Radierbare Füllertinte: Lan Bi Tou Crystal Blue
Verfasst: 26.11.2024 22:54
Ich bin durch Zufall im Forum auf diese Tinte gestoßen und habe sie spontan von einer netten Foristin erworben. Radierbare Tintenroller kennen wohl die meisten - die Firma Pilot hat sie als Frixion-Reihe in vielen verschiedenen Farben auf den Markt gebracht. Die Technik dahinter wird auf dieser Pilot-Seite beschrieben, mehr Details dazu finden Interessierte in dieser Patentschrift.
Für Füller gab es diese Tinten m. W. bislang nur in schrägen Einmalfüllern, aber immer ohne Ersatzpatrone. Als ich jetzt noch einmal gesucht habe, bin ich noch auf Kiwi-Inks aus Kalifornien gestoßen, die damit bereits 2021 herausgekommen sind, aber bislang nur Distributoren in Nordamerika und England haben.
Nun zur Tinte: die kommt aus China, auf dem Etikett des soliden Flakons kann ich nur wenige Zeichen entziffern: Lan Bi Tou als (vermuteter) Hersteller, das Füllvolumen von 50 ml und die Silben re min ke ca. Die mir zugänglichen Übersetzungsprogramme liefern dafür sinngemäß "hitzeempfindlich, kann gelöscht werden". Die Bezeichnung "Crystal Blue" steht da möglicherweise auch irgendwo, ich habe sie einfach dieser Anzeige entnommen. Im Glas leuchtet die Tinte ultramarinblau, und sie scheint stark zu schäumen. Im dafür vorgesehenen MB 147 mit M-Feder fließt sie ausreichend feucht, im Hokoro Dip-Pen kommt sie eher trocken daher. Die Farbe ist ein kräftiges Mittelblau, vergleichbar etwa mit Noodlers Bay State Blue oder Scribo Blu Pop. Sie macht auf allen getesteten Papieren eine gute Figur: kein Ausfransen, kein Durchbluten, allerdings auch kaum Schattierungen. Sie trocknet langsam - frühestens ab 30 Sekunden ist sie wischfest, beim TR 52, Midori und TP iroful dauert es sogar eine ganze Minute. Textmarker und Tintenkiller verschmieren die Buchstaben, die Schrift bleibt aber meist lesbar. Dafür ist sie erfreulich resistent gegen Wassertropfen.
Das Alleinstellungsmerkmal ist das Löschen durch einen Silikon-Radierer. Das klappt bei feuchter wie bei trockener Schrift. Aber niemals geht sie so ganz: es bleibt immer ein leichter "Schatten" zurück. Der stört nur dann nicht, wenn die Stelle wieder überschrieben wird. Ich habe zum Vergleich einen Pilot Frixion und einen Tintenroller von Eberhard Faber dazu genommen - deren Tinte wird tatsächlich unsichtbar. Sicherheitshalber habe ich den Pilot-Radierer auch bei der Füllertinte verwendet - daran liegt es nicht.
Die radierte Stelle lässt sich gut überschreiben, wenn man nicht zu heftig gerieben hat. Papiere mit geringen Grammaturen sind da empfindlicher als schwere.
Fazit: Mir gefällt diese Tinte - der Farbton, der problemlose Einsatz auf allen meinen Papieren, die gezähmte Fließfreudigkeit im überfeuchten MB147, die leichte Reinigung des Füllers. Das Extra ist die Löschbarkeit - dass sie sich nicht komplett wegradieren lässt, ist ein kleiner Wermutstropfen. Dieser Zufallsfund kam aber gerade zur rechten Zeit, um die Auschussquote bei meinen Vokabelkarten deutlich zu senken.
Für Füller gab es diese Tinten m. W. bislang nur in schrägen Einmalfüllern, aber immer ohne Ersatzpatrone. Als ich jetzt noch einmal gesucht habe, bin ich noch auf Kiwi-Inks aus Kalifornien gestoßen, die damit bereits 2021 herausgekommen sind, aber bislang nur Distributoren in Nordamerika und England haben.
Nun zur Tinte: die kommt aus China, auf dem Etikett des soliden Flakons kann ich nur wenige Zeichen entziffern: Lan Bi Tou als (vermuteter) Hersteller, das Füllvolumen von 50 ml und die Silben re min ke ca. Die mir zugänglichen Übersetzungsprogramme liefern dafür sinngemäß "hitzeempfindlich, kann gelöscht werden". Die Bezeichnung "Crystal Blue" steht da möglicherweise auch irgendwo, ich habe sie einfach dieser Anzeige entnommen. Im Glas leuchtet die Tinte ultramarinblau, und sie scheint stark zu schäumen. Im dafür vorgesehenen MB 147 mit M-Feder fließt sie ausreichend feucht, im Hokoro Dip-Pen kommt sie eher trocken daher. Die Farbe ist ein kräftiges Mittelblau, vergleichbar etwa mit Noodlers Bay State Blue oder Scribo Blu Pop. Sie macht auf allen getesteten Papieren eine gute Figur: kein Ausfransen, kein Durchbluten, allerdings auch kaum Schattierungen. Sie trocknet langsam - frühestens ab 30 Sekunden ist sie wischfest, beim TR 52, Midori und TP iroful dauert es sogar eine ganze Minute. Textmarker und Tintenkiller verschmieren die Buchstaben, die Schrift bleibt aber meist lesbar. Dafür ist sie erfreulich resistent gegen Wassertropfen.
Das Alleinstellungsmerkmal ist das Löschen durch einen Silikon-Radierer. Das klappt bei feuchter wie bei trockener Schrift. Aber niemals geht sie so ganz: es bleibt immer ein leichter "Schatten" zurück. Der stört nur dann nicht, wenn die Stelle wieder überschrieben wird. Ich habe zum Vergleich einen Pilot Frixion und einen Tintenroller von Eberhard Faber dazu genommen - deren Tinte wird tatsächlich unsichtbar. Sicherheitshalber habe ich den Pilot-Radierer auch bei der Füllertinte verwendet - daran liegt es nicht.
Die radierte Stelle lässt sich gut überschreiben, wenn man nicht zu heftig gerieben hat. Papiere mit geringen Grammaturen sind da empfindlicher als schwere.
Fazit: Mir gefällt diese Tinte - der Farbton, der problemlose Einsatz auf allen meinen Papieren, die gezähmte Fließfreudigkeit im überfeuchten MB147, die leichte Reinigung des Füllers. Das Extra ist die Löschbarkeit - dass sie sich nicht komplett wegradieren lässt, ist ein kleiner Wermutstropfen. Dieser Zufallsfund kam aber gerade zur rechten Zeit, um die Auschussquote bei meinen Vokabelkarten deutlich zu senken.