Fumisome #2 Chlorophyll
Verfasst: 05.04.2021 14:02
TAG Stationery aus Kyoto hat neben den Linien Kyo No Oto und Kyo Iro vier Fumisome Tinten herausgebracht.
Zu der Fumisome #2 Chlorophyll noch die #1 Indigo, #3 Gardenia und die #4 Lichen.
Diese Tinten basieren auf pflanzlichen Farbstoffen und sind in Zusammenarbeit mit dem Kyoto Plant Research Institute
entwickelt worden.
Möglicherweise soll die besondere Verpackung an einen Blütenkelch erinnern, und der Metallverschluss vielleicht als Hinweis auf die Sorgfalt, die bei der Aufbewahrung einer Tinte aus pflanzlichen Farbstoffen wichtig ist.
Und damit zum Chlorophyll, dem grünen Pflanzenfarbstoff, der das zur Photosynthese nötige Licht absorbiert.
Hierzu ein kleiner Exkurs zur Historie.
Innerhalb der pflanzlichen Farbstoffe hat Chlorophyll aufgrund der Lichtinstabilität keine große Rolle gespielt.
Lediglich Hypothesen zur Verwendung durch neolithische Völker beim Färben der Kleidung durch Birkenblätter.
Kein Nachweis beim Thema Höhlenmalerei.
Bekannt ist im ausgehenden Mittelalter etwa ein grüner Farbstoff, bei dem z.B. ein Tuch zuerst mit Färberwaid blau
und anschließend mit Gelbkraut gefärbt wurde.
Synthetisch hergestellte grüne Farbstoffe ersetzen ab dem 18./19. Jahrhundert pflanzliche Farbstoffe, mit größerer
Stabilität und Brillianz.
Jetzt also eine Tinte, die auf pflanzlichen Farbstoffen wie Chlorophyll zurückgreift.
Natürliches Chlorophyll ist wasserunlöslich und sehr lichtempfindlich.
Diese Defizite können durch eine chemische Umwandlung behoben werden (Austausch der Magnesiumionen durch Kupferionen zur Erhöhung der Lichtstabilität und durch Verseifung mit Natronlauge zur Erhöhung des hydrophilen Charakters, also der Wasserlöslichkeit). Dann liegt übrigens Chlorophyllin vor (E 141), während Chlorophyll als Lebensmittelfarbstoff die Kennzeichnung E 140 besitzt. (C.I. Natural Green 3).
Ich werde jedenfalls die Schreibproben langfristig im Auge haben, zumal der Hersteller eine dunkle und kühle Aufbewahrung empfiehlt. (MMn müssten eigentlich Konservierungsmittel zugesetzt sein).
Die grüne Farbe der Fumisome Chlorophyll, die leicht in Richtung Gelb tendiert, ähnelt eher dem gelbgrünen
Chlorophyll b, während Chlorophyll a eine blaugrüne Farbe besitzt.
Die Tinte ist unterdurchschnittlich gesättigt, und im Hinblick auf den Tintenfluss habe ich einen meiner nasseren Füllfederhalter, den Pelikan M 30 mit einer BB-Feder, ausgewählt. Und Papiere (TR 52 und Clairefontaine 90), bei denen die Tinte überdurchschnittlich an der Oberfläche trocknet.
Schreibprobe auf Tomoe River 52:
Schreibprobe auf Clairefontaine 90:
Die geringe Sättigung wird auch im Chromatogramm deutlich:
Das Chromatogramm zeigt zudem einen Farbreinstoff, und entspricht den Chlorophyll- Chromatogrammen, die man in der Literatur finden kann.
Was soll man abschließend von der Fumisome Chlorophyll Tinte halten?
Nicht so einfach, denn die niedrige Sättigung schränkt mögliche Verwendungszwecke stark ein. Wobei die Tinte keinesfalls so blass und matt ist, dass ich sie als Fehlkauf einschätze. Und dezente und zurückhaltende Tinten haben für mich nach meiner Glitzer- und Sheenphase aktuell einen durchaus hohen Stellenwert.
Und das Thema Pflanzenfarbstoff, gerade bei einer japanischen Tinte keine wirkliche Überraschung, finde ich sehr spannend.
Zu der Fumisome #2 Chlorophyll noch die #1 Indigo, #3 Gardenia und die #4 Lichen.
Diese Tinten basieren auf pflanzlichen Farbstoffen und sind in Zusammenarbeit mit dem Kyoto Plant Research Institute
entwickelt worden.
Möglicherweise soll die besondere Verpackung an einen Blütenkelch erinnern, und der Metallverschluss vielleicht als Hinweis auf die Sorgfalt, die bei der Aufbewahrung einer Tinte aus pflanzlichen Farbstoffen wichtig ist.
Und damit zum Chlorophyll, dem grünen Pflanzenfarbstoff, der das zur Photosynthese nötige Licht absorbiert.
Hierzu ein kleiner Exkurs zur Historie.
Innerhalb der pflanzlichen Farbstoffe hat Chlorophyll aufgrund der Lichtinstabilität keine große Rolle gespielt.
Lediglich Hypothesen zur Verwendung durch neolithische Völker beim Färben der Kleidung durch Birkenblätter.
Kein Nachweis beim Thema Höhlenmalerei.
Bekannt ist im ausgehenden Mittelalter etwa ein grüner Farbstoff, bei dem z.B. ein Tuch zuerst mit Färberwaid blau
und anschließend mit Gelbkraut gefärbt wurde.
Synthetisch hergestellte grüne Farbstoffe ersetzen ab dem 18./19. Jahrhundert pflanzliche Farbstoffe, mit größerer
Stabilität und Brillianz.
Jetzt also eine Tinte, die auf pflanzlichen Farbstoffen wie Chlorophyll zurückgreift.
Natürliches Chlorophyll ist wasserunlöslich und sehr lichtempfindlich.
Diese Defizite können durch eine chemische Umwandlung behoben werden (Austausch der Magnesiumionen durch Kupferionen zur Erhöhung der Lichtstabilität und durch Verseifung mit Natronlauge zur Erhöhung des hydrophilen Charakters, also der Wasserlöslichkeit). Dann liegt übrigens Chlorophyllin vor (E 141), während Chlorophyll als Lebensmittelfarbstoff die Kennzeichnung E 140 besitzt. (C.I. Natural Green 3).
Ich werde jedenfalls die Schreibproben langfristig im Auge haben, zumal der Hersteller eine dunkle und kühle Aufbewahrung empfiehlt. (MMn müssten eigentlich Konservierungsmittel zugesetzt sein).
Die grüne Farbe der Fumisome Chlorophyll, die leicht in Richtung Gelb tendiert, ähnelt eher dem gelbgrünen
Chlorophyll b, während Chlorophyll a eine blaugrüne Farbe besitzt.
Die Tinte ist unterdurchschnittlich gesättigt, und im Hinblick auf den Tintenfluss habe ich einen meiner nasseren Füllfederhalter, den Pelikan M 30 mit einer BB-Feder, ausgewählt. Und Papiere (TR 52 und Clairefontaine 90), bei denen die Tinte überdurchschnittlich an der Oberfläche trocknet.
Schreibprobe auf Tomoe River 52:
Schreibprobe auf Clairefontaine 90:
Die geringe Sättigung wird auch im Chromatogramm deutlich:
Das Chromatogramm zeigt zudem einen Farbreinstoff, und entspricht den Chlorophyll- Chromatogrammen, die man in der Literatur finden kann.
Was soll man abschließend von der Fumisome Chlorophyll Tinte halten?
Nicht so einfach, denn die niedrige Sättigung schränkt mögliche Verwendungszwecke stark ein. Wobei die Tinte keinesfalls so blass und matt ist, dass ich sie als Fehlkauf einschätze. Und dezente und zurückhaltende Tinten haben für mich nach meiner Glitzer- und Sheenphase aktuell einen durchaus hohen Stellenwert.
Und das Thema Pflanzenfarbstoff, gerade bei einer japanischen Tinte keine wirkliche Überraschung, finde ich sehr spannend.