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Hallo zusammen,
ich bin fast erstaunt, dass es zu dieser Tinte noch kein ausführliches Review gibt. Daher möchte ich das gerne ansatzweise nachholen. Denn ich glaube, die Lamy Chrystal Ink Obsidian gehört zu den interessanteren schwarzen Tinten. Ich hoffe die Smartphone-Fotos helfen ein bisschen für den ersten Eindruck.
Mein Lamy 2000 EF ist standardmäßig mit schwarzer Tinte betankt. Zuletzt immer mit der normalen schwarzen Lamy-Tinte, die mir jedoch manchmal etwas zu gräulich erscheint. Da die Chrystal-Tinten als besonders farbintensiv beworben werden, war es für mich einen Versuch wert.
Die Obsidian fließt gut (der Lamy 2000 ist mit Tinte auch nicht geizig) und die Schrift ist sehr schwarz mit kaum sichtbaren Shading. Im Vergleich zu meiner tiefschwarzen Referenztinte (Platinum Carbon Ink) aber vorhanden.
Auf den von mir getesteten Papieren (Karteikarten, Manufactum Schreibpapier, Tomoe River) funktioniert die Tinte problemlos. Durchbluten oder Feathering nicht erkennbar.
Beim öffnen des Tintenglases fiel mir bereits im Deckel der deutlich grüne Unterton der Tinte auf. Das wird auch beim Verwischen wieder deutlich sichtbar.
Was mich sehr begeistert: bei starkem Tintenauftrag entsteht ein kupferfarbener Sheen. Das habe ich bei meinen anderen schwarzen Tinten noch nicht entdeckt.
Zur Wasser- und Abriebfestigkeit kann ich noch nichts sagen. Werde ich die Tage mal ausprobieren.

Insgesamt eine schöne schwarze Tinte, die bei mir das Potenzial für den täglichen Einsatz hat.

Viele Grüße
Manfred

Sehr schön, sehr interessant, sehr Danke

Das ist eine heiße Kandidatin für meinen 2000er OM, in welchem ich bisher die Amazonite aus der Reihe hatte. Da ich mit den Jahren immer lieber Schwarz schreibe und es gerne original habe, bin ich für diese Vorstellung dankbar

eisbaer-kiel hat geschrieben: ↑

03.02.2021 18:49

Beim öffnen des Tintenglases fiel mir bereits im Deckel der deutlich grüne Unterton der Tinte auf. Das wird auch beim Verwischen wieder deutlich sichtbar.

Das hat auch bei mir was. In der heilen Welt wäre ich rüber gegangen und hätte mir ein Glas im Listmann geholt. In der kaputten Welt ist dafür ein Boot den großen Fluß runter geschippert, mache ich uungern für Tinte.

Ich hatte vorher nur die Benitoite ausprobiert, ansonsten, war ich der Meinung, ist das nicht für mich dabei. Vielleicht ist das ja ein kleines Schwarzes, dass ich womöglich sogar leiden kann. Das Grün im Schwarz sieht hier wirklich Klasse aus.

M

Ja, die Flussfahrt hat sie bei mir auch gemacht...

Noch zur Ergänzung:
Die Tinte trocknet wischfest. Aber wasserfest ist sie nicht.
Ich bin immer noch fasziniert von dem kupfer-goldenen Schimmer. Auf den nachfolgenden Bildern habe ich einmal den Schimmer bei wirklich sehr dickem Tintenauftrag sowie die Papierrückseite, bei der das Grün wieder rauskommt, fotografiert (Tomoe River).
Wenn sie sich auf Dauer im Füller gut benimmt, dann wird das wohl mein Lieblings-Schwarz.
Viele Grüße
Manfred

eisbaer-kiel hat geschrieben: ↑

06.02.2021 14:59

bei wirklich sehr dickem Tintenauftrag sowie die Papierrückseite, bei der das Grün wieder rauskommt, fotografiert (Tomoe River).
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Für mich sieht das wie dunkleres Türkis, genaugenommen sogar Blautürkis aus.
Kann aber natürlich am Display bzw. einfach am persönlichen Farbempfinden liegen.
Wie auch immer gefällt mir jedenfalls besser als das rückseitige Durchschlagen in Rot-Orange-Braun das man sonst so oft bei schwarzen Tinten sieht.

Grün ist vielleicht wirklich die falsche Bezeichnung. Es ist so ein Grün-Türkis. Es erinnert stark an die oxidierten grünlichen Kupferdächer.

Hast/kennst Du die Lamy Petrol?
Die ist ja auch im blau-grünen Bereich unterwegs und kann - je nach Auftragsdicke - relativ dunkel sein. Wäre interessant wie nahe sich die und die Obsidian kommen.

Sehr schöne Präsentation einer interessanten Tinte.
Zur Farbdiskussion über die Bestandteile könnte vielleicht ein Chromatogramm hilfreich sein?

Ich habe so ein Chromatogramm noch nie gemacht. Dies hier ist nach Internetanleitung mein Erstlingswerk mit einem Löschblatt und ein bisschen gegen das Licht gehalten.
Aus dem Schwarz ergibt sich eine Skala schwarz-olivgrün, dann geht es in ein Ultramarinblau, weiter in rötlichschwarz und dann wieder das bekannte Grünblau (das jetzt deutlich blauer ist).
Ich vermute, die Auffächerung wäre noch weiter gegangen, aber das Löschblatt war zu Ende .

Viele Grüße
Manfred

Klasse!
Chromatogramme besitzen schon eine enorme Aussagekraft!!
Besten Dank.

Aufgrund (unter anderem) dieses Reviews habe ich die „Obsidian“ nun endlich gestern gekauft und unverzüglich in meinen 1988er Lamy 2000 OM gefüllt. Wunderbar

Details können hoffentlich bald folgen...

hoppenstedt hat geschrieben: ↑

13.02.2021 14:27

Aufgrund (unter anderem) dieses Reviews habe ich die „Obsidian“ nun endlich gestern gekauft und unverzüglich in meinen 1988er Lamy 2000 OM gefüllt.

Das freut mich, Alfred Bin auf Deine Eindrücke gespannt.
Viele Grüße
Manfred

Kann man das Kupfer-Sheen mit einem sehr nass schreibenden Füller erreichen oder nur mit einem Tropfen auf dem Papier?

Könnte möglich sein. Bei meinem Lamy 2000 EF ist der Effekt auf dem Tomoe River Papier sichtbar.
Viele Grüße
Manfred

Vielen Dank! Ich glaube sobald der Frost durch ist, wird die bestellt.