Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
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Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Im Zusammenhang mit dem Montblanc 149 Calligraphy wurde in 2019 auch eine tiefschwarze Tinte herausgebracht, die
Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black.
Im Marketing Sprech „inspiriert von der historischen indischen Tinte“. Aber glücklicherweise nicht mit Zusätzen u.a. von Eisen-II-oxid wie beim Vorbild, sondern von Ruß.
Was sich auch in den Eigenschaften zeigt, neben der Farbe in der geringen Wischfestigkeit, die allerdings auch nach Tagen noch stört. Es ist eine permanente Tinte, wie sich beim Wasserfestigkeitstest nachvollziehen lässt.
Mit einem guten Tintenfluss und natürlich dieser enormen Sättigung:
Zum Tintenvergleich mit der Pilot Iroshizuku Take-Sumi:
Die Montblanc zeigt das tiefere Schwarz, wobei auch die Take-Sumi nicht weit davon entfernt ist.
Beim Tintenfluss und der Trocknungszeit liegt die Take-Sumi vorn, auch bei der Wischfestigkeit.
Dieser hohe Rußanteil der Montblanc führt in der Anleitung zu dem Hinweis, den Füllfederhalter nach der Benutzung mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Kann ich unterstützen, denn schreibt man einige Kolbenfüllungen hintereinander,
steigt der Rußanteil sukzessive, was dann in Verschmierungen der Schrift auch nach längerer, d.h. tagelanger Trocknungszeit führt. Sowohl mit dem 149 Calligraphy als auch mit anderen Füllern.
Gerade der letzte Punkt hat die Tinte lange in einen hinteren Schubladenwinkel verbannt, nur mal kurz für diese Besprechung wieder herausgeholt. Ein recht teures Missverständnis (70€/50ml).
Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black.
Im Marketing Sprech „inspiriert von der historischen indischen Tinte“. Aber glücklicherweise nicht mit Zusätzen u.a. von Eisen-II-oxid wie beim Vorbild, sondern von Ruß.
Was sich auch in den Eigenschaften zeigt, neben der Farbe in der geringen Wischfestigkeit, die allerdings auch nach Tagen noch stört. Es ist eine permanente Tinte, wie sich beim Wasserfestigkeitstest nachvollziehen lässt.
Mit einem guten Tintenfluss und natürlich dieser enormen Sättigung:
Zum Tintenvergleich mit der Pilot Iroshizuku Take-Sumi:
Die Montblanc zeigt das tiefere Schwarz, wobei auch die Take-Sumi nicht weit davon entfernt ist.
Beim Tintenfluss und der Trocknungszeit liegt die Take-Sumi vorn, auch bei der Wischfestigkeit.
Dieser hohe Rußanteil der Montblanc führt in der Anleitung zu dem Hinweis, den Füllfederhalter nach der Benutzung mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Kann ich unterstützen, denn schreibt man einige Kolbenfüllungen hintereinander,
steigt der Rußanteil sukzessive, was dann in Verschmierungen der Schrift auch nach längerer, d.h. tagelanger Trocknungszeit führt. Sowohl mit dem 149 Calligraphy als auch mit anderen Füllern.
Gerade der letzte Punkt hat die Tinte lange in einen hinteren Schubladenwinkel verbannt, nur mal kurz für diese Besprechung wieder herausgeholt. Ein recht teures Missverständnis (70€/50ml).
LG
Heinrich
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- hoppenstedt
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Danke für diese Vorstellung und den Vergleich mit der iroshizuku take-sumi.
Was kann denn die "Elixir...", was die deutlich günstigere "Permanent Black" oder die nochvielgünstigere "Fount India" nicht auch könnte (außer die Tintenleiter zuzusetzen z. B.)
(Ich finde, bei 1.400,00 € pro Liter darf man das fragen )
Was kann denn die "Elixir...", was die deutlich günstigere "Permanent Black" oder die nochvielgünstigere "Fount India" nicht auch könnte (außer die Tintenleiter zuzusetzen z. B.)
(Ich finde, bei 1.400,00 € pro Liter darf man das fragen )
Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Ich hätte eine Frage zur Wischfestigkeit, bzw. zur Nicht-Wischfestigkeit:
Verwischt die Tinte da dann schmierig/feucht, so wie es etwa auch bei sehr stark gesättigten (Sheen-)Tinten vorkommt?
Oder verhalten sich die Rußpartikel eher ähnlich wie Glitzerstaub? Bei Glitzertinten mit sehr viel Glitzer kenne ich es auch, dass da manchmal mehr Glitzer ist als die Tinte aufs Papier binden kann und sich dieser Glitzeranteil dann auch nach völligem Durchtrocknen der Tinte noch verwischen lässt. Das ist dann allerdings eine recht trockne Angelegenheit (ungefähr so ähnlich als würde man den Finger leicht in trockenen Lidschatten stippen ).
Und falls Ersteres (=feucht/schmierig): wird das dann jemals richtig wischfest trocken? Wenn nicht nach Tagen, dann vielleicht wenigstens nach Wochen?
Verwischt die Tinte da dann schmierig/feucht, so wie es etwa auch bei sehr stark gesättigten (Sheen-)Tinten vorkommt?
Oder verhalten sich die Rußpartikel eher ähnlich wie Glitzerstaub? Bei Glitzertinten mit sehr viel Glitzer kenne ich es auch, dass da manchmal mehr Glitzer ist als die Tinte aufs Papier binden kann und sich dieser Glitzeranteil dann auch nach völligem Durchtrocknen der Tinte noch verwischen lässt. Das ist dann allerdings eine recht trockne Angelegenheit (ungefähr so ähnlich als würde man den Finger leicht in trockenen Lidschatten stippen ).
Und falls Ersteres (=feucht/schmierig): wird das dann jemals richtig wischfest trocken? Wenn nicht nach Tagen, dann vielleicht wenigstens nach Wochen?
Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Die MB Permanent Black kann ich gerne als weitere Vergleichstinte anhängen.hoppenstedt hat geschrieben: ↑10.04.2021 18:31Danke für diese Vorstellung und den Vergleich mit der iroshizuku take-sumi.
Was kann denn die "Elixir...", was die deutlich günstigere "Permanent Black" oder die nochvielgünstigere "Fount India" nicht auch könnte (außer die Tintenleiter zuzusetzen z. B.)
(Ich finde, bei 1.400,00 € pro Liter darf man das fragen )
LG
Heinrich
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- hoppenstedt
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Ja, das würde mich wirklich interessieren, zudem auch ggf. die Fount India bzw. noch andere Ruß basierte / dokumentenechte Tinten egal welcher Hersteller.
Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
In dem Wischfestigkeitstest oben war ich erstaunt über das recht geringe Verschmieren. Ich habe deshalb auch 2mal drübergewischt, was in der Praxis ja auch passieren kann. Fühlte sich trocken an.Chia hat geschrieben: ↑10.04.2021 18:50Ich hätte eine Frage zur Wischfestigkeit, bzw. zur Nicht-Wischfestigkeit:
Verwischt die Tinte da dann schmierig/feucht, so wie es etwa auch bei sehr stark gesättigten (Sheen-)Tinten vorkommt?
Oder verhalten sich die Rußpartikel eher ähnlich wie Glitzerstaub? Bei Glitzertinten mit sehr viel Glitzer kenne ich es auch, dass da manchmal mehr Glitzer ist als die Tinte aufs Papier binden kann und sich dieser Glitzeranteil dann auch nach völligem Durchtrocknen der Tinte noch verwischen lässt. Das ist dann allerdings eine recht trockne Angelegenheit (ungefähr so ähnlich als würde man den Finger leicht in trockenen Lidschatten stippen ).
Und falls Ersteres (=feucht/schmierig): wird das dann jemals richtig wischfest trocken? Wenn nicht nach Tagen, dann vielleicht wenigstens nach Wochen?
Bei dem längeren Einsatz im 149 Calligraphy wurde es richtig (feucht)schmierig. Offensichtlich sammelt sich nicht nur der Ruß im Zuleiter etc., sondern auch andere Tintenzusätze wie z.B. mehrwertige Alkohole, die dann auf dem Papier diesen
pastösen Film hinterlassen.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Hm, dann ist es vielleicht beides?:
Ein bisschen vom Ruß ist ungebunden und verwischt trocken (ähnlich wie Glitzer einer Glitzertinte).
Und wenn die Tinte dann länger (zu lange) im Füller war, sättigt/konzentriert sie sich quasi selbst und verwischt dann schmierig (wie man es ja bei vielen Tinten beobachten kann).
Ein bisschen vom Ruß ist ungebunden und verwischt trocken (ähnlich wie Glitzer einer Glitzertinte).
Und wenn die Tinte dann länger (zu lange) im Füller war, sättigt/konzentriert sie sich quasi selbst und verwischt dann schmierig (wie man es ja bei vielen Tinten beobachten kann).
Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Ob sich das in der Form bei vielen Tinten vorfindet, kann ich nicht beurteilen. Oder nur auf der Basis der bisher benutzten Tinten, deren Zahl allerdings im dreistelligen Bereich liegt.
Dieses mMn spezifische Problem dieser Tinte wurde im letzten Jahr hier bereits diskutiert, und der Hinweis von Montblanc
„Ruß und Sediment“ zeigt ja, dass die Zusammensetzung wohl recht komplex sein muss.
Dieses mMn spezifische Problem dieser Tinte wurde im letzten Jahr hier bereits diskutiert, und der Hinweis von Montblanc
„Ruß und Sediment“ zeigt ja, dass die Zusammensetzung wohl recht komplex sein muss.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
„Erbitte Erleuchtung: Eisengallus-Tinte“
PS: Leider kein Link, sitze nur mit Handy vor einem Fussballspiel, SuFu: Sediment.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
^ ok, danke, ich werd mal schaun ob ich's finde
Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
In Anbetracht der Tatsache, dass wir hier mittlerweile seit einem Jahr in mehreren Fäden über diese Tinte, insbesondere über eine mögliche Zusammensetzung diskutieren, noch zwei Nachträge:
Chromatogramme der MB Elixir und der Take-Sumi
Während bei der Take-Sumi mindestens 8 verschiedene Farbstoffe (wasserlöslich) zu sehen sind,
zeigt sich bei der Elixir nur der Ruß. Der Transport der Rußpartikel ist nach ca. zwei Zentimetern beendet. Auf dem Foto erkennt man die Front des Laufmittels Wasser kurz vor dem Filterpapierrand. Ein zweiter Versuch mit einem anderen Laufmittel (Ethanol : Wasser im Verhältnis 56 : 44) führt zum gleichen Ergebnis. Keine Überraschung, denn Ruß ist in beiden Lösungsmitteln unlöslich.
Eine Geruchsprobe deutet bei der Elixir auf aromatische Alkohole hin. Ein Geruch in Richtung mehrwertige Alkohole (Glykol oder Glycerin) ist nicht wahrnehmbar, möglicherweise überlagert von dem „phenolähnlichen“ Geruch.
Chromatogramme der MB Elixir und der Take-Sumi
Während bei der Take-Sumi mindestens 8 verschiedene Farbstoffe (wasserlöslich) zu sehen sind,
zeigt sich bei der Elixir nur der Ruß. Der Transport der Rußpartikel ist nach ca. zwei Zentimetern beendet. Auf dem Foto erkennt man die Front des Laufmittels Wasser kurz vor dem Filterpapierrand. Ein zweiter Versuch mit einem anderen Laufmittel (Ethanol : Wasser im Verhältnis 56 : 44) führt zum gleichen Ergebnis. Keine Überraschung, denn Ruß ist in beiden Lösungsmitteln unlöslich.
Eine Geruchsprobe deutet bei der Elixir auf aromatische Alkohole hin. Ein Geruch in Richtung mehrwertige Alkohole (Glykol oder Glycerin) ist nicht wahrnehmbar, möglicherweise überlagert von dem „phenolähnlichen“ Geruch.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Hallo Alfred,hoppenstedt hat geschrieben: ↑10.04.2021 19:03Ja, das würde mich wirklich interessieren, zudem auch ggf. die Fount India bzw. noch andere Ruß basierte / dokumentenechte Tinten egal welcher Hersteller.
ich stelle gerade fest, dass die MB Permanent Black bei mir nur in Patronen vorliegt. Und z.Z. die MB-Patronenfüller besetzt sind. Ist aber notiert.
LG
Heinrich
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Re: Montblanc Elixir Calligraphy Collection Black
Moin Alfred,hoppenstedt hat geschrieben: ↑10.04.2021 18:31
Was kann denn die "Elixir...", was die deutlich günstigere "Permanent Black" oder die nochvielgünstigere "Fount India" nicht auch könnte (außer die Tintenleiter zuzusetzen z. B.)
(Ich finde, bei 1.400,00 € pro Liter darf man das fragen )
zunächst mal sorry für die späte Antwort.
Der Vergleich auf TR 52, bei beiden mit einer Montblanc M-Feder, oben Solti und unten 145.
Die Black Permanent mit einem schwärzeren Auftritt, sehr nah am Filzstift. Bei der Elixir schaut es dagegen nach etwas Shading aus.
Größer ist der Unterschied beim Test zur Wasserfestigkeit:
Bei der Elixir mit nahezu perfektem Ergebnis (s. oben).
Die Black Permanent mit zwei Aufnahmen, einmal direkt nach den Wasserauftrag (oben) und dann noch nach einer mehrminütigen Einwirkzeit, Abtupfen und Trocknen:
Ich denke, da muss jeder selber entscheiden, ob die Tinte den gewünschten Zweck erfüllt. Montblanc sieht die Black Permanent übrigens als dokumentenecht an. Auf Lichttest und Überprüfung der Radierbarkeit habe ich verzichtet.
Bei der Überprüfung der Verwischbarkeit hat die Black Permanent deutlich die Nase vorn, schon nach einigen Minuten trocken und fest, die Elixir verschmiert noch nach vielen Tagen.
Im Chromatogramm der Black Permanent sieht man zwei Bestandteile:
Die Pigmente des zentralen schwarzen Farbstoffes verankern sich sofort, der zweite Bestandteil wird vom Laufmittel Wasser transportiert. Das Chromatogramm mit einer höheren Konzentration zeigt noch einen weiteren Bestandteil:
Zu diesem „bräunlichen“ Bestandteil einige Hypothesen:
- ein weiterer Farbstoff
- weitere Pigmente
- EG Ablagerungen
- eingetrocknete und entsprechend konzentrierte Zusätze (wie etwa mehrwertige Alkohole, vielleicht ein Bindemittel, …)
PS: Die Pelikan Fount India demnächst in einem anderen Kontext.
LG
Heinrich
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