Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

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SteamDevil
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Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von SteamDevil »

Oh Wunder über wunder...
Heute geht es mal nicht um einen Füller, sondern um Tinte.
Und ja, auch ich hab mal welche zum vorstellen.

Hero...
Dieser Name ist in der Füller-Gemeinde hinreichend bekannt betreffend der gleichnamigen - mal mehr, mal weniger guten - Füller.

Hier eine kurze Information zur Firma Hero:
Die Shanghai Hero Pen Company ( chinesisch :上海英雄 (集团)有限公司; Pinyin : Shànghǎi yīngxióng (jítuán) yǒuxiàn gōngsī ) ist ein chinesisches Produktionsunternehmen , das für seine Hero (英雄; yīngxióng ) Füllfederhalter bekannt ist . Sie wurde 1931 als „Wolff Pen Manufacturing Company“ (上海华孚金笔厂; Shànghǎi huáfú jīnbǐ chǎng ) gegründet und 1966 in den heutigen Namen umbenannt. Hero wird allgemein als „Huáfú“ bezeichnet, was die Hanyu-Pinyin-Transliteration des abgekürzten ursprünglichen chinesischen Namens der Firma ist.

Die Shanghai Hero Pen Company ist derzeit eine Tochtergesellschaft der Shanghai Hero Group Co. Ltd., die zehn Schreibwarenunternehmen und mehr als 100 Marken in China besitzt.


In den 1990er Jahren hatten sich die Füllfederhalter der Marke Hero des Unternehmens in China den Ruf erworben, die besten des Landes zu sein. [2] Hero-Stifte erfreuten sich in den 1980er und 1990er Jahren auch international großer Beliebtheit und sind nach wie vor bei Nutzern von Füllfederhaltern in Indien besonders begehrt.

Zu den Füllfederhaltermarken des Unternehmens gehören unter anderem Hero, Wing Sung, Lucky, Huafu, Xinming, Guanleming, Xinhua und Gentleman. Das Design einiger seiner Hero-Stifte, wie des Hero 616 oder Hero 100, ähnelt dem des Parker 51 , einem beliebten amerikanischen Füllhalter.

Hero-Füllfederhalter waren in den 1970er bis 1990er Jahren in Indien sehr beliebt. Zu den beliebten Modellen gehörten der Hero 329, der Hero 221, der Hero 233 und der höherwertige Hero 100. Diese Stifte verwendeten ein aerometrisches Tintenfüllsystem, moderne Varianten des Hero 100 verwenden jedoch einen standardmäßigen internationalen Patronenkonverter.
(Quelle: Wikipedia - Überstzt mit Google Translate)
Und eben jene Firma stellt auch verschiedene Tinten und Tinten-Serien her.
Da gibt es z.B. die verschiedenen 200er Serien, die vornehmlich mit 4 Sandard-Farben vertreten sind, oder die 7100er Serie, die auch weitere Farben beinhaltet.

Hier mal ein kleiner „Überblick“ über die verschiedenen Serien:
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Aber kommen wir nun zu den von mir heute vorgestellten Hero Tinten...



Hero Inks - Series 20x
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Farbvarianten:

Die zum Test vorliegenden Tinten gibt es in:
  • Rot 201
  • Blau-Schwarz 202
  • Waschbares Blau 203
  • Schwarz 204
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Bezugsquelle: AliExpress
(Bitte nur den Suchbegriff „Fountain Pen Ink“ verwenden, da bei Verwendung des Namens „Hero“ die Ergebnisse seltsamer Weise deutlich weniger werden.
Es ist mir unverständlich warum die Händler bei ihren Angeboten den Markennamen nicht mit angeben.)

Preis: 0,56 € bis 0,66 € + 7,78 € Versand je 50ml Glas
Allerdings gab es bei der Bestellung mehrerer Artikel einen Versandkosten Rabat.
So ergaben sich Versandkosten von jeweils 2,80 € pro Glas.
Die Bestellung insgesamt (4 Gläser) belief sich damit auf 15,15 €.
Teilt man den Gesamtbetrag durch 4, bleiben pro Glas ein Preis von aufgerundet 3,80 €.
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Wer genaueres dazu wissen möchte, kann sich ja gerne den ersten Teil meines Videos auf YT ansehen. Dort gehe ich nochmal genauer darauf ein und was vor allem noch weiter zu beachten ist.



Erster Eindruck:

Der erste Eindruck wird natürlich von den Tintengläsern bestimmt.
Diese sind in Form und Größe (50ml Inhalt) recht ansehnlich und vor allem praktikabel gestaltet.
Die Öffnung ist groß genug um mit jeder Art Füllhalter bedenkenlos zum Befüllen eintauchen kann ohne Angst haben zu müssen nicht weit genug rein zu kommen.
Und auch das Anwinkeln im Glas ist kein Problem.

Farblich überzeugen sie mit einem guten Schrift- und Abstrichbild.
Da es sich um Standard/Alltags Tinten handelt, waren die Erwartungen auch nicht all zu hoch gesetzt hinsichtlich besonderer Fähigkeiten wie z.B. Shimmer, Sheen, Shading oder Chromashading etc... p.p.
Eher im Gegenteil.
Es war eigentlich zu erwarten das nichts von alledem auch nur im Ansatz vorhanden sein dürfte.

Wie sich aber später zeigt, wird man hinsichtlich dessen stellenweise eines besseren belehrt.



Qualität:

Die Qualität ist überraschend gut und - um ganz ehrlich zu sein - teilweise sogar besser als bei manchen hier erhältlichen Standard/Alltags Tinten.

Entsprechende Vergleiche dazu kommen später bei der Betrachtung der einzelnen Tinten.



Swabs/Swatches:

Zuerst die Erläuterung der verwendeten „Instrumente“ und Papiere.
Als Papiere wurden für jede Farbe jeweils Tomoe River 52g/m², Rhodia Dot Pad 80g/m² und Oxford Optik Paper 90g/m² verwendet.
Auf den Darstellungen auch jeweils in exakt dieser Reihenfolge.
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Für die Swabs/Swatches wurden handelsübliche Wattestäbchen benutzt und für die Beschriftung kam ein Jinhao 8 Glass Dip Pen zum Einsatz, dessen Spitze in etwa einer M-B Feder entspricht.
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Zuerst zeige ich Euch den jeweiligen Gesamtüberblick der Abstriche in Reihenfolge der werksmäßigen Nummerierung der Tinten:

Rot 201:
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Blau-Schwarz 202:
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Waschbares Blau 203:
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Schwarz 204:
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Hier lassen sich auf den ersten Blick schon einige Unterschiede im Verhalten auf den jeweiligen Papieren erkennen. Ganz besonders im Verhalten von Brillanz und Shading.
Vor allem die beiden blauen Tinten zeigen in Sachen Shading doch unerwartete Eigenschaften. Zumindest deutlich mehr, als erwartet.
Auch die Schwarz zeigt da etwas, abhängig davon, wie schnell die Tinte vom Papier aufgenommen wird. So überrascht es nicht, daß das stäkste Shading auf dem Rhodia Papier zu sehen ist.
Ganz verhalten hingegen zeigt sich die Rot beim Shading. Was für mich persönlich aber äußerst wünschenswert ist, da ich gerade bei helleren Tinten mit stärkerem Shading so meine Probleme mit der Lesbarkeit habe. Das aber liegt nun mal an meiner recht starken Sehbehinderung.

Kommen wir zu den CloseUps und damit der genaueren Betrachtung.
Auch hier halten wie die vorherige Reihenfolge ein.
Hinweis: Die CloseUps wurden nach exakt 15 Minuten Trockenzeit angefertigt.

Rot 201:
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Auf Tomoe River:
Hier ist wenig bis kaum Shading zu erkennen.
Was aber deutlich hervor tritt ist das „outlining (andere nennen es „Halo“) an den Rändern. Aber auch an den Stellen im Abstrich, wo sich mehr Tinte gesammelt hat.

Auf Rhodia:
Acuh hier ist ein „outlining“ vor allem bei den gesetzten Punkten zu erkennen.
Ein Shading ist geringfügig vorhanden aber eher als „marginal“ anzusehen.

Auf Oxford:
Hier (wie auch später bei den anderen Tinten) hat man ein Bild vom Abstrich, der sich quasi zwischen den ersten beiden anderen befindet.
Man hat ein sehr verhaltenes Shading mit einem ebenfalls recht verhaltenen „outlining“.

Auf allen 3 Papieren ist das Schriftbild scharf abgegrenzt und deutlich lesbar.
Stärkere Kontrastwechsel finden nicht statt.


Blau-Schwarz 202:
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Was zuerst auffällt:
Auf allen 3 Papieren zeigt sich unerwartet ein deutlicher, sehr dunkler, roter Sheen an den Stellen, wo die Tinte sehr dick aufgetragen wurde bzw. zusammen geflossen ist.

Auf Tomoe:
Hier fällt auf, nach 15 Minuten Trockenzeit ist die Tinte an den „saftigsten“ Stellen noch immer nicht komplett abgetrocknet.
Es zeigt sich ein sehr dunkler, roter Sheen auch schon ein deutlich wahrnehmbares Shading, welches aber im Schriftbild (nasser Auftrag) kaum erkennbar ist.

Auf Rhodia:
Für dieses Papier eher untypisch, zeigt sich auch hier ein sehr dunkler, roter Sheen.
Am deutlichsten aber ist hier das Shading dieser Tinte zu erkennen, was sich sogar im nass aufgetragenen Schriftbild ein wenig abzeichnet.
Und auch hier ist die Tinte an den nassesten Stellen nach 15 Minuten noch nicht ganz abgetrocknet.

Auf Oxford:
Interessanter Weise ist der dunkle, rote Sheen auf diesem Papier am heftigsten in Erscheinung getreten.
Und ein klein wenig zeigt er sich auch im normalen Schriftbild. Zumindest mit der Glasfeder.
Das Shading ist wieder geringer als auf Rhodia, aber immer noch wahrnehmbar vorhanden.
Also auch hier wieder eine Mischung aus den beiden anderen.

Im Schriftbild aller 3 Papiere zeigt sich aber auch (mal mehr, mal weniger) stellenweise dieser dunkle, rote Sheen an den nassesten Stellen.
Es ist aber davon auszugehen, daß dieser bei Verwendung feinerer Federn nicht weiter zur Geltung kommt.


Waschbares Blau 203:
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Die vielleicht überraschenste Tinte unter den 4 getesteten.
Farblich und technisch entspricht sie in etwa der hier in Deutschland (und teilen Europas) üblichen Standard Königsblau.
Der Name „Waschbares Blau“ könnte daher auch mit der Bezeichnung „Löschbares Blau“ ersetzt werden, da diese Tinte auch mit einem Tintenkiller gelöscht werden kann und damit auch für z.B. die Schule geeignet wäre.

Auf Tomoe:
Hier zeigt die „Waschbare Blau 203“ ungeahnte Fähigkeiten, die im Vorfeld absolut nicht erwartet wurden.
Angefangen mit einem schon als „üppig“ vorhanden zu nennenden Sheen bis hin zum deutlich erkennbaren Shading.
Das mit dem „üppigen“ Sheen nicht falsch verstehen. Es handelt sich nicht um einen der Tinte bewusst zugefügten Sheen und sie wird auch nicht als Sheening Ink deklariert. Ganz im Gegenteil.
Allerdings zeigt sich dieser Sheen stellenweise sogar im Schriftbild. Vornehmlich an den Stellen, wo die Tinte sehr nass aus der Feder geflossen ist.

Auf Rhodia:
Hier ist von dem Sheen wieder gar nichts zu erkennen.
Dafür aber zeigt sich hier ein schönes dunkles „outlining“ an den Rändern wo die Tinte nass geflossen ist.
Auch ist das Shading am deutlichsten vorhanden.
Und je feiner die Feder, desto mehr wird sich das Shading auch in der Schrift darstellen.

Auf Oxford:
Auch hier wieder das Beste aus beiden vorherigen Welten, jedoch in leicht reduzierter Form.
Sowohl Shading als auch Sheen sind erkennbar vorhanden.
Wobei der Sheen wohl im normalen Schriftbild kaum zu Tage treten dürfte, denn dazu ist er dann doch etwas zu verhalten am Ende.

Insgesamt aber (für mich) so ziemlich das interessanteste und schönste „Königsblau“, daß mir in die Feder geflossen ist. Und ich bin bei Leibe kein Freund von Königsblau.


Schwarz 204:
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Zuerst eine kleine Randbemerkung:
Zusammen mit der „Karkos Black“ meine liebste schwarze Tinte überhaupt.
Kein anderes Schwarz in meinem bescheiden Portfolio kan mit diesen beiden mithalten. Keine Pelikan 4001, keine Faber-Castell, keine R&K Leipziger Schwarz und auch keine Koh-I-Noor Documen ink kann da mithalten.
Was andere Marken wie Sailor, Pilot, Montblanc, Visconti, Montegrappa etc. angeht, kann ich nichts sagen, die habe ich nicht und kann daher auch keine Vergleiche dazu ziehen.
Daher können sich unter diesen natürlich durchaus vergleichbare oder auch deutlich bessere befinden. Das aber entzieht sich meiner Kenntnis.

Auf Tomoe:
Stärker noch als die Blau-Schwarz 202 ist diese Tinte immer noch sehr nass und nach 15 Minuten noch immer nicht komplett abgetrocknet.
Der Farbauftrag ist satt und zeigt hier keinerlei Shading sondern ist voll deckend.
An den Rändern und besonders nassen Stellen aber zeigt sie einen verhaltenen bronzenen Sheen. Dieser ist aber im normalen Schriftbild nicht wieder zu finden.

Auf Rhodia:
Auf dem am schnellsten aufsaugenden Papier unter den 3 verwendeten, zeigt sich eine weitgehend getrocknete Tinte mit einem sehr kräftig deckenden Auftrag an den nassen Stellen. An den trockneren Stellen ist hingegen ein sehr deutliches Shading zu erkennen.

Auf Oxford:
Hier ist der Sheen nur noch sehr minimal an den „Randbezirken“ wahrnehmbar.
Ein Shading ist zwar vorhanden, aber deutlich geringer als auf dem Rhodia Papier.

Auf allen 3 Papieren zeigt sich unter Verwendung der Glasfeder im Schriftbild ein minimales aber noch erkennbares Ausfranzen an den Rändern.
Aus meiner mehrjährigen Erfahrung aber im fast täglichen Gebrauch dieser Tinte aber, kann ich sagen, daß dieses Ausfranzen unter Verwendung normaler Federn praktisch nicht vor kommt.



Besonderheiten:

Ok, „Besonderheiten“ ist vielleicht nicht der passenste Begriff, aber ich weiß es momentan nicht anders zu benennen.

Zur Schwarz 204:
Das „besondere“ ist die Gleitfähigkeit dieser Tinte.
Am einfachsten lässt sich sich beschreiben mit einem barfuß rutschen über einen dicken Ölfilm auf einer glatten Plastikplane.
Und wenn dann noch eine sehr gut polierte Feder und glattes Papier dazu kommt, dann ist es geradezu wie ein fast kontaktloses Schweben über dem Papier.

Zur Blau-Schwarz 202:
Nicht ganz so ausgeprägt wie bei der Schwarz 204, aber immer noch überdurchschnittlich ist auch hier das „Gleitverhalten“ der Tinte.

Diesen beiden tinten kämen am ehesten noch sog. „lubricated inks“ nahe wie z.B. die Noodler’s Eel Inks.
Daher sind sie auch geradezu prädestiniert für den Einsatz in Kolbenfüllern.

Zur Rot 201:
Farblich liegt dieses Rot eher im Mittelfeld.
Auf den Bildern geht sie zwar etwas in Richtung Pink/Magenta, was aber an der Kamera liegt und etwas täuscht.
Zwar ist diese Rot 201 die „trockenste“ der 4 getesteten Tinten, aber bei weitem nicht so trocken wie eine Faber-Castell Rot, Pelikan 4001 Brillan-Rot oder ein Seitz-Kreuznach Erdbeerrot.
Ganz im Gegenteil.
Im Fließverhalten und der gefühlten „Trockenheit“ hat sie fast schon Diamine Oxblood/Syrah Qualität. Ok, nicht ganz, aber kommt schon sehr in diese Richtung.



Fazit:

Abschließen kann man also nur festhalten, es sind rundweg solide und hochwertige Standard/Alltags Tinten, die den Vergleich mit namhafteren Produkten nicht scheuen brauchen.

Qualitativ jedenfalls sin sie überzeugend und lassen keine Wünsche offen.
Natürlich richtet sich das immer nach dem persönlichen Befinden und dem gewünschten Einsatzgebiet.
Wer aber gute tinten für den Alltag, Schule, Büro oder Beruf allgemein sucht, der sollte diesen durchaus mal eine Chance geben. Vielleicht überzeugt sie doch den einen oder anderen.

Mich jedenfalls konnten sie überzeugen und sind schon seit längerem bei mir im fast täglichen Gebrauch im Einsatz, da, wo ich bessere, schönere oder wertigere Tinten nicht unbedingt verwenden möchte.
Anders gesagt: Kein Behördenformular, kein Brief an Behörden oder Institutionen ist mir das Ausfüllen/Schreiben mit Tinten von Pilot Iroshizuku oder Ferris Wheel Press etc. wert.

Und damit endet diese Vorstellung...


Liebe Grüße
SteamDevil



P.S.
Das entsprechende Video dazu findet Ihr hier:
Hero Inks Shanghai - Plus AliExpress Erklärung
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
dass 4 von 6 Personen
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

SteamDevil hat geschrieben:
21.02.2024 13:59
... Die Qualität ist überraschend gut ...
Na ja, ich würde die Chinesen mal nicht unterschätzen, die lagen in den vergangenen 2000 Jahren 1500 deutlich vorne.
Aber da steht ja alles chinesisch drauf. :o :)

V.G.
Thomas
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SteamDevil
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Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von SteamDevil »

Thom hat geschrieben:
21.02.2024 20:26
die lagen in den vergangenen 2000 Jahren 1500 deutlich vorne.
Dennoch bin ich angesichts des Preises immer wieder erstaunt.
Vor allem, wenn ich den Vergleich zwischen einer 30ml Faber-Castell für 4,- € und der 50ml Hero für 3,80 € ziehe, bei der eine Hero aber auch in der Leistung deutlich besser abschneidet.
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
dass 4 von 6 Personen
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

SteamDevil hat geschrieben:
21.02.2024 20:35
... Dennoch bin ich angesichts des Preises immer wieder erstaunt.
Vor allem, wenn ich den Vergleich zwischen einer 30ml Faber-Castell für 4,- € und der 50ml Hero für 3,80 € ziehe, bei der eine Hero aber auch in der Leistung deutlich besser abschneidet.
Die chinesische Tusche war berühmt wegen ihrer Qualität. Und da haben sie die beste Qualität noch nichtmal exportiert, sondern selbst verwendet.

V.G.
Thomas
Edgar

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Edgar »

Thom hat geschrieben:
21.02.2024 21:33
SteamDevil hat geschrieben:
21.02.2024 20:35
... Dennoch bin ich angesichts des Preises immer wieder erstaunt.
Vor allem, wenn ich den Vergleich zwischen einer 30ml Faber-Castell für 4,- € und der 50ml Hero für 3,80 € ziehe, bei der eine Hero aber auch in der Leistung deutlich besser abschneidet.
Die chinesische Tusche war berühmt wegen ihrer Qualität. Und da haben sie die beste Qualität noch nichtmal exportiert, sondern selbst verwendet.

V.G.
Thomas
Vielen Dank für Deine ausführliche, sehr informative Begutachtung dieser Standardtinten, die ich gerne las.

Die Blau-Schwarz finde ich farblich gut. Sie scheint etwas intensiver blau zu sein, als etwa Pelikan 4001 Blau-Schwarz.

Die Leistung einer Tinte kann allerdings auch darin bestehen, schnell zu trocknen. Deshalb schätze ich die 4001 sehr und ebenso wegen ihrem EG-Anteil. Faber-Castell schwarz verwende ich wie etwa Schneider schwarz nicht so oft, aber gerne mit F-M-Federn. Diese trocknen ebenfalls schnell und sind doch auf recht vielen Papieren unkompliziert und relativ beständig. Preislich habe ich dafür keine 3 € pro Glas bzw. bei Schneider für 30 Patronen ausgeben müssen. Deshalb sehe ich den Preisvorteil bei Deinen Tinten hier nicht unbedingt.
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

Edgar hat geschrieben:
21.02.2024 23:18
... Die Leistung einer Tinte kann allerdings auch darin bestehen, schnell zu trocknen. ...
Die Tinte sollte eigentlich alles können. Schnell trocknen auf dem Papier und langsam an der Feder und gleichzeitig nicht ausfransen. Beständig sein (wenn sie nicht für Schulkinder ist) und den Füller nicht vekleben und gleichzeitig farblich ansprechend. Es ist überraschend, dass sowas überhaupt geht, aber nicht, dass die Chinesen das können. :)

V.G.
Thomas
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

Ich bin gerade wieder am nachtbläuen. :) Was unklar bei diesen Chinatinten ist, das ist die Konservierung. Es ist gut möglich, dass sie nicht den aktuellen EU-Richtlinien für Kennzeichnungspflicht entspricht, aber die ortsansässigen Tinten von vor 15 Jahren machen das auch nicht mehr.

V.G.
Thomas
buchfan
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Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von buchfan »

Mich würde interessieren, ob die Tinten einen Eigengeruch haben. Viele Tinten von Sailor z. B. riechen muffig, das ist für mich nichts.
lg
mecki
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SteamDevil
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Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von SteamDevil »

Sodale...
Jetzt komm ich endlich wieder zum antworten auf all die Fragen.
Sorry für die "Verspätung", aber ich nutze es gerade massiv aus seit ein paar Tagen wieder so richtig gut durchschlafen zu können und nicht so intervallartig.

Ok, hier die Antworten bzw. aktuelle Berichtigungen:
Edgar hat geschrieben:
21.02.2024 23:18
Die Blau-Schwarz finde ich farblich gut. Sie scheint etwas intensiver blau zu sein, als etwa Pelikan 4001 Blau-Schwarz.
Hierzu habe ich die Abstriche noch mal unter "normalem Tageslicht fotografiert. Leider ist es so, daß die Aufnahmen, welche ich aus meinem Video herangezogen habe, unter LED Licht in der Fotobox gemacht sind und diese wohl die Farben vor allem bei Blau und Rot etwas im Spektrum verschoben werden.
Das Rot geht deutlich sehr in ein Pink/Magenta und das Blau wird ebenfalls wesentlich bläulicher und heller dargestellt.

Also, hier die Tageslicht-Aufnahmen, bei denen das Licht quasi von "Oben" durchs Fenster auf das Papier fällt:
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Damit haben wir jetzt auch eine deutlich realistischere Darstellung der Farben, auch wenn die jetzt wegen des diesigen Wetters und dem gestreuten Licht etwas verwaschen wirken.
buchfan hat geschrieben:
22.02.2024 13:24
Was unklar bei diesen Chinatinten ist, das ist die Konservierung.
Bei den Hero Tinten kann ich nichts negatives vermelden.
In Sachen Haltbarkeit im Glas (Lagerfähigkeit) kann ich nicht klage.
Eines der bereits verbrauchten Gläser stand gefühlte Ewigkeiten bei mir rum und zeigte keinerlei negative Veränderungen oder Ausfälle.
Ganz im Gegensatz zu der "Dux Black 404" (ebenfalls China), die anfangs noch fett schwarz im Abstrich war. Nach gut 2 Jahren stehen wurde die im Abstrich zu einer Art "Kack-Braun" und völlig unzumutbar.
buchfan hat geschrieben:
22.02.2024 13:24
Mich würde interessieren, ob die Tinten einen Eigengeruch haben. Viele Tinten von Sailor z. B. riechen muffig, das ist für mich nichts.
Ja, sie hat einen leichten Eigengeruch.
Der ist aber nicht "muffig" sondern geht eher in die Richtung des Geruchs von chinesischer Zeichen-/Kalligraphietusche.
Vielleicht kennt der/die eine oder andere den Geruch von diesen Tusche-Blöcken, die man erst zerreiben und dann mit Wasser vermengen muß.
In etwa diesen Geruch - in schwächerer Form - haben diese Tinten. Am stärksten vorhanden bei der Black 204.
Aber als unangenehm empfinde ich diesen Geruch, den man beim Schreiben mit Füllhalter gar nicht erst wahr nimmt, so gar nicht.
Man nimmt ihn erst dann wahr, wenn man z.B. über längere Zeit mit einer Glasfeder schreibt und dabei das Tintenglas über längere Zeit geöffnet ist.
Edgar hat geschrieben:
21.02.2024 23:18
Die Leistung einer Tinte kann allerdings auch darin bestehen, schnell zu trocknen. Deshalb schätze ich die 4001 sehr und ebenso wegen ihrem EG-Anteil. Faber-Castell schwarz verwende ich wie etwa Schneider schwarz nicht so oft, aber gerne mit F-M-Federn. Diese trocknen ebenfalls schnell und sind doch auf recht vielen Papieren unkompliziert und relativ beständig. Preislich habe ich dafür keine 3 € pro Glas bzw. bei Schneider für 30 Patronen ausgeben müssen. Deshalb sehe ich den Preisvorteil bei Deinen Tinten hier nicht unbedingt.
Nun, hinsichtlich "Preisvorteil" gebe ich zu beachten, die Pelikan 4001 liegt bei ca. 3,- € für 30ml, wo hingegen die Hero für 3,80 € 50ml Inhalt hat.
Die Hero kostet damit pro 10ml 0,76 € entgegen der Pelikan mit ca. 1,- €. Grob gesagt also eine Ersparnis von 25%.
Ok, wir reden immer noch über Cent-Beträge, aber in der Masse summieren die sich schon mal gerne... 8-)

Zur Trocknungszeit halte ich zugute, ich habe mit der Glasfeder auch relativ dick aufgetragen, was bei normalen Federn jetzt nicht so der Usus wäre. Auch der sehr dicke Auftrag mit den Wattestäbchen tut das seinen Teil dazu.
Lediglich die Black 204 könnte auch im normalen Gebrauch etwas länger als üblich zum trocknen brauchen.

Hinsichtlich Beständigkeit kann ich aber zur Black 204 im besonderen, aber auch zur Blue-Black 202 sagen, diese sind doch sehr Wasserresistent und sind nach 5-minütigem Wasserbad noch immer perfekt lesbar. Die Black 204 noch deutlich mehr als die Blue-Black 202, von der sich geringfügig etwas vom Blau-Anteil verflüchtigt.


Soweit mal meine Nachträge.
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
dass 4 von 6 Personen
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

SteamDevil hat geschrieben:
22.02.2024 14:49
buchfan hat geschrieben:
22.02.2024 13:24
Was unklar bei diesen Chinatinten ist, das ist die Konservierung.
Bei den Hero Tinten kann ich nichts negatives vermelden.
In Sachen Haltbarkeit im Glas (Lagerfähigkeit) kann ich nicht klage.
Eines der bereits verbrauchten Gläser stand gefühlte Ewigkeiten bei mir rum und zeigte keinerlei negative Veränderungen oder Ausfälle.
Das war gar nicht buchfan, sondern ich. Es geht dabei nicht um die Haltbarkeit, sondern um die verwendeten Konservierungsstoffe in der jeweiligen Konzentration.

V.G.
Thomas
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Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von SteamDevil »

Thom hat geschrieben:
24.02.2024 11:35
Das war gar nicht buchfan, sondern ich. Es geht dabei nicht um die Haltbarkeit, sondern um die verwendeten Konservierungsstoffe in der jeweiligen Konzentration.
Ok, dann hab ich das etwas falsch verstanden hinsichtlich Konservierungsstoffe. Ich dachte es geht um die Haltbarkeit an sich.
Hinsichtlich der Inhaltstoffe und den Konzentrationen habe ich leider auch keinen Plan.
Jedenfalls habe ich keinerlei negative Auswirkungen auf die Füllhalter, das Papier oder gar mich als (bedingt) lebenden Organismus festgestellt. ;)
Das "Institut für nicht abgeschlossene Forschungsstudien" hat festgestellt,
dass 4 von 6 Personen
Thom

Re: Hero Inks Shanghai - 4 Tinten im review

Beitrag von Thom »

SteamDevil hat geschrieben:
24.02.2024 13:32
... Jedenfalls habe ich keinerlei negative Auswirkungen auf die Füllhalter, das Papier oder gar mich als (bedingt) lebenden Organismus festgestellt. ;)
Das geht um Kontaktallergien. Ich denke bei Tinten macht das nichts, aber die Stiftung Warentest ist anderer Meinung, die machen ihre Bewertungen da auch meistens im Hinblick auf Schulkinder. Es gibt aber eine Ausnahme, das sind Leute, die bereits eine Kontaktallergie auf Chlormethylisothiazolinon haben. Bei so konservierten Kosmetika ist das was völlig anderes, die sollte man sich nur mit Handschuhen in's Gesicht spachteln.Bild

V.G.
Thomas
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