Private Reserve Ebony Purple
Verfasst: 24.07.2021 18:45
Hallo liebe Tintenfreunde!
Diese Tinte, die mir nur als Probe vorliegt, habe ich mir besorgt, weil in letzter Zeit doch schon mal über Private Reserve gesprochen wurde und darüber, ob es die Firma überhaupt noch gibt. Offensichtlich gibt es sie aber noch und es gibt ja auch einige interessante Tinten, die von dieser Firma hergestellt werden. Viele zumindest der blauen Tinten zeichnen sich durch eine recht hohe Sättigung und kräftige Farben aus, so auch diese hier:
Purple bezeichnet ja eigentlich ein Violett oder Rotviolett und etwas Violettes hat die Tinte auch, wenn man genau hinsieht. Da ich jedoch gut fließende Füller bevorzuge, erscheint der Farbauftrag bei mir eher schwarz, bestenfalls mit einem leichten Violettstich. Wie man erkennen kann, ist es aber eher ein Blauviolett. Hier im Scan kommt das Blaue deutlicher heraus, als ich sie auf dem Papier empfinde. Auf extraweißem Papier verschrieben empfinde ich die Tinte eher als einen Schwarzton. Es braucht also schon einen breiteren Füller mit einem eher sparsamen Tintenfluss, damit der blauviolette Grundton der Tinte auch im Schriftbild wirklich erkennbar wird. Die Tinte ist definitiv blauer und dunkler als zum Beispiel Lamy Darc Lilac.
Da ich wissen wollte, wie dieser dunkle Farbton zustande kommt, habe ich die Tinte chromatografiert mit einem durchaus bekannten Ergebnis. Das Fließmittel war destilliertes Wasser
Leider gibt es darüber hinaus nicht viel über die Tinte zu berichten. Es gibt kein besonderes Highlight bei dieser Tinte. Die Farbe ist nicht außergewöhnlich, weil so dunkel, dass kaum noch Farbe sichtbar wird. Kein Sheen, kein Shading, dafür guter Tintenfluss und gute Trocknungszeit, selbst wenn sie mit dieser gedippten Bock-Feder verschrieben wird. Gütmütig, aber eben nichts Besonderes. Auffällig ist die hohe Sättigung. Papier ist schon nach kürzem Kontakt deutlich gefärbt. Selten hinterlässt einer meiner Tintenausstriche ein Bild, bei dem die Tinte auch im ausgestrichenen Teil kaum heller ist, als Am Anfang und am Ende des Ausstriches. Auch hier ist der Unterschied im Scan wieder deutlicher, als er auf dem Papier erscheint.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 8
Durchscheinen: 8
Durchbluten: 5 (Auf billigem, nicht füllertauglichem Papier möglich)
Tintenfluss: 7
Wasserfestigkeit: 3
Sättigung: 8-9
Shading: 1
Sheen: 0
Trocknungszeit auf Staufen Original Briefblock 70g/m² (Bock Triple 250 „M“, gedippt): 20 sek.
Eingesetztes Material:
Private Reserve Ebony Purple
Saarpen Halter mit 250-er Bock Triple, Stahlfeder „M“
Saarpen Halter mit 250-er Bock Triple, Stahlfeder Stub 1,1
Original Staufenpost Briefblock „extraweiß“, 70g/m²
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
Fließmittel: Wasser
Fazit:
Ich kann an dieser Tinte eigentlich so gar nichts Aufregendes oder Besonderes finden. Sie ist ein sehr dunkles (Blau-)Violett das gut fließt, kaum ausfranst, sich problemlos verschreiben lässt und tut was es soll. Sehr alltagstauglich also, ohne Sheen, Shimmer und mit nur sehr wenig Shading. Die Tinte wirkt auch zu dunkel, als dass Shading auffallen könnte. Und dennoch gefällt mir die Tinte. Vielleicht gerade weil sie so unkompliziert ist. Als wirklichen Nachteil könnte man allenfalls die hohe Sättigung der Tinte werten. Die Tinte färbt schon ziemlich heftig und auch einige Kunststoffe oder Ebonit könnten bei längerem Kontakt dauerhaften Schaden nehmen. Ausprobiert habe ich das über längere Zeit nicht, aber schon kurzer Kontakt mit dem Ebonit meines Halters hatte leichte Verfärbungen zur Folge, die sich aber wieder entfernen ließen.
P.S.:
Auf einigen Wiedergabegeräte erscheint die Tinte in den Scans eher blau als violett, die Tinte hat aber einen deutlich erkennbaren Rotanteil in den helleren Stellen der Ausstriche.
Diese Tinte, die mir nur als Probe vorliegt, habe ich mir besorgt, weil in letzter Zeit doch schon mal über Private Reserve gesprochen wurde und darüber, ob es die Firma überhaupt noch gibt. Offensichtlich gibt es sie aber noch und es gibt ja auch einige interessante Tinten, die von dieser Firma hergestellt werden. Viele zumindest der blauen Tinten zeichnen sich durch eine recht hohe Sättigung und kräftige Farben aus, so auch diese hier:
Private Reserve
Ebony Purple
Ebony Purple
Purple bezeichnet ja eigentlich ein Violett oder Rotviolett und etwas Violettes hat die Tinte auch, wenn man genau hinsieht. Da ich jedoch gut fließende Füller bevorzuge, erscheint der Farbauftrag bei mir eher schwarz, bestenfalls mit einem leichten Violettstich. Wie man erkennen kann, ist es aber eher ein Blauviolett. Hier im Scan kommt das Blaue deutlicher heraus, als ich sie auf dem Papier empfinde. Auf extraweißem Papier verschrieben empfinde ich die Tinte eher als einen Schwarzton. Es braucht also schon einen breiteren Füller mit einem eher sparsamen Tintenfluss, damit der blauviolette Grundton der Tinte auch im Schriftbild wirklich erkennbar wird. Die Tinte ist definitiv blauer und dunkler als zum Beispiel Lamy Darc Lilac.
Da ich wissen wollte, wie dieser dunkle Farbton zustande kommt, habe ich die Tinte chromatografiert mit einem durchaus bekannten Ergebnis. Das Fließmittel war destilliertes Wasser
Bekannt, weil ich schon mehrere dunkelblaue Tinten ähnlicher Zusammensetzung gesehen habe. Sie bestehen aus einem Cyananteil, einem Magentaanteil und einem dunklen Graublau, wobei aber offensichtlich nicht dieselben Farbstoffe verwendet werden, weil die Reihenfolge der Bestandteile in der Chromatografie durchaus von Tinte zu Tinte wechselt. Bei dieser Tinte bleibt der Magentaanteil relativ weit unten, was dann auch erklärt, warum die Tinte beim Test der Wasserfestigkeit den Farbton ins Rötliche wechselt.
Leider gibt es darüber hinaus nicht viel über die Tinte zu berichten. Es gibt kein besonderes Highlight bei dieser Tinte. Die Farbe ist nicht außergewöhnlich, weil so dunkel, dass kaum noch Farbe sichtbar wird. Kein Sheen, kein Shading, dafür guter Tintenfluss und gute Trocknungszeit, selbst wenn sie mit dieser gedippten Bock-Feder verschrieben wird. Gütmütig, aber eben nichts Besonderes. Auffällig ist die hohe Sättigung. Papier ist schon nach kürzem Kontakt deutlich gefärbt. Selten hinterlässt einer meiner Tintenausstriche ein Bild, bei dem die Tinte auch im ausgestrichenen Teil kaum heller ist, als Am Anfang und am Ende des Ausstriches. Auch hier ist der Unterschied im Scan wieder deutlicher, als er auf dem Papier erscheint.
Die Tinteneigenschaften im Einzelnen (Maximalwert 10):
Ausbluten, Ausfransen: 8
Durchscheinen: 8
Durchbluten: 5 (Auf billigem, nicht füllertauglichem Papier möglich)
Tintenfluss: 7
Wasserfestigkeit: 3
Sättigung: 8-9
Shading: 1
Sheen: 0
Trocknungszeit auf Staufen Original Briefblock 70g/m² (Bock Triple 250 „M“, gedippt): 20 sek.
Eingesetztes Material:
Private Reserve Ebony Purple
Saarpen Halter mit 250-er Bock Triple, Stahlfeder „M“
Saarpen Halter mit 250-er Bock Triple, Stahlfeder Stub 1,1
Original Staufenpost Briefblock „extraweiß“, 70g/m²
Laborfilterpapier Macherey&Nagel MN615
Fließmittel: Wasser
Fazit:
Ich kann an dieser Tinte eigentlich so gar nichts Aufregendes oder Besonderes finden. Sie ist ein sehr dunkles (Blau-)Violett das gut fließt, kaum ausfranst, sich problemlos verschreiben lässt und tut was es soll. Sehr alltagstauglich also, ohne Sheen, Shimmer und mit nur sehr wenig Shading. Die Tinte wirkt auch zu dunkel, als dass Shading auffallen könnte. Und dennoch gefällt mir die Tinte. Vielleicht gerade weil sie so unkompliziert ist. Als wirklichen Nachteil könnte man allenfalls die hohe Sättigung der Tinte werten. Die Tinte färbt schon ziemlich heftig und auch einige Kunststoffe oder Ebonit könnten bei längerem Kontakt dauerhaften Schaden nehmen. Ausprobiert habe ich das über längere Zeit nicht, aber schon kurzer Kontakt mit dem Ebonit meines Halters hatte leichte Verfärbungen zur Folge, die sich aber wieder entfernen ließen.
P.S.:
Auf einigen Wiedergabegeräte erscheint die Tinte in den Scans eher blau als violett, die Tinte hat aber einen deutlich erkennbaren Rotanteil in den helleren Stellen der Ausstriche.