Porschum's "Pigmenttinte-Rot" -- Testphase!

[TomH]

Hallo und guten Morgen liebe Mitgliederinnen und Mitglieder.

Unser Forummitglied "porschum" hatte einen Thread gestartet, indem er Tester für seine selbstgemischten Tinten suchte.
ich hatte mich darauf beworben und konnte die Tinten zwei tage später in Empfang nehmen.

Schon im verschraubten Plastikfläschchen machten sie einen farbintensiven Eindruck, selbst mein Schatz sagte, dass sie sehr gut und sehr intensiv aussehen.
Am selben Abend habe ich also zwei REFORM Kolbenfüller 1745 einmal mit blau und einmal mit rot befüllt.

Nach einer ersten Schreibprobe war ich doch erstaunt, wie gut diese Tinten farblich "rüberkommen".

Das Rot ist kein leuchtendes, grelles Rot, eher etwas gedeckter mit einem leichten Anflug von Pastell.
Auch das Blau "leuchtet" nicht so intensiv wie z.B. ein PELIKAN Königsblau, sondern wirkt etwas dichter.

Im Anhang eine JPG, die ich an der Arbeit mit einem Multifunktionsgerät KM Bizhub 352 gescannt habe, leider kann ich keine PDF anhängen, bei der die Farbe intensiver "rüberkommt".

Nun hoffe ich mal, dass es für's "Erste Mal" so in Ordnung geht und verspreche, dass ich beim nächsten Bericht sorgfältiger vorgehen werde...

[porschum]

Hallo TomH

Danke für Deinen Bericht.
Demnach hast Du bei "Wasserfestigkeit" einen Nasswischtest gemacht, der nicht so gut aussieht.

Als Anmerkung zum Farbton: Die Tinten sieht auf den Scans nicht besonders hübsch aus, das sollte niemanden abschrecken!

lg,
porschum

[Niagara Falls]

Hallo,

ich hab heute mal probeweise die blaue, zusammen mit MB Midnight Blue für ein paar Stunden in Wasser mit Spüli eingeweicht. Während die MB stark ausgeblutet ist, blieb die Porschum Blau völlig unbeeindruckt.
Allerdings fließt sie im vgl. zur MB aus meinem Lamy 2K mit F-Feder etwas trocken raus...aber ich teste weiter..

Gruß Günther

[porschum]

Hi Günther

Danke für Deine Info.
Ich habe auch schon bemerkt, dass meine Pelikane alle recht satten Tintenfluss haben und beim Einsatz der Pigmenttinten in meinem Lamy Al-Star F recht schwache Schrift resultiert. Ausserdem schreibe ich viel auf billigen, saugstarken Papieren, die den Effekt verschlimmern.

Hier wäre meine Idee, dass es die wenigen Farbtöne, die momentan anbieten möchte evtl. in unterschiedlichen Einstellungen geben könnte (fett und mager, oder so). Ich denke nämlich, dass es hier einfach keinen perfekten Kompromiss für alle Federhalter/Papier-Kombinationen geben kann.

lg,
porschum

[TomH]

Hallo TomH

Danke für Deinen Bericht.
Demnach hast Du bei "Wasserfestigkeit" einen Nasswischtest gemacht, der nicht so gut aussieht.
(...)
lg,
porschum

Moin!

Trotz "Nasswischtest", bei dem nur das Papier nachgegeben hat, bin ich von der Tinte schlichtweg begeistert, sie hält eben und sie "schlägt", was ich echt nicht gedacht hätte, selbst bei dem dünnen Kalenderpapier (ich glaube 60gr./qm) in meinem X-17 nicht durch. Erstaunlich und richtig toll.

[Ex Libris]

Hallo,

das hört sich doch aber, alles in allem, recht gut an. Interessant wäre da ja wirklich der Gedanke von Porschum, die Tinten in zwei Varianten herzustellen: einmal mit 'nassem' Flussverhalten für 'trockenere' Füller und umgekehrt.

Ich bin sehr gespannt auf weitere Bemerkungen der Tester.

Viele Grüße,
Florian

[Andi36]

Servus porschum

... Hier wäre meine Idee, dass es die wenigen Farbtöne, die momentan
anbieten möchte evtl. in unterschiedlichen Einstellungen geben könnte (fett und mager, oder so)...

jetzt würde mich doch mal interessieren, wie man die Tinte "Fett" oder "Mager" einstellen kann,
wir habe hier erst wieder einen Hilferuf wegen zu heftigem Tintenfluss - was würdest Du Schoma empfehlen?

Gruß
Andreas

[porschum]

Hi Andreas

Ich beschäftige mich noch nicht so lange mit der Materie, aber der Hinweis hier im Forum auf die wissenschaftliche Untersuchung zum Thema ("Hydrodynamics of Writing with Ink", Kim et al.) habe ich mir schon mal durchgelesen.

Ohne dass ich das jetzt alles auswendig richtig wiedergeben kann: Wenn Füller und Papier konstant gesetzt werden, dann hängt das Schreibverhalten der Tinte nur noch von ihrer Viskosität und Oberflächenspannung ab. Da es sich hier im wesentlichen um newtonische Flüssigkeiten und auch niedrige Scherkräfte handelt und zudem das Oberflächenalter der Tinte recht hoch sein dürfte, braucht man nur die dynamische Viskosität bei einer beliebigen Scherrate und die statische Oberflächenspannung betrachten.

Also auf Deutsch: Man hat zwei Parameter, die man mal variiert. Dann schaut man, wann die Tinten "besser fließen" (fett) oder weniger gut ("mager"). Wenn man die Tinte selbst herstellt, kann man da schon was optimieren. Es kommt ja auch auf das Fließen IM Füller an und nicht nur auf die Übertragung auf das Papier. Wenn es um das Abreißen des Tintenflusses geht, weil der schmale Kapillarschlitz in der Feder an Tinte verarmt, dann kommt auch noch die trocknungsgeschwindigkeit auf dem Weg zur Spitze in Frage (Schreibpausen!).

Hat sich das schon mal einer hier gründlich überlegt und evtl. Versuche gemacht?

Wenn man eine fremde Tinte anders einstellen soll (der Hilferuf), dann müsste man erst mal schauen, wie die Tinte aufgebaut ist und welche möglichen Additive einwandfrei mischbar sind. Ich kenn halt fremde Tinten nicht, da ich die nie analysiert habe. Oder man verändert die Feder irgednwie...

lg,
porschum

[Faith]

Oberflächenspannung, Viskosität, Kapillarkräfte... Ich komme mir vor wie in meiner Physik-Vorlesung. Eigentlich schade, dass wir das nicht näher behandelt haben, sonst könnte ich hier vielleicht noch was hilfreiches zu beitragen.

[Andi36]

Hi porschum,

ich habe das so verstanden: einen generellen "Beschleuniger" oder "Bremser" gibt es nicht - korrekt?

Was hältst Du denn von der "Spüli-Methode", die Forum-Kollegen einsetzen um die Tinte schneller fließen zu lassen?

Gruß,
Andreas

[porschum]

Hallo Andreas

Richtig.

naja, Spüli beeinflusst dann eben die Oberflächenspannung, aber es kann wahrscheinlich auch vermehrt zum Ausfransen der Tinte kommen, weil das Papier auch leichter benetzt wird.

lg,
porschum

[Faith]

Mein erster Eindruck der roten porschum-Tinte:

Ich habe sie in meinen Online Update gefüllt, der einen guten Tintenfluss hat, da hier ja schon eher zäher Fluss festgestellt wurde. Da der Füller mit Patrone betrieben wird, habe ich eine der Online-Patronen ausgespült und die Tinte hineingespritzt.
Nun trat allerdings ein Problem auf: Die Patrone wird zum Tintenleiter hin schmaler, die Kugel ist mir irgendwie abhanden gekommen. Die Tinte wollte daher partout nicht nach vorne laufen, sondern hing an der Stelle fest, wo die Patrone schmaler wird. Nach ein paar Stunden kopfstehen, hatte ich dann endlich Tinte in der Feder.
Ich denke die Ursache ist hier die Kombination aus eher zähem Fluss, der fehlenden Kugel (die ja erste Tropfen nach vorne befördert hätte) und der Verengung der Patrone.

Die Farbe sieht auf den Scans längst nicht so aus wie sie wirklich ist, auf dem Papier sieht es mehr nach rot aus.

Das erstmal dazu, Weiteres wird folgen.

[porschum]

Hi all

Ich bin doch einigermaßen verwundert, dass sich so wenige für das Rot interessieren. Habe gerade für Korrekturen und Anmerkungen selbst immer ein helles Rot mit besseren Echtheiten vermisst.

lg,
porschum

[Thomas Baier]

Hallo porschum,

wie ich schon einmal geschrieben habe, habe ich einen eingeschränken Bedarf an dokumentenechter Tinte. Ich nutze regelmäßig nur eine blaue, die MB Mifnight Blue. Bei Rot nehme ich diejenigen, die ich schon vorgestellt habe.

Dennoch bin ich am Fortgang der Tintenentwicklung sehr interessiert.

Meine Bedürfnisse sind da nicht maßgebend.

Viele Grüße
Thomas

[Niagara Falls]

Hallo Porschum!

Die Frage ist jetzt nur noch, wo ich einen Jahresbedarf an der blauen herbekomme. Ich würde wirklich gerne zweigleisig dokumentieren, das sehr Wichtige mit der "genehmmigten" Montblanc Midnight Blue, den Rest vom Schützenfest mit Porschums Blau. Allerdings kann ich den Bedarf noch gar nicht abschätzen.
An "farbigen" dokumentenechten Tinten habe ich aber auch keinen wirklichen Bedarf.

Gruß Günther