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Montblanc Meisterstück Ultra Black

Verfasst: 11.03.2025 14:22
von vanni52
Die Ultra Black ist 2016 als LE herausgekommen, gemeinsam mit gleichnamigen Schreibgeräten.
Wer bei der Ultra Black ein tiefes Schwarz erwartet, wird enttäuscht sein, denn die Tinte ist nicht nur nicht tiefschwarz, sie ist nicht einmal schwarz. Ich sehe ein dunkles Grau, welches sich auf stärker absorbierendem Papier mit einem violetten Einschlag zeigt, und Überraschung, auf dem Tomoe River bei stärkerem Auftrag dagegen mit gerade noch wahrnehmbaren Petrolnoten.
Hat was, insbesondere für Tintennerds, die nicht nur schreiben, sondern gerne auch mal mit der Tinte spielen. Also eher Chameleon Black als Ultra Black. Eine Erklärung hierzu liefert erwartungsgemäß das Chromatogramm.

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Den Tintenfluss sehe ich im Durchschnitt, genauso wie die Sättigung. Auffällig ist der recht matte Farbeindruck, hat vielleicht etwas mit der unterdurchschnittlichen Lubrikation zu tun. Dann zum Wassertest:


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Reicht nicht mal ansatzweise für eine Lesbarkeit aus.
Soweit die schlechten Nachrichten. Denn die Tinte lässt sich, wenn auch mit etwas Aufwand, zu einem Sheeneffekt überreden. Hätte ich bei dem matten Eindruck nicht erwartet.

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Weitere gute Nachrichten sind die Tinteneigenschaften auf unterschiedlichen Papieren, hier bleibt es wie auch schon auf dem Tomoe River dabei, die Tinte zeigt sich randscharf, franst also nicht aus, auch nicht auf dem billigen Kopierpapier.

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Also, mir hat die Tinte Spaß gebracht, und wer eine richtig schwarze Montblanctinte sucht, findet diese z.B. bei der Black Permant.

Re: Montblanc Meisterstück Ultra Black

Verfasst: 11.03.2025 19:02
von vanni52
Als Vergleichstinten zur Ultra Black bieten sich die beiden anderen bisher bei Montblanc herausgegebenen schwarzen Farbstofftinten an, die Black und die Mystery Black. Beides sind Standardtinten, wobei die Black 2010 von der Mystery Black abgelöst wurde.

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Die Black wird wie schon die Ultra Black auf Tomoe River Papier getestet, allerdings hier aus der deutlich nasseren B-Feder des Montblanc Heritage 1912. Unter diesen Bedingungen zeigt sich die Black mit einem Schwarz, bei dem ein violetter Einschlag nur zu erahnen ist.
Fällt der Tintenauftrag weniger großzügig aus, lässt sich der violette Einschlag entsprechend deutlicher nachvollziehen.

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Dann zur Mystery Black.

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Auch die Mystery Black mit einem violetten Einschlag, vergleichbar mit dem der Black und der Ultra Black.

Zur Frage, wie weit sich diese drei Tinten unterscheiden oder ob sie sich überhaupt unterscheiden, der Blick auf die Chromatogramme.
Im Chromatogramm der Ultra Black (weiter oben im ersten Beitrag) sind drei Farbstoffe zu sehen, Rot, Blau und Gelb. Die violetten und grünen Bereiche zeigen Mischfarben.

Zum Chromatogramm der Black:

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Hier sehe ich nur zwei Farbstoffe, Rot und Türkisblau. Keine Spur von Gelb.

Und das Chromatogramm der Mystery Black:


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Hier wie bei der Ultra Black die drei Farbstoffe Rot, Blau und Gelb. Und auch hier Bereiche der Mischfarben Violett und Grün.

Fasst man den Vergleich zusammen, sind vor allem zwei Punkte zu nennen.
Einmal die Änderung der Rezeptur beim Übergang der Montblanc Black zur Montblanc Mystery Black.
Und dann noch die Nähe der Ultra Black zur Mystery Black. Auf Spekulationen in Richtung Doppelgänger/Dubletten möchte ich verzichten, dazu müsste der Vergleich exakter durchgeführt werden, was die quantitativen Aspekte betrifft, und unter identischen Bedingungen.


Neben den drei schwarzen Farbstofftinten gibt es bei Montblanc noch zwei schwarze Rußpigmenttinten, neben der Calligraphy Black noch die Black Permanent. Beide tiefschwarz.
Abschließend noch ein Blick auf die Black Permanent.

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Re: Montblanc Meisterstück Ultra Black

Verfasst: 12.03.2025 8:17
von vanni52
Fehlt noch die fünfte schwarze Montblanctinte, die Calligraphy Black.

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Wie die Permanent Black mit einem tiefen Schwarz, aber im Gegensatz zu dieser mit einer ausreichenden Wasserfestigkeit.