MarkIV hat geschrieben: ↑12.09.2019 9:32
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Das ist im Grunde auch das was Nathan Tardiff einem im direkten Gespräch sagt. Er mischt (wie Oster auch) im Wesentlichen allein und die Palette an Tinten die er verkauft ist ja relativ breit. Ich gehe schon davon aus, dass er mit einer Waage arbeitet, ansonsten wären die gesetzlichen Vorgaben (auch in den USA) nicht zu erhalten. Aber er wird aber seinen Grundstoffe immer mal wieder von verschiedene Lieferanten/Quellen beziehen, was natürlich Unterschiede im Endprodukt zur Folge hat.
Ich habe ihn ganz speziell nach der Baystate Blue und der 54th Massachussetts gefragt und mir deutlich gesagt, dass beides ja irgendwie stimmt. Er macht quasi aus der Not eine Tugend. Durch die Art und Weise wie er arbeitet, sind Unterschiede in den Branches einfach ganz normal. Das kann man natürlich auch so verkaufen, dass das ein forensischer Vorteil ist zum Nachweis von Manipulation.
Mich würde da mal interessieren wie viele Forensic Labs sich wirklich von jedem Branch seiner Tinte ein Sample weggelegt haben, um den forensischen Beweis führen zu können. Dass die Tinten verschieden sind, sagt ja erstmal noch nichts, man braucht ja im Grunde nur aus einem anderen Glas während der Bearbeitung nachgefüllt haben, wodurch ein Mischung entsteht.
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Hallo,
Die Diskussion ist ja schon etwas weitergezogen, aber ich wollte noch einmal auf die fälschungssicheren Tinten zurückkommen. Ich denke nicht, daß die Noodler's-Tinten wirklich bloß das Produkt einer Serienstreuung sind. Das könnte man dann ja auch von allen anderen Tinten sagen.
Ich kann mir aber gut vorstellen, daß man bei einer kleinen Charge von Tinten (sagen wir mal 50 Gläser) ohne großen Aufwand eine geringe Menge von Substanzen/Farbstoffen zugeben kann, die einerseits nicht wirklich Farbe und Eigenschaften einer Tinte ändern und andererseits im Labor eindeutige Unterschiede haben. Zum Beispiel: Die Flaschen aufgereiht, 5 Reihen zu 10 Flaschen. Mit einer Eppendorf-Pipette mit einstellbarem Hub eine Reihe Substanz A, 10 µl pro Flasche, dann hochdrehen auf 15 oder 20 µl, nächste Reihe befüllen und so weiter. Dann spaltenweise das Gleiche mit Substanz B. Wenn man erst einmal alles bereitgestellt hat, dauert das vielleicht mehr als 5 Minuten, ist aber sicher gut in 10 Minuten zu schaffen.
Wenn man das in einem vernünftigen Labor untersucht (für eine HPLC oder GC/MS dürfte das kein Problem sein), dann kann man vermutlich sehr gut unterscheiden, ob der Scheck mit Tinte aus der Flasche X unterschrieben wurde oder eben nicht, vor allem, wenn man die Flasche als Referenz hat. Ich glaube nicht, daß die Tinten vorher analysiert werden, jedefalls habe ich nirgendwo gehört, daß das so gemacht würde.
In sofern halte ich es zumindest für machbar, mit vertretbarem Aufwand pro Glas individuelle Tinte herzustellen.
Viele Grüße,
Volker