Montblanc LE Blau Gustav Klimt
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Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Hallo zusammen,
hier kommt auch ein erster Eindruck von der LE Tinte Gustav Klimt:
Es handelt sich um ein dunkles Ultramarin, was nicht die dunkle Version von IKB (International Klein Blue), wie die Schachtel nahelegt. Aber MB Schachteln waren nie zuverlässig in dieser Hinsicht. Der Ton ist kein pures Ultrmarin wie das IKB, weil er leichte Farbnuancen hat. Ich bin auf IKB und seine Varianten irgendwie fokussiert, es ist für mich eine ganz besondere Farbe. Jedenfalls passt der Ton in Klimts Farbpalette von Blau, Gold, Rosa, Weiß u.ä.
Bei den Nuancen bin ich nicht ganz sicher. In nassem Zustand und beim Schreiben hat die Tinte durchaus einen Petroleum-Stich, der nach dem Trocknen verschwindet. (Erinnert mich an MB Glacier, etwas was mich seinerzeit ganz wuschig machte, aber irgendwie auch stimmig war: grünliches Gletscherwasser…)
Bei der Klimt LE ist das ein leichter grünschwarzer Stich, der sich durch das Trocknen größtenteils verflüchtigt und v.a. das Schwarz neben dem Ultramarin verbleibt. Mit der Kamera lässt sich das schwerlich einfangen, aber wenn man mit einer B Feder schreibt, sieht man diese Nuance von Petroleum auch in trockenem Zustand an den helleren Stellen. Aber urteilt selbst..
Habe 3 Aufnahmeserien gemacht, um annähernd ein WYSIWYG bei der Tinte zu erreichen. Meine Kamera war etwas hypnotisiert von der Farbe und lieferte ständig unpassende Ergebnisse. Das Papier ist Clairefobtaine velouté weiß, aber ich habe nicht drauf geachtet, dass auch dessen Farbe präzise wiedergegeben ist.
Enjoy,
Todor
hier kommt auch ein erster Eindruck von der LE Tinte Gustav Klimt:
Es handelt sich um ein dunkles Ultramarin, was nicht die dunkle Version von IKB (International Klein Blue), wie die Schachtel nahelegt. Aber MB Schachteln waren nie zuverlässig in dieser Hinsicht. Der Ton ist kein pures Ultrmarin wie das IKB, weil er leichte Farbnuancen hat. Ich bin auf IKB und seine Varianten irgendwie fokussiert, es ist für mich eine ganz besondere Farbe. Jedenfalls passt der Ton in Klimts Farbpalette von Blau, Gold, Rosa, Weiß u.ä.
Bei den Nuancen bin ich nicht ganz sicher. In nassem Zustand und beim Schreiben hat die Tinte durchaus einen Petroleum-Stich, der nach dem Trocknen verschwindet. (Erinnert mich an MB Glacier, etwas was mich seinerzeit ganz wuschig machte, aber irgendwie auch stimmig war: grünliches Gletscherwasser…)
Bei der Klimt LE ist das ein leichter grünschwarzer Stich, der sich durch das Trocknen größtenteils verflüchtigt und v.a. das Schwarz neben dem Ultramarin verbleibt. Mit der Kamera lässt sich das schwerlich einfangen, aber wenn man mit einer B Feder schreibt, sieht man diese Nuance von Petroleum auch in trockenem Zustand an den helleren Stellen. Aber urteilt selbst..
Habe 3 Aufnahmeserien gemacht, um annähernd ein WYSIWYG bei der Tinte zu erreichen. Meine Kamera war etwas hypnotisiert von der Farbe und lieferte ständig unpassende Ergebnisse. Das Papier ist Clairefobtaine velouté weiß, aber ich habe nicht drauf geachtet, dass auch dessen Farbe präzise wiedergegeben ist.
Enjoy,
Todor
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- IMG_7951.jpeg (303.21 KiB) 907 mal betrachtet
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Volle Zustimmung. Meine erste Begegnung mit dem Blau von Yves Klein muss so in den späten 60igern gewesen sein, und zwar in einem meiner Lieblingsopernhäuser, dem Musiktheater im Revier. Sehr große, blaue Wandreliefs, auf die ich bei jedem Opernbesuch schaue.
Und mit diesem Blau stimmt der Farbton der Tinte auch mMn nicht vollständig überein.
Und danke für den ersten Eindruck.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Bei der großen Anzahl blauer Tinten, die Montblanc in den letzten Jahren herausgebracht hat, stellt sich für mich die Frage, ob die Klimt dennoch eine Lücke füllt. Zumindest beim Blättern in meinen Tintenbüchern habe ich keine blaue Tinte gefunden, die als Doppelgängerin oder gar Dublette infrage kommt. Und auch keine mit diesem ausgeprägten Shading.
Schöne Tinte.
Schöne Tinte.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Diamine Oxford Blue kommt vielleicht in die Nähe.
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... ew/page/2/
Gruß
Knut
Knut
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Oha! Deine Tintenbücher sind eine Referenz und nicht mit meinen sehr feststehenden Vorlieben. Umso überraschender, dass nicht auf Anhieb ein paar Zwillinge zu erkennen sind.
Ich hab schon länger kein Blau von Montblanc geholt, das letzte waren 3 Flaschen JFK Navy Blue, was ein sehr gediegener Ton ist. Und ohne ein ausführliches Chromatogram gemacht zu haben, auf einem nassen Papiertuch zersetzt sich JFK nicht im Gegensatz zu vielen Tönen, die als Mischung kreiert werden.
Bei Klimt freunde ich mich langsam mit dem verschwindenden Petroleum-Stich an, es gefällt mir, dass er in trockenem Zustand auf dem Papier dem satten Blau weicht.
Das IKB ist ein pures, intensives Blau, das einen fast hypnotisiert. Klein hat viel dran gearbeitet, die Farbe selbst zu befreien und in reiner Form zu bringen, daher ist es nicht verwunderlich, dass IKB eine gewisse Tiefenwirkung hat — selbst auf einer planen Oberfläche aufgetragen. Hier in Frankfurt gibt es an mehreren Stellen in der Stadt Skulpturen, die mit IKB überzogen sind und sie wirken wie ein Raumriss. Ich bin immer wieder fasziniert..
Gebe dir Recht, das Klimt Blau entspricht nicht einer graduellen IKB-Schattierung. Es hat einen leichten Petroleum-Stich, was dem Konzept des IKB widerspricht.
Ich hab schon länger kein Blau von Montblanc geholt, das letzte waren 3 Flaschen JFK Navy Blue, was ein sehr gediegener Ton ist. Und ohne ein ausführliches Chromatogram gemacht zu haben, auf einem nassen Papiertuch zersetzt sich JFK nicht im Gegensatz zu vielen Tönen, die als Mischung kreiert werden.
Bei Klimt freunde ich mich langsam mit dem verschwindenden Petroleum-Stich an, es gefällt mir, dass er in trockenem Zustand auf dem Papier dem satten Blau weicht.
Dann hast du das noch zu Zeiten kennengelernt, als Klein noch als gegenwärtig präsent war. In den 60ern war ich nur sagen wir eine selbstbewusste Eizellevanni52 hat geschrieben: ↑30.04.2024 20:28Volle Zustimmung. Meine erste Begegnung mit dem Blau von Yves Klein muss so in den späten 60igern gewesen sein, und zwar in einem meiner Lieblingsopernhäuser, dem Musiktheater im Revier. Sehr große, blaue Wandreliefs, auf die ich bei jedem Opernbesuch schaue.
Und mit diesem Blau stimmt der Farbton der Tinte auch mMn nicht vollständig überein.
Das IKB ist ein pures, intensives Blau, das einen fast hypnotisiert. Klein hat viel dran gearbeitet, die Farbe selbst zu befreien und in reiner Form zu bringen, daher ist es nicht verwunderlich, dass IKB eine gewisse Tiefenwirkung hat — selbst auf einer planen Oberfläche aufgetragen. Hier in Frankfurt gibt es an mehreren Stellen in der Stadt Skulpturen, die mit IKB überzogen sind und sie wirken wie ein Raumriss. Ich bin immer wieder fasziniert..
Gebe dir Recht, das Klimt Blau entspricht nicht einer graduellen IKB-Schattierung. Es hat einen leichten Petroleum-Stich, was dem Konzept des IKB widerspricht.
Oxford Blue habe ich hier im Schrank, es kommt dem Klimt nah, ist aber kein Zwilling.Pen-Tagon hat geschrieben: ↑01.05.2024 19:40Diamine Oxford Blue kommt vielleicht in die Nähe.
https://www.fountainpennetwork.com/foru ... ew/page/2/
Zuletzt geändert von Todor am 01.05.2024 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
"None of us can have as many virtues as the fountain-pen, or half its cussedness; but we can try." — Mark Twain
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
MMn fehlt der Oxford Blue die Petrolnote der Klimt.
(Und beim Blättern in den Tintenbüchern habe ich erst einmal die ca. 20 weiteren blauen Montblanctinten in den Vergleich miteinbezogen. Habe mich da unklar ausgedrückt).
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Ist das Klimt Blau wasserfest?
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Nein, wie alle Standard-Tinten.
"None of us can have as many virtues as the fountain-pen, or half its cussedness; but we can try." — Mark Twain
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Die Midnight Blue ist aber nah dran. Das würde mir ja reichen
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Da musst du zu Noodler‘s greifen oder zu Platinum, sie haben viel blau.
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Mal ein Blick auf zwei weitere Vergleichstinten, die Montblanc Petrol Blue und die Montblanc Leo Tolstoy.
Wie schon gesagt, kommt die Klimt nicht wirklich nah an eine meiner blauen Montblanctinten heran. Dann zumindest die beiden, die am nächsten herankommen, und hier liegt die Klimt mMn dazwischen. Die Petrol Blue mit einem stärkeren und die Tolstoy mit einem schwächeren Petrolstich.
Und beide gehören auch zu den blauen Montblanctinten mit einem überdurchschnittlichen Shading, so wie die Klimt.
Wie schon gesagt, kommt die Klimt nicht wirklich nah an eine meiner blauen Montblanctinten heran. Dann zumindest die beiden, die am nächsten herankommen, und hier liegt die Klimt mMn dazwischen. Die Petrol Blue mit einem stärkeren und die Tolstoy mit einem schwächeren Petrolstich.
Und beide gehören auch zu den blauen Montblanctinten mit einem überdurchschnittlichen Shading, so wie die Klimt.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Ich bitte freundlich beim Vergleich die zu vergleichenden Tinten auf einem Foto zu haben.
Das wäre toll. Und erlaubt mir einen einfacheren und eher vergleichbaren Überblick.
Ganz freundlich gemeint. Eine Bitte.
Danke
Das wäre toll. Und erlaubt mir einen einfacheren und eher vergleichbaren Überblick.
Ganz freundlich gemeint. Eine Bitte.
Danke
LG
Stefan
Stefan
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Eine sehr schöne Tinte, von der ich hier mal einen Eindruck ergänze. Als Vergleichstinte hatte ich die JFK nicht unbedingt im Blick, da mMn die Petrolnote fehlt:
An einer anderen Stelle hattest Du im Zusammenhang mit der Klimt die MB Glacier Blue erwähnt, auch eine außergewöhnlich schöne Tinte. Die sich mal mittelblau ohne Einschlag zeigt, aber auch mal einen Hauch von Petrol mitbringt. Ich finde gerade eine Schriftprobe der Glacier zwischen Blau-Blau und Grau-Blau:
In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf die Rezeptur der Glacier interessant, bei der zwei farbliche Gegenspieler verwendet werden:
In meiner Schriftprobe ergibt sich offensichtlich ein Patt.
Und dann wurde etwas weiter oben noch die Montblanc Midnight Blue vorgeschlagen, auch dazu ein Eindruck:
Und auch hier fehlt mir ein petroliger Einschlag.
LG
Heinrich
Heinrich
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Absolut richtig, die JFK Navy Blue hat keinen Petroleum-Stich. Erwähnt hatte ich sie in dem Kontext, dass ich sehr dunkle blaue Tinten bevorzuge (evtl. etwas graustichig aber möglichst nicht einfach schwarz + gemischt). Anders als die Glacier zerfällt diese nicht in Gegenspieler-Töne, sondern besteht schlicht aus dunklem Blau, weshalb ich sie zu den „puren Tinten“ zähle, wie ich sie nenne.
Heinrich, danke für die vielen guten Gegenüberstellungen! Das ist für das Forum eine gute Orientierung und Analyse.
Viele Grüße
Todor
"None of us can have as many virtues as the fountain-pen, or half its cussedness; but we can try." — Mark Twain
Re: Montblanc LE Blau Gustav Klimt
Eine Probe (lieben Dank Todor) gibt mir die Gelegenheit, etwas mit der Montblanc Klimt rumzuspielen.
Zunächst einmal zum Thema Sheen, und es zeigt sich, das dieser Effekt nur bei einem sehr großzügigen Tintenauftrag erreicht werden kann:
Im Schriftbild kann ich nichts dazu erkennen, auch nicht bei den langsam aufgetragenen Druckbuchstaben aus dem nassen MB 146 M.
Das Shading gefällt mir bei der Stubfeder am besten.
Zur Überprüfung der Wasserresistenz:
Die Briefträgermethode ergibt eine nicht mehr ausreichende Lesbarkeit. Alle Farbstoffe werden gelöst und weggespült, und deshalb wird bei der Chromatographie ein anderes Laufmittel als Wasser eingesetzt, und zwar eine Mischung aus Ethanol, Essigsäure, Propanol-2 und Aqua kraneberger.
Die Kombination aus Violett und Türkis kommt mir irgendwie bekannt vor, hatten wir schon bei der Montblanc Glacier Blue, bei der Klimt aber mit einem anderen Verhältnis, offensichtlich mit einem höheren Anteil an Türkis.
Klasse Tinte.
Zunächst einmal zum Thema Sheen, und es zeigt sich, das dieser Effekt nur bei einem sehr großzügigen Tintenauftrag erreicht werden kann:
Im Schriftbild kann ich nichts dazu erkennen, auch nicht bei den langsam aufgetragenen Druckbuchstaben aus dem nassen MB 146 M.
Das Shading gefällt mir bei der Stubfeder am besten.
Zur Überprüfung der Wasserresistenz:
Die Briefträgermethode ergibt eine nicht mehr ausreichende Lesbarkeit. Alle Farbstoffe werden gelöst und weggespült, und deshalb wird bei der Chromatographie ein anderes Laufmittel als Wasser eingesetzt, und zwar eine Mischung aus Ethanol, Essigsäure, Propanol-2 und Aqua kraneberger.
Die Kombination aus Violett und Türkis kommt mir irgendwie bekannt vor, hatten wir schon bei der Montblanc Glacier Blue, bei der Klimt aber mit einem anderen Verhältnis, offensichtlich mit einem höheren Anteil an Türkis.
Klasse Tinte.
LG
Heinrich
Heinrich