Lamy T53 Crystal Ink "Benitoite"

[bebna]

Kurztest.

[Edelweissine]

Für meinen Nichtkauf war bebnas zweiter Satz im Kommentar ausschlaggebend: "Schreibt nach paar Minuten rumliegen nur schwer an."
Den ausgelegten Lamy Vista (zu diesem Zweck bereitgestellter Testfüller) im Kaufhof hatte ich mehrfach in der Hand, da mir der Farbton der Benitoite sehr gefällt, und jedesmal war der Füller kaum zum Schreiben zu bewegen

[bebna]

Gut, man kann es lesen, hab mit B und BB immer noch so meine Probleme...

Insgesamt hab ich mehrere Probleme mit der Tinte:

• Das Singen der Feder: dies war stark vernehmbar und auch stark genug, dass Schreibgefühl der Feder zu ändern. Ich glaube auf "Post-its Kleberresten zu schreiben" beschreibt es am besten.
• Farbdifferenz: Ich hatte auf Gris Nuage Grau-blau gehofft und nicht auf wieder ein Blau-Schwarz. Ich dachte man hat mir die Falsche Farbe verkauft.*
• Anschreiben: Ich werde dies weiter testen. Ich bezeichne nur ungern eine Tinte dafür als Grund, aber der gleiche Füller hat diese Eigenschaft überhaupt nicht gezeigt bei anderen Tinten am gleichen Abend. Ja, ich habe den Sitz der Feder kontrolliert. Die Peridot tendiert gefühlt auch dazu, da kenne ich aber den Füller nicht gut genug um dies auszuschließen.

Überall bin ich von beiden Crystal inks enttäuscht. Sie kosten mit ~10€ pro 30ml sehr viel nach meiner Meinung und bringen nicht die entsprechend hohen Erwartungen für die Preisklasse. Ich bekomme R&K Salix im lokalen Fachhandel für 3,55€/50ml, und die Pelikan 4001 blau schwarz bekommt man für einen ähnlichen Preis von 4-5€/50ml im Laden, beide jeweils mit besseren Eigenschaften.

* Oh mein Gott, war die Anschaffung ein Problem. Denkt man sich Lamy, okay, geht man einfach zu Müller oder anderen Schreibwarenladen und bekommt die Crystal neben der normalen T52. Nö, vergiss es. In ganz Leipzig hab gerade mal zwei Läden gefunden, bevor ich es nun aufgeben hatte: Galleria und meinRothStift. Beide mit unvollständigen Lieferungen was die Farbauswahl angeht. Nur rothstift hatte den Tester und von dem Turm aus hab ich die Testgläser gekauft. Verkäuferin und ich haben beide den Namen der Tinte nicht aussprechen können, wir brauchten die Farbringe der LamyVistaständer und deren Labels um uns zu kommunizieren und die entsprechenden Flaschen zu finden. (Nein, die Testgläser wurden noch nicht benutzt, der Ständer war noch nicht richtig aufgebaut und stand auch noch versteckt hinter der Kasse, Kassensystem kannte die Produkte auch noch nicht.)

Und kommen wir zum Glas. *hier wurden einige Schimpfwörter gelöscht* Lamy, 5, setzen. Ja es ist ein Glas mit einem Deckel, aber da hört es auch auf.
Es stapelt oder reiht sich nicht, braucht als erste Tinte eine Kartei Karte für das wieder finden der gewünschten Farbe und Überlauf vom Füllen aufzufangen, der nicht sicher eingefangen wird nach dem Schließen des Deckels. Zumindest sind sie halbwegs noch moderat (aber nicht kompakt) von der Größe her, was den Transport zu Stammtischen erleichtern wird. Dies wird bestimmt auch der einzige Nutzen für diese Tinte in meinem Haushalt sein.

Ich glaube fast die Verantwortlichen für die Tintenreihe benutzen Gelschreiber und keine Füller. Das passt nämlich gut zu den Schreib- und "Marketingschick über Funktion Faktor" -eigenschaften.

Zu meiner persönlichen Meinung über Lamy: Ich mag zwar keine geformten Griffstücke aber dennoch finde ich der Safari ist ein sehr gutes Produkt. Von T52 Schwarz hab ich Anfang des Jahres ein neues Glas für die Arbeit gekauft. Gutes Schwarz für alle Papiere. Von meinem Lamy 2000 Metal bin ich weder enttäuscht noch zufrieden, Feder und Schreibeigenschaften gut aber Body musste zur Reparatur nach dem ich ihn mit der Abzug der Kappe "geköpft" habe und hat nun größere Kratzer und Griffstück schließt nicht mehr glatt mit Körper ab.

[HeKe2]

Danke für Deine nachträgliche Ergänzung die Tintenfarbe betreffend. Ich suche eigentlich so ein Blau-Schwarz in dokumentenechter Ausführung für die Arbeit. Die Sailor Sei Boku ist mir dafür auf die Dauer zu teuer. Deshalb hätte ich noch eine Frage an Dich:
Wenn die Tinte denn mal angeschrieben hat, wie fließt sie dann? Zu trocken fließende Tinten sind so gar nicht mein Ding und viele der EG-Tinten neigen dazu.

Sollte das mit den Anschreibproblemen allerdings ernsthaft auf die Tinte zurückzuführen sein, ist sie bei mir aus dem Rennen. Zu 80% setze ich Kürzel unter Dokumente. Wenn ich da jedes Mal zwei bis drei Mal ansetzen muss, ist absehbar, dass ich die Tinte irgendwann wie einst Luther an die Wand werfe.

Ich hätte sie übrigens auch längst gekauft, wenn es mir irgendwie gelungen wäre, sie, ohne noch mindestens die Hälfte des Preises für Porto auszugeben, irgendwo zu bekommen. Ich habe meine Frau sogar gebeten, sie aus Münster mitzubringen, aber keine Tinte da. Nach drei Läden in der Innenstadt hat sie aufgegeben.

[bebna]

Sailor: Dresden, Sekretär am Schloss hat glaube ich Sailor groß drinne, aber lange nicht mehr dort gewesen.

Anschreiben: Wie erwähnt habe ich die gleich Probleme mit Peridot, warte bitte bis Mittag dann gibt es bei ihr noch ein extra Scan.

[HeKe2]

Hallo bebna!

Ich meinte die Benitoite. Die ist hier nicht zu bekommen. Auch beim Tintenfluss interessiert mich diese. Irgendwann konmmt die hier auch mal an, aber das dauert wohl noch.

Das Glas der Tinte finde ich übrigens schön. Praktisch ist es aber wirklich nur für Oblique-Federhalter. Es ist werder tief genug für Füller mit großer Feder, noch wirklich sicher. Ich habe mir nach dem ersten Füllen des Füllers (Azurite) erst einmal gründlich die Finger gefärbt, weil die Tinte beim Zuschrauben vom Deckelrand nicht ins Glas, sondern an dem vorbei zwischen Glas und Deckel auf meine Finger geflossen ist.

[bebna]

Ich weiß du meintest die Benitoite, ich hab aber gefühlt die gleichen Schreibeigenschaften bei beiden Tinten. Ich habe hier nochmal getestet, ob es am Füller liegt mit Peridot: viewtopic.php?f=48&t=23951&p=252695#p252695

Kann das auch nochmal mit mit der Schwarz Blauen Benitote machen, aber dafür will ich erstmal die T52 Schwarze Lamy leer schreiben, denn jene hat es nicht verdient im Abwasser zu landen.

[Huly]

Zum Flussverhalten der Benitoite: ich hatte da bis jetzt keine Probleme in Pelikan M200ern und im 140er (Ebonitleiter!). Im 140er fließt sie meines Erachtens nach besser als 4001er Königsblau, jedenfalls ist der Strich breiter.

Ich hatte auch die Wasserbeständigkeit getestet viewtopic.php?f=22&t=22431&start=105#p250012.

Bitte beachtet aber, dass die Farbe auf dem Foto deutlich zu grau ist, was an der schlechten Belichtung liegt.

[olyfan]

Hallo, liebe Tintenfans!
Die Benitoite (neben Azurite und Ruby) habe ich seit gut vier Wochen in der "praktischen Erprobung"! Da mein Dialog 3 schon seit längerer Zeit "rumzickt" will ich feststellen ob es sich bei der Ursache um ein rein technisches oder um ein Tintenproblem handelt. U. a. fiel daher die Wahl auf die Benitoite. Eingesetzt habe ich diese im M400 F, M800 F, M1000 M, Lamy Studio mit Goldfeder M Z 55 und Dialog 3 mit M. Mit allen fünf Füllern gab es keinerlei Probleme mit der Benitoite (auch nicht mit Azurite und Ruby). Ich war und bin mit dem Tintenfluss sehr zufrieden. Es gab keinerlei Aussetzer. Auch nicht beim Schnellschreiben. Die Füller blieben maximal um die 4 Minuten offen liegen; keinerlei Probleme. Lediglich nach der Nachtruhe zeigte allein der Dialog 3 keinerlei Bereitschaft zur Arbeitsaufnahme. Hier musste ich kurz über das Papier fahren. Danach hat es geklappt.
Was die Farbe anbetrifft hätte ich es gerne schwärzer.
Ohne jetzt weiter auf Glas, Preis usw. detailliert einzugehen handelt es sich bei der Benitoite m.M.n. um eine durchaus praktikable Tinte. Zur Dokumentenechtheit kann ich nichts sagen. Damit werde ich mich später einmal beschäftigen - oder einer von Euch !
Was die Beschaffung anbetrifft, hier in Heilbronn kein Problem.

LG
Jürgen

[HeKe2]

Danke für Eure Einschätzungen zum Fließverhalten. Ich hätte es gern etwas blauer als z.B. die meisten EG-Tinten am Ende sind. Die Registrars Ink von Diamine ist eine sehr gute Tinte für meine Zwecke, aber auch eher auf der trockeneren Seite und, satt aufgetragen, am Ende eher schwarz als blau. Sieht sehr gut aus, aber mir fehlt ein etwas blaueres Gegenstück. Wenn also die Benitoite in meinen Füllern gut anschreibt, wäre sie möglicherweise ein 1A-Kandidat für meine Zwecke. Warten wir es ab, irgendwand finde ich eine.

[olyfan]

Hallo Hermann,
ob ich die Benitoite auf Dauer nutzen werde (also meine Standard-Tinte würde) weiß ich heute noch nicht.
Meine Kanditaten für Wasserfestigkeit und Lichtechtheit sind die Tinten von Rohrer&Klingner (sketchINK hellblau und dunkelblau, Dokumentus dunkelblau).
Wenn das Glas Benitoite leer geschrieben ist, werde ich mir diese drei Tinten auf jeden Fall anschaffen.

LG
Jürgen

[14all41]

Die Benitoite war ein Schnellkauf als ich die Farbkarte von Lamy gesehen hatte. Als das Fässchen dann von mir geöffnet und probegeschrieben wurde, schlug meine Kienlade auf der Tischkante auf, denn die mir vorliegende Tinte hatte eine komplett andere Farbe als die auf der Farbkarte. Schade, wieder eine Tinte zu viel..

Herzliche Grüße
Peter

[Thom]

Ich hätte es gern etwas blauer als z.B. die meisten EG-Tinten am Ende sind.

Hermann, das grundsätzliche Problem bei Deinen Anforderungen und EG-Tinten besteht darin, dass der blaue Farbanteil nicht der dokumentenechte ist.

V.G.
Thomas

[HeKe2]

Thomas, das weiß ich. Wir hatten hier ja schon die Diskussion, wie die Benitoite die Dokumentenechtheit erzeugt. Mit EG ist rein blau nicht zu machen.

Aber du hast schon recht: Schön, kräftige Farbe, lebendiges Schriftbild und am besten alles zusammen - da kann ich wohl lange suchen. Das hat Sailor meiner Meinung nach am bester raus. Nachteil: Teuer und schwer zu bekommen. Vielleicht sollte ich mal eine Dokumentus Dunkelblau ordern. Auch keine wirklich interessante Farbe, aber eindeutig blau und stabil.

[Thom]

Hermann, die dokumentus dunkelblau ist vom Farbton praktisch ein klassisches Königsblau.

V.G.
Thomas