Octopus Certified Document Ink Dark Blue
Verfasst: 02.09.2023 15:34
Für meinen Beruf finde ich die Verwendung dokumentenechter Tinten recht angebracht. Es muss jetzt nicht unbedingt auf der Packung stehen, aber die Eigenschaften der Tinte sollten schon so sein, dass die Tinte nicht beliebig schnell vom Papier entfernt werden kann. Ich habe daher schon einige derartige Tinten durchprobiert. In meinem Besitz befinden sich zurzeit folgende Tinten mit diesen Eigenschaften: Sailor Sei Boku, Sailor Sou Boku, Büro Bergmann Eisengallustinte Blau fließend, KWZ Blau #3, Montblac Blau permanent, Noodler’s X-Feather Blau und seit neuestem die
Auf dem Etikett des Tintenfässchens mit 30ml Inhalt heißt es: „Dokumentenechte Tinte DIN ISO 12757-2 zert.“. Nun bezieht sich diese Norm eigentlich auf Kugelschreiber und Kugelschreiberminen und nicht auf Füllertinten und man mag sich fragen, wie die Zertifizierung zu Stande gekommen ist, zumal es ähnliche Normen noch für Gelroller und deren Minen, Gelscheibstifte und deren Minen sowie für Rollerballs und deren Minen gibt, jedoch bleibt festzuhalten, dass diese Tinte definitiv zu den Tinten gehört, die sich nicht so einfach wieder vom Papier entfernen lassen, ohne dieses zu zerstören.
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Octopus bewirbt diese Tinten mit den folgenden Eigenschaften:
Das klingt ja schon einmal nach einer gewaltigen Leistung. Aber bevor ich nun zu den Eigenschaften der Tinte komme, erst einmal eine grundsätzliche Beschreibung der Tinte:
Octopus vertreibt diese Tinte in neun Farben für 15,95€ zzgl. Versand in einem Standard-Tintenglas von 30ml. Das Etikett ist bewusst schlicht gehalten und beschreibt lediglich den Inhalt mit knappen Worten. Die Tinte hat einen etwas blass oder matt wirkenden, eher dunkleren Blau-Grauton und zeigt ein angenehmes Fließverhalten. Verwendet wurde für diesen Tintenbericht ein Lamy Vista mit einer B-Feder aus Stahl. Dieser Füller hat von sich aus schon einen guten Tintenfluss, der aber von dieser Tinte weder verstärkt noch abgeschwächt wird.
Bevor ich nun auf die restlichen Eigenschaften der Tinte eingehe, hier zunächst die Scans der Testbögen auf den verschiedenen Papieren. Anfangen möchte ich mit einfachem Kopierpapier, dass ja wohl der häufigste Einsatzort für eine Tinte mit diesem Anspruch sein sollte. .
Das Papier, das für diesen Testbogen verwendet wurde, ist der Original Staufen Briefblock mit 70g/m² extraweiß. Dieses Papier ist absolut füllertauglich und obwohl es dünner ist, als die normalen Papiere mit 80g/m², schlägt die Tinte nicht durch. Um es vorwegzunehmen: Die Tinte schlägt nicht einmal auf dem Zeitungspapier unserer örtlichen Tageszeitung in nennenswertem Maße durch. .
Edit: Um den ursprünglichen Test nicht zu sehr zu verändern habe ich ihn im Folgenden ausgegraut stehen gelassen. Bitte aber auch den übernächsten Post in diesem Faden dazu lesen.
Schon beim Schreiben auf normalem Kopierpapier fiel auf, dass die Tinte kaum dazu zu bewegen ist, auszufransen. In diesem Punkt schlägt sie meines Erachtens auch die Noodler’s X-Feather blau aus meinem Bestand. Von dieser Beobachtung angestachelt, habe ich die Tinte auf Zeitungspapier getestet und siehe da: Es ist auch hier so gut wie kein Ausfransen zu sehen. Allerdings mag die Tinte zumindest in dem verwendeten Füller derart saugfähiges Papier nicht. Der Tintenfluss kommt in diesem Fall nach ein paar Buchstaben zum Erliegen. Ganz offensichtlich kann in diesem Fall die Tinte nicht schnell genug nachgefördert werden. Auf normalem Kopierpapier ist das aber nicht der Fall. .
Auch an den anderen Eigenschaften der Tinte gibt es absolut nichts auszusetzen. Die Tinte ist wasserfest wie versprochen und sie trocknet, auch wenn es auf dem Testbogen anders wirkt, ausgesprochen zügig. Man hat das Gefühl, dass die Tinte in das Papier einzieht, wenn auch nur oberflächlich, obwohl sie dabei nicht durch das Papier durchschlägt. Tatsächlich kann man, wenn man das beschriebene Papier unter Wasser hält und die oberste Schicht des aufgeweichten Papiers mit dem Daumen herunterreibt, die Tinte von dem Papier entfernen. Dass das nicht ohne das Papier zu schädigen geht, liegt auf der Hand. In diesem Punkt erinnert das Verhalten der Tinte an die Bulletproof-Tinten aus dem Hause Noodler’s. Auch bei denen hat man das Gefühl, die Tinten ziehen in das Papier ein, jedoch bedeutend stärker. Bei denen kommt es dann zur Bildung dieser „Trommelschlegel“, wenn man die Feder zu lange auf einer Stelle des Blattes hält (vgl. Tintenbericht Noodler’s Fox Red). Genau das ist bei dieser Tinte aber nicht der Fall.
Damit wären wir dann bei dem einzigen Punkt, der mir bei dieser Tinte nicht so gefällt, und das ist die Farbe. Als ich die Tinte das erste Mal auf’s Papier brachte, war ich mir gar nicht sicher, ob es sich wirklich um eine blaue Tinte handelt: Sie wirkte eher grau als blau. Aber doch, sie ist blau, wenn auch eher grau-blau. Sie wirkt aber durch dieses Einziehen in das Papier etwas matt, wie es bei den bulletproofen Noodler’s-Tinten auch der Fall ist. Aber die Farbe ist ja nun mal Geschmackssache und es werden ja noch acht andere Farben angeboten. Deshalb sollte man das nicht überbewerten. Insgesamt ist der Farbeindruck kräftig und die Lesbarkeit sehr gut.
Fazit:
Erfüllt die Tinte denn nun die versprochenen Eigenschaften? Die Antwort ist: Absolut ja! Spielereien wie Shading und Sheen sind nicht ihre Bestimmung und daher auch nicht oder nur begrenzt vorhanden. Sheen ist auch eher unwahrscheinlich, eben weil die Tinte so „in das Papier hineingesogen“ wirkt. Für eine Pigmenttinte erscheint sie aber ausgesprochen unkompliziert zu sein. Wie es mit den Reinigungseigenschaften aussieht, kann ich noch nicht sagen, dazu fehlt mir die Langzeiterfahrung, aber diese Tinte kleckst nicht, schreit nicht vor der ersten Benutzung nach einer peniblen Reinigung des Füllers mit destilliertem Wasser, wie es die Montblanc Blau permanent tut, sie zeigt keine „Nib creeping“ wie die Noodlers’s 54th Massachusetts oder etwas weniger die Sailor Sei Boku und trocknet nicht über Nacht in dem Füller ein. Anschreibprobleme gab es am Morgen keine.
Unter dem Strich also: Alle Anforderungen erfüllt und überraschend unkompliziert.
P.S.:
In den Scans erscheint die Tinte blauer, als sie in der Realität ist.
Octopus
Certified Document Ink Dark Blue
Certified Document Ink Dark Blue
Auf dem Etikett des Tintenfässchens mit 30ml Inhalt heißt es: „Dokumentenechte Tinte DIN ISO 12757-2 zert.“. Nun bezieht sich diese Norm eigentlich auf Kugelschreiber und Kugelschreiberminen und nicht auf Füllertinten und man mag sich fragen, wie die Zertifizierung zu Stande gekommen ist, zumal es ähnliche Normen noch für Gelroller und deren Minen, Gelscheibstifte und deren Minen sowie für Rollerballs und deren Minen gibt, jedoch bleibt festzuhalten, dass diese Tinte definitiv zu den Tinten gehört, die sich nicht so einfach wieder vom Papier entfernen lassen, ohne dieses zu zerstören.
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Octopus bewirbt diese Tinten mit den folgenden Eigenschaften:
- Octopus Fluids Dokumententinten sind gemäß den Anforderungen der DIN ISO Norm 12757-2 wasserfest, lichtecht, wischbeständig, lassen sich nicht radieren und sind beständig gegen Ethanol, Salzsäure, Ammoniak, Bleiche und die meisten anderen Chemikalien.
- Die Tinten erfüllen damit die Vorgaben der Dienstordnung für Notare/Notarinnen (DONot), Vorgaben der Landesjustizministerien, der Bundeshaushaltsordnung, der Dienstanweisung für das Standesamtwesen und die Vorgaben der Bundesärztekammer in Deutschland.
- Die Tinten besitzen ein kräftiges Schriftbild.
- Optimaler Tintenfluss durch weniger Bindemittel als bei den Octopus Draw Inks.
- Die Tinten sind kennzeichnungsfrei und vegan.
Das klingt ja schon einmal nach einer gewaltigen Leistung. Aber bevor ich nun zu den Eigenschaften der Tinte komme, erst einmal eine grundsätzliche Beschreibung der Tinte:
Octopus vertreibt diese Tinte in neun Farben für 15,95€ zzgl. Versand in einem Standard-Tintenglas von 30ml. Das Etikett ist bewusst schlicht gehalten und beschreibt lediglich den Inhalt mit knappen Worten. Die Tinte hat einen etwas blass oder matt wirkenden, eher dunkleren Blau-Grauton und zeigt ein angenehmes Fließverhalten. Verwendet wurde für diesen Tintenbericht ein Lamy Vista mit einer B-Feder aus Stahl. Dieser Füller hat von sich aus schon einen guten Tintenfluss, der aber von dieser Tinte weder verstärkt noch abgeschwächt wird.
Bevor ich nun auf die restlichen Eigenschaften der Tinte eingehe, hier zunächst die Scans der Testbögen auf den verschiedenen Papieren. Anfangen möchte ich mit einfachem Kopierpapier, dass ja wohl der häufigste Einsatzort für eine Tinte mit diesem Anspruch sein sollte. .
Das Papier, das für diesen Testbogen verwendet wurde, ist der Original Staufen Briefblock mit 70g/m² extraweiß. Dieses Papier ist absolut füllertauglich und obwohl es dünner ist, als die normalen Papiere mit 80g/m², schlägt die Tinte nicht durch. Um es vorwegzunehmen: Die Tinte schlägt nicht einmal auf dem Zeitungspapier unserer örtlichen Tageszeitung in nennenswertem Maße durch. .
Edit: Um den ursprünglichen Test nicht zu sehr zu verändern habe ich ihn im Folgenden ausgegraut stehen gelassen. Bitte aber auch den übernächsten Post in diesem Faden dazu lesen.
Schon beim Schreiben auf normalem Kopierpapier fiel auf, dass die Tinte kaum dazu zu bewegen ist, auszufransen. In diesem Punkt schlägt sie meines Erachtens auch die Noodler’s X-Feather blau aus meinem Bestand. Von dieser Beobachtung angestachelt, habe ich die Tinte auf Zeitungspapier getestet und siehe da: Es ist auch hier so gut wie kein Ausfransen zu sehen. Allerdings mag die Tinte zumindest in dem verwendeten Füller derart saugfähiges Papier nicht. Der Tintenfluss kommt in diesem Fall nach ein paar Buchstaben zum Erliegen. Ganz offensichtlich kann in diesem Fall die Tinte nicht schnell genug nachgefördert werden. Auf normalem Kopierpapier ist das aber nicht der Fall. .
Auch an den anderen Eigenschaften der Tinte gibt es absolut nichts auszusetzen. Die Tinte ist wasserfest wie versprochen und sie trocknet, auch wenn es auf dem Testbogen anders wirkt, ausgesprochen zügig. Man hat das Gefühl, dass die Tinte in das Papier einzieht, wenn auch nur oberflächlich, obwohl sie dabei nicht durch das Papier durchschlägt. Tatsächlich kann man, wenn man das beschriebene Papier unter Wasser hält und die oberste Schicht des aufgeweichten Papiers mit dem Daumen herunterreibt, die Tinte von dem Papier entfernen. Dass das nicht ohne das Papier zu schädigen geht, liegt auf der Hand. In diesem Punkt erinnert das Verhalten der Tinte an die Bulletproof-Tinten aus dem Hause Noodler’s. Auch bei denen hat man das Gefühl, die Tinten ziehen in das Papier ein, jedoch bedeutend stärker. Bei denen kommt es dann zur Bildung dieser „Trommelschlegel“, wenn man die Feder zu lange auf einer Stelle des Blattes hält (vgl. Tintenbericht Noodler’s Fox Red). Genau das ist bei dieser Tinte aber nicht der Fall.
Damit wären wir dann bei dem einzigen Punkt, der mir bei dieser Tinte nicht so gefällt, und das ist die Farbe. Als ich die Tinte das erste Mal auf’s Papier brachte, war ich mir gar nicht sicher, ob es sich wirklich um eine blaue Tinte handelt: Sie wirkte eher grau als blau. Aber doch, sie ist blau, wenn auch eher grau-blau. Sie wirkt aber durch dieses Einziehen in das Papier etwas matt, wie es bei den bulletproofen Noodler’s-Tinten auch der Fall ist. Aber die Farbe ist ja nun mal Geschmackssache und es werden ja noch acht andere Farben angeboten. Deshalb sollte man das nicht überbewerten. Insgesamt ist der Farbeindruck kräftig und die Lesbarkeit sehr gut.
Fazit:
Erfüllt die Tinte denn nun die versprochenen Eigenschaften? Die Antwort ist: Absolut ja! Spielereien wie Shading und Sheen sind nicht ihre Bestimmung und daher auch nicht oder nur begrenzt vorhanden. Sheen ist auch eher unwahrscheinlich, eben weil die Tinte so „in das Papier hineingesogen“ wirkt. Für eine Pigmenttinte erscheint sie aber ausgesprochen unkompliziert zu sein. Wie es mit den Reinigungseigenschaften aussieht, kann ich noch nicht sagen, dazu fehlt mir die Langzeiterfahrung, aber diese Tinte kleckst nicht, schreit nicht vor der ersten Benutzung nach einer peniblen Reinigung des Füllers mit destilliertem Wasser, wie es die Montblanc Blau permanent tut, sie zeigt keine „Nib creeping“ wie die Noodlers’s 54th Massachusetts oder etwas weniger die Sailor Sei Boku und trocknet nicht über Nacht in dem Füller ein. Anschreibprobleme gab es am Morgen keine.
Unter dem Strich also: Alle Anforderungen erfüllt und überraschend unkompliziert.
P.S.:
In den Scans erscheint die Tinte blauer, als sie in der Realität ist.