeigt einen deutlichen Löschblatteffekt, der noch weit über das Maß hinausgeht, das ich z.B. bei der Noodler’s 54th Massachusetts beobachten konnte. Dabei blutet die Tinte dann auch deutlich durch. Schon auf geringfügig besseren Papierqualitäten ist davon aber nichts mehr zu spüren. Zum Beispiel auf dem Papier meines Usus Collegeblocks (Recyclingpapier 70g/qm, premiumweiß) ist davon nichts mehr zu sehen. Auch Durchscheinen ist kaum noch ein Thema.
Auf besseren Papieren sieht man leichtes Shading, das im Scan auch nicht zu übertrieben wiedergegeben wird. Sheen ist keiner vorhanden, jedenfalls nicht beim normalen Schreiben. Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich Wasserfest. Selbst nach einer Behandlung unter fließendem lauwarmem Wasser blieb ein deutlich lesbarer Rest von Tinte auf dem Blatt.
Die Tinte fließt sehr gut. Bei weniger gut fließenden Tinten neigt der für diese Tintenbetrachtung verwendete Füller dazu, mal heller und mal dunkler zu schreiben. Bei dieser Tinte ist dieses Phänomen nicht aufgetreten. Die guten Fließeigenschaften setzen aber voraus, dass das Papier eine gewisses Mindestmaß an Füllertauglichkeit besitzen muss (siehe oben: Löschblatteffekt), wobei diese Mindestqualität nicht allzu hoch angesiedelt ist.
Einen Haken hat die gute Fließfähigkeit allerdings: Ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll, Nib creeping ist es nicht so recht und kleckern auch nicht. Ich weiß aber, dass es Forumskollegen und -kolleginnen gibt, die sowas stört. Ich meine die Tatsache, dass, wenn man den Füller auch nur etwas bewegt, beim Herumtragen zum Beispiel, die Feder gerne einen Tintentropfen auf der Oberfläche hat. Ob das bei jedem Füller auftritt, weiß ich nicht, ich glaube es eher nicht, aber hier fiel es mir auf.
In weniger gut fließenden Füller dürfte diese Tinte wegen ihrer guten Trocknungszeit für Linkshänder eine Option sein. Die Tinte ist in spätestens 15 sek. trocken, auch auf weniger saugfähigem Papier.
Das Chromatogramm ist unauffällig. Als Fließmittel wurde Wasser genommen. Die Tinte besteht aus einem Cyan, einem rötlichen Ton (Magenta) und einem dunkelblau bis blaugrauem Farbton, soweit man das erkennen kann.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 5 (wegen des starken Löschblatteffekts auf saugfähigen Papieren)
Durchscheinen: 8
Durchbluten: 7
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 3
Sättigung: 6
Shading: 5
Sheen: 0
Trocknungszeit auf Kopierpapier: 5 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 15 sek.
Eingesetztes Material:
Sailor Shikiori Yonaga
Lindauer Kolbenfüller grau marmoriert, 1,1 mm Stub-Feder
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
ECO OFFICE Multifunktionspapier 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
Fließmittel: Wasser
Fazit:
Mir gefällt die Tinte. Sie hat ein gewisses Maß an Beständigkeit gegenüber Wasser und Tintenkillern, was dem von mir angestrebten Einsatzzweck entgegenkommt. Sie fließt gut, was ebenfalls mir und meinen Vorlieben entgegenkommt. Die Farbe ist ein sattes Dunkelblau, das jederzeit und überall einsetzbar ist. Die Tinte funktioniert auf einer Vielzahl von Papieren. Nur ganz einfache, saugfähige Papierqualitäten sind nur begrenzt geeignet. Das leichte Shading erzeugt eine gewisse Lebendigkeit in der Schrift, wobei Shading ja nicht zu den herausragenden Merkmalen gerade dunkelblauer Tinten gehört. So gesehen ist das Shading schon bemerkenswert. Darüber hinaus trocknet die Tinte selbst auf weniger saugfähigen Papieren ausgesprochen zügig. Spätestens nach 15 sek., meist aber schon nach 10 sek. ist sie trocken. Bis auf den Preis also eine sehr gute Alltags- und Allzwecktinte.