Robert Oster: Violet Dreams ("Shake'n'Shimmy"-Serie)
Verfasst: 01.10.2018 22:37
Das hier war ein spontaner "Beifang" zu einer gezielten Bestellung. Beschreibung und Net-Bilder (bisher noch sehr wenige) fand ich verführerisch, also kam ungeplant eine der jüngsten Osterschen Schimmertinten mit.
Der Test hat mich nicht enttäuscht - dennoch ist's für mich eine "Ja, aber"-Tinte...
Aber erstmal zur Sache.
Zum Start ein Klecks: Rund ums Violett - mit Glitzer im Zentrum - zeigt sich ein leuchtend wasserblauer Saum.
Von dieser Blau-Komponente ist im Schriftbild dann allerdings nichts zu erkennen: Im ersten Moment scheint es, als sei Oster hier ebenso großzügig umgegangen mit Glimmer wie zum Beispiel bei "Aussie Liquid Gold". Aber bei längerem Schreiben wird deutlich: Violet Dreams glitzert nur verhalten; je satter der Tintenfluss bzw. der Tinten-Auftrag, desto stärker dominiert die Farbe übers Glitzern. Man sieht's bei den Wattestäbchen-Strichen besonders gut: einmal übers Papier streichen (oben) = vorwiegend Glitzer, zweimal (Mitte) = Lila mit Glitzer, dreimal (unten) = vorwiegend Lila.
Die Tinte benimmt sich hervorragend, sie fließt gut, drückt nicht durch, federt nicht aus und trocknet recht flott (gestoppt habe ich die Zeit leider nicht), sie kommt auch mit verschiedenen Papieren - Tomoe River auf der glatten, Munken (Fantasticpaper) auf der raueren Seite - bestens zurecht. Der Glimmer ist offenbar sehr fein, so dass er nie den Tintenleiter verstopft oder auch nur das Schreibtempo bremst. Wasserfest ist die Tinte nicht; wie bei anderen mir bekannten Oster-Tinten wird sie bei Nässe regelrecht vom Papier geschwemmt.
Die Farbe hat was. Das gedämpfte Altviolett sieht sehr edel aus, den Gesamteindruck finde ich hochelegant.
So weit das "Ja".
Und jetzt das "Aber": Für meinen Geschmack ist die Farbe etwas zu verhalten, zu blass, ich wünsche mir einfach mehr Sättigung, einem kräftigeren Kontrast zwischen Tinte und Papier zuliebe.
Weshalb die violetten Träume wohl demnächst in der Tauschbörse landen werden.
Beim Füller-Reinigen gab's übrigens eine Überraschung. Nach meinen bisherigen Beobachtungen sind rote und violette Tinten-Bestandteile beim Spülen am widerspenstigsten, sorgen mitunter auch für hartnäckige Verfärbungen. Hier nicht - hier mochte die in der Schrift praktisch unsichtbare Blau-Komponente den Füller partout nicht verlassen. Selbst nach dem Einsatz des R&K-Füllerreinigers blieb noch ein Hauch von Blau am transparenten Demonstrator-Kunststoff hängen. (Der Wechsel zu grüner Tinte hat ihn mittlerweile verschwinden lassen.)
Der Test hat mich nicht enttäuscht - dennoch ist's für mich eine "Ja, aber"-Tinte...
Aber erstmal zur Sache.
Zum Start ein Klecks: Rund ums Violett - mit Glitzer im Zentrum - zeigt sich ein leuchtend wasserblauer Saum.
Von dieser Blau-Komponente ist im Schriftbild dann allerdings nichts zu erkennen: Im ersten Moment scheint es, als sei Oster hier ebenso großzügig umgegangen mit Glimmer wie zum Beispiel bei "Aussie Liquid Gold". Aber bei längerem Schreiben wird deutlich: Violet Dreams glitzert nur verhalten; je satter der Tintenfluss bzw. der Tinten-Auftrag, desto stärker dominiert die Farbe übers Glitzern. Man sieht's bei den Wattestäbchen-Strichen besonders gut: einmal übers Papier streichen (oben) = vorwiegend Glitzer, zweimal (Mitte) = Lila mit Glitzer, dreimal (unten) = vorwiegend Lila.
Die Tinte benimmt sich hervorragend, sie fließt gut, drückt nicht durch, federt nicht aus und trocknet recht flott (gestoppt habe ich die Zeit leider nicht), sie kommt auch mit verschiedenen Papieren - Tomoe River auf der glatten, Munken (Fantasticpaper) auf der raueren Seite - bestens zurecht. Der Glimmer ist offenbar sehr fein, so dass er nie den Tintenleiter verstopft oder auch nur das Schreibtempo bremst. Wasserfest ist die Tinte nicht; wie bei anderen mir bekannten Oster-Tinten wird sie bei Nässe regelrecht vom Papier geschwemmt.
Die Farbe hat was. Das gedämpfte Altviolett sieht sehr edel aus, den Gesamteindruck finde ich hochelegant.
So weit das "Ja".
Und jetzt das "Aber": Für meinen Geschmack ist die Farbe etwas zu verhalten, zu blass, ich wünsche mir einfach mehr Sättigung, einem kräftigeren Kontrast zwischen Tinte und Papier zuliebe.
Weshalb die violetten Träume wohl demnächst in der Tauschbörse landen werden.
Beim Füller-Reinigen gab's übrigens eine Überraschung. Nach meinen bisherigen Beobachtungen sind rote und violette Tinten-Bestandteile beim Spülen am widerspenstigsten, sorgen mitunter auch für hartnäckige Verfärbungen. Hier nicht - hier mochte die in der Schrift praktisch unsichtbare Blau-Komponente den Füller partout nicht verlassen. Selbst nach dem Einsatz des R&K-Füllerreinigers blieb noch ein Hauch von Blau am transparenten Demonstrator-Kunststoff hängen. (Der Wechsel zu grüner Tinte hat ihn mittlerweile verschwinden lassen.)