Penexchange

Hallo an alle Tintenfreunde!

Mit etwas Verspätung stelle ich diese Tintenbetrachtung endlich ein.

Es gelten die üblichen Vorbemerkungen, wie man sie z. B. in meiner Besprechung der Pelikan Königsblau nachlesen kann. Das gleiche gilt für meine Bemerkungen über den Scan.

Preis: 16,90 € pro 90ml (18,77 € pro 100ml). Diese Tinte zu bekommen, dürfte sich inzwischen als etwas problematisch erweisen: Ich weiß nicht, ob sie noch bei Rolf Thiel verfügbar ist bzw. ob man sie in den USA bestellen kann (bei Brian Goulet letzte Woche 'out of stock').
Gebinde: 90ml-Glas.
Farbe: Dieses Violett (oder sollte man besser von einem dunkleren Magenta sprechen?) ist eine recht knallige Farbe. Ausgehend von Violett gehört die Kaktusfrucht zu den eher roten oder pink-stichigen violetten Tinten. Dabei ist diese Farbe jedoch recht gesättigt und kommt deutlich aufs Papier.
Fluss: gut bis sehr gut.
Fransen, Verlaufen, Durchbluten: Keine Auffälligkeiten. Schattierungen je nach Füller möglich, am besten hier mit der OBB-Feder.
Wasserresistenz: Aufgrund der höheren Sättigung bleibt hier ein deutlicherer Strich als bei der violetten Pelikantinte (vgl. die Pelikan Violett-Besprechung). Daher wäre auch sie im 'Wasserschadensfall' rekonstruierbar.

Meine Meinung:
Mir gefiel diese knallige Farbe auf den ersten Blick (der 2009er Nürnberger Börse). Allerdings finde ich sie ein wenig anstrengend, wenn man eine ganze Seite davon sehen/lesen muss. Ich halte sie nur für sehr bedingt als Korrespondenztinte tauglich. Allerdings ist sie sehr gut geeignet als Markier- und Hervorhebungstinte gerade im Verbund mit einem helleren Blau/Türkis.

Viele Grüße,
Florian

Vielen Dank, Florian, für Deine Betrachtung. Sicherlich eine besondere Tinte, für die man eine Verwendung haben muß.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Florian, diese Farbe ist ja der Knaller.
Wie Du sagst, bestimmt zum Hervorheben oder Korrigieren geeignet,
aber auch für kreative Osterpostkarten mit vielen anderen Farben zusammen.
Einen besinnlichen Brief eher nicht, aber jemandem mal richtig
schrill damit die Meinung sagen???
Solch eine Tinte muss man in einem Füller haben,
um mal eben schnell was Markantes schreiben zu können.

Danke für die ausführliche Beschreibung.

Gruß
Else Marie

Wenn man bei der Telekom arbeitet, ideal!

Yep! da-da-da-da-daaaa 8)

Andreas

Diese Tinte ist mir eine der liebsten. Ich hatte sie zuletzt in einem meiner Pelikano-Eyedropper, aus dem sie sich immer wieder verströmte wie aus einem Gartenschlauch. Weil ich mit den anderen baugleichen (bastelgleichen) Füllern keine solchen Probleme hatte (habe), dachte ich schließlich, daß es womöglich an der behaupteten Schmiereigenschaft der Tinte liegen könnte. Also habe ich sie in meinen TWSBI 580 zurückverfrachtet, der absolut zuverlässig schreibt, seit er einen neuen Tintenleiter hat (was aber vermutlich eher daran liegt, daß der neue, im Gegensatz zum alten, vor Gebrauch mal durchgespült wurde), und nun läuft auch Cactus Fruit absolut gleichmäßig und recht dunkel, also nicht tendenziell rosa, sondern tendenziell violett daraus, so daß es eine rechte Freude ist. Darum würde ich raten, die lubricating inks nicht in Eyedroppern zu verwenden, sondern am besten tatsächlich in Kolbenfüllern, für die sie ja gedacht sind (mit Patronen schreibt hier ja eh niemand).

Und hier mal was zur Trocknungszeit dieser eigentlich tollen Tinte.
Mit dem Finger drübergestrichen nach 1 3/4 Stunden
Geschrieben mit dem Akkerman PumpPen und der Spitzfeder Principal.
Also aufgepasst beim Schreiben mit Spitzfedern!

Hallo Else-Marie,

das Ergebnis verwundert mich überhaupt nicht. Diese Tinte ist schon richtig gesättigt; und wenn man dann auch noch mit gepumpter Feder bzw. eingetaucht schreibt, kommt sehr viel Tinte auf das Papier. Ich würde sogar vermuten, dass die Tinte noch nach einer Woche verschmierbar sein dürfte - oder gar nach Jahren. Vorausgesetzt natürlich, dass man ein eher glattes (also entsprechend geleimtes) Papier, wie Clairefontaine, benutzt.

Aber vielen Dank für den Hinweis.

Viele Grüße,
Florian