Scribo Rosso Melograno
Verfasst: 02.05.2024 2:21
Bei meiner Rottintensuche für einen speziellen Stift hat der Weg mich just zu einem Rot geführt, das im Forum noch nicht vertreten ist. So stelle ich's denn mal vor:
Scribo Rosso Melograno.
Klecks: Rot ohne Farbspiel, bis auf den etwas dunkleren Rand. Kein Reinrot, sondern leicht abgedunkelt.
Mehr Gekleckse: Hier zeigt sich, dass Pink drinsteckt ("melograno" halt, Granatapfel), vor allem da, wo die Tinte dünn aufgetragen ist. Und man erkennt ein wenig schwärzlich-tiefweinroten Sheen. Beim Klecksen fürchtete ich schon, es könne sich um einen extratrockenen Saft handeln, denn ich habe wahrlich schon lauffreudigere Tintentropfen gesehen, diese hier behielten auch beim Bewegen des Blattes lange ihre kugelige Form. Aber das hat sich beim Schreiben nicht bestätigt, die Tinte fließt gut (jedoch nicht ausgeprägt "nass").
Schrift: Unten auf dem Blatt liegt das "Zielobjekt"
meiner Rot-Suche, ein Pelikan M320 Ruby-Red mit IF-Feder. Die kann "reverse", das nutze ich für superklitzekleine Notizen gerne; also musste auch ein "Reverse"-Eindruck mit rein. Wiederum: Bei dünnem Auftrag mutiert das Rot zu sanftem Pinkrot/ Rotpink.
Um die Tinte besser kennenzulernen, kam eine 1,1-Stub-Feder dazu. Nass schreibend, mit entsprechend sattem Farbergebnis.
Wasserfest ist dieses Rot ganz und gar nicht, es schwimmt vollständig davon.
Unauffällige Trocknungszeit (exakt gestoppt habe ich sie daher nicht exakt).
Exzellente Randschärfe auf Rhodia-Papier: Ergänzend ein paar schnell hingeschriebene Zeilen auf Tomoe River (jaja, ohne Linienblatt, man vergebe mir bitte
): Auch hier perfekte Randschärfe und nicht zu lange Trocknungszeit.
Keinerlei Durchschlagen auf beiden Papieren.
Kein Durchscheinen auf Rhodia, beim Sanzen TR nur im Rahmen dessen, was bei diesem dünnen Papier jede farbkräftige Tinte verursacht.
Und was passiert auf 08/15-Kopierpapier? Sieht auch passabel aus. Wird freilich ein Spürchen fransig und auch etwas rückseitenfordernd. Beides aber sehr moderat.
Tinten mit Pink-Stich hatte ich zunächst gar nicht auf dem Zettel, das sind oft Schreihälse; aber diese - gedecktere - Nuance hier gefällt mir gut
.
Noch ein Wort zu Kosten & Gebinde.
Scribo hat sich mit seinen Füllern von Anfang an entschlossen in die Oberklasse begeben. Traumhafte Federn, schöne Materialien, sorgsame Gestaltung (leider nix für meineeine, mit der harschen Stufe zwischen Schaft und Griffstück kann ich nicht
...) - und hohe Preise. Letzteres gilt für die Tinten nicht. Vergleicht man 100ml-Preise, bewegt sich Scribo etwa in der Liga von MB (Standardtinten), GvFC oder Aurora, etwas unter den Pelikan-Edelsteinen, deutlicher unter den Iroshizukus. MB-Sondereditionen oder Caran d'Ache-Tinten kosten doppelt so viel; für Standard-Diamines oder 4001er hingegen muss man weniger als die Hälfte berappen. Sagen wir mal: Preise im oberen Mittelklasse-Niveau. Für Tintenfreaks sicher akzeptabel.
Ob das auch fürs Behältnis gilt? Ein schwergewichtiger Glasklotz, fast waffenscheinpflichtig (möge es nie einem Choleriker, der gern mal mit Gegenständen schmeißt, in die Hand fallen!). Flach, ergo unpraktisch. Und vor allem mit gewaltigem Fassungsvermögen: 90 ml, das ist 'ne Ansage. Ok, es gibt ja Leute, die bevorzugt mit BBB-Federn schreiben...
Egal: Schön ist diese Rote allemal
. (Danke, Kerstin, für die Probe.)
Scribo Rosso Melograno.
Klecks: Rot ohne Farbspiel, bis auf den etwas dunkleren Rand. Kein Reinrot, sondern leicht abgedunkelt.
Mehr Gekleckse: Hier zeigt sich, dass Pink drinsteckt ("melograno" halt, Granatapfel), vor allem da, wo die Tinte dünn aufgetragen ist. Und man erkennt ein wenig schwärzlich-tiefweinroten Sheen. Beim Klecksen fürchtete ich schon, es könne sich um einen extratrockenen Saft handeln, denn ich habe wahrlich schon lauffreudigere Tintentropfen gesehen, diese hier behielten auch beim Bewegen des Blattes lange ihre kugelige Form. Aber das hat sich beim Schreiben nicht bestätigt, die Tinte fließt gut (jedoch nicht ausgeprägt "nass").
Schrift: Unten auf dem Blatt liegt das "Zielobjekt"

Um die Tinte besser kennenzulernen, kam eine 1,1-Stub-Feder dazu. Nass schreibend, mit entsprechend sattem Farbergebnis.
Wasserfest ist dieses Rot ganz und gar nicht, es schwimmt vollständig davon.
Unauffällige Trocknungszeit (exakt gestoppt habe ich sie daher nicht exakt).
Exzellente Randschärfe auf Rhodia-Papier: Ergänzend ein paar schnell hingeschriebene Zeilen auf Tomoe River (jaja, ohne Linienblatt, man vergebe mir bitte

Keinerlei Durchschlagen auf beiden Papieren.
Kein Durchscheinen auf Rhodia, beim Sanzen TR nur im Rahmen dessen, was bei diesem dünnen Papier jede farbkräftige Tinte verursacht.
Und was passiert auf 08/15-Kopierpapier? Sieht auch passabel aus. Wird freilich ein Spürchen fransig und auch etwas rückseitenfordernd. Beides aber sehr moderat.
Tinten mit Pink-Stich hatte ich zunächst gar nicht auf dem Zettel, das sind oft Schreihälse; aber diese - gedecktere - Nuance hier gefällt mir gut

Noch ein Wort zu Kosten & Gebinde.
Scribo hat sich mit seinen Füllern von Anfang an entschlossen in die Oberklasse begeben. Traumhafte Federn, schöne Materialien, sorgsame Gestaltung (leider nix für meineeine, mit der harschen Stufe zwischen Schaft und Griffstück kann ich nicht

Ob das auch fürs Behältnis gilt? Ein schwergewichtiger Glasklotz, fast waffenscheinpflichtig (möge es nie einem Choleriker, der gern mal mit Gegenständen schmeißt, in die Hand fallen!). Flach, ergo unpraktisch. Und vor allem mit gewaltigem Fassungsvermögen: 90 ml, das ist 'ne Ansage. Ok, es gibt ja Leute, die bevorzugt mit BBB-Federn schreiben...
Egal: Schön ist diese Rote allemal
