Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2

Patrick1982
Beiträge: 281
Registriert: 08.09.2019 11:54

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Patrick1982 »

Vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten.
:-)
Ich werde mich bezüglich der Nano-Tinten einmal schlau machen.
Ein Kollege ist beruflich Recht oft in Asiatischen Raum unterwegs, vielleicht kann es dann ja welche im Koffer mitbringen.
Zum ausprobieren werde ich mal die Patronen bestellen.
Von der Menge her, werde ich wohl eher Gläser benötigen, da ich aktuell schon ein halbes Glas verbraucht habe der normalen Tinte und noch lange nicht fertig bin.
:-)
Die Patronen werden mir auch sehr behilflich bei der Suche nach dem richtigen Papier sein.
Denn muss auch allen Ansprüchen gerecht werden.
Beständigkeit, Tinte sowie Zeichnen und Malen.

Ich bedanke mich noch einmal recht herzlich bei allen für die Hilfestellungen.

Viele Grüße
Patrick
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

Patrick1982 hat geschrieben:
13.09.2019 19:07
Von der Menge her, werde ich wohl eher Gläser benötigen, da ich aktuell schon ein halbes Glas verbraucht habe der normalen Tinte und noch lange nicht fertig bin. :-)
Dann mache ich's jetzt nochmal ganz deutlich. :) Solche Tinten gibt's auch hier. Von deAtramentis, Montblanc, Super5, Rohrer&Klingner (da auch die nicht zertifizierten sketchINK). Koh-i-Noor hat auch welche. Ein Vorteil der Sailor ist ihre etwas bessere Toleranz gegen eintrocknen im Füller. Und andere Fließeigenschaften ergeben auch andere Schriftbilder.
Die Platinum Carbon ist auch sehr gut.

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

So ist es! Ich habe nur die, die ich hier vorgestellt habe zzgl. der, die ich in dem Bleichtest zusätzlich aufgezählt habe. Das erhebt bei Weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bei den EG Tinten gibt es z.B. von KWZ noch eine ganze Menge, von denen ich nicht eine kennne. Und die Nanotinten unterscheiden sich offensichtlich erheblich in ihren Schreibeigenschaften. Ich besitze davon höchstwahrscheinlich die beiden Extreme. Dazwischen gibt es aber noch jede Menge und Thomas hat ja einige aufgezählt. Ich kann jedoch nur über die sprechen, die ich kenne, daher beschränkt sich mein Kommentar auch auf diese.

Was die Auswahl zwischen EG-Tinten und Nanotinten angeht, ist es eben die Frage, ob es wirklich 500 Jahre halten muss, oder ob 200 nicht reichen? Ich finde das Schriftbild der EG-Tinten z.B. meistens lebhafter und das der Nanotinten eher langweiliger. Das muss aber jeder für sich selbst herausfinden, was ihm da wichtig ist oder wie er das empfindet. Wenn du z.B. die Seiten oder Kapitel deines Kinderbuches verschiedenfarbig gestalten willst, kommst du um Rohrer&Klinger kaum herum. Das geht mit EG-Tinten nur sehr begrenzt, auch wenn KWZ sowas anbietet.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

HeKe2 hat geschrieben:
13.09.2019 21:15
Wenn du z.B. die Seiten oder Kapitel deines Kinderbuches verschiedenfarbig gestalten willst, kommst du um Rohrer&Klinger kaum herum. Das geht mit EG-Tinten nur sehr begrenzt, auch wenn KWZ sowas anbietet.
Was uns zu Christian und zum EG-Wassertest führt.

Bild

V.G.
Thomas
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

Damian hat geschrieben:
14.09.2019 18:02
Vorsicht; die SAILOR-Patronen passen nur in Sailor-Füller!
Damian, danke!
Die 200 Jahre gehen von einer unzureichenden Prämisse aus, wenn die Schrift nass wird, hält die Farbe keine 200 Sekunden. Lichtbeständigkeit ist im Buch ausreichend, bei erhöhter Lichtexposition wäre wieder die Prämisse unzureichend.

V.G.
Thomas
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

Also, für farbliche Gestaltung solcher Bücher und für Einsätze mit erhöhter Lichtexposition rate ich zu den Pigmenttinten,
für normale Aktennutzung etc. gehen auch die Eisengallustinten, sofern keine zertifizierte Dokumentenechtheit verlangt wird.
Ich selbst schreibe fast ausschließlich mit Eisengallus.
Der Lichttest bei den Blauschwarzen hier würde etwa so aussehen (Copyright wieder by Christian):

Bild

Die Sailor Nanotinten werden sich bei der Sei Boku einreihen, die Noodlers auch. Die Eisengallustinten werden ihre blaue Restfärbung verlieren, vergilben und heller werden.

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

Hallo liebe Tintenaffinen!

Ich hatte im September ja mit einem Lichttest angefangen. Die Zeit des ganz hellen Lichtes war da ja nach dem Jahrhundertsommer bereits vorbei, für einen Vergleich der Lichtbeständigkeit haben die vier Monate aber gereicht. Mehr Zeit im Licht bringt allerdings auch nur wenig mehr Erkenntnis, da nur die wenigsten Schriftstücke oder Zeichnungen so lange in der Sonne liegen sollen. Im dunklen Aktendeckel halten die unteren drei mit Sicherheit 100 Jahre.

Zur Erinnerung:
Das war die Ausgangsposition am 7. September 2019:
Lichttest-1.jpg
Lichttest-1.jpg (616.4 KiB) 3801 mal betrachtet
---
Und so sieht das Blatt vier Monate Später aus:
Lichttest-Ende.jpg
Lichttest-Ende.jpg (591.7 KiB) 3801 mal betrachtet
---
Bei den EG-Tinten hängt das Ausmaß des Ausbleichens offensichtlich stark von der Dicke des Tintenauftrags einerseits und der EG-Konzentration andererseits ab. Ob diese Tinten ggf. über dieJahre Löcher ins Papier fressen oder Ionenwanderung das Papier angreift weiß ich natürlich nicht. Bis ich das zeigen kann, bin ich sicher mit der Rente durch. Hier noch einmal beide Seiten direkt nebeneinander:
Lichttest-Vergleich.jpg
Lichttest-Vergleich.jpg (682.79 KiB) 3801 mal betrachtet
---
Wie man sieht, sind die blauschwarze Pelikan und die Benitoite zwar EG-Tinten, können aber mit einer Tinte wie der Registrars Ink hinsichtlich der Beständigkeit nicht mithalten. Die drei Nanotinten verlieren im Ggs. zu den EG-Tinten nicht einmal an Farbigkeit. Auch die Registras Ink, auch wenn sie kaum heller geworden ist, hat ihre Farbe verändert. Es ist keinerlei Blau mehr zu erkennen. Ich würde die Farbe jetzt alsAnthrazit bezeichnen.
Beste Grüße
Hermann
Benutzeravatar
Tenryu
Beiträge: 5276
Registriert: 10.06.2004 0:45
Wohnort: Basel

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Tenryu »

Ein sehr aufschlußreicher Test.
Wie sieht es mit den anderen Eigenschaften dieser Tinten aus (Durchbluten, Ausfransen, Schreibverhalten auf gewöhnlichem Papier?)
Nicht selten ist es so, daß eine gute Eigenschaft durch eine schlechte wieder ausgeglichen wird.
Die Registrar's, die ich auch besitze und eigentlich mag, zeichnet sich durch die unangenehme Eigenschaft aus, auf bestimmten Papieren die Feder zum Quietschen zu bringen und allgemein nicht gut zu gleiten. (Bei nassen, breiteren Federn und nicht zu glattem Papier ist das kein Problem.)
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

Der beste Kompromis hinsichtlich aller Eigenschaften ist eindeutig die Sailor Sei Boku. Da reicht auch die Sou Boku nicht ran. Dicht darauf folgt ein Neuzugang bei mir, die Montblanc Blue Permanent. Wenn die nicht so kritisch bezüglich der Reinigung des Füllers vor der Erstbetankung mit der Tinte wäre, würde ich die fast unproblematisch nennen.

Bis auf die Noodlers Tinte blutet keine nennenswert durch oder franst aus. Dafür kann das die Noodlers Tinte hervorragend.

Eisengallustinten enthalten einen Gerbstoff. Gerbstoffe sind nicht gerade Gleitmittel. Daher liegt auf der Hand, dass ein hoher Gerbstoffgehalt den Schreibfluss behindern kann.

Mit den Sailor Tinten und besonders bei der Noodlers Tinte hat man dagegen das Gefühl, es sei eine Art Schmiermittel enthalten. Bei letzterer finde ich den Effekt allerdings entschieden zu heftig. Ich finde die Tinte daher absolut nicht alltagstauglich. Sie lässt sich aber erstaunlich gut aus dem Füller entfernen.

Überrascht hat mich die Montblanc Blue Permanent. In meinem Pelikan Twist zeigt sie bislang keinerlei Neigung, den Füller zu verstopfen. Auch wenn der Füller mal 6 oder 7 Wochen herumliegt, schreibt er zwar nicht mehr an, ist aber mit erfreulich wenig Aufwand wieder zum Schreiben zu bringen. Nach allem was ich bisher so über diese Art Tinten gehört hatte, hatte ich damit nicht gerechnet. Mittlere Farbe, mittlererTintenfluss, gut zu beschaffen. Der letzte Punkt ist ist bei dieser Art Tinte gar nicht so unbedeutend, wenn man die Pelikan und Lamy Tinten als zu wenig permanent streicht.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

Danke, Hermann! Wie gehabt, bei hoher Lichtexposition und hoher Farbtreue sind die Nanotinten nicht die erste Wahl,
sondern so ziemlich die einzige. (das trifft aber auch auf viele Tinten und Tuschen mit größeren Pigmenten zu,
je wasserfester die werden, umso fülleruntauglicher sind sie aber)

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

Ja Thomas, das unterschreibe ich sofort. 😉
Was mir dabei gefallen hat ist, dass man, um etwas Brauchbares zu bekommen, nicht erst nach Japan muss. Ich weiß jetzt nicht, wie sich die Dokumentenechten von R&K und deAtramentis verhalten, aber die MB tut schon mal, was sie soll.
Beste Grüße
Hermann
Thom

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von Thom »

Hermann, das kann ich Dir zeigen, in Cepasaccus' sensationellem 4 Jahres Lichttest.

V.G.
Thomas
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

Die R&K sieht der MB aber sehr ähnlich. Leider hast du vom Schreibverhalten keine Bilder, das wäre ja noch mal was. 😉
Beste Grüße
Hermann
Benutzeravatar
HeKe2
Beiträge: 1939
Registriert: 21.03.2018 23:31

Re: Sechs Dokumentenechte im Vergleich (Blauschwarz)

Beitrag von HeKe2 »

Wie konnte ich den Faden vergessen?! Du hast ihn, glaube ich, schon mehrfach zitiert. Trotzdem: Danke für den Hinweis. Ich nehme dann erst mal die schönere Optik. 😀
Beste Grüße
Hermann
Antworten

Zurück zu „Tintenbetrachtungen / Ink-Reviews“