Bleichtest: 10 "Dokumentenechte" oder die man dafür hält
Verfasst: 10.09.2019 0:40
Hallo liebes Forum!
An anderer Stelle hatte Thomas aka Thom darum gerungen, dass ich mal in den chemischen Waffenschrank greife und das ganz große Geschütz heraushole, um damit auf arme, wehrlose Tinten loszugegen. Nein, ganz so schlimm wird es nicht und ganz so wehrlos sind die Tinten auch nicht, auch wenn einige bei diesem Angriff doch kapitulieren mussten. Klar ist aber auch, dass das Papier bei einer derartigen Behandlung Schaden nimmt, auch wenn der nicht sofort sichtbar ist. Spätestens in ein bis zwei Wochen, werden sich Auflösungserscheinungen zeigen. In den Versuch einbezogen wurden von oben nach unten:
Das Ergebnis des Versuches kann man auf dem folgenden Bild erkennen, wobei ich die Spur der Verwüstung nicht extra kenntlich machen muss, man sieht sie auch so. für den Versuch wurden die Tinten mit einem zusammengedrehten Papiertuch satt auf das Papier (Oxford Optik Papier 90g/qm) aufgetragen und nach dem Trocknen mit einem Q-Tip senkrecht von oben nach unten 12,5%ige Natriumhypochloridlösung ebenfalls ausreichend aufgetragen. Wer sich unter der Lösung nichts vorstellen kann: Das entspricht einem recht konzentrierten Chlor-Toilettenreiniger. Wie man erkennen kann, schlagen sich die Nano-Tinten allesamt hervorragend, die EG-Tinten versagen alle. Allerdings sieht es so aus, als könne man den Eisengehalt an der Braunfärbung nach dem Oxidieren der Farbe abschätzen. Unschlagbar ist das Skriptol, Ruß läßt sich eben nicht so leicht entfärben. Erstaunlich gut hält sich die Kobaltblau von Faber-Castell. Das hätte ich nicht erwartet. Offensichtlich lößt man das Problem der Dokumentenechtheit bei denen so, dass es die Mischung macht. Kein Bestandteil hält allem stand, aber jeder bestimmten Angriffen, sodass am Ende immer noch der ein oder andere Tintenbestandteil auf dem Papier verbleibt.
Als Vergleichstinten liefen die Akkermann #5 Shocking Blue und Noodlers Baystate Blue mit. Durch die hohe Sättigung setzt sich die Akkerman-Tinte noch recht erfolgreich zur Wehr. Dennoch: noch mehr Bleichlösung und auch die Tinte ist weg. Erstaunlich ist, dass Baystate Blue sich so gut hält, schließlich wurde die Schwäche gegen Bleichmittel mit Absicht in die Tinte eingebaut, weil man Angst hatte, die Füller nicht wieder sauber zu bekommen, da die Tinte so intensiv färbt.
So, ich hoffe, das war hilfreich. Viel Spaß beim Lesen und noch ein Hinweis:
Die Nachahmung sollten nur Personen versuchen, die sich mit derartigen Chemikalien auskennen. Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die Unkundige durch unsachgemäße Handhabung angerichtet oder erlitten haben.
An anderer Stelle hatte Thomas aka Thom darum gerungen, dass ich mal in den chemischen Waffenschrank greife und das ganz große Geschütz heraushole, um damit auf arme, wehrlose Tinten loszugegen. Nein, ganz so schlimm wird es nicht und ganz so wehrlos sind die Tinten auch nicht, auch wenn einige bei diesem Angriff doch kapitulieren mussten. Klar ist aber auch, dass das Papier bei einer derartigen Behandlung Schaden nimmt, auch wenn der nicht sofort sichtbar ist. Spätestens in ein bis zwei Wochen, werden sich Auflösungserscheinungen zeigen. In den Versuch einbezogen wurden von oben nach unten:
- Noodlers Fox Red (bulletproof, fluoreszierend, Nano-Tinte)
- Rohrer&Klingner Scabiosa (EG-Tinte mit vermutlich eher geringem EG-Gehalt)
- Graf von Faber-Castell Kobaltblau (Tintentyp unklar aber als "Dokumentenecht" beworben)
- Sailor Sou Boku (Nano-Tinte)
- LAMY T53 Crystal Ink Benitoite (EG-Tinte, als "Dokumentenecht" beworben)
- Diamine Registrars Ink (EG-Tinte mit eher höherem EG-Gehalt)
- Sailor Sei Boku (Nano-Tinte)
- Noodlers 54th Massachusetts (bulletproof, Nano-Tinte)
- Noodlers Baystate Blue (Gerne als hartnäckige Tinte beschrieben aber mit Schwäche gegen Bleichmittel)
- Pelikan 4001 Blau-Schwarz (EG-Tinte)
- Akkerman #5 Shocking Blue (Vergleichstinte, hochgesättigtes Blau)
- Pelikan Skriptol (Zeichentusche, Schreibtusche, nicht füllertauglich)
Das Ergebnis des Versuches kann man auf dem folgenden Bild erkennen, wobei ich die Spur der Verwüstung nicht extra kenntlich machen muss, man sieht sie auch so. für den Versuch wurden die Tinten mit einem zusammengedrehten Papiertuch satt auf das Papier (Oxford Optik Papier 90g/qm) aufgetragen und nach dem Trocknen mit einem Q-Tip senkrecht von oben nach unten 12,5%ige Natriumhypochloridlösung ebenfalls ausreichend aufgetragen. Wer sich unter der Lösung nichts vorstellen kann: Das entspricht einem recht konzentrierten Chlor-Toilettenreiniger. Wie man erkennen kann, schlagen sich die Nano-Tinten allesamt hervorragend, die EG-Tinten versagen alle. Allerdings sieht es so aus, als könne man den Eisengehalt an der Braunfärbung nach dem Oxidieren der Farbe abschätzen. Unschlagbar ist das Skriptol, Ruß läßt sich eben nicht so leicht entfärben. Erstaunlich gut hält sich die Kobaltblau von Faber-Castell. Das hätte ich nicht erwartet. Offensichtlich lößt man das Problem der Dokumentenechtheit bei denen so, dass es die Mischung macht. Kein Bestandteil hält allem stand, aber jeder bestimmten Angriffen, sodass am Ende immer noch der ein oder andere Tintenbestandteil auf dem Papier verbleibt.
Als Vergleichstinten liefen die Akkermann #5 Shocking Blue und Noodlers Baystate Blue mit. Durch die hohe Sättigung setzt sich die Akkerman-Tinte noch recht erfolgreich zur Wehr. Dennoch: noch mehr Bleichlösung und auch die Tinte ist weg. Erstaunlich ist, dass Baystate Blue sich so gut hält, schließlich wurde die Schwäche gegen Bleichmittel mit Absicht in die Tinte eingebaut, weil man Angst hatte, die Füller nicht wieder sauber zu bekommen, da die Tinte so intensiv färbt.
So, ich hoffe, das war hilfreich. Viel Spaß beim Lesen und noch ein Hinweis:
Die Nachahmung sollten nur Personen versuchen, die sich mit derartigen Chemikalien auskennen. Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die Unkundige durch unsachgemäße Handhabung angerichtet oder erlitten haben.