Noodler's, Zhivago

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MarkIV
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Noodler's, Zhivago

Beitrag von MarkIV » 18.11.2022 13:27

Ich habe in der Beschreibung der El Lawrence eine ausgelassen, diese möchte ich hier vorstellen: Noodler's, Zhivago.

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Noodler's, Zhivago

Bei der Beschreibung habe ich lange überlegt. Das JWD Niveau der Tinte ist im Grunde genauso hoch wie das der El Lawrence oder Rome Burning. Einzige Parameter die hier fehlen die Fluoreszenz und das was Noodler's als "archival" bezeichnet, leider kein Leuchten im Dunkeln und Archiv, was immer das bedeutet. Daher ist sie nicht vollständig Eternal und so auch "nur" eine Bulletproof grüne Tinte.

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Abseits dessen, die Tinte schreibt sich sehr angenehm. Sie gleitet sehr gut über das Papier. Was auch immer da an Chemie in der Tinte ist, sie schmiert die Feder sehr gut. Das Shading ist jetzt nicht wahnsinnig ausgeprägt, aber gut sichtbar vorhanden.
Was ich besonders mag ist der Farbton, offensichtlich würde ich meinen und die Fähigkeit auch Federn wie meine M-Titan zu bändigen. Sie schreibt wirklich mit der angedachten Federbreite und bleibt sehr stabil da wo sie hingeschrieben wurde. Nicht jede Tinte kann das.

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Um nochmal auf die "Archiv" Fähigkeiten zurück zu kommen. Ich habe keinen Weg gefunden die Tinte zu zerstören, auch 3 Monate Sonne am Fenster haben an der Lesbarkeit nicht viel verändert. Selbst Bremsenreiniger tut der Tinte nicht viel an (aber sehr wohl dem Papier auf dem die Tinte verschrieben wurde). Einzig der grüne Anteil der Tinte verschwindet, sie ist dann im Wesentlichen Grau-/Braunschwarz, aber in jedem Falle ohne Mühe lesbar.

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Zugegeben, die Tinte ist jetzt schon eine Weile in meinem Besitz und ich habe keine Probleme in den Noodler's Großraumpatronen oder Patronen überhaupt. Aber einen Demonstrator werde ich damit nicht füllen. Als Vergleich habe ich da mal ein leeres X-Feather Glas daneben gelegt, dass nur mit Wasser gefüllt ist. Anders als man vermuten möchte, das Zhivago Glas ist ungefähr halb voll, was man so nicht erkennen kann. Ich vermute auch, die Tinte ist in einem Noodler's Standardglas, also in einer transparenten Form wie das X-Feather Glas.
Auch das X-Feather Glas hatte nachdem es leer war schwarze Spuren, die recht resistent waren. Aber so komplett schwarz hat es nicht ausgesehen. Ich kann das mal am Ende dazu schreiben, ob ich das Glas sauber bekommen habe, wenn das Glas leer ist. Ich halte das für absolut möglich, alle anderen Eternal haben bei mir auch ein normales, transparentes Glas am Ende ergeben. Na ja, aber im Moment sieht es nach einem schwarzen Glas aus.

Nichts desto trotz, ich schreibe wirklich gern mit der Tinte, unabhängig von ihren "unzerstörbaren" Eigenschaften. Ich achte aber auch sehr genau darauf, dass die Schreibgeräte in Nutzung peinlichst nach dieser gründlich gereinigt werden.

Tolle Tinte, aber mit entsprechender Vorsicht zu genießen.

Mark
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Re: Noodler's, Zhivago

Beitrag von Ex Libris » 18.02.2023 12:21

Hallo Mark,

vielen Dank auch für diese Tintenvorstellung.

Wie sieht es denn mit dem Fransen aus? Ich hatte bei den bulletproof-Tinten Von Noodler's regelmäßig massive Probleme mit dem Fransen. Und wenn sie auf den harten Papieren nicht gefranst haben, waren sie weit entfernt von Wischfestigkeit.

Allerdings finde ich den Farbton auch sehr schön :D

Viele Grüße,
Florian

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Re: Noodler's, Zhivago

Beitrag von Benny » 19.02.2023 11:12

Danke für die Vorstellung dieses Klassikers. Ich bin mit Noodler Tinten noch noch nie in Berührung gekommen. Zu dieser Zhivago habe ich aber eine kleine Mini-Story, wenn man so will. Das muss so um 2009/2010 gewesen sein, wo die Montblanc British Racing Green vom Markt genommen wurde. Ich mochte diese dunkelgrünen Tinten schon damals sehr gerne und da ich damals einen deutlich kleineren Pool an Tinte hatte, waren die einzelnen Gläser entsprechend schnell leer. Auch die Montblanc Britsch Racing Green war genau dann leer, als es sie nirgends mehr zu kaufen gab. Damals war ich noch nicht hier im Forum, hatte aber schon diverse Kontakte zu Gleichgesinnten und Händlern. Auf eine breit gestreute Frage nach einer Alternative zur British Racing Green bekam ich von ganz vielen Seiten die überwiegend gleiche Antwort: Noodler Zhivago. Ich habe die Beschaffung (die damals auch schwieriger war als heute) lange vor mir her geschoben. So lange, bis Rolf Thiels Diamine Racing Green in aller Munde war. So ist es dann die Diamine Racing Green geworden und nicht die Noodlers Zhivago. Einfach wegen der Beschaffungs-Bequemlichkeit. Unter den Alternativen war damals vereinzelt auch noch PR Avocado und Sailor Gentle Epinard genannt, aber hauptsächlich Noodlers Zhivago. Natürlich kann man die Tinten keinesfalls miteinander vergleichen, maximal haben sie gemeinsam, dass sie sich im dunkelgrünen Farbspektrum bewegen. Wenn ich darüber nachdenke, komme ich immer wieder zum Schluss, das man heute auf eine riesige Auswahl an Tinten zugreifen kann, was vor 15 Jahren noch nicht so möglich war. Phantastisch!
Gruß - Benny
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Re: Noodler's, Zhivago

Beitrag von Crovax » 19.02.2023 18:08

Mir geht es ähnlich. Neben Purpur gehört Dunkelgrün zu meinen Lieblingsfarben. Die Zhivago habe ich erst vor ein paar Monaten gekauft und sie gefällt mir sehr. Ähnliche dunkelgrüneTinten in meinem Vorrat sind die Diamine Racing Green (von der ich damals noch ein Glas ergattern konnte), die KWZ Foggy Green, die KWZ Rotten Green (sehr dunkles Grün, fast schwarz) sowie die Organics Studio James Joyce Hunters Green (allerdings mit viel Sheen) und die Diamine Green Black. Etwas heller aber für mich noch dunkel genug ist die Pelikan 4001 Dunkelgrün. Das sind genug Tinten, so dass ich mir keine Sorgen mache, in absehbarer Zeit kein schönes Dunkelgrün mehr zu haben.
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Re: Noodler's, Zhivago

Beitrag von MarkIV » 20.02.2023 11:19

Ex Libris hat geschrieben:
18.02.2023 12:21
Wie sieht es denn mit dem Fransen aus? Ich hatte bei den bulletproof-Tinten Von Noodler's regelmäßig massive Probleme mit dem Fransen. Und wenn sie auf den harten Papieren nicht gefranst haben, waren sie weit entfernt von Wischfestigkeit.

Allerdings finde ich den Farbton auch sehr schön :D
Hallo Florian,

Ich weiß, Noodler's ist gern emla sehr schwierig, wenn es um die Schreibeigenschaften selbst. Die meisten Tinten sind extrem was die haltbarkeit angeht, aber schwierig, wenn es darum geht sie sinnvoll aufs Papier zu bringen.
Wie man oben aber hoffentlich sehen kann, dass ist hier nicht so schwierig. Ich hatte bisher keine Probleme mit der Auswahl des Schreibgerätes oder einer spezifischen Federbreite. Die Tinte ist im Schriftbild und -verhalten sehr angenehm und eher unauffällig.

Zu den genannten Alternativen, außer einem in irgendeiner Form gearteten schwarzgrünen Ton haben die mit der genannten im grunde nichts gemein, insbedondere die Varianten von Racing Green. Ich habe in meiner Vorstellung mit Absicht die Rome Burning und El Lawrence als Analogie herangezogen. Diese Art Tinte ist sehr speziell, damit muss man wirklich umgehen können und wollen. So unkompliziert die Tinte beim direktenn Auftrag sein mag, sie ist das bei nichts anderem. Was auch immer Nathan Tardif in das Glas mischt, es hat die Tendenz die Zeit überdauern zu wollen.
Der Farbton als solches variiert sehr nach Tintenfluss und Federbreite. Wenn man möchte, kann man wirklich grün damit schreiben. Genauso ist aber auch was Schwarz möglich. Injedem Falle hat die Tinte eine eher harte Tendenz. Wo die Dafoe und Racing Green eher weicher sind, dass ist diese hier nicht.

Mein aktuelles Glas ist so gut wie leer, sieht immer noch voll aus und ein Nachfolger ist auf dem weg zu mir. Ich habe mich mit der doch eher speziellen Tinten angefreundet.

Und was ich im Normalfall ja eher aus dem Blick lasse, wenn man bedarf für eine unzerstörbare, schwarzgrüne Tinte hat. Die 12,80$ für 3floz (90ml) sind nicht zu schlagen.

M
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Re: Noodler's, Zhivago

Beitrag von Ex Libris » 21.02.2023 20:17

Hallo Mark,

vielen Dank für Deine nochmaligen Ausführungen.

Im Grunde sagst Du damit, dass diese Tinte so ist, wie ich die Noodler's-Tinten kenne: Mitunter etwas speziell und eigen im Gebrauch, aber wenn man eine Kombination gefunden hat, sehr gut.

Viele Grüße,
Florian

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