Lamy Blau
Verfasst: 05.09.2011 16:32
Hallo an alle Tintenfreunde!
Vorbemerkung:
Grundsätzlich möchte ich vorausschicken, dass bei diesem wie bei allen anderen Tintentests, die ich noch zu erstellen beabsichtige, für meine verwendeten Füller gilt, dass ich ein Fan von ziemlich nassen Füllern bin. Das heißt, dass ich für meine Tests solche Füller ausgewählt habe, die in den verschiedenen Federbreiten einen recht hohen Tintenfluss von Haus aus mitbringen. Wer nun also eher einen mäßigen Tintenfluss im Füller schätzt, der muss sich die Farben halt dementsprechend blasser vorstellen.
Desweiteren schicke ich voraus, dass ich die gleiche Schriftprobe auf zwei verschiedenen Papieren gemacht habe, die ich selbst standardmäßig verwende: Zum Einen auf dem Papier des Druckerherstellers HP: "Bright White Inkjet" mit einer Grammatur von 90g/qm. Dieses zeichnet sich aus durch eine geglättete (und wahrscheinlich beschichtete/behandelte) Oberfläche, auf der es jedoch zu einer längeren Trocknungsdauer kommt (wie man das z. B. auch vom Clairefontaine Velouté-Papier kennt), weil die Tinte nicht so tief eindringen kann.
Zum Anderen noch auf dem "Excellence" von Inapa tecno, 80 g/qm. Dies ist wiederum ein Papier, das Tinte sehr gut aufnimmt, was als Konsequenz eine leichte Tendenz zum Verlaufen und Ausfransen mit sich bringt.
Besprechung:
Gebindegröße und -preis, Verfügbarkeit:
Die Lamy Blau gibt es in zwei Glasgrößen: 30ml zu 3 bis 3,50 € (100ml=10 bis 11,67 €) und 50ml zu 5,40 bis 5,95 € (100ml=10,80 bis 11,90 €); daneben noch die Patronen im 5er-Pack für 1,50 bis 2 €. Die Tinte ist im Grunde überall erhältlich, ich würde sagen, dass die Verbreitung inzwischen fast so wie bei Pelikan Glastinte sein dürfte; daneben noch online. Zum Glas selbst noch eine Bemerkung: Beide Glasgrößen weisen einen 'Resttintensammler' auf, das heißt: Eine Vertiefung, die dazu dienen soll, möglichst bis zum Schluss Tinte aus dem Glas aufnehmen zu können. Der 'Tintenbrunnen' ist dann zwar mit einem ummantelnden Plastikfuß erkauft; ich finde aber, dass es sich um das intelligenteste Tintenglas aus deutscher Produktion handelt. Ich verwende gerne leere Gläser, um andere Tinten hineinzufüllen, damit man Füller besser nachfüllen kann.
Tintenfluss:
Die Lamy Blau gehört auch nicht unbedingt zu den auffallend stark saturierten Tinten. Daher ist der Fluss auch nur neutral oder mittel. Für diese Tinte ist ein nicht zu trockener Füller zu empfehlen, ähnlich der Pelikan Königsblau.
Tintenfarbe:
Die Farbe dieser Blau ist nach meinem Dafürhalten am ehesten mit dem Pelikan Königsblau zu vergleichen (so wie man die Montblanc Royal Blue mit der Aurorablau vergleichen könnte). Allerdings ist die Lamy in der Farbe intensiver als die Pelikan. Interessanterweise meine ich bei Kunstlicht in der Pelikan geringfügige violette Reflexe wahrgenommen zu haben, während mir dies bei der Lamy Blau noch nie aufgefallen wäre.
Shading, Fransen, Verlaufen:
Die Lamy Blau ist in diesen Aspekten wie eigentlich alle anderen Standardblaus vollkommen unauffällig. Am ehesten kann man auch hier beim Noblesse mit seiner OBB-Feder eine Schattierung erkennen.
Trocknung, Wasserfestigkeit:
Ich denke, die Trocknungszeit ist papierabhängig im Regelbereich: sie trocknet nicht extrem schnell, aber auch nicht besonders langsam. Die Tinte ist wasserlöslich, wobei sich auch hier nach dem Papier bestimmt, wie viel noch lesbar ist: Beim Bright White ist im Grunde alles weg, während das Excellence einen noch lesbaren, blassen Schriftzug erkennen lässt.
Meine Meinung:
Ich kann es zwar nicht rational begründen, aber unter den überall verfügbaren blauen Tinten ist mir persönlich die Lamy Blau die liebste. Wobei es wahrscheinlich daran liegt, dass sie sich mit nassen Füllern verträgt, ohne typische Probleme wie Fransen und Durchbluten zu zeigen. Darüber hinaus ist sie sehr pflegeleicht und ein nettes mittleres Blau, wenn man keine allzu großen Ansprüche stellt.
Zum Scan:
Ich kann nicht beurteilen, gut der Scan kallibriert ist. Verwendet habe ich einen Canon CanoScan LiDE 210. Gescant habe ich die DIN A5-Vorlage mit 300 dpi. Wenn ich mein Original neben den Bildschirm halte, bemerke ich allerdings, dass die gescannte Farbe etwas heller erscheint als auf dem Original.
Ich hoffe, dass Euch dieser Beitrag gefällt.
Viele Grüße,
Florian
Vorbemerkung:
Grundsätzlich möchte ich vorausschicken, dass bei diesem wie bei allen anderen Tintentests, die ich noch zu erstellen beabsichtige, für meine verwendeten Füller gilt, dass ich ein Fan von ziemlich nassen Füllern bin. Das heißt, dass ich für meine Tests solche Füller ausgewählt habe, die in den verschiedenen Federbreiten einen recht hohen Tintenfluss von Haus aus mitbringen. Wer nun also eher einen mäßigen Tintenfluss im Füller schätzt, der muss sich die Farben halt dementsprechend blasser vorstellen.
Desweiteren schicke ich voraus, dass ich die gleiche Schriftprobe auf zwei verschiedenen Papieren gemacht habe, die ich selbst standardmäßig verwende: Zum Einen auf dem Papier des Druckerherstellers HP: "Bright White Inkjet" mit einer Grammatur von 90g/qm. Dieses zeichnet sich aus durch eine geglättete (und wahrscheinlich beschichtete/behandelte) Oberfläche, auf der es jedoch zu einer längeren Trocknungsdauer kommt (wie man das z. B. auch vom Clairefontaine Velouté-Papier kennt), weil die Tinte nicht so tief eindringen kann.
Zum Anderen noch auf dem "Excellence" von Inapa tecno, 80 g/qm. Dies ist wiederum ein Papier, das Tinte sehr gut aufnimmt, was als Konsequenz eine leichte Tendenz zum Verlaufen und Ausfransen mit sich bringt.
Besprechung:
Gebindegröße und -preis, Verfügbarkeit:
Die Lamy Blau gibt es in zwei Glasgrößen: 30ml zu 3 bis 3,50 € (100ml=10 bis 11,67 €) und 50ml zu 5,40 bis 5,95 € (100ml=10,80 bis 11,90 €); daneben noch die Patronen im 5er-Pack für 1,50 bis 2 €. Die Tinte ist im Grunde überall erhältlich, ich würde sagen, dass die Verbreitung inzwischen fast so wie bei Pelikan Glastinte sein dürfte; daneben noch online. Zum Glas selbst noch eine Bemerkung: Beide Glasgrößen weisen einen 'Resttintensammler' auf, das heißt: Eine Vertiefung, die dazu dienen soll, möglichst bis zum Schluss Tinte aus dem Glas aufnehmen zu können. Der 'Tintenbrunnen' ist dann zwar mit einem ummantelnden Plastikfuß erkauft; ich finde aber, dass es sich um das intelligenteste Tintenglas aus deutscher Produktion handelt. Ich verwende gerne leere Gläser, um andere Tinten hineinzufüllen, damit man Füller besser nachfüllen kann.
Tintenfluss:
Die Lamy Blau gehört auch nicht unbedingt zu den auffallend stark saturierten Tinten. Daher ist der Fluss auch nur neutral oder mittel. Für diese Tinte ist ein nicht zu trockener Füller zu empfehlen, ähnlich der Pelikan Königsblau.
Tintenfarbe:
Die Farbe dieser Blau ist nach meinem Dafürhalten am ehesten mit dem Pelikan Königsblau zu vergleichen (so wie man die Montblanc Royal Blue mit der Aurorablau vergleichen könnte). Allerdings ist die Lamy in der Farbe intensiver als die Pelikan. Interessanterweise meine ich bei Kunstlicht in der Pelikan geringfügige violette Reflexe wahrgenommen zu haben, während mir dies bei der Lamy Blau noch nie aufgefallen wäre.
Shading, Fransen, Verlaufen:
Die Lamy Blau ist in diesen Aspekten wie eigentlich alle anderen Standardblaus vollkommen unauffällig. Am ehesten kann man auch hier beim Noblesse mit seiner OBB-Feder eine Schattierung erkennen.
Trocknung, Wasserfestigkeit:
Ich denke, die Trocknungszeit ist papierabhängig im Regelbereich: sie trocknet nicht extrem schnell, aber auch nicht besonders langsam. Die Tinte ist wasserlöslich, wobei sich auch hier nach dem Papier bestimmt, wie viel noch lesbar ist: Beim Bright White ist im Grunde alles weg, während das Excellence einen noch lesbaren, blassen Schriftzug erkennen lässt.
Meine Meinung:
Ich kann es zwar nicht rational begründen, aber unter den überall verfügbaren blauen Tinten ist mir persönlich die Lamy Blau die liebste. Wobei es wahrscheinlich daran liegt, dass sie sich mit nassen Füllern verträgt, ohne typische Probleme wie Fransen und Durchbluten zu zeigen. Darüber hinaus ist sie sehr pflegeleicht und ein nettes mittleres Blau, wenn man keine allzu großen Ansprüche stellt.
Zum Scan:
Ich kann nicht beurteilen, gut der Scan kallibriert ist. Verwendet habe ich einen Canon CanoScan LiDE 210. Gescant habe ich die DIN A5-Vorlage mit 300 dpi. Wenn ich mein Original neben den Bildschirm halte, bemerke ich allerdings, dass die gescannte Farbe etwas heller erscheint als auf dem Original.
Ich hoffe, dass Euch dieser Beitrag gefällt.
Viele Grüße,
Florian