Lamy Schwarz

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Ex Libris
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Lamy Schwarz

Beitrag von Ex Libris »

Hallo an alle Tintenfreunde!

Es gelten die üblichen Vorbemerkungen, wie man sie z. B. in meiner Besprechung der Pelikan Königsblau nachlesen kann. Das gleiche gilt für meine Bemerkungen über den Scan.

Preis/Gebinde: Die Lamytinte gibt es in zwei Glasgrößen zu 30 oder 50 ml für inzwischen 4 bzw. 7 € pro Glas im stationäre Handel (= 13,33 bis 14 € pro 100 ml). Im Onlinehandel ist sie für deutlich weniger Geld beziehbar. Daneben gibt es die Tinte noch in den Lamy-Großraumpatronen zu 5 Stück pro Packung.
Getestes Gebinde: Ich habe das 50 ml-Glas verwendet, wobei ich keinen Unterschied zur Tinte in der Patrone feststellen konnte.
Farbe: Bei der Lamy Schwarz handelt es sich um eine der Tinte, die ein blauviolettes Farbspiel im Glas erkennen lassen (im Glas erinnert mich der Farbton an eine dunklere Variante der MB Midnight Blue). Davon sieht man dann jedoch nichts mehr, wenn die Tinte getrocknet ist. Gleichzeitig ist die Lamy Schwarz eine recht dunkle Schwarzgrau, die nur bei wenigen Füllern Ansätze von Schattierungen zeigt. (Man kann den Farbton und die Intensität der schwarzen Färbung mit der Pelikan 4001 Brillant-Schwarz vergleichen.)
Fluss: mittel bis gut
Fransen, Verlaufen, Durchbluten: Hier ist die Tinte, je nach benutztem Papier, unauffällig. Schattierungen ergeben sich je nach benutztem Füllfederhalter, allerdings eher nicht.
Wasserresistenz: Relativ. Es bleibt eine bläulichgraue Spur lesbar zurück, nachdem man die Tinte mit Wasser behandelt hat.

Meine Meinung:
Nach meiner Meinung handelt es sich bei der Lamy Schwarz um eine sehr angenehme, problemlose und aufgrund ihrer hohen Verfügbarkeit alltagstaugliche Tinte – wenn man Schwarz mag. Wenn man auch eine problemlose und relativ wasserresistente Tinte sucht, kann man diese Tinte ebenfalls benutzen; natürlich ist sie nicht wasserfest im engeren Sinn, aber wie bei vielen schwarzen und blauschwarzen Tinten bleibt die Schrift deutlich lesbar zurück. Ein weiterer Vorteil, weswegen ich sie gerne nutze, ist das tolle Glas mit der Vertiefung, die auch bei großen Federn ein langes, problemfreies Füllen möglich macht.

Viele Grüße,
Florian
Zuletzt geändert von Ex Libris am 01.04.2012 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
Thomas Baier
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Thomas Baier »

Hallo Florian,

vielen Dank für Deine Tintenvorstellung. Ja, die Lamy-Tinten gibt es (fast) überall, sie sind recht preiswert und haben ein praktisches Tintenfaß. Ich ahbe auch die Erfahrung gemacht, daß Lamy-Tinten gerade in Lamy-Schreibgeräten prima laufen. Eine sicherlich alltägliche schwarze Tinte, aber die alltäglichen sind oft die problemlosen.

Viele Grüße
und nochmals vielen Dank
Thomas
Ex Libris
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Thomas,
Thomas Baier hat geschrieben:Ich ahbe auch die Erfahrung gemacht, daß Lamy-Tinten gerade in Lamy-Schreibgeräten prima laufen. Eine sicherlich alltägliche schwarze Tinte, aber die alltäglichen sind oft die problemlosen.

Zu Deiner ersten Bemerkung kann ich eigentlich nur anmerken, dass ich feststellen musste (durfte), dass Lamytinten in Lamyfüllern auch nicht besser liefen als andere. Daher finde ich es sehr interessant, dass Du da bei Dir einen 'Zusammenhang', wenn dieses große Wort gestattet ist, feststellst.

Was Deine zweite Bemerkung angeht: Die kann ich nur unterstreichen. Ich habe im Verlauf von einigen Jahren, nicht zuletzt den beiden letzten, erkennen dürfen, dass die 'normalen' Tinten immer noch am problemlosesten sind, so schön auch immer 'besondere' Tinten sein mögen - und hierzu möchte ich zunächst vor allem die hoch saturierten Tinten zählen. Es gibt da sehr schöne, die ich gerne mag und auf die ich auch nicht verzichten möchte. Aber aufgrund der üblichen Schwierigkeiten mit diesen Tinten, wie erhöhte Gefahr des Ausfransens, Verlaufens und Durchschlagens, muss man immer wieder die passenden Federn und Papiere suchen. Und dieses Problem, wenn man so will, hat man mit den Standardtinten einfach nicht. Dafür hat man da meist ein äußerst eingeschränktes Farbspektrum.
Aber, Gott sei Dank, gibt es ja vielfältige Einsatzmöglichkeiten, so dass man alle Variationen ausprobieren kann.

Viele Grüße,
Florian
HeiJa
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von HeiJa »

Moin zusammen!
Ich habe da leider andere Erfahrungen gemacht. Pelikan 4001 schwarz (2 Gläser) und Lamy schwarz (2 Gläser), habe ich verschenkt, weil bis auf zwei Ausnahmen alle Füller damit versagten und bei einem davon trockneten sie regelm. ein. In den Füllern meiner Frau wollten sie überhaupt nicht. Als ich den Post über die Manufactum schwarz gelesen habe, habe ich rausgefunden, dass es sich um die de Atramentis Graphitschwarz handelt und habe sie mir bei Rolf T. bestellt. Alle, auch die Füller meiner Frau, die vorher schlecht oder überhaupt nicht funktionierten, schreiben damit super und trocknen nicht ein.
Ich wechsele auch nicht mehr. Die Füller die damit jetzt betankt sind, einer von mir und zwei von meiner Frau, bekommen kein anderes schwarz mehr zu sehen.

Mit dem blau/schwarz, was ich haben wollte, genau so ein Mist. Ich habe nur einen Lamyfüller, worin das Lamy blau/schwarz wirklich richtig gut funktioniert. Gesucht, gefunden, wird nicht mehr verändert. Auch hier hat R.T. mit Diamine Abhilfe geschaffen, was nun auch in meinen Lieblingsfedern problemlos ihren Dienst verrichtet.

Völlig unkompliziert waren bei mir immer Pelikan Königsblau (grausige Farbe), Lamy blau, Lamy grün und Pelikan 4001 türkis. Bei allen anderen hakte es immer irgendwo.

So bleibt die Frage: Was ist normal? Wenn ich bedenke, was mir die sog. NORMALEN schon an rausgeworfenes Geld gebracht haben, dann ist soooo viel überhaupt nicht normal.

Seit ich Rolf kenne, habe ich einige tolle Erfahrungen gemacht und die waren auf jeden Fall 100-mal positver, als die Erfahrungen mit den NORMALEN Tinten.

Munter bleiben!
Heiko
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Heiko,

ich weiß genau, wovon Du schreibst. Anfügen kann ich an der Stelle nur noch einmal, dass sich die Beschreibung der Fließfähigkeit der Tinte auf die drei im Test verwendeten Füllfederhalter bezieht. Ich habe auch Füller, in denen die Lamy Schwarz nicht so will, wie ich das gerne hätte.

Grundsätzlich muss man ja bedenken, dass die Fließfähigkeit nicht allein an der Tinte hängt oder am Füller, sondern an der Kombination aus beiden. Hinzu kommt noch, was man selbst als einen optimalen Fluss ansieht. Ich selbst gehöre zu denen, die einen sehr kräftigen Fluss schätzen. Ich habe im Verlauf von einigen Jahren meine Füller dahingehend optimiert (z. B. mittels anderer Federaggregate bei den Kolbenfüllern von Pelikan), dass sie 'nasse Nudeln' werden. Da das nicht bei allen Füllern ging, bin ich dem Forum bis heute dankbar dafür, eine Bezugsquelle kennenlernen zu dürfen, bei der ich die hochsaturierten Tinten von Jansen oder Diamine herbekomme, denn - wie Du ja angemerkt hast - die helfen da, wo sonst nichts mehr hilft.

Ansonsten gilt halt wie immer: Man muss für die einzelnen Federn die passende Tinte suchen (oder eine kleine Auswahl, damit man dennoch die Möglichkeit hätte, so man will, die Farbe wechseln zu können), denn nur die wenigsten Füller sind solche universal einsetzbaren Füller wie der von mir im Test benutzte M600 von 1994, der bis zum heutigen Tag als einziger meiner 99 Füller mit jeder einzelnen Tinte, die ich eingefüllt habe, zurechtgekommen ist. Aber so bleibt das Spiel wenigstens spannend :wink: .

Viele Grüße,
Florian
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Benny
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Benny »

Hallo Forum,

in meiner Stadt schließt bald ein Geschäft und bietet 10-20% auf Schreibwaren. In diesem Rahmen habe ich mir mal die blaue und schwarze Lamy Tinte im Glas gekauft.
Weil diesem Thread inzwischen schon die Bilder abhanden gekommen sind, frische ich das ganze mal auf zumal ich höchst posetiv von Lamy Schwarz überrascht worden bin.
Ein Tip: wer es pechschwarz mag nimmt eine EF-F Feder. Je breiter die Feder, desto mehr Schattierungen in's Graue kommen dem Schriftbild hinzu.
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Gruß - Benny
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Ex Libris
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Ex Libris »

Hallo Benny,

vielen Dank für Deinen Hinweis, dass die Bilder abhanden gekommen sind. Aber da ich die Dateien noch habe, füge ich sie hier nochmals ein.

Viele Grüße,
Florian
Lamy Schwarz Inapa Excellence-kleiner.jpg
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heso
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von heso »

Die Wasserfestigkeit der Lamy schwarz finde ich akzeptabel, bei meinen Tests blieb auch immer ein lesbarer Rest zurück der sich nicht auswaschen ließ.
VG
Hermann
bebna
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von bebna »

Zum Vergleich mit meinen anderen Tests. Benutze diese Tinte sehr gerne und sehr viel im Büro.
Bild
K15
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von K15 »

Ich benutze gerade Lamy Schwarz in einem Füller mit reichlich Tintenfluss (Montblanc 3-42 VOBB). Dabei fällt mir auf, dass sich beim Trocknen ein schönes, goldendes Sheen bildet, das in der Sonne hübsch glitzert. Das ist mir vorher noch nicht aufgefallen.

Irgendwie schaffe ich das nicht, den Effekt im Foto so einzufangen, wie ich ihn sehe. In der Natur ist das Sheen viel deutlicher als auf dem Foto.

Viele Grüße Daniel
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K15
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von K15 »

Neulich haben wir Konfitüre aus Kirschpflaumen gemacht. Die Etiketten sind aus Collegeblock-Papier, mit Füller beschrieben und mit Prittstift aufgeklebt. Das erste Glas ist schon wieder leer und kam in die Spülmaschine. Zu meiner Überraschung war das Etikett danach noch lesbar, auch wenn das Papier teilweise aufgelöst war. Sogar die Linien vom Collegeblock waren verschwunden.

Die Tinte: Lamy Schwarz (T51). Diese Tinte hat also einen wirklich wasserfesten Anteil.

Viele Grüße Daniel
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Der Zeitreisende
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Der Zeitreisende »

K15 hat geschrieben:
13.08.2022 8:25
Die Tinte: Lamy Schwarz (T51). Diese Tinte hat also einen wirklich wasserfesten Anteil.
Nicht nur das: sie benimmt sich auch ziemlich (wenig Ausfransen) gut auf Papier schlechter Qualität. Erst vorgestern habe ich einen Füller hiermit getankt und in einem Moleskine-Heft mit erbärmlicher Papierqualität geschrieben; nur Eisengallustinten sind hierfür noch besser geeignet.

Robert
Danke, ich bin schon bekehrt – das Schreiben mit Füller ist der Weg ins irdische Paradies.
Chia
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Chia »

Beachtlich 👍

Stellt sich für mich allerdings die Frage, ob Lamy die Rezeptur der schwarzen Tinte wohl über die Jahre geändert hat 🤔 :?:
'Mein' Lamy Schwarz, aus der alten Flasche mit hohem Hals und "W-GERMANY" am Boden, zeigt nämlich recht wenig Wasserresistenz, beim Wassertropfentest löst sich die Schrift quasi komplett auf.
Außerdem ist der Sheen bei mir eher dunkel/dunkelrötlich und nicht goldfarben wie weiter oben erwähnt.
Ich muss dazu allerdings erwähnen, dass ich diese Flasche 2nd-Hand gekauft habe und daher nicht garantieren kann, dass sich 100%ig die originale Tinte darin befindet 🤷🏼‍♀️


(Erstaunlich finde ich nebenbei auch dass die Lineatur des Papiers sich als so nicht wasserfest erwiesen hat.. (selbst wenn Geschirrspüler natürlich schon ein ziemlicher Härtetest ist))
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vanni52
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von vanni52 »

Zum Thema Wasserresistenz passt die Einschätzung von Florian im Startpost („ Es bleibt eine bläulichgraue Spur lesbar zurück“) zum Chromatogramm von Daniel (K15) im Tintenchromatogramme - Faden.
LG
Heinrich
Chia
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Re: Lamy Schwarz

Beitrag von Chia »

Ich möchte die Einschätzung ja gar nicht anzweifeln, ich frage mich nur ob Lamy die Rezeptur ihres Schwarz mal geändert haben (oder ob sich in meinem alten Fässchen vielleicht ganz andere Tinte befindet) :)

Bei der Tinte aus meinem alten Lamy Glas sieht das bzgl. Wasser so aus:
20220813_215121_compress2.jpg
20220813_215121_compress2.jpg (237.19 KiB) 2701 mal betrachtet
Bei leichtem Wasserkontakt (mit wasserbenetztem Finger drübergewischt), bleibt die Schrift noch einigermaßen lesbar. Aber wenn man einen Wassertropfen aufs Blatt setzt und diesen bis zur Trocknung/Verdunstung dort belässt, wird der Schriftzug darunter so gut wie völlig aufgelöst und es zeigt sich ein bräunlicher Ring am Rand der Wassertropfenfläche.
(Papier ist eine Seite aus einem Landre Schulheft, 80g/m².)


Und wie gesagt, der Sheen scheint auch anders zu sein.
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