Rohrer & Klingner Helianthus

[Waldenser]

Guten Tag,

heute möchte ich Euch eine wunderschöne Tinte vorstellen, die leider-leider-leider nicht alltagstauglich ist.
Auch sie von Rohrer & Klingner. Der Name: HELIANTHUS.
Geliefert wird sie im typischen 50ml-R&K-Fläschchen; der Preis bei dem schon mehrfach erwähnten Handelsmann aus der Südpfalz, ohne den wir "ziemlich aufgeschmissen wären", beträgt 5,95 €.
Der Umgang mit der Tinte ist gewohnt R&K-typisch angenehm und unproblematisch.
So schön die Farbe ist; für den Alltag ist sie nicht geeignet, da sie sehr schlecht zu lesen ist.
Wir - meine Frau und ich - benutzen deshalb eine ins orange verschobene dunklere Variante der Helianthus, die wir "Helianthus d." (für "dunkel") nennen. Bei jedem Ansatz entsteht eine leicht andere Variante, da das Mischungsverhältnis und auch die beigemischte Farbe immer etwas anders ist - gewollt.

Liebe Grüße
Volker

[mariannchen]

Lieber Volker,

danke für die Vorstellung dieser wundervollen Tinte. Sie ist natürlich ganz nach meinem Geschmack.

Test: Wenn unser aller Pfälzer Dealer hier mitliest, das ist eine Bestellung.

LIebe Grüße

Marianne

[Andi36]

Servus Volker,

auf diese Tintenbetrachtung bin ich jetzt erst aufmerksam geworden.

Helianthus gefällt mir außerordentlich gut - insbesondere die Shadings sind Spitze. Das Schriftbild mit Helianthus fällt sehr schön aus, aber es ist so wie Du schreibst: die Lesbarkeit ist ein Problem (hängt aber sehr viel mit der Beleuchtung, also Tageslicht / Kunstlicht / Helligkeit ab).

Deine Einträge unter "Verschmieren" und "Feathering" verstehe ich so, dass der Leser anhand des Eintrags selbst beurteilen soll ob er diese Eigenschaft feststellen kann!? ( ich hätte in den Feldern nämlich eine Beurteilung wie "ja/nein/ein wenig/nur auf Kopierpapier" o.ä. erwartet)

Meiner Erfahrung nach ist die Helianthus völlig unproblematisch in Hinsicht "trockenes Verschmieren", "Feathering" und "Durchbluten".

Nervig ist die lange Trocknungszeit, das kann ich bestätigen, außerdem bildet sich bei dieser Tinte Ablagerungen, die zwar unkritisch aber unschön sind.


Gruß
Andreas

[Pennino]

Danke, Andreas, für den Beitrag bzw. die Ergänzung zur Helianthus !

Pennino

[Waldenser]

Hallo Andreas,

komme gerade von einem Besuch bei den Schwiegereltern zurück.

Du hast recht, ich wollte einfach zeigen, wie die Tinte auf den Wischtest, das "Einweichen" min einem Wassertropfen etc. reagiert.

Dei Bild mit den Ablagerungen finde ich toll. Danke dafür. (Ich habe leider keine Digitalkamera - ich fotografiere noch analog schwarz/weiß).

Die gleichen Ablagerungen finden sich auf der Feder. Ich reinige halt die Feder in regelmäßigen - recht kurzen - Abständen. Lästig zwar, tut aber der Schönheit der Tinte keinen Abbruch.

Für den Alltag färbe ich die Helianthus mit etwas roter Tinte etwas dunkler in Richtung Orange; aber nur so viel, daß der Farbcharakter der Helianthus noch erhalten bleibt.

Liebe Grüße
Volker

[Andreas-54]

Ich habe diese Helianthus Tinte von R & K jetzt gerade erst für mich entdeckt.
Auf weißem Papier (einfacher Ringblock, 90 g, Brunnen) sieht sie bei mir viel besser lesbar aus, als bei dem eingangs gezeigten Beispiel. Gleichmäßig stark gefärbte Linien ohne hell-dunkel Schwankungen und farblich schöner, reiner, als hier gezeigt.
Allerdings halt eben mit einer Lamy F Feder. Dadurch wohl die klarere Erscheinung ohne so große Schattierungen (heißt das so?).
Ein sehr schönes Gelb und bei mir ziemlich gut lesbar.

Schönen Gruß
Andreas

[MarkIV]

Allerdings halt eben mit einer Lamy F Feder. Dadurch wohl die klarere Erscheinung ohne so große Schattierungen (heißt das so?).
Ein sehr schönes Gelb und bei mir ziemlich gut lesbar.

Schönen Gruß
Andreas

Hallo Andreas,

der Effekt nennt sich im Englischen "Shading", auf Deutsch eben Abschattung oder Schattierung, du liegst also goldrichtig. Auch die Ursache warum der Effekt bei dir nicht so ausgeprägt ist, hast du genau erkannt, die dünne Feder.
Das Schöne an der Helianthus Tinte ist das sehr ausgeprägte Shading und der damit verbundene wunderbare Farbverlauf. Ich verwende die Tinte gern als Highlighter, also zum Markieren und Unterschtreichen mit einem Füller mit sehr breiter Feder, eine BB oder Italic 1.1/1.5mm Feder. Ansonsten in der Kalligrafie.
Zum reinen Schreiben ist sie zwar nett und eine echte Abwechselung, mir aber doch zu hell. Da ziehe ich die farben ins Orange oder Rote den ganz gelben Tönen vor.

Nichts desto trotz ist die Helianthus eine feine Tine.

Mark

[Andreas-54]

Danke mit dem Tipp mit der breiteren Feder.
Ich bekomme demnächst sowieso eine Lamy B-Feder, damit wird das Schriftbild dann schon eher in die Richtung gehen, wie gezeigt.
Durch die F-Feder schreibt sich die gelbe Tinte halt schön gleichmäßig kräftig und ist dadurch wohl besser oder weniger anstrengend zu lesen.
Ich bin ja noch Anfänger und fange erst gerade an, mit verschiedenen Federbreiten, Tinten, etc.zu probieren ... 8)

Schönen Gruß

Andreas

[Pelle13]

Zwar ist dieser Faden schon fast 6 Jahre alt, aber ich finde, die Helianthus von Rohrer und Klingner hat es verdient, noch einmal aus der Versenkung geholt zu werden. Helianthus ist eine herrlich sonnengelbe Tinte mit ganz viel Shading. Sie kommt sehr hell auf´s Papier, was besonders beim Schreiben im Kunstlicht etwas stört ("kaum sichtbar"), dunkelt aber beim Trocknen schnell nach.
Aus einer breiten Feder geschrieben ist Helianthus sogar für längere Texte wie Briefe geeignet, ansonsten nehme ich sie gerne zum Markieren, zum Rumspielen oder einfach, um an einem grauen Tag die Sonne aufgehen zu lassen.
Probleme mit Ausblühungen oder Ablagerungen hatte ich bisher noch nicht, aber ich habe sie auch erst seit etwa einem Monat im Kaweco Liliput mit Stahlfeder.

Sonnige Grüße,
Dagmar

Rohrer & Klingner Helianthus IMG_0022.JPG (199.22 KiB) 9186 mal betrachtet

[buchfan]

Danke, Dagmar, fürs Hochholen.
Ich liebe die Helianthus sehr und benutze sie in Füllern mit breiter Feder, denn dann kommt ihr Shading wunderbar zum Ausdruck. Mein Stresi 405 ist damit betankt, eine tolle Kombination. Ja, sie ist hell, aber sie trocknet wirklich schnell. Diese Ablagerungen habe ich ein bisschen an der Flasche, aber im Gegensatz zu roten Tinten bisher noch nicht an den damit getankten Füllern gehabt. Ich kann die Tinte sehr empfehlen.
lg
mecki

[JulieParadise]

Das kann ich nur bestätigen, mein Gläschen sieht ebenso aus wie das von Andi oben, aber im Füller (v.a. der nasse Noodler's Ahab) ist sie brav und gar nicht mal so hell, als dass man das Geschriebene nicht auch gut lesen könnte.

[agathon]

Ich kann das auch bestätigen. Mein Helianbthus-Gläschen, mittlerweile fast 10 Jahre alt, weist auch diese Ablagerungen am Schreibgewinde auf, im Füller verhielt sich die Tinte bislang aber immer untadelig. Die Farbe, obwohl sie mir eigentlich gefällt, stößt jedoch im Kollegenkreis etwas auf Unverständnis. Zu Unrecht, wie ich finde, wird sie von dem ein oder anderen doch als Pipi-Tinte bezeichnet.

Grüße

agathon

[Pelle13]

Die Farbe, obwohl sie mir eigentlich gefällt, stößt jedoch im Kollegenkreis etwas auf Unverständnis. Zu Unrecht, wie ich finde, wird sie von dem ein oder anderen doch als Pipi-Tinte bezeichnet.

Grüße

agathon

Wär´ich jetzt nicht drauf gekommen ... und ich finde auch, diese Bezeichnung hat die Helianthus nicht wirklich verdient.
Wenn ich sie in der Schule verwende sind die Reaktionen eher überrascht bis positiv ("Boah! Echt krass! Dein Füller schreibt ja gelb!"), aber bei den Kids kommen sowieso fast alle auffälligen Farben (außer Rot ) gut an.

Bunte Grüße,
Dagmar

[agathon]

Dagmar,

diese Titulierung stammte ja nicht von mir. Ich gebe aber zu, das hier kolportiert zu haben. Ich habe gar nichts gegen diese Tinte, ganz im Gegenteil!

Grüße

agathon

[Pelle13]

Hallo agathon,

ich habe gelesen, dass Deine Kollegen von "Pipi-Helianthus" sprechen und nicht Du. Meine Antwort sollte auch bestimmt kein Angriff sein, ich finde diese Assoziation gar nicht schlimm oder falsch, sondern eher unerwartet.
... und da der Geruch nicht ähnliche Assoziationen weckt, nutze ich sie munter weiter.

Liebe Grüße,
Dagmar