LAMY T53 Crystal Ink "Azurite"
Verfasst: 09.03.2019 23:54
LAMY Crystal Ink (T53) „Azurite“
Hallo zusammen!
Lamy hat bekanntlich im letzten Jahr eine neue Tintenserie herausgebracht. „Old Boy“ hatte in einem anderen Thread ja schon einige Eigenschaften dieser Tinte angesprochen. Dadurch neugierig gemacht habe auch ich mir diese Tinte beschafft und muss sagen, ganz so begeistert bin ich nicht. Aber der Reihe nach:
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die teilweise schwierig. Ich verwende zum Testen unter Anderem ein wirklich einfaches Kopierpapier. Für dieses Papier ist die Tinte absolut ungeeignet. Damit steht sie im Gegensatz zur „Cassia“ von Rohrer & Klingner, wobei man der Fairness halber dazusagen muss, dass der Füller, den ich für diesen Test hier verwendet habe, flext und somit an manchen Stellen deutlich mehr Tinte auf das Papier bringt. Besseren Papieren macht das aber auch nichts aus. Dabei blutet sie auch kräftig durch, wie man auf dem angehängten Scan erkennen kann. Auf besseren Papieren ist auch das wieder nicht der Fall. Einen Löschblatteffekt konnte ich trotz des Ausfransens auf schlechteren Papierqualitäten aber nicht feststellen.
Auf besseren Papieren sieht man ganz leichtes Shading, das im Scan wie erwartet aber zu deutlich wiedergegeben wird. Auch ein Wenig mattgrüner Sheen ist vorhanden. Die Sättigung der „Azurite“ ist dabei noch höher als die der „Cassia“
Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich wasserfest. Wegen der hohen Sättigung der Tinte verwischt die Tinte unter fließendem Wasser zwar deutlich, Schrift bleibt aber gut lesbar. Diese letzte Eigenschaft teilt sie sich mit der Cassia.
Die Fließeigenschaften der Tinte sich allerdings hervorragend. Trotz des Flexens bestand nie die Gefahr, dass der Tintenfluss nicht dem Verbrauch folgen könnte.
Überhaupt ist die Sache mit dem Scannen dieser Tinte so eine Sache. Die Farbwiedergabe stimmt, wie bei der „Cassia“ auch, überhaupt nicht. Das wird daran liegen, dass die meisten Scanner Schwierigkeiten haben, verschiedene Rottöne zu differenzieren. Ich habe Scanner von drei Herstellern, aber keiner von denen bekommt das hin. Außerdem kommt das Shading im Scan besser heraus, als es in Wahrheit ist.
Das Problem mit der Farberkennung kann man am Beispiel des Wassertestes ganz gut sehen. Der Wassertropfen löst im Wesentlichen die blauen Farbanteile auf, während die roten Farbanteile stehen bleiben. Im Scan kann man jedoch kaum erkennen, dass die Linien an den Stellen, an denen der Wassertropfen stand, ein deutlich roteres Violett zeigen.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 3 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Durchscheinen: 3 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Durchbluten: 4 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 5
Sättigung: 9
Shading: 2
Sheen: 2
Trocknungszeit auf Kopierpapier: <10 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 30+ sek.
Eingesetztes Material:
LAMY Crysta Ink „Azurite“ (T53)
Rohrer&Klingner Cassia
Geha Schulfüller 780, Stahlfeder F (flex),
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Fazit:
Mir geht es bei dieser Tinte genau wie bei der „Cassia“, die ich als sehr ähnlich empfinde. Mir ist sie zu lila. Was von einigen in dem schon angesprochenen Thread als ein „schön ins rötliche gehendes Blau“ beschrieben wird, ist mir schon ein Wenig zu viel des Guten. Für mich ist das kein Blau mehr. Ich hoffe mal nicht, dass es von dieser Tinte verschiedene Chargen gibt, die unterschiedlich im Farbton ausfallen. Ich habe die Tinte bisher nur unter Kunstlicht begutachten können. Bei der Cassia kam der Violettanteil im Tageslicht deutlich weniger hervor. Ob das auch bei dieser Tinte so ist, kann ich erst später sagen.
Hallo zusammen!
Lamy hat bekanntlich im letzten Jahr eine neue Tintenserie herausgebracht. „Old Boy“ hatte in einem anderen Thread ja schon einige Eigenschaften dieser Tinte angesprochen. Dadurch neugierig gemacht habe auch ich mir diese Tinte beschafft und muss sagen, ganz so begeistert bin ich nicht. Aber der Reihe nach:
Was die Eigenschaften der Tinte angeht, finde ich die teilweise schwierig. Ich verwende zum Testen unter Anderem ein wirklich einfaches Kopierpapier. Für dieses Papier ist die Tinte absolut ungeeignet. Damit steht sie im Gegensatz zur „Cassia“ von Rohrer & Klingner, wobei man der Fairness halber dazusagen muss, dass der Füller, den ich für diesen Test hier verwendet habe, flext und somit an manchen Stellen deutlich mehr Tinte auf das Papier bringt. Besseren Papieren macht das aber auch nichts aus. Dabei blutet sie auch kräftig durch, wie man auf dem angehängten Scan erkennen kann. Auf besseren Papieren ist auch das wieder nicht der Fall. Einen Löschblatteffekt konnte ich trotz des Ausfransens auf schlechteren Papierqualitäten aber nicht feststellen.
Auf besseren Papieren sieht man ganz leichtes Shading, das im Scan wie erwartet aber zu deutlich wiedergegeben wird. Auch ein Wenig mattgrüner Sheen ist vorhanden. Die Sättigung der „Azurite“ ist dabei noch höher als die der „Cassia“
Was man von der Tinte zunächst nicht erwartet: Sie ist erstaunlich wasserfest. Wegen der hohen Sättigung der Tinte verwischt die Tinte unter fließendem Wasser zwar deutlich, Schrift bleibt aber gut lesbar. Diese letzte Eigenschaft teilt sie sich mit der Cassia.
Die Fließeigenschaften der Tinte sich allerdings hervorragend. Trotz des Flexens bestand nie die Gefahr, dass der Tintenfluss nicht dem Verbrauch folgen könnte.
Überhaupt ist die Sache mit dem Scannen dieser Tinte so eine Sache. Die Farbwiedergabe stimmt, wie bei der „Cassia“ auch, überhaupt nicht. Das wird daran liegen, dass die meisten Scanner Schwierigkeiten haben, verschiedene Rottöne zu differenzieren. Ich habe Scanner von drei Herstellern, aber keiner von denen bekommt das hin. Außerdem kommt das Shading im Scan besser heraus, als es in Wahrheit ist.
Das Problem mit der Farberkennung kann man am Beispiel des Wassertestes ganz gut sehen. Der Wassertropfen löst im Wesentlichen die blauen Farbanteile auf, während die roten Farbanteile stehen bleiben. Im Scan kann man jedoch kaum erkennen, dass die Linien an den Stellen, an denen der Wassertropfen stand, ein deutlich roteres Violett zeigen.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 3 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Durchscheinen: 3 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Durchbluten: 4 (auf Kopierpapier zu schlecht)
Tintenfluss: 8
Wasserfestigkeit: 5
Sättigung: 9
Shading: 2
Sheen: 2
Trocknungszeit auf Kopierpapier: <10 sek.
Trocknungszeit auf Oxford Optik Paper: 30+ sek.
Eingesetztes Material:
LAMY Crysta Ink „Azurite“ (T53)
Rohrer&Klingner Cassia
Geha Schulfüller 780, Stahlfeder F (flex),
Einfachstes Kopierpapier, 80g/qm
Oxford Optik Paper, 90g/qm
Fazit:
Mir geht es bei dieser Tinte genau wie bei der „Cassia“, die ich als sehr ähnlich empfinde. Mir ist sie zu lila. Was von einigen in dem schon angesprochenen Thread als ein „schön ins rötliche gehendes Blau“ beschrieben wird, ist mir schon ein Wenig zu viel des Guten. Für mich ist das kein Blau mehr. Ich hoffe mal nicht, dass es von dieser Tinte verschiedene Chargen gibt, die unterschiedlich im Farbton ausfallen. Ich habe die Tinte bisher nur unter Kunstlicht begutachten können. Bei der Cassia kam der Violettanteil im Tageslicht deutlich weniger hervor. Ob das auch bei dieser Tinte so ist, kann ich erst später sagen.