Robert Oster Signature Peach
Moderatoren: desas, MarkIV, Linceo, Lamynator, JulieParadise, HeKe2
Robert Oster Signature Peach
in Südaustralien, die hier im Forum schon seit einigen Jahren zahlreiche Fans gefunden hat. Meine erste Tinte dieses
Herstellers, mittlerweile sind weitere dazugekommen.
Was bei der Tinte sofort auffällt, ist das extreme Shading. Nicht Ton in Ton, sondern von Gelb bis Dunkelrotorange.
Allerdings ohne fließenden Übergang, also ein Farbwechsel, der in Ittens Farbkreis zwei Stufen überspringt, und zwar
Gelborange und Orange. Was natürlich die Einsatzmöglichkeiten der Tinte ziemlich einschränkt. Etwa zur Unterzeichnung von Verträgen wohl
eher nicht.
Zu den weiteren Tinteneigenschaften:
Mit einer höheren Schreibgeschwindigkeit könnte man dieses besondere Shading etwas im Zaum halten.
Sättigung und Fließverhalten noch im Durchschnitt, die relativ kurze Trocknungszeit führt wie die weiteren untersuchten
Eigenschaften zu einer hohen Alltagstauglichkeit.
Einige Vergleichstinten zeigen bei stärkerem Tintenauftrag weniger ausgeprägte Farbvariationen, bleiben eher im
entsprechenden Farbspektrum:
Der Versuch einer Erklärung dieser Besonderheit der Peach anhand eines Chromatogramm-Vergleiches:
Auffällig bei der Peach ist gleichmäßige Verteilung des Farbstoffgemenges über das gesamte Chromatogramm, im
Gegensatz zur Pelikan Edelstein Mandarin, bei der fast das komplette Gemenge transportiert wird und quasi mit der
Laufmittelfront mitwandert. (Startpunkt bzw. Tintenauftrag am Mittelpunkt des Kreises).
Offensichtlich geht ein großer Teil der Peach-Farbstoffe eine festere „Bindung“ mit der Cellulose ein.
Verursacht durch die Polarität der beteiligten Moleküle. Wobei sich Wasserstoffbrücken ausbilden, also elektrostatische
Anziehungskräfte zwischen den positiv polarisierten Wasserstoffatomen des Farbstoffmoleküles und dem freien
Elektronenpaar eines negativ polarisierten Sauerstoffatomes der Hydroxylgruppe des Cellulosemoleküles. Oder umgekehrt.
(Sorry für den Exkurs, aber vielleicht haben ja nicht alle, die soweit mitgelesen haben, Chemie schon vor der
Oberstufe abgewählt ).
Tintenvergleich und Schreibproben in Teil 2.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Robert Oster Signature Peach
Kauf weiterer Tinten dieses Herstellers.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Robert Oster Signature Peach
Heinrich, wenn das ist Ursache ist, könnte man mal ein wenig am pH-Wert des Fließmittels herumspielen. Trennschärfe ist in dem Chromatogramm wirklich keine vorhanden. Manchmal hilft es auch, die Tinte mit dest. Wasser zu verdünnen, um das Trennergebnis zu verbessern, jedenfalls dann, wenn man sich damit nicht zu sehr vom ursrünglichen pH-Wert der Tinte entfernt.
Beste Grüße
Hermann
Hermann
Re: Robert Oster Signature Peach
Hermann, danke für die beiden Tipps.
Die Verdünnungsmethode werde ich definitiv ausprobieren.
Beim Spielen mit dem pH-Wert müsste man sehen, ob ein möglicherweise enthaltener
Azofarbstoff mit einer Farbänderung reagiert. Dazu fällt mir gerade mit Methylorange einer der bekanntesten Säure-Base-Indikatoren ein.
Die Verdünnungsmethode werde ich definitiv ausprobieren.
Beim Spielen mit dem pH-Wert müsste man sehen, ob ein möglicherweise enthaltener
Azofarbstoff mit einer Farbänderung reagiert. Dazu fällt mir gerade mit Methylorange einer der bekanntesten Säure-Base-Indikatoren ein.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Robert Oster Signature Peach
Kennst Du die Lamy Mango?
Die zeigt im Shading auch einen ziemlich ausgeprägten Sprung zwischen Gelb und Orange (wenn auch vielleicht etwas heller als die Peach hier).
Re: Robert Oster Signature Peach
Kannte ich noch nicht, stimme Dir aber zu, wenn ich mir hier die Vorstellung von Jester anschaue.
Ich hätte allerdings noch eine weitere orangefarbene Tinte, die einen vergleichbaren Farbkontrast beim Shading zeigt,
nämlich die Montblanc James Purdey & Sons Single Malt. Könnte ich ja noch anhängen.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Robert Oster Signature Peach
Meine Hypothese, dass die Montblanc James Purdey Single Malt einen vergleichbaren Kontrast innerhalb des
Shadings aufweist, mit unterschiedlichen Federn auf Tomoe River 52 überprüft:
Das ausgeprägteste Shading wird mit der M- Feder des Montblanc Kafka erzielt, sehr schön Ton in Ton.
Womit klar ist, dass hier das Shading weniger unruhig ist im Vergleich zur Peach. Es bleibt klar im orangenen Spektrum.
Ob der dunklere Bereich noch im Farbton Orange liegt oder schon eine Tendenz Richtung Braun aufweist,
wird von Montblanc mit der eigenen Tintenfarbenbezeichnung beantwortet: Morron Orange.
Was auch durch das Chromatogramm bestätigt wird, in dem neben Gelb, Orange und Rot noch ein violetter Farbstoff zugesetzt wird (nicht untypisch bei Rezepturen für braune Tinten):
Shadings aufweist, mit unterschiedlichen Federn auf Tomoe River 52 überprüft:
Das ausgeprägteste Shading wird mit der M- Feder des Montblanc Kafka erzielt, sehr schön Ton in Ton.
Womit klar ist, dass hier das Shading weniger unruhig ist im Vergleich zur Peach. Es bleibt klar im orangenen Spektrum.
Ob der dunklere Bereich noch im Farbton Orange liegt oder schon eine Tendenz Richtung Braun aufweist,
wird von Montblanc mit der eigenen Tintenfarbenbezeichnung beantwortet: Morron Orange.
Was auch durch das Chromatogramm bestätigt wird, in dem neben Gelb, Orange und Rot noch ein violetter Farbstoff zugesetzt wird (nicht untypisch bei Rezepturen für braune Tinten):
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Robert Oster Signature Peach
Hallo Heinrich,
vielen Dank für dieses sehr interessante Orange.
Ich muss nur gestehen, dass ich nicht recht weiß, ob sie mir gefallen soll oder nicht. Sie erscheint mir dann doch recht gelb und erinnert mich in den geschriebenen Passagen eher an ein Ockergelb bzw. helles Bernsteinbraun. Bei orangen Tinten mag ich wohl lieber einen deutlicheren Rotakzent, wie mir eben klar wird (vielleicht mit Ausnahme der Gelborange von De Atramentis).
Ich vermute aber, dass ich mir die Tinte mal in natura ansehen müsste, um ein echtes Urteil fällen zu können.
Viele Grüße,
Florian
vielen Dank für dieses sehr interessante Orange.
Ich muss nur gestehen, dass ich nicht recht weiß, ob sie mir gefallen soll oder nicht. Sie erscheint mir dann doch recht gelb und erinnert mich in den geschriebenen Passagen eher an ein Ockergelb bzw. helles Bernsteinbraun. Bei orangen Tinten mag ich wohl lieber einen deutlicheren Rotakzent, wie mir eben klar wird (vielleicht mit Ausnahme der Gelborange von De Atramentis).
Ich vermute aber, dass ich mir die Tinte mal in natura ansehen müsste, um ein echtes Urteil fällen zu können.
Viele Grüße,
Florian