da Du nicht genauer ausführst, weshalb die Onyx auf dem Excellence für Dich ein NOGO wäre, gehe ich davon aus, dass Du die leichte Tendenz zum Fransen meinst (ich glaube mich zu entsinnen, Äußerungen von Dir gelesen zu haben, nach denen Du Fransen gar nicht magst - wobei es hier eigentlich nur ganz leicht ist, wenn man die Probe nicht gerade vergrößert ansieht).Andi36 hat geschrieben:also die Onyx auf Inapa Excellence Papier wäre für mich ein NOGO - die zwei scheinen sich gar nicht zu vertragen. Was ist Deine Einschätzung, liegt's eher am Papier oder an der Tinte?
Ich habe es mir noch einmal mit meinen eigenen Augen, die ohne einen vergrößernden Zoom auskommen, auf dem Originalblatt angeschaut: So 'schlimm' wie auf dem Detailausschnitt stellt es sich für das Auge nicht dar. Es ist für den ganz normalen Blick so wie ich es geschrieben habe: im Grunde sieht man kein Ausfransen, man erkennt lediglich eine leichte Tendenz hierfür. Und das liegt eindeutig am Papier. Wie ich ja in meinem frühen Tintenbetrachtungen jedesmal ausführlich schrieb, ist eine Eigenschaft dieses Inapa tecno Excellence-Papiers, dass es vergleichsweise saugfähig ist und so die Tinten relativ gut festhält, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt. Dies wird allerdings mit einer erhöhten Fähigkeit erkauft, Tinten zum (leichten) Ausfransen zu bewegen. Denn wenn man sich im Gegenzug die Probe auf dem Bright White ansieht, kann man da kein Fransen erkennen; desgleichen ohne Fransen schreibt es sich auf dem Manufactum-Papier wie auch auf Clairefontaine.
Allerdings fällt hier an der Stelle wieder einmal auf, wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können. Viele hier schätzen die Shadings, die eine Tinte erzeugen kann. Dazu gehören eine Reihe derer, die viele Tintenbetrachtungen einstellen wie Du, Thomas Baier oder Marianne. Ich selber kann den Schattierungen wenig bis gar nichts abgewinnen. Mir ist es lieber, dass die Tinte vergleichsweise wasserresistent ist - und ein minimales bis leichtes Fransen finde ich sogar ganz apart (eine Tinte, die dies bei weitem übertreibt, ist die Manufactum Schwarz, siehe diese Tintenbesprechung). Ich schreibe mit Füller wegen der fehlenden Notwendigkeit, aufdrücken zu müssen; ansonsten ist mir ein gleichmäßiger Farbauftrag sehr lieb, der dann halt so ausschaut wie ein Rollerball - was ja z. B. Thomas zutiefst zu verabscheuen scheint. Deshalb liebe ich ja so sehr die Füller mit massivem Tintenfluss oder höher saturierte Tinten, weil das meist dazu führt, dass das Shading minimiert wird (ich finde, eine Seite, geschrieben mit einer Tinte, die sehr stark Schattierungen erzeugt, ist elendig unruhig und unstet im Anblick - und das gefällt mir nicht).
Na ja, jedem Tierchen sein Plaisierchen...
Viele Grüße,
Florian