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Die Montblanc Swan Illusion Plume wurde 2018 im Zusammenhang mit dem Füllfederhalter Patron of Art Hommage to Ludwig II herausgegeben. Der Ludwig II, König von Bayern, mit diesem besonderen Faible für den Schwan. Von Hohenschwangau über Neuschwanstein bis hin zum Schwanenritter.
Die Tinte orientiert sich, wie der Name es sagt, an Farbeindrücken von Schwanenfedern.


Schaut vielversprechend aus, da stellt sich die Frage, ob die Tinte diese Farbvielfalt umsetzen kann.

Montblanc gibt "Taupe“ als Farbbezeichnung an, für mich ein helles Braungrau, bei stärkerem Tintenauftrag ein Graubraun.
Jedenfalls ist die Swan Illusion eine interessante Tinte, mit einer unterdurchschnittlichen Sättigung und einem Fließverhalten eher auf der trockneren Seite. Da bietet es sich an, Schreibproben aus einem nassen Füller (Montblanc 145 M) denen aus einer trockneren und breiteren Feder (1.3 Stub) gegenüber zu stellen. Jeweils auf Tomoe River 52.



Bei der oben gestellte Frage zur Farbvielfalt zeigt es sich, dass das Versprechen der Abbildung auf dem Karton nicht eingehalten wird, dennoch präsentiert sich die Tinte mit einem breiten Spektrum, von einem recht dunklen Braun bis zu einem hellen Graubraun mit Anklängen von Gelborange. Und unterwegs sehe ich tatsächlich auch Taupe.

Beim Vergleich der Federn gefällt mir das Schriftbild der 1.3 Stub besser, hier sind die Übergänge der Shadingbereiche harmonischer.
Und in der Vergrößerung finden sich in allen Bereichen scharfe Linienränder mit deutlichen Halo-Effekten, wichtig gerade bei einer Tinte mit unterdurchschnittlichen Werten bei Fluss, Sättigung und Lubrikation. Wichtig auch die ausreichende Lesbarkeit. Und erwartungsgemäß liefert die Swan Illusion keinen Sheeneffekt, auch nicht in den Ausstrichen. Auch die kurze Trocknungszeit von ca. 10 sec passt dazu.
Der Test zur Überprüfung der Wasserresistenz, zu sehen bei der zweiten Schreibprobe, ergibt eine noch ausreichende Lesbarkeit.

Unter dem Strich gehört die Swan Illusion für mich zu den interessanteren LEs, mit klasse Schreibeigenschaften und einem schönen Farbspiel. Dies abschließend noch mal in der Vergrößerung.

Bei einer Tinte mit einer unterdurchschnittlichen Sättigung und einem geringeren Fluss stellt sich die Frage, ob das Schriftbild auf anderen Papieren vergleichbar ist mit dem auf dem Tomoe River.

Zunächst auf dem Leuchtturm 1917 (100g):

Auch hier besser als erwartet, definitiv nicht zu matt oder blass. Dann noch ein stärker absorbierendes Papier:

Auch wenn ein Ausfransen oder gar ein Durchdrücken bei dieser Tinte nicht zu erwarten ist, zeigt das Schriftbild Mängel auf, besser in der Vergrößerung zu sehen:





Die Suche nach Vergleichstinten zunächst bei Montblanc, mögliche Kandidaten mal aufgezählt:


Wirklich nah kommt keine dieser Tinten an die Swan Illusion heran, am nächsten vielleicht noch die Wood & Tobacco Grey oder die Robert Louis Stevenson. Aber auch diese beiden sind immer noch weit von einer Doppelgängerthematik entfernt, die erstgenannte aufgrund einer höheren Sättigung mit einem viel kräftigeren Schriftbild, und bei der Stevenson passt der Farbton für diesen Anspruch einfach nicht.
Was also bedeutet, dass die Swan Illusion eine Lücke füllt.

Vielen Dank, Heinrich, für das Vorstellen der Tinte. Ich muss sagen, das ist bisher die einzige der Montblanc Tinten, die mich wirklich reizt. Sie trifft meinen Farbton und erinnert mich an die Kyo Iro Stone Road of Gion, die ich sehr mag. Aber die Marktpreise, wenn es sie denn überhaupt mal gibt, sind mir dann doch zu viel. Dass sie eher trocken ist beruhigt mich daher etwas. Und ich wusste noch gar nicht, dass sie vom bayrischen König inspiriert ist.

Fritziii hat geschrieben: ↑

11.05.2025 9:17

Sie trifft meinen Farbton und erinnert mich an die Kyo Iro Stone Road of Gion, die ich sehr mag.

Die Stone Road of Gion gehört auch zu meinen Lieblingstinten und da bietet sich ein Vergleich an.


Leider nicht unter gleichen Bedingungen, der Pelikan mit einer B-Feder liefert etwas mehr Tinte als der Montblanc 145 M und die Tomoe River Papiere mit unterschiedlichen Grammaturen und Weißtönen. Immerhin sind die Lichtverhältnisse gleich.

Grundsätzlich ist die Swan Illusion trockener und weniger gesättigt. Sie besitzt einen höheren Grauanteil und einen Hauch von Orange, während die Stone Road of Gion leichte Anklänge von Gelbgrün zeigt.
Die farblichen Unterschiede sieht man deutlicher beim Vergleich der Ausstriche:


Die Struktur der Linien zeigt bei beiden Tinten klare Abgrenzungen, die Swan Illusion darüberhinaus einen ausgeprägteren Halo-Effekt:


Beim Thema Shading sind die Unterschiede zwischen den helleren und dunkleren Bereichen bei der Swan Illusion deutlicher, aber noch nicht zu kontrastreich.
Und obwohl die Swan Illusion heller ist, sehe ich ein komplexeres Farbspiel, begründet durch die Farbrezeptur, die neben dem grauschwarzen Farbstoff noch ein Violettblau zeigt und vor allem dieses leuchtende Gelborange.

Vielen Dank für die Vorstellung meiner Lieblingstinte.
Zu meinem Glück konnte ich mir, zu einem guten Preis, vor zwei Jahren noch einen Vorrat, welcher sicher bis zum Ende reicht, für einen guten Preis sichern. Denn meine Suche nach einer Alternative, oder einem vermeintlichen Doppelgänger, war nicht von Erfolg gekrönt.